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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2022

Tolle Geschichte - absolut rundum gelungen

Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben
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Die Geschichte spielt Anfang der 1950ziger Jahre. Thea ist eine junge Ärztin und arbeitet als Assistenzärztin auf der Chirurgie im Universitätsklinikum Hamburg. Sie ist verwitwet und hat sich durch ihre ...

Die Geschichte spielt Anfang der 1950ziger Jahre. Thea ist eine junge Ärztin und arbeitet als Assistenzärztin auf der Chirurgie im Universitätsklinikum Hamburg. Sie ist verwitwet und hat sich durch ihre Heirat mit ihrem Vater entzweit. Als ein Patient während einer Operation durch einen Fehler des Chefarztes stirbt und dies vertuscht werden soll, erstattet Thea Anzeige und verliert ihren Job. Sie tritt daraufhin eine Stelle bei einem Landarzt in der Nähe von Monschau an, wo ihr Vater in der Klinik tätig ist und Theas Schwestern sowie seinen Enkeln lebt. Hier auf dem Dorf an der Grenze zu Belgien wird ihr als Frau und Ärztin auch mit sehr viel Misstrauen begegnet. Ihr Chef ist als Mediziner ein Ass, aber menschlich sehr schroff zumindestens Thea gegenüber. Mit der Zeit kommt Thea einigen Geheimnssen auf die Spur, dabei geht es um Patienten, das Dorf, ihre eigene Familie, ihren Chef und wächst selber mit den Herausforderungen.

Ich habe sofort sehr gut in die Geschichte hineingefunden, denn die Autorin zeichnet ein detailreiches und prägnantes Bild dieser zeitlichen Epoche in der Eifel nahe der belgischen Grenze zu Beginn der 1950zigerJahre. Überall waren noch die Spuren des Krieges zu sehen und zu spüren, egal ob durch Zerstörung von Gebäuden, dem Verlust von geliebten Menschen, der Armut und der vielen Flüchtlinge. Ich konnte mir die ProtagonistInnen alle sehr gut vorstellen, was den besonderen Reiz für mich ausmachte. Faszniert habe ich vieles über Diagnosen, Geburten und Operationen gelernt und erfahren, was ein Arzt/eine Ärztin alles im Blick haben muss. Doch dieser Roman beschränkt sich nicht auf das Arztsein als solches, sondern erzählt ganz viel über Ängste, Traumata, Vorurteile, aber auch Liebe und so ist der Roman eine besondere Liebeserklärung an das Leben mit all seinen Hindernissen.

Ganz tolle, tiefgründige Geschichte, die mich total begeistert hat!

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Wenn eine scheinbare Freundin nicht dein Bestes im Sinn hat

Ein bisschen Konfetti macht noch keine Freundin
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Das Cover wirkt vielleicht ein wenig kitschig rosarot mit dem Konfetti, aber der Schuhabdruck deutet daraufhin, dass nicht alles rosarot ist. Die 16jährige Cecilia wechselt aufgrund von Mobbing und daraus ...

Das Cover wirkt vielleicht ein wenig kitschig rosarot mit dem Konfetti, aber der Schuhabdruck deutet daraufhin, dass nicht alles rosarot ist. Die 16jährige Cecilia wechselt aufgrund von Mobbing und daraus folgenden Panikattacken die Schule. Hier wird sie schon am ersten Tag von der auffälligen, selbstsicheren und tonangebenden Hel positiv aufgenommen und bekommt Kontakt zu deren Clique. Alles scheint gut zu laufen, bis Hel immer häufier Cecilia scheinbar beiläufig und unbewusst verletzt, stets sich selber in den Mittelpunkt stellt, aber das etwas nicht in Ordnung ist, das nehmen zwar Cilias Mutter und Bruder wahr, jedoch Cilia selber nicht. Die "reundschaft" gerät völlig aus dem Ruder, als die beiden Freundinnen gemeinsam in ein Sprachcamp fahren. Hier ändert sich alles....

Die Story hat mich von Beginn an stark in ihren Bann gezogen und ebenso wenig wie Cecilia habe ich zu Beginn nicht gemerkt, was sich in dieser Freundschaft abspielt. Mit Entsetzen habe ich dann die Mechanismen erkannt, die Hel für sich benutzt und gezielt einsetzt.

Begeistert haben mich die vielfältigen Protagonisten aus dem Umfeld, die aus dem währen Leben entsprungen schienen, und wo ich vieles wiedererkannt habe. Super fand ich Cecilias Entwicklung, was mich als Leserin hoffen ließ, ebenso wie der Clique die Augen geöffnet wurden. Jeder Lesende wird sich in einer der Personen wiedererkennen oder jemanden anderen und so bietet dieser Roman gute Identifikationsmöglichkeiten. Mobbing kann verhindert werden oder nicht solche Ausmaße annehmen, wenn andere hinschauen und eingreifen.

Fünf Sterne

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Wundervoll erzählte Geschichte nebst superschönen Illustrationen

Doppel-Galoppel 2. Zwei und das Wassergespenst
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In dem zweiten Teil von "Doppel-Galoppel", den man ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil lesen kann, geht es wieder um Opa Valdi auf Island, dessen Enkel bei ihm zu Besuch sind und häufiger mal Streit ...

In dem zweiten Teil von "Doppel-Galoppel", den man ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil lesen kann, geht es wieder um Opa Valdi auf Island, dessen Enkel bei ihm zu Besuch sind und häufiger mal Streit haben. Opa Valdi ist die Ruhe in Person und während er u.a. Zäune repariert, erzählt er seinen Enkeln die Geschichte von zwei Fohlen namens Kappi und Skoppa, die ständig Auseinandersetzungen mit zwei Hengstfohlen haben, die sich über Kappis Größe und Angst lustig machen. Wie Kappi dann gemeinsam mit seiner Freuindin Skoppa den Hengstfohlen aufzeigt, dass sie auch nicht immer so mutig sind, davon erzählt die Autorin Chantal Schreiber. Auch ein kelines Schaf und ein Geysir spielen eine große Rolle.

Sehr gelungen finde ich,, dass zwei Geschichten innerhalb eines Buches erzählt werden. Die erste Geschichte ist die vom Opa und den Enkeln, der seinerseits die Geschichte über die Fohlen erzählt.

Nicht nur die Kinder, die Fohlen - ja, auch die frechen Hengstfohlen, das Lämmchen, sondern auch den Opa habe ich besonders in mein Herz geschlossen. So einen Opa hätte jedes Kind sicherlich gerne. Wunderbar auch, dass der Opa nicht nur repariert, sich um die Kinder kümmert, sondern auch nebenbei auch selbstverständllich Tätigkeiten im Haushalt übernimmt. Ein tolles Vorbild!

Sprachlich ist das Buch einfach nur schön und ich mag die "Wortschöpfungen", ebenso wie die Illustrationen, die die Geschichte sehr bereichern und beleben. Jedes Mal bin ich aufs Neue begeistert mit welchem Geschick kleine Botschaften liebevoll ohne erhobenen Zeigefinger verpackt werden, wenn ich ein Buch von Chantal Schreiber in Händen halte.


In diesem Buch geht es um Freundschaft, Mut, Angst und einen Geysir auf Island.

Eine absolute Leseempfehlung für Kinder ab vier Jahren zum Vorlesen und ältere Kinder zum Selberlesen.

Fünf Sterne!!!

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Ein Lesehighlight, was mich restlos begeistert zurückgelassen hat

Flüchtiges Glück
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Milla bekommt von ihrem Freund Navid, der aus Afghanistan geflüchtet ist und als einziger seiner Familie überlebt hat, ein Kind. Milla selber ist bei ihrer Mutter Jola aufgewachsen, die gemeinsam mit einem ...

Milla bekommt von ihrem Freund Navid, der aus Afghanistan geflüchtet ist und als einziger seiner Familie überlebt hat, ein Kind. Milla selber ist bei ihrer Mutter Jola aufgewachsen, die gemeinsam mit einem homosexuellen Paar in einer WG lebt und für Milla waren bzw. sind sie der Vaterersatz. Jola ist als Teenager mit ihren Eltern aus der DDR über die grüne Grenze von Ungarn nach Berlin-Zehlendorf geflüchtet. Über die Vergangenheit in der DDR weiß Milla fast nichts und von ihrem Vater hieß es immer, dass ihrer Mutter nicht wüsste, wer er sei.
Navid, dem Wurzeln sehr wichtig sind, da er mit seiner Familie im Geiste und seiner Heimat sich verbunden fühlt, möchte mehr über die Familie erfahren. Daraufhin packt Agnes, Millas Oma ein Fotoalbum aus, um Fotos aus der Vergangenheit bzw. auch aus der Kindheit von Millas Mutter, die in Bitterfeld 'Wolfen war, zu zeigen. Darauf entdeckt Navid eine Frau, die eine Freundin von Agnes war und die sehr viel Ähnlichkeit mit seiner Milla hat. Was steckt dahinter?
Die Autorin rollt auf unheimlich spannende, faszinierende Weise ein Stück Zeitgeschichte aus, die wie rote Fäden durch das gesamte Buch führen und mit der Gegenwart verbunden werden.
Es geht einmal um das Leben in Bitterfeld, was die Großeltern und Jola geführt haben. Es geht um die Umweltverschmutzung, die durch die dortige Industrie enstanden und welche Folgen sie für Gesundheit und das Leben der dortigen Bevölkerung hatten, aber auch noch haben. Das fand ich höchst spannend und zugleich auch beängstigend. Es geht aber auch um den Überwachungsstaat der DDR als solchen und welche Rolle die Großeltern dort innehatten. Es werden jeoch nicht nur die negativen Seiten aufgezeigt, sondern auch die postiven nämlich das Gemeinschaftgefühl und der Zusammenhalt dort herrschte.
Sequenzen dieser Zeit - quasi die Rückblenden integriert die Autorin äußerst geschickt in die Gegenwart, in dem bei Jola und den Großeltern es in der Gegenwart immer Auslöser (Gedanken) gibt, um diese mit der Vergangenheit zu verbinden.
Der Sprachstil und das Lebengefühl, was in dem Roman aus Gegenwart und Vergangenheit transportiert wird, ist einfach großartig. Ich spüre die Zerrissenheit der Personen, empfinde, liebe, leide mit ihnen.
Sehr gelungen sind die vielen feinen Beobachtungen, die Gespräche, die Szenen, die Zuneigung ausdrücken und die Lebensweisheiten, die auf angenehme Weise geäußert werden.
Die vielen Protagonisten sind alle so wunderbar skizziert, das ich sie mir sehr gut vorstellen konnte und während des Lesens sich evtl. Antipathien wandelten.

Es ist eine großartige Geschichte über die Liebe, über das Leben und Chancen gepaart mit einem Stück historischer Zeitgeschichte aus DDR .
Fünf Sterne!!!

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ein Roman, der mich sehr berührt hat - erstklassig!

Ursula und die Farben der Hoffnung
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Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, obwohl ich erst noch ein wenig Bedenken hatte wegen der Thematik der Kunst, aber dies war völlig unbegründet.

Die Hauptfigur der Story ist ...

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, obwohl ich erst noch ein wenig Bedenken hatte wegen der Thematik der Kunst, aber dies war völlig unbegründet.

Die Hauptfigur der Story ist die junge Ursula, die für ihr Leben gerne zeichnet und auch gerne die Damen beim Kaffeekränzchen der Großmutter, während sie von diesen gar nicht wahrgenommen wird. So beginn 1911 die Geschichte und im weiteren Verlauf versucht Ursula trotz einiger Hürden ihren Traum vom Leben als Künstlerin wahr werden zu lassen. Sie trifft die Künstlerin Paula Dehmel und durch bzw. auch durch deren Tochter Vera öffnen sich für Ursula, die in ihrer Familie eher eine Exotin ist mit ihrer künstlerischen Wahrnehmung der Welt, neue Türen und die ganz eigene Welt der Künstler.

Dieser Roman hat mich, wie schon zu Beginn gesagt, von der ersten Seite an begeistert. Ich mochte den Schreibstil, habe selber einen ganz anderen Zugang zur Kunst gefunden und ganz enorm hat mich die Zeitgeschichte fasziniert, die in jeder Zeile auf irgendeine Weise transportiert wird, Ich konnte mir die sehr unterschiedlichen Protagonisten sehr gut vorstellen und während ihr Leben, der erste Weltkrieg beginnt und ihre Lebensumstände, die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Ereignisse, ich zunächst mit einem Abstand auf mich wirken lassen konnte, zeigte sich durch die aktuellen Ereignisse (Krieg in der Ukraine), dass die Zeit auf einmal wieder brandaktuell ist.

Deweiteren, und das möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, gefielen mir auch besonders die unterschiedlichen Lebensmodelle, über die erzählt wird, neben diversen Liebesgeschichten auch die unterschiedlchen Mutter- Tochter- Beziehungen.

Ich warte nun sehr gespannt auf den nächsten Teil, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie die Lebensgeschichten weitergehen.

Fünf Sterne und ich würde sechs Sterne geben, wenn es möglich wäre.

Ein Lesehighlight!

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