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Veröffentlicht am 11.04.2022

Lucys Leben wird zerstört

Sturmopfer
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Zum Inhalt:
Auf den Klippen nähe Skentel an der Küste Südenglands lebt Lucy Locke mit ihrem Mann Daniel und ihren beiden Kindern Billie und Fin. Als Lucy in ihrem Haus auf den Klippen sitzt und die Buchhaltung ...

Zum Inhalt:
Auf den Klippen nähe Skentel an der Küste Südenglands lebt Lucy Locke mit ihrem Mann Daniel und ihren beiden Kindern Billie und Fin. Als Lucy in ihrem Haus auf den Klippen sitzt und die Buchhaltung durchgeht, bahnt sich für ihre Familie ein Unglück an. Ihr Mann Daniel ist mit seinem Boot trotz Sturmwarnung aufs Meer gefahren und musste einen Notruf absetzen. Während sich die Seenotrettung aufmacht, um nach Daniel zu suchen, will Lucy ihre Kinder aus der Schule holen. Zu ihrem Entsetzen scheint Daniel die Kinder jedoch mit auf das Boot genommen zu haben. Das Boot wird zwar gefunden, jedoch ohne Daniel und die Kinder, ein erweiterter Suizid scheint nicht ausgeschlossen, doch daran glaubt Lucy auf keinen Fall und setzt alles daran, dass trotz Sturm nach ihrer Familie gesucht wird. Detective Abraham Rose ermittelt indes im Umfeld der Familie Locke und entdeckt dabei so einiges, was seinen Verdacht erhärtet. Fieberhaft versucht Lucy den Grund für Daniels Verhalten zu erfahren, denn sie weiß, dass Daniel ihr nie so etwas antun würde.

Meine Meinung:
Sturmopfer ist mein erstes Buch des Autors Sam Lloyd und ich war gespannt, was sich hinter dem Titel sowie den Untersatz „Ein Boot. Drei Vermisste. Eine fatale Entscheidung“ verbirgt.
Begonnen wird mit einer Art Brief oder Gedanken, in dem klar ersichtlich ist, dass jemand einem anderen Menschen Leid zufügen wird. In Anbetracht des Klapptextes vermutet man Daniel dahinter. Zwischen den einzelnen Kapiteln erscheinen immer wieder in kursiver Schrift diese Gedanken, die versuchen, die Beweggründe für dieses Handeln zu erklären. Leider war mir außer der Tochter Billie und Sohn Fin kein Protagonist oder Figur so wirklich sympathisch. In Lucys Gefühlswelt konnte ich mich teilweise gut einfinden, sie wirkte allerdings manchmal zu beherrscht auf mich. Dennoch gab es Stellen, die mir die Tränen in die Augen trieben und die ständige Frage nach dem Warum beschäftigte mich. Trotz der Dramatik, die gleich zu Beginn des Buches einzieht, fehlte mir jedoch irgendwie die Spannung, diese kam erst langsam im Laufe der Geschichte auf und schaffte es doch noch, mich zum Ende hin zu fesseln. Der Abschluss des Buches war noch einmal sehr gefühlvoll, erklärte einiges und rundete die Geschichte ab.

Fazit:
Interessanter Thriller, der erst zum Ende hin spannend wird.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Wo ist Tessi?

Der Buchhändler
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Zum Inhalt:
Der Buchhändler Erik Lange übernimmt in dem beschaulichen Städtchen Neunkirchen eine Buchhandlung. Schnell lebt er sich ein und wird sogar Mitglied beim Volleyballverein. Alles läuft gut, bis ...

Zum Inhalt:
Der Buchhändler Erik Lange übernimmt in dem beschaulichen Städtchen Neunkirchen eine Buchhandlung. Schnell lebt er sich ein und wird sogar Mitglied beim Volleyballverein. Alles läuft gut, bis eines Tages die 9-jährige Tochter seines Vereinskollegen spurlos verschwindet. Die Polizei wird informiert und Suchmannschaften inkl. der Nachbarschaft machen sich auf die Suche nach dem Mädchen. Wer könnte es auf das bildhübsche Mädchen abgesehen haben? Schnell ist man sich einig, nur ein Pädophiler kann an dem Verschwinden des Mädchens beteiligt sein und je mehr Zeit ohne eine Spur von Tessi vergeht, umso mehr gerät auch Erik Lange ins Visier der Ermittlerinnen Judith Plattner und Pia Meyer. Doch ist es so einfach?

Meine Meinung:
Das Cover hat mich persönlich nicht sofort angesprochen, hier zog mich eher der Name der Autorin an. Petra Johann ist dafür bekannt, dass nichts so ist, wie es am Anfang scheint und sie konstruiert geschickt eine vielschichtige Geschichte um den Mittelpunkt. Der Prolog beginnt damit, dass eine Person unter Schlägen preisgeben soll, wo das Mädchen ist.
Eher ruhig begleitet man am Anfang den Buchhändler in das idyllische Städtchen Neunkirchen und erlebt, wie er neue Freunde gewinnt. Man weiß, er hat eine Tochter, die mit ihrer Mutter in einer anderen Stadt lebt, doch der Kontakt scheint schwierig zu sein. Nachdem die 9-jährige Tochter eines Freundes verschwunden ist, kreist alles um die Suche nach Tessi, nun lernt man auch die beiden Ermittlerinnen kennen. Pia und Judith haben mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, wirken aber trotzdem sehr professionell. Der Buchhändler Erik gerät dann eine Zeitlang in den Hintergrund, erst später findet er sich wieder mitten in der Geschichte ein, als er zu einer Person polizeilichen Interesses wird. Sehr realistisch werden die einzelnen Figuren dargestellt und ihre Gedankengänge sind nachvollziehbar. Wie schnell man unter Verdacht gerät, zeigt uns hier die Autorin sehr gut auf. Verdächtigt habe ich auch so einige und obwohl ich dann doch recht schnell die Wahrheit vermutete, so hat mich das Buch doch mit seinem flüssigen Schreibstil gut unterhalten. Nur am Schluss fehlte mir noch etwas, dieser hätte meiner Meinung noch etwas abgerundet sein können. Spannungsgeladenen Nervenkitzel, wie ich von einem Thriller erwarte, vermisste ich jedoch und so würde ich das Buch eher unter einem soliden Kriminalroman einordnen.

Fazit:
Ein guter solider Kirminalroman mit einem heiklen Thema

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Nicht alles ist so schlimm wie man glaubt

Einatmen, ausrasten
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Zum Inhalt:
Die 50-jährige Schauspielerin Eliza Finch hadert mit ihrem Leben. Ihre Karriere hat nie richtig begonnen, finanziell steht es nicht gerade zum Besten und sie befindet sich mitten in den Wechseljahren, ...

Zum Inhalt:
Die 50-jährige Schauspielerin Eliza Finch hadert mit ihrem Leben. Ihre Karriere hat nie richtig begonnen, finanziell steht es nicht gerade zum Besten und sie befindet sich mitten in den Wechseljahren, kämpft mit Schweißausbrüchen, ihrer Gefühlswelt und ihrer Familie. Von ihrer Tochter fühlt sie sich gehasst, ihr ältester Sohn ist ausgezogen und ihr jüngster Autist und in ihrer Ehe mit Paddy Hollander ist die Luft raus. Kurzum, das Leben lässt mit voller Wucht grüßen. Natürlich ist man während des Klimakteriums besonders empfindlich und so ist es auch kein Wunder, dass sich Eliza nicht geliebt und oft übersehen fühlt. Eine Wette mit ihrem Bruder zwingt Eliza allerdings dazu, sich aus ihrer Komfortzone zu wagen und so entdeckt sie nicht nur sich selbst wieder, sondern auch ihre liebe Familie.

Meine Meinung:
Georgie Hall ist das Pseudonym der Autorin Fiona Walker für mich aber das erste Buch dieser Autorin. Cover und Titel ist schon etwas ungewöhnlich und hat so meinen Blick auf sich gelenkt. Am Anfang konnte mich das Buch überhaupt nicht für sich gewinnen, zu sehr empfand ich Elizas stetes jammern, weil sie sich nicht mehr beachtet und geliebt fühlt, nervig und langatmig. Die Wortwahl, mit der sie von anderen und sie sich selbst betitelt konnte ich nicht gerade gutheißen.
Wie in Kapitel 1: „Vettel, Schabracke, Drache, Hexe, blöde Kuh, Matrone, Spinatwachtel, Schreckschraube. Wem fällt auch nur eine schmeichelhafte Bezeichnung für eine Frau über fünfzig ein?“
Alle Charaktere sind authentisch, wenn auch etwas überspitzt beschrieben und tragen wundervoll zur Geschichte bei, die für mich erst nach ca. 40 % richtig interessant wurde. Tief ins Herz geschlossen habe ich Eddie, Elizas autistischen Sohn. Der Schreibstil ist flüssig, mit ehrlichen nüchternen Worten, gespickt mit Musiktiteln und, da Eliza auch ein paar Fettnäpfchen nicht auslässt, humorvoll. Letztendlich hat mich der Roman doch gut unterhalten und für lustige Lesestunden gesorgt.

Fazit:
Ein humorvoller Roman über die Plagen des Klimakteriums und der Weg aus der Komfortzone.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Selbstzweifel und Rache

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Zum Inhalt:
Fallanalytiker Max Bischoff erhält einen Anruf von Katharina Baumann, eine Kollegin seines ehemaligen Partners Horst Böhmer. Ihr 22-jähriger Neffe stand unter Mordverdacht und hat Selbstmord ...

Zum Inhalt:
Fallanalytiker Max Bischoff erhält einen Anruf von Katharina Baumann, eine Kollegin seines ehemaligen Partners Horst Böhmer. Ihr 22-jähriger Neffe stand unter Mordverdacht und hat Selbstmord begangen. Die Familie will nicht an die Schuld des jungen Mannes glauben, deshalb bittet Katharina Max Bischoff darum, sich den Fall einmal näher anzusehen. Bischoff kommt ihrer Bitte nach und gerät dabei an seine Grenzen. Alle Indizien deuten auf den jungen Mann, doch passt einiges nicht. Als kurz darauf ein weiterer Mord passiert, der ebenfalls nicht in ein bestimmtes Schema passt, zweifelt Max an sich selbst und der Fallanalyse oder ist der Täter einfach nur viel schlauer als die Polizei?

Meine Meinung:
Das Cover ist durchgängig passend zur Reihe um den Fallanalytiker Max Bischoff. Gleich am Anfang wird man Zeuge einer schrecklichen Tat, um dann sofort in einer ruhigen, flüssigen Erzählweise zu dem Fallanalytiker Max Bischoff zu wechseln. Dieser agiert nun als Privatermittler und bei seinen Ermittlungen zweifelt er so manches Mal an sich selbst, unerwartet gerät er persönlich in das Zentrum unerklärlicher Geschehnisse und ist auf die Hilfe seines Freundes Horst Böhmer angewiesen.
Max kommt mir sehr ehrgeizig vor und seine Zweifel sind nicht sofort offensichtlich zu erkennen. Eine Analyse durch den etwas aufdringlichen Dr. Killian, der noch dazu auf mich einen unsympathischen Eindruck hinterließ, machte später aber so einiges klar. Neu dazugekommen ist der Schriftexperte Marvin Wagner, dieser konnte mich sofort mit seiner unkonventionellen Art für sich begeistern. Leider wurde die Spannung nicht durchgängig gehalten. Zwischendrin fand ich die Schilderungen etwas zäh. Allerdings gewann das Geschehen zum Ende hin wieder in den gewohnten Spannungsbogen und konnte so wieder einiges ausgleichen. Arno Strobel gelingt es auf falsche Spuren zu führen, legt aber gleichzeitig unterschwellig Hinweise auf die richtige Person. Nur die Sicht des Täters zwischendrin passt für mich nicht so rund zum Ende.

Fazit:
Ein guter Thriller, der mit außergewöhnlicher Auflösung und Figuren punktet.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Mit Regeln durch das Leben

The Maid
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Zum Inhalt:
Die 25-jährige Molly ist Zimmermädchen im Ragency Grand Hotel in London. Sie liebt ihr geordnetes Leben und ihren Beruf über alles und sorgt für die perfekte Sauberkeit in den Zimmern. Leider ...

Zum Inhalt:
Die 25-jährige Molly ist Zimmermädchen im Ragency Grand Hotel in London. Sie liebt ihr geordnetes Leben und ihren Beruf über alles und sorgt für die perfekte Sauberkeit in den Zimmern. Leider findet sie eines Tages einen Stammgast des Hotels Tod in seinem Bett. Die Polizei geht zuerst von einem normalen Sterbefall aus, muss aber die Todesumstände genau untersuchen da die Person im öffentlichen Leben steht. Da Molly etwas anders ist als ihre Kolleginnen gerät sie schnell ins Visier der Ermittlungen. Molly braucht Hilfe, doch vertraut sie den richtigen Personen?

Meine Meinung:
Das Buch hat einen regelrechten Hype ausgelöst. Nun wollte auch ich wissen, was dahinter steckt.
Erzählt wird die Story aus der Sicht der 25-jährigen Molly Gray, die ihre Arbeit sehr ernst nimmt. Deshalb passt es auch sehr gut, dass der Leser ausführlich erfährt, welche Reinigungsarbeiten und Abläufe Molly täglich tätigt. Molly zeigt eine autistische Wesensart, kann deshalb das Verhalten der Menschen nicht richtig deuten und ist auf das angewiesen, was ihr von ihrer verstorbenen Großmutter in dieser Beziehung beigebracht wurde. Leider wird ihre Gutgläubigkeit und Freundlichkeit von skrupellosen Personen ausgenutzt. Mir ist Molly im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen und ich konnte mich wirklich sehr darüber aufregen, wie sie schamlos benutzt wurde. Aber Molly weiß sich zu behaupten. Die Autorin Nita Prose zeichnet die weiteren Personen sehr charakteristisch und ich konnte sie mir alle gut vorstellen und wie im richtigen Leben gibt es sympathische und unsympathische Figuren. Einiges war zwar sehr vorhersehbar, aber dennoch erwartete mich am Ende eine Überraschung. Da es sich um einen Cosy-Crime handelt, kann man hier keinen vor Spannung geladenen Krimi erwarten. Hier handelt es sich um eine liebevolle Hommage an die vielen fleißigen guten Geister im Hintergrund und an Menschen, die etwas anders sind, gewürzt mit etwas Krimiflair und britischen Humor.

Fazit:
Dieser Cosy-Crime verspricht gute Unterhaltung und ist eine Hommage an die fleißigen Bienen im Hotelgewerbe.

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