Einfühlsam und authentisch
Die DorfschullehrerinFebruar 1961: Helene, eine 30-jährige Lehrerin aus der Sowjetischen Besatzungs-Zone, tritt ihren Dienst an einer kleinen Dorfschule an der deutsch-deutschen Grenze in der hessischen Rhön an. Bei den Kollegen ...
Februar 1961: Helene, eine 30-jährige Lehrerin aus der Sowjetischen Besatzungs-Zone, tritt ihren Dienst an einer kleinen Dorfschule an der deutsch-deutschen Grenze in der hessischen Rhön an. Bei den Kollegen findet ihr engagierter, moderner Unterrichtsstil wenig Anklang, doch bei den Schülern ist sie damit schnell beliebt. Mit der jungen, lebensfrohen Hebamme Isabella freundet sie sich bald an und er Dorfarzt Tobias weckt zarte Gefühle in ihr. Doch darf sich Helene darauf einlassen? Denn sie ist nicht zufällig gerade in diesem Ort gelandet. Die schleppt ein großes Geheimnis mit sich herum, eine Mission, die erfüllt werden muss.
Da ich selbst in der Nähe der unterfränkischen Zonengrenze aufgewachsen bin, hat dieser Roman sofort ein Kopfkino erzeugt. Dazu tragen auch die Passagen in Mundart sehr stark bei. Eva Völler ist es gelungen, eine deutsch-deutsche Geschichte einfühlsam und authentisch zu erzählen, ohne zu werten. Der Zeitgeist ist fühlbar. Die Protagonisten werden sympathisch und realitätsnah dargestellt. Sie wirken sehr lebendig und echt. Der flüssige, gefühlvolle und doch spannende Schreibstil überzeugt mich. Das wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch dieser Autorin bleiben! Ich freue mich auf die Fortsetzung.