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Veröffentlicht am 01.04.2022

Ein Auftakt der wirklich Lust macht mehr in diese Prequel Reihe einzutauchen

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Die Familien Rokesby und Bridgerton sind nicht nur Nachbarn, sondern seit Jahren die engsten Freunde. Die einen gibt es nicht ohne die anderen, das gilt besonders für die unzertrennlichen Kinder der Familie. ...

Die Familien Rokesby und Bridgerton sind nicht nur Nachbarn, sondern seit Jahren die engsten Freunde. Die einen gibt es nicht ohne die anderen, das gilt besonders für die unzertrennlichen Kinder der Familie. Und so war eigentlich schon seit ihren Kindertagen klar, dass Billie, die älteste Tochter aus dem Hause Bridgerton eines Tages entweder Edward oder Andrew Rokesby heiraten würde. Einer ihrer besten Freunde würde schon einen passenden Ehemann abgeben. Hauptsache es wird nicht George, der älteste Sohn der Rokesbys. Er ist arrogant und unnahbar, immer vernünftig und distanziert. Er ist das genaue Gegenteil von Billie.
Doch als sich die beiden unverhofft in einer Zwangslage wiederfinden, scheinen sich die Dinge zwischen ihnen irgendwie zu verändern und auf einmal ist Billie gar nicht mehr so sicher, ob sie den attraktiven Earl wirklich so unausstehlich findet.
Die Idee, dass Julia Quinn uns mit Geschichten über die Vorfahren der Bridgertons beliefern wollte, fand ich sehr spannend, daher war es für mich nur eine Frage der Zeit, dass ich mich auch an die Rokesby-Reihe wage. Ach und was soll ich sagen, dieser erste Teil hat einfach nur Spaß gemacht.
Er ist kurzweilig und leichtgängig sodass man binnen kürzester Zeit vollkommen in der Geschichte abtauchen kann und ab da fliegen die Seiten nur so dahin. Der Schreibstil der Autorin überzeugt, wie gewohnt durch seine dynamische und humorvolle Art und auch die Protagonisten sind in meinen Augen ausgesprochen gut ausgefallen.
Besonders Billie ist einfach eine Naturgewalt. Sie ist definitiv kein zartes Mauerblümchen oder die schüchterne Debütantin, sondern ganz genau das, was man von einer Bridgerton-Tochter erwarten würde. Sie ist wild, aufgeweckt, schlagfertig und lässt sich nicht so leicht herumschubsen. Sie denkt nicht wirklich nach bevor sie handelt, was sie das ein oder andere Mal durchaus in die Bredouille gebracht hat, aber von banalen Dingen wie einem verstauchten Knöchel lässt sich eine Billie Bridgerton nicht einschränken. Neben ihrer sorglosen und lebhaften Art ist sie aber auch überaus intelligent und engagiert, besonders wenn es um die Verwaltung von Aubrey Hall geht, dem Familiensitz der Bridgertons.
Womit Billie hingegen gar nichts am Hut hat, sind romantische Gefühle. Umso amüsanter war es zu lesen, wie sich ihre Gedanken und Gefühle gegenüber George allmählich verändern und wie sie mit diesen Veränderungen umgeht.
George Rokesby ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Billie Bridgerton. Er soll eines Tages den Titel seines Vaters erben, Earl werden und den Landsitz der Rokesbys verwalten. Und obwohl er seine Rolle mit allem Verantwortungsbewusstsein erfüllt, trifft ihn doch jedes Mal ein Stich, wenn er daran denkt, wie gerne er wie seine Brüder für Krone und Vaterland kämpfen würde.
Es ist nicht so, dass er erst in die Rolle hineinwachsen muss, sondern eher, dass er lernen muss, sie und ihre Besonderheit anzunehmen, als das was es ist. Dabei ist ihm besonders Billie eine unerwartete Hilfe, weil sie so viel Freude und Erfüllung in der Rolle als Gutsverwalterin findet.
Überhaupt ergänzen sich George und Billie wirklich gut, besonders nachdem sie sich eingestehen, dass sie sich doch gar nicht so schrecklich finden.
Auch die Nebencharaktere dieser Geschichte sind für mich ein voller Volltreffer. Ich weiß gar nicht wer mir besser gefallen hat. Die beiden Mama’s, die von ihren Kindern sträflich unterschätzt werden. Georgiana, Billies kleine Schwester, die sich zur allseitigen Verwunderung aus ihrem Schneckenhaus schält oder Andrew, der sich mit seiner spitzbübischen, unverbesserlichen Art sofort zum Favoriten mausert. Einerseits runden sie alle die Geschichte ab und gleichzeitig verleihen sie ihr auch die Substanz und Konturen, die ansonsten sehr gefehlt hätten.
Im Hinblick auf die Handlung hat die Autorin jetzt nicht direkt das Rad neu erfunden, aber es funktioniert und das war für mich die Hauptsache. Es wird auch nicht richtig dramatisch oder Fingernägelkau-spannend, allerdings bietet die Geschichte genug an, dass es zumindest abwechslungsreich bleibt. Und was ihr eventuell an Spannung fehlt, macht sie doppelt wett durch humorvolle Szenen. So erlebt der Bridgerton-versierte-Leser die Ursprünge des schon beinahe legendären Pall Mall Spiels (und auch woher alle Bridgerton-Nachkommen ihren Konkurrenzgeist haben) und es könnte wirklich nicht unterhaltsamer sein.
Alles in allem mag dieses Buch sicher seine Schwächen haben, allerdings bin ich vermutlich blind dafür, weil ich beim Lesen einfach viel zu viel Spaß hatte. Es ist frisch, schlagfertig und unterhaltsam und so haben sich die 350 Seiten in Windeseile lesen lassen. Wer die Bridgerton-Bücher schon kennt, sollte den Rokesbys auf jeden Fall eine Chance geben. Selbst wer Julia Quinns Universum noch nicht kennt, hätte mit diesem Buch eine wunderbare Gelegenheit, um mal hineinzuschnuppern und sich fallen zu lassen. Und auch wer einfach so für zwischendurch mal einen kurzweiligen, unterhaltsamen Regency-Roman sucht, wird hiermit nichts falsch machen.

Veröffentlicht am 28.03.2022

Bridgerton meets Miss Marple

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten
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„Mitternachtsdiamanten“ ist der siebte Teil von Julia Quinns beliebter Bridgerton Reihe, in dem nun auch die Jüngste der Bridgertons ihren Partner fürs Leben findet.
Hyacinth Bridgerton ist jung, schön ...

„Mitternachtsdiamanten“ ist der siebte Teil von Julia Quinns beliebter Bridgerton Reihe, in dem nun auch die Jüngste der Bridgertons ihren Partner fürs Leben findet.
Hyacinth Bridgerton ist jung, schön und kommt aus bestem Hause, doch sie ist auch blitzgescheit und sehr direkt, was sie zum Schreck für die meisten Gentleman der Gesellschaft macht. Niemand scheint ihrem Intellekt gewachsen zu sein, bis sie Lady Danburys Enkel Gareth St.Clair begegnet. Er scheint die Herausforderung zu sein, auf die sie ihr Leben lang gewartet hat. Gareth genießt den Ruf eines schlimmen Schwerenöters, doch er ist auch clever und schlagfertig und er kann mit Hyacinth mithalten. Als Gareth sie eines Tages bittet das Tagebuch seiner italienischen Großmutter zu übersetzen, beginnt für sie schon bald das Abenteuer ihres Lebens.
Ehrlich, dieser siebte Teil der Reihe hat es für mich fast geschafft den zweiten vom Thron zu stoßen. Definitiv gehört „Mitternachtsdiamanten“ aber zu einen meiner Lieblingsteile der Reihe. Wie gewohnt hat mich Autorin Julia Quinns Schreibstil total abgeholt. Bisher hat sie es noch in jedem Teil geschafft mir beim Lesen ein Lachen zu entlocken.
Das lag vor allem an den frechen und witzigen Dialogen zwischen den Protagonisten. Hyacinth und Gareth sind einfach ein herrliches Gespann.
Hyacinth nimmt kein Blatt vor den Mund, ist intelligent und schlagfertig und scheut sich keine Sekunde ihre Gedanken frei auszusprechen. Dadurch dass sie die jüngste der Familie ist und auch in den bisherigen Teilen nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat, wusste ich bisher nur ziemlich wenig über sie. Umso verblüffender war es nach und nach herauszulesen, wie wundervoll vielschichtig ihr Charakter ist. Besonders hätte ich nicht mit ihrer Unerschrockenheit und Risikobereitschaft gerechnet.
Ein besonderes Highlight war für mich auch, dass Lady Danbury in diesem Roman eine sehr präsente Rolle einnimmt. Ich liebe diese alte Kratzbürste, ihre scharfen Kommentare und ihren trockenen Humor. Sie war eine wundervolle Ergänzung. Die Dialoge zwischen Lady Danbury und Hyacinth waren das reinste Vergnügen, besonders da Hyacinth im Grunde eine Mini-Version der alten Dame ist.
Gareth war ein Protagonist, der sich in meinen Augen doch deutlich von den anderen Bridgerton-Protagonisten abgehoben hat. Natürlich kam er mit einem vergleichbaren Ruf als Frauenheld und Herumtreiber, aber durch seine Familiären Probleme wurde er doch um einiges komplexer. Besonders seine Gefühle und Gedanken im Blick auf die belastete Beziehung zu seinem Vater und die Konsequenzen, die diese auf sein Leben hat, wurden von der Autorin sehr überzeugend herausgearbeitet. Er mag nicht immer zu hundert Prozent sympathisch sein, aber seine Beweggründe waren für mich immer nachvollziehbar.
Insgesamt hatten die Charaktere einfach mehr Tiefe, was wirklich schön war beim Lesen.
Auch die Handlung konnte mich in diesem Teil etwas mehr mitreißen als vielleicht andere aus der Bridgerton Reihe. Natürlich geht es um die Liebesgeschichte zwischen Hyacinth und Gareth und wer viel Wert auf Romantik und das richtige Maß an Kitsch legt, wird hier sehr auf seine Kosten kommen. Darüber hinaus entwickelt sich die Geschichte aber auch überaus spannend, denn das Tagebuch der Großmutter enthält ein Geheimnis, welches die beiden Protagonisten auf eine aufregende Spurensuche schickt. Man kann als Leser bis zum Ende miträtseln und mitfiebern, was die ganze Geschichte einfach einen Hauch mitreißender und interessanter macht.
Am Ende kann ich eigentlich nur sagen, dass „Mitternachtsdiamanten“ für mich ein absolutes Highlight in der Bridgerton-Reihe war.

Veröffentlicht am 22.03.2022

the part that made me fall in love with the series

Bridgerton – Wie bezaubert man einen Viscount?
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The Viscount Who Loved Me war das erste Bridgerton Buch, das ich in die Hand genommen habe und ist zweifellos der Grund dafür, dass ich dieser Reihe so verfallen bin. Wie viele andere auch, bin ich durch ...

The Viscount Who Loved Me war das erste Bridgerton Buch, das ich in die Hand genommen habe und ist zweifellos der Grund dafür, dass ich dieser Reihe so verfallen bin. Wie viele andere auch, bin ich durch die Netflix Serie auf die Buchreihe gestoßen und weil ich nach dem Ende der ersten Staffel unbedingt wissen wollte, wie es mit weiter geht, konnte ich nicht anders als anfangen zu lesen.
Anthony Bridgerton, ein außerordentlich schwer fassbarer Junggeselle, bereitet den ambitionierten Mama’s der Londoner Gesellschaft reichlich Kopfschmerzen, zeigte er doch bisher keinerlei Absichten sich eine Ehefrau zu suchen.
Was jedoch selbst die allzeit gut informierte mysteriöse Klatschkolumnistin Lady Whistledown nicht ahnt: Der attraktive Viscount hat nicht nur beschlossen zu heiraten – er hat sich sogar schon eine geeignete Frau ausgesucht! Eine wohlerzogene, wunderbar vorzeigbare zukünftige Viscountess Bridgerton, in die er sich, das ist das wichtigste, nie verlieben wird. Das einzige Hindernis ist die ältere Schwester seiner Auserkorenen, Kate Sheffield – die wohl impertinenteste Person, die ihm je begegnet ist.
Die temperamentvolle junge Frau treibt Anthony in den Wahnsinn mit ihrer Entschlossenheit, die Verlobung mit ihrer kleinen Schwester zu verhindern. Er kann sie nicht ausstehen und doch ist es ausgerechnet Kate Sheffield, die sich Nacht um Nacht in seine Träume schleicht...
Kate ist entschieden dagegen, dass Anthony ihrer Schwester den Hof macht. Edwina verdient nur das Beste und das schließt ganz entschieden einen berüchtigten Wüstling, um ganz genau zu sein Anthony Bridgerton, als Ehemann aus. Doch während sie so sehr darauf bedacht ist das Herz ihrer Schwester zu beschützen, vergisst sie ganz und gar ihr eigenes Herz gegen den charmanten Viscount zu wappnen.
Ich glaube ich hatte selten so viel Spaß beim Lesen eines Regency-Romans, wie mit Anthony und Kate. Das liegt zweifellos an Autorin Julia Quinn’s herrlich gewitztem Schreibstil. Schlagfertig, temporeich und sehr amüsant fliegen die Seiten nur so dahin.
Im englischen Original fällt durchaus auf, dass die Autorin nicht, bzw nicht kontinuierlich im Britisch-Englisch bleibt. Auch schleichen sich vereinzelt „modernere“ Begriffe ein, die eigentlich so in einem historischen Roman nicht vorkommen sollten. Ich erwähne das nicht, weil mich das großartig gestört hätte, aber Leser, die für ihr Leseerlebnis Wert auf (absolute) historische Authentizität legen, könnten damit eine schwerere Zeit haben.
Mir fiel es beim Lesen zwar auf, der packende Schreibstil und die wunderbaren, dynamischen Dialoge lassen mich aber sehr leicht darüber hinwegsehen.
Auch die Handlung fand ich in diesem Teil sehr stimmig. Es ist nicht unendlich spannend, aber die Ortswechsel und nicht zuletzt die Spannung zwischen Anthony und Kate machen es einfach unmöglich das Buch bei Seite zu lesen. (Ich habe The Viscount Who Loved Me inzwischen das zweite Mal gelesen und habe es beide Male geschafft, bis in die Morgenstunden hineinzulesen, weil ich nicht aufhören konnte).
Am besten waren aber mal wieder die Charaktere dieser Reihe. Abgesehen davon, dass die anderen Bridgertons ein wenig näher kennenlernt, die Familiengeschichte und die Dynamik innerhalb der Familie, konnten auch Anthony und Kate mein Herz im Sturm erobern.
Beide sind riesengroße Sturköpfe und wissen sich gegenseitig herrlich auf die Palme zu bringen. Ihre Kabbeleien sind die meiste Zeit wirklich charmant zu lesen und wirkten auf mich auch nie gestellt oder erzwungen. Und sie teilen noch eine Gemeinsamkeit, denn beide haben auch so einiges durchgemacht und kämpfen nun mit den Folgen.
Anthony war ein spannender männlicher Protagonist. Bestimmt für die erste Hälfte des Buches verhält er sich genauso, wie man es angesichts seines Wüstling-Rufs erwarten würde, was der guten Kate natürlich nur in ihrer Haltung ihm gegenüber bestätigt.
Mit seiner Familie ist er aber ganz anders und es ist wirklich wundervoll, wie er mit den einzelnen Mitglieder kommuniziert. Es ist beinahe irritierend, weil es Szenen gibt, in denen er wirklich wunderbrar ist und dann solche, in denen er eine sehr rücksichtslose, unschöne Seite durchkommen lässt. Die erste Zeit verhält er sich Kate gegenüber wirklich schrecklich.
Dennoch ist es der Autorin gelungen das alles so auszubalancieren, dass man (finde ich) noch guten Gewissens auf ein Happy End zwischen Kate und Anthony hin fiebert.
Kate auf der anderen Seite ist einfach wunderbar. Natürlich kommt sie auch mit charakterlichen Schwächen und man kann ihr zweifellos vorwerfen, dass sie ihr Desinteresse gegenüber dem Konzept des Heiratens ein wenig für zu selbstverständlich genommen hat. Das ist für sie ein wenig nach hinten losgegangen, allerdings machen ihre Unsicherheiten sie auch interessant. Sie bilden einen schönen Kontrast, da sie ansonsten eine außerordentlich starke, stolze und in sich vertrauende Protagonistin ist. Man vergisst leicht, dass Kate auch „nur“ eine Debütantin ist, allerdings lässt sie sich davon so wenig einschüchtern, geschweige denn einschränken. Ihr verhalten entspricht so gar nicht dem Bild der zurückhaltenden jungen Frau, die gerade erst in die Gesellschaft eingeführt wurde, insofern bekommt die Geschichte eine sehr interessante, irgendwie andere Atmosphäre.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich bin froh, dass ich mit diesem Teil in die Reihe gestartet bin, bevor die Serie zuvorgekommen ist. Es ist von allem ein bisschen mehr, ein bisschen mitreißender als der erste Teil der Reihe und liest sich leichtgängig und schnell. Am Ende des Tages ist Regency-Romance keine super anspruchsvolle Literatur, aber man kann sich fallen lassen, einfach nur die Figuren und Atmosphäre genießen und sich von einer kitschig-romantischen Geschichte einlullen lassen.
Ich glaube ich kann gar nicht so präzise den Finger darauflegen, weshalb The Viscount Who Loved Me mir so gefallen hat, ich kann aber sagen, dass es mich einfach enorm unterhalten hat. Daher bleibt mir auch nichts übrig als 5 Sternchen zu verteilen.

Veröffentlicht am 14.03.2022

Spannend und Gefühlvoll

Was ich dir bedeute - Burlington University
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"Was ich dir bedeute" ist der 2. Teil aus Sarina Bowen's neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 23.12.2021 im LYX-Verlag erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Spin-off Serie, basierend ...

"Was ich dir bedeute" ist der 2. Teil aus Sarina Bowen's neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 23.12.2021 im LYX-Verlag erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Spin-off Serie, basierend auf der True North Reihe, das heißt, wer diese schon gelesen hat, wird dem ein oder anderen bekannten Charakter wiederbegegnen. Man muss aber nicht zwingend die Reihe gelesen haben, um sich in dieser Geschichte schnell zurecht zu finden.

In diesem Teil geht es um Daphne und Rickie. Daphne Shipley hat ein schreckliches Jahr hinter sich und muss nun - zurück auf der Familienfarm - die Scherben zusammenfegen und ihre Zukunft neu ordnen. Da passt es ihr so gar nicht, dass sie den ganzen Sommer den Mitbewohner ihres Bruders um sich haben muss. Ausgerechnet Rickie, der attraktive, charmante Typ, der sie vor Jahren bei ihrem ersten Date ohne ein Wort versetzt hat. Und das schlimmste ist, er scheint sich gar nicht daran zu erinnern.
Obwohl Daphne alles daran setzt Rickie aus dem Weg zu gehen, kann sie sich nur schwer gegen die Anziehung zwischen ihnen wehren.
Rickie auf der anderen Seite ist fest entschlossen Daphne für sich zu gewinnen. Nach der schwersten Zeit seines Lebens, scheint sie wie ein erster Sonnenstrahl am Horizont nach all der Dunkelheit. Doch in ihrer Nähe kommen allmählich gefährliche Erinnerungen ans Tageslicht, die Tief in Rickie vergraben waren und schon bald alles zu zerstören drohen...

Wie es sich zwischen den beiden weiterentwickelt, dürft ihr natürlich selbst herausfinden.

Mir hat "Was ich dir bedeute" sehr gefallen. Rickie und Daphne sind ein sehr interessantes Paar und sie sind mir wirklich schnell ans Herz gewachsen. Ich muss auch sagen, mir hat dieser Teil vom Aufbau der Geschichte und von der Dynamik her um einiges besser gefallen als Teil 1 der Burlington-Reihe.
Sarina Bowen's Schreibstil ist in sehr mitreißend. Die Geschichte lässt sich leicht, flüssig und in einem guten Tempo lesen, die Beschreibungen sind bildhaft und die Dialoge haben eine gute Dynamik. Mir hat die Interaktion zwischen Rickie und Daphne sehr gefallen. Es ist immer irgendwie humorvoll und locker, aber die Autorin lässt dennoch sehr viel Raum für ordentlich Gefühl. Mir hat gefallen, dass das Paar in diesem Teil wirklich Zeit hatte sich zu entwickeln und sich einander zu öffnen. Es hat sich für mich hier nicht übereilt angefühlt.
Ganz besonders toll an der Burlington University-Reihe finde ich das Setting auf der Shipley Farm. Ehrlicherweise muss man sagen, dass es keine College-Romance im klassischem Sinn ist, weil die Protagonisten eher wenig Zeit auf dem Campus verbringen, aber das Buch besticht einfach sehr durch die wunderbare Atmosphäre auf dem Land.

Besonders einnehmend sind zudem die Charaktere. Nicht nur Rickie und Daphne, sondern auch die vielen Nebenfiguren, die man auf der Shipley-Farm kennenlernt, sind einfach wunderbare Begleiter in der Geschichte. Die Figuren sind so einnehmend und sympathisch, dass man sich mit dem Buch sehr schnell sehr wohlfühlt.
Aber auch die beiden Hauptfiguren wickeln einen schnell um den kleinen Finger. Rickie hat mich bereits im ersten Teil der Reihe komplett begeistert und ich habe sehr auf seine Geschichte hingefiebert. Er ist interessant, vielschichtig und bringt eine super spannende Kombination aus verschiedenen Charakterzügen mit, die aus ihm eine herrlich erfrischende männliche Figur machen. Es war sehr mitreißend zu lesen, wie er sich mit dem Trauma seines Gedächtnisverlusts auseinandergesetzt hat.
Mit Daphne hat Rickie sein perfektes Gegenstück gefunden. Sie war mir trotz ihrer abweisenden Art auf Anhieb sehr sympathisch. Zu Beginn hat sie sich noch sehr von allen abgekapselt und war darauf bedacht ihre Probleme im Alleingang zu lösen. Aber je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto mehr entwickelt sie sich und öffnet sich, sodass man eine wirklich tolle und authentische Charakterentwicklung erlebt.
Und es war einfach wunderbar zu lesen, wie sich Daphne und Rickie gegenseitig ergänzen und ermutigen.

Alles in allem war "Was ich dir bedeute" einer der mitreißendsten New Adult Romane die ich in diesem Jahr gelesen habe. Die Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet, die Geschichte wirkt authentisch und gefühlvoll und obwohl sie ernste Elemente beinhaltet, ist sie doch auch sehr humorvoll und positiv. Es war ein tolles Lesevergnügen, daher kann ich dieses Buch auch defintiv weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 04.02.2022

Eine Biografie wie keine Zweite

C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen
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Wie schafft man es, aus einer solch umfangreichen Sammlung von Briefen genau jene herauszupicken, die sich eignen ein ganzes Leben zu illustrieren? Ein reichlich schweres Unterfangen, besonders wenn es ...

Wie schafft man es, aus einer solch umfangreichen Sammlung von Briefen genau jene herauszupicken, die sich eignen ein ganzes Leben zu illustrieren? Ein reichlich schweres Unterfangen, besonders wenn es um eine so außergewöhnliche Person wie C.S. Lewis geht, das Herausgeber Titus Müller ungewöhnlich gut gelungen ist. In liebevoller Sorgfalt hat er aus den unzähligen Briefen, die Lewis im Laufe seines Lebens an Freunde und Familienmitglieder geschrieben hat, eine Auswahl getroffen und ermöglicht dem Leser damit einen ganz ungewöhnlichen Einblick in Gedanken, Herz und Seele des großen Autors.

‚C.S. Lewis – ein Leben in Briefen‘ ist im Großen und Ganzen eine Biografie des berühmten „Narnia“-Schriftstellers und doch ist dieses Buch außergewöhnlich und viel mehr, fängt es doch den ganzen Werdegang seiner Person auf eine so faszinierende und authentische Weise ein.

Im Wesentlichen teilt sich das Buch in drei Abschnitte, angefangen mit einer kompakten aber hinreichend ausführlichen Biografie des Autors C.S. Lewis, gefolgt von den Briefen, die zweifellos das Herzstück des Buches sind und abschließend kurzen Biografien seiner Briefpartner.
Besonders die Biografie zum Einstieg fand ich sehr passend, da man so mit ausreichend Kontext versorgt wird, um die folgenden Briefe richtig zu verstehen. Mir persönlich hat das sehr geholfen, da ich bis dahin einfach zu wenig über den Schriftsteller wusste.

Die Sammlung an Briefen hat sich als wahre Schatzkiste entpuppt. Sie schaffen ein so ehrliches, unverfälschtes Bild des Autors und ich bin begeistert, dass dieses Buch sich nicht darauf beschränkt die „Eckdaten seines Lebens einzufangen“, sondern seine Seiten darin investiert, Lewis‘ Persönlichkeit widerzuspiegeln. Seine Briefe sind leidenschaftlich, humorvoll, sind gefüllt mit seinen theologischen Gedankenspielen und regen auch den Leser zum Denken an. Sie lassen seine innige Verbundenheit zu seinen Briefpartnern lebendig werden. Lassen ihn lebendig werden.
Durch die chronologische Anordnung der Briefe ist es ganz so, als würde man mit dem Autor gemeinsam groß werden. Ich fand sehr faszinierend zu begleiten, wie sich seine Denkweise entwickelte, welchen Gedanken er Raum gab, wovon er sich begeistern ließ. Insbesondere seine Liebe zu Büchern hat mich immer wieder mitgerissen und begeistert. Man kann ihn wirklich Stück für Stück auf seinem Werdegang, in seiner Entwicklung begleiten.
An dieser Stelle möchte ich allerdings auf die Worte des Herausgebers verweisen. In seinem Vorwort schreibt Titus Müller: „Ich las die Briefe nicht am Stück, sondern genoss sie wie ein Dessert in kleinen Portionen“. Eine Anmerkung, die ich mir zu Herzen genommen habe, als ich in die Briefe einstieg und eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Ich kann auch jedem, der sich mit diesem Buch versuchen möchte nur ans Herz legen, es genauso zu halten. Es braucht eine gewisse Zeit sich durch die Briefe zu stöbern. Es sind nicht wenige und wenn man sich nicht die Zeit nimmt, die Briefe und ihre Inhalte auf sich wirken zu lassen, worin besteht dann der Sinn darin, dieses Buch in die Hand zu nehmen?
In anderen Worten, es dauert es zu lesen und das macht es zu keinem Buch „für Zwischendurch“. Wer jedoch bereit ist, die Geduld aufzubringen, wird an jeder Sekunde mit dieser Briefsammlung Freude haben. So war zumindest meine Erfahrung.

„C.S. Lewis – Ein Leben in Briefen“ ist eine wundervolle Biographie und für Fans des Schriftstellers und auch solche, die es möglicherweise werden wollen eine unbedingte Empfehlung. Lewis ist viel mehr, als „nur“ seine Narnia-Bücher und Titus Müller bietet den Lesern einen sehr gelungenen Einblick in dieses „Mehr“.

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