Charmante Schnitzeljagd
Die Schnitzel-JagdMolly Preston arbeitet als Ermittlerin in einer EU-Behörde, die auch mit Computerkriminalität befasst ist. Nach Wien fliegt sie aber in halboffizieller Mission. Ein alter Freund ihres Chefs, aus wilden ...
Molly Preston arbeitet als Ermittlerin in einer EU-Behörde, die auch mit Computerkriminalität befasst ist. Nach Wien fliegt sie aber in halboffizieller Mission. Ein alter Freund ihres Chefs, aus wilden Hackertagen, hat um Rat gefragt. Er leitet nun in seiner Freizeit einen Computer Club für junge Leute und ein Mitglied, Karl Buchinger hat ihm von einem Rätsel erzählt, das ihm viel Geld einbringen könnte. Nun ist Karl tot, ein Unfall wie die Polizei glaubt, aber für Markus Wilhelm ist die Sache nicht ganz so klar.
Molly beginnt nun mit Markus in der Geocaching Szene zu ermitteln und kommen bald einem geheimnisvollen „Stifter“ auf die Spur.
Dieser Krimi ist wirklich zugeschnitten auf Fans der GPS Schnitzeljagd. Spannend, aber auch witzig und vor allem charmant. Wie mit Molly und Markus eine typische Deutsche und ein Wiener mit altmodischem Schmäh und Charme aufeinander treffen, macht viel Spaß beim Lesen. Zwischen den Zeilen ist es auch ein hervorragender Wien Führer, nicht nur zu den Schönheiten der Stadt, sondern auch zu den kulinarischen und kulturellen Besonderheiten. Wenn Markus Molly in einem Kaffeehaus die österreichischen Kaffeesorten erklärt – sie als Banause wollte nur einfach eine Tasse Kaffee bestellen – sollte man aufmerksam lesen, es erleichtert beim nächsten Wien Besuch ganz sicher die Bestellung.
Aber Schritt für Schritt dringen die beiden Schnitzeljäger tiefer in die Materie vor und scheinen kurz vor der Aufklärung zu stehen, aber da geht alles schief…
Mir hat dieser Wien-Krimi gut gefallen, flott und locker geschrieben, merkt man, dass die Autorin beide Welten gut kennt. Als gebürtige Niederösterreicherin kann sie mit dem Dialekt spielen und da sie schon lange in Deutschland lebt, weiß sie eben auch wie „Piefkes“ ticken. Die Schnitzeljagd ist spannend aufgebaut und auch wenn man nicht ganz so tief in der Computer- und Hacker- Szene zu Hause ist, kann man die Handlung gut verfolgen. Ich habe es mehr als Rätsel- denn als Ermittlerkrimi gelesen und bin damit sehr gut gefahren.
Es war mein erster Roman mit Molly Preston und nur den gewählten Namen für diese Figur fand ich nicht so passend – da assoziierte ich gleich einen etwas altmodischen Krimi in Agatha Christie Manier und das ist dieser Krimi ganz sicher nicht.