drei Generationen
Mein Eindruck aus der Leseprobe hat sich bestätigt. Die Autorin hat recherchiert und die Zeit der Wende sowie das Leben der Menschen im größten Industriegebiet der DDR geschildert. Überrascht war ich von ...
Mein Eindruck aus der Leseprobe hat sich bestätigt. Die Autorin hat recherchiert und die Zeit der Wende sowie das Leben der Menschen im größten Industriegebiet der DDR geschildert. Überrascht war ich von der Verbundenheit, der Freundschaft und Vertrautheit, die in den Gemeinschaften der Arbeitsgruppen, Kollektive und Wohnanlagen der DDR geherrscht hat. Obwohl ich ähnliche Erzählungen von meinen Eltern und Großeltern auch schon kenne. Da haben wir in unserer heutigen Zeit absoluten Nachholebedarf. Von einem solchen Zusammenhalt sind wir Äonen entfernt. Das Buch war insgesamt total gut. Die Schicksale der verschiedenen Generationen sind sehr gut aufgearbeitet, wunderschön verwoben und am Ende spannend, gefühlvoll und faszinierend perfekt zusammengefügt. Rätsel und Geheimnisse, auch um das leidige Thema Staatssicherheit, wurden unverblümt aufgeklärt. Überrascht hat mich, wie Frau Mothes die Oma Agnes, obwohl diese Mitarbeiterin der Staatssicherheit, war, als loyale Frau gegenüber ihrer Freundin dargestellt hat und nicht als die seelenlose Verräterin, wie die Mitarbeiter der Stasi oft abgestempelt werden. Sehr, sehr gut ist meiner Meinung nach aufgearbeitet, wie die neue Generation um Milla und ihren Lebensgefährten herum mit den „Altlasten“ umgehen kann. Modern, weltoffen aber auch mit den unterschiedlichen Gebräuchen verschiedener Volksgruppen gehen Milla und Navid mit all den Schatten, die über ihren Familien liegen um. Sie werden ihre kleine Familie schützen. Dabei, dessen bin ich mir sicher, bleiben Eltern, Großeltern, Ziehväter und alle Anverwandten auch weiterhin einbezogen. Genau das finde ich toll! Danke Frau Mothes! Bitte weiter so.