Schwestern
Es ist kurz vor Weihnachten. Bei Esther und ihrer Familie muss noch viel erledigt werden. Ob der Sohn wohl daran denkt, den Turnbeutel aus der Schule mit zu nehmen? Und Tochter Ella packt das Geschenk ...
Es ist kurz vor Weihnachten. Bei Esther und ihrer Familie muss noch viel erledigt werden. Ob der Sohn wohl daran denkt, den Turnbeutel aus der Schule mit zu nehmen? Und Tochter Ella packt das Geschenk für die Tante ein, aber warum kann sie eigentlich keine Schleife binden? Solche und andere Belanglosigkeiten gehen Esther durch den Kopf und natürlich die Liste mit den Dingen, die noch erledigt werden muss. Da muss der Bio-Weihnachtsbaum abgeholt werden, aber wichtig ist jetzt erstmal, dass sie zu ihrer Schwester Sue, "Schnecke", fährt, die sich von ihrem Mann getrennt hat und ganz alleine in einem großen Haus im Wald wohnt. Eigentlich hätte sie lieber, dass Sue zu ihnen kommt, aber schon letztes Jahr gab es eine Katastrophe bei ihrem Besuch. Sue hingegen genießt die Einsamkeit und Stille in ihrem auf nötige Dinge reduzierten Haus im Wald. Da stört der Besuch der Schwester nur, aber die will einfach nicht wieder fahren. Dabei will sie das eigentlich schon. Denn mehr und mehr tauchen wir in die Gedankengänge der Schwestern ein, erfahren viel über ihre Gefühle, ihre Geschichte und Geschichten, die sie so unterschiedlich empfunden haben. Was ist Sein, was ist Schein? Immer mehr Geheimnisse treten ans Licht, die Vergangenheit muss immer wieder angepasst werden, je mehr man erfährt. Später im Buch gibt es noch einige Abschnitte aus Sicht von Martin, Esthers Ehemann, und dann noch die Gedanken eines Kindes. Am Ende ist dann doch alles anders als gedacht. Psychologisch meisterhaft aufgebaut.
Beim Hörbuch fand ich es sehr gelungen, dass die Schwestern von unterschiedlichen Sprecherinnen gesprochen werden. Christiane Marx und Ulrike Kapfer haben das sehr gut gemacht, wie auch Tim Gössler, der Martin eine Stimme gegeben hat.