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Veröffentlicht am 28.06.2022

Atmosphärische Halloween-Vibes, ansonsten insgesamt zu blass

Die Hexen von Woodville - Rabenzauber
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Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Meine Meinung:
Wie ...

Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Meine Meinung:
Wie ihr an dem Titel der Rezension erkennen könnt, hat „Rabenzauber“ eine große Stärke: Die düsteren Halloween-Vibes! Mit den Vogelscheuchen und der Hexerei hat der Autor ein wunderbar gruselig-atmosphärisches Buch für die kühlere Jahreszeit geschaffen. Auch wenn das Buch im Frühling/ Frühsommer spielt, verleihen das typisch englische Regenwetter, die Kleinstadt-Mystik und das Rätsel um Pumpkinhead und seine Anhänger dem Buch eine eher düstere Grundstimmung, die hervorragend in die Halloween-/ Herbstzeit im Oktober bzw. November passt. Normalerweise bin ich eher keine Jahreszeiten-Leserin, aber ich glaube, bei dieser Geschichte würde ich eine Ausnahme machen – wenn man das Buch, wie ich, bei eher sommerlichen 20-25 Grad liest, kann die Atmosphäre nicht so richtig wirken. :D

Abgesehen davon konnte mich der Rest allerdings nicht besonders überzeugen, auch wenn ich letztlich nur einen tatsächlich wirklich negativen Kritikpunkt habe (dazu gleich mehr).
Dass ich dem Buch eher gleichgültig gegenüberstehe, liegt vor allem daran, dass lange Zeit wirklich wenig passiert. Der Autor braucht gut 2/3, um in die Geschichte überhaupt erst einzuführen, was, anders als bei anderen Urban Fantasy-Romanen (ganz zu schweigen von High Fantasy) hier gar nicht wirklich nötig gewesen wäre. Denn „Rabenzauber“ lebt gerade davon, dass der Leser ähnlich wie Faye nicht wirklich viel weiß und stattdessen damit arbeiten muss, was er vorgesetzt bekommt. Dadurch, dass Faye ihre Kräfte gerade selbst erst entdeckt, und weil auch das Worldbuilding hier kaum eine Rolle spielt, ist eine ausführliche Einführung hier eigentlich relativ entbehrlich – das könnte der Autor, ohne, dass die Geschichte an Qualität einbüßt, auch gut „nebenher erledigen“, während er den Fall voranbringt. Stattdessen hat man hier aber in etwa 200 Seiten Vorgeplänkel, während derer der Fall vor sich hindümpelt, was bei einem 350-seitigen Taschenbuch, das man ohnehin schnell weglesen kann, schnell negativ auffällt.
Zwar ist das auf Grund des Scharfsinns der Protagonistin, der karikaturistisch im starken Kontrast zur Einfältigkeit der restlichen Dorfbewohner steht, nicht annähernd so öde, wie es sich zunächst anhört – Fayes schlauen Beobachtungen und ihre Schlagfertigkeit sorgen zwischendurch durchaus für Unterhaltung. Allerdings könnte „Rabenzauber“ mit einem etwas höheren Erzähltempo mit Leichtigkeit zu einem Pageturner werden – so fehlte bei mir durchweg die Motivation, weiterzulesen, weshalb ich dann letztlich hierfür auch länger gebraucht habe, als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Darüber hinaus ist die Auflösung zum Ende für mein Empfinden zu einfach und zu lapidar, als dass sie mich doch noch umhauen könnte – auch in Retrospektive ist „Rabenzauber“ daher allenfalls okay.

Der Aspekt, der mich, wie eben erwähnt, aber wirklich tatsächlich gestört hat, ist die Protagonistin. Zwar kann ihre Spitzzüngigkeit und Intelligenz zwischendurch durchaus überzeugen, das will ich gar nicht leugnen. Sie ist sehr clever, lässt sich nicht zum Narren halten und bietet jedem, der sich mit ihr anlegt, die Stirn, ohne dabei ausfallend oder respektlos zu werden.
Trotzdem konnte ich mit ihrem Verhalten insgesamt nicht wirklich warmwerden, was vermutlich hauptsächlich an der Art und Weise, wie sie dargestellt wird, liegt. Laut Beschreibung sollte sie 17 Jahre alt sein, in meinen Augen passt das aber überhaupt nicht zu ihrem Auftreten; sie ist mir dafür einfach zu kindlich, zu naiv gewesen.

Das Ende deutet schließlich einen nächsten Konflikt an, aber ich bin nicht so neugierig, dass ich unbedingt weiterlesen muss. Ich weiß noch nicht, ob ich zur Fortsetzung greifen werde; vermutlich eher nicht.

Fazit:
„Rabenzauber“ ist in Ordnung für ein kurzweiliges Lesevergnügen, das ich aufgrund seiner tollen mystischen Atmosphäre vor allem für die Halloweenzeit empfehlen kann.
Man darf allerdings keinen überwältigenden Pageturner erwarten: Wegen des langen Vorgeplänkels braucht das Buch sehr lange, bis die Ermittlungen in Schwung kommen, und die Auflösung zum Ende ist demgegenüber fast schon antiklimaktisch.
Mit der Darstellung der Protagonistin muss man klarkommen; mir war ihre Art zu kindlich, als dass ich ihr ihre 17 Jahre wirklich abkaufen konnte.
3/5 Lesehasen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2022

Hochspannende Thematik, Umsetzung eher nicht so

Die sieben Schalen des Zorns
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Vielen lieben Dank an den benevento-Verlag und Literaturtest für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch bereits ...

Vielen lieben Dank an den benevento-Verlag und Literaturtest für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch bereits bei „Die Wahrheit der Dinge“ ist die Aufmachung auch dieses Buches der Autor ein absoluter Hingucker. Der Titel ist im Fokus, ansonsten ist das Cover eher schlicht, aber nichtsdestotrotz ein Blickfang. Unter dem Umschlag ist das Negativ des Covers, was mir auch hier wieder sehr gefallen hat. Die Aufmachung ist (nicht zuletzt durch das Lesebändchen) sehr hochwertig, was den stolzen Preis von 22 € rechtfertigt.
Der Titel ist sehr prägnant. Ohne den Inhalt zu kennen, sagt er einem nicht viel (oder wenn man, wie in meinem Fall, die Bibel nicht kennt, und daher vor dem Lesen auch nicht bemerkt, dass es eine Anspielung daraus ist), aber im Anschluss muss man zugeben, dass er sehr raffiniert gewählt ist.


Meine Meinung:
„Die Sieben Schalen des Zorns“ behandelt die hochspannende Problematik der Sterbehilfe und die Frage danach, wann eine solche in Ordnung d. h. erlaubt ist, und ab welchem Punkt sie strafbar ist oder sein sollte, welche Grenzen ihr gesetzt sind und inwiefern diese Grenzen willkürlich sein könnten.
Diese Diskussion ist nicht nur für mich als Jurastudentin sehr interessant, sondern angesichts der Häufigkeit, mit der Fälle wie der behandelte im deutschen Alltag auftauchen, die sich oftmals im grauen Bereich, in dem die Handlung des Arztes ihm zumindest moralisch nicht zwingend vorzuwerfen ist, bewegen, generell relevant und sehr aktuell.


An dem Buch hat mir dabei sehr gut gefallen, wie der Autor die Diskussion anhand verschiedener Standpunkte, der Rechtsprechung und der Probleme und der Schwierigkeiten in solchen Sterbehilfe-Fällen dargestellt hat. All dies hat er sehr gut in die Handlung eingebaut, sodass man auch als juristischer Laie gut den einzelnen Argumenten folgen und sich eine eigene Meinung bilden kann.

„‚Ich glaube, ich habe was dazugelernt. Ich glaube, dass die Würde beim Sterben nicht aufhört. Sie ist nicht kleiner oder größer als zu Lebzeiten. Sie ist genauso da, also muss sie auch bis zum Schluss respektiert werden. Und wenn es bei mir mal so weit ist, will ich mich frei entscheiden können, ob ich meinem Leben ein Ende setze oder nicht. Und dann soll mir meine Ärztin auch helfen dürfen, ohne gleich dafür in den Knast zu kommen.‘“ (S. 227)

Dabei werden im Rahmen der Geschichte zunehmend mehr Handlungsstränge relevant, womit wir auch schon bei meinem ersten Kritikpunkt wären.
Zwar ist von Anfang an ersichtlich, dass der Autor auf etwas hinauswill, und beim Lesen kann man sich auch denken, welche Funktionen die einzelnen Subplots haben sollen, welche Rollen die vielen Figuren einnehmen und wohin das Ganze führen wird. Allerdings holt Thiele viel zu weit aus. Gerade im Mittelteil gibt es sehr viele Momente, in denen ich mich gefragt habe, ob es wirklich nötig ist, dass er uns so viele Details, so ausführliche Dialoge und viele augenscheinlich irrelevanten Informationen gibt. Ich denke, dem Buch hätte es sehr gut getan, wenn er sich gerade in diesen Szenen wesentlich kürzer gefasst und vielleicht auch das eine oder andere ausgelassen hätte.
Am Ende ergibt alles durchaus einen Sinn und alle gedanklichen Knoten lösen sich, aber durch diesen komplizierten, fast schon wirren Aufbau verliert man beim Lesen schnell den Fokus und das Interesse an der eigentlich relevanten Fragestellung des Buches. Die vielen interessanten Gedanken, die der Autor diesbezüglich hat, geraten dadurch mitunter zu sehr in den Hintergrund, und das Buch wird langweilig.


Hinzu kommt, dass die Figuren durchweg eher eindimensional bleiben. Ich habe das Buch vor zwei Wochen beendet und könnte jetzt weder die Protagonisten und schon gar nicht die Nebenfiguren näher charakterisieren. Zwar stehen sie im Rahmen der Diskussion stellvertretend für unterschiedliche Ansichten, was ich durchaus raffiniert fand, aber dabei bleiben sie durchweg blass und austauschbar. Über ihre Funktion in der Sterbehilfe-Problematik hinaus haben sie nämlich kaum nennenswerte Charakterzüge, sodass sie die Handlung nicht wirklich tragen können.


Gegen Ende kommt Thiele zu einem schönen Abschluss des Falles und fasst die Diskussion noch einmal zusammen, ohne ein endgültiges Schlussfazit zu ziehen. Das hat mir hier wiederum sehr gut gefallen, da man so auf den letzten Seiten noch einmal erneut dazu angeregt wird, über das Gelesene nachzudenken und sich seine eigene Meinung zu bilden. Die 200 Seiten davor, in denen sich die Handlung zu sehr gezogen hat, kann dieses Fazit jedoch nicht vollständig aufwiegen.


Fazit:
Der Autor überzeugt hier mit einer spannenden Diskussion der strafrechtlich und rechtspolitisch höchst relevanten Frage, ab wann Sterbehilfe strafbar ist bzw. sie es sein sollte, welche Grenzen dafür gelten und ob oder inwiefern diese Grenzen willkürlich gesetzt sind.
Er bedient sich dabei eines fiktiven Falls, der so ähnlich aber sicherlich in Deutschland an der Tagesordnung sein könnte.
Vor allem im Mittelteil wird das Lesen hier jedoch etwas anstrengend, da man zwischenzeitlich nicht wirklich den Eindruck hat, dass der Autor noch den Überblick behält, so viele verschiedene, scheinbar nebensächliche Handlungsstränge laufen nebenher. Am Ende ergibt alles durchaus einen Sinn und alle gedanklichen Knoten lösen sich, aber durch diesen komplizierten, fast schon wirren Aufbau verliert man beim Lesen schnell den Fokus und das Interesse an der eigentlich relevanten Fragestellung des Buches. Kurz: Die Idee ist hochspannend, die Umsetzung eher weniger.
3/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Nett zu lesen, aber streckt die Handlung unnötig

Black Diamonds
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Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Auch ...

Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Auch das Cover zum zweiten Band finde ich wieder super schön und es harmoniert wunderbar mit dem Auftakt.
Hier stört mich allerdings der „deutsche“ Titel „Black Diamonds“ enorm. Zwar erwähnt Adair ab und zu, dass ihre Mutter ihr immer dazu geraten hat, Tage zu Diamanten zu machen, aber erstens wird das bereits im Auftakt erwähnt und zweitens spielen Diamanten abgesehen davon in der Geschichte überhaupt keine Rolle, schon gar nicht irgendwelche schwarzen. Der Titel hat also rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun und ich frage mich, wenn denn schon unbedingt ein englischer deutscher Titel gewählt werden musste, warum wird dann nicht einfach der Originaltitel („Backlash“) übernommen?


Meine Meinung:
Mein Urteil zum Inhalt fällt etwas positiver als zur Aufmachung aus, wenn auch nicht ganz so positiv wie meine Meinung zu „Black Roses“. Versteht mich nicht falsch: Ich wollte das Buch wirklich unbedingt mögen, und die meiste Zeit hatte ich auch Spaß beim Lesen, aber insgesamt ist dieser zweite Band doch unnötig und zieht die Reihe eher runter, als dass er sie voranbringt.

Das liegt hauptsächlich an Gegenwarts-Adair.
Zwar legt auch Sterling hier nicht gerade Glanzleistungen hin, aber Adair war ab einem bestimmten Punkt nicht mehr meine Freundin. Sie betont stets, wie wichtig ihr Ehrlichkeit ist, wie sehr sie sich jetzt doch von ihrem Vater, ihrem Bruder und Sterling emanzipieren und ihr eigenes Ding machen und endlich mal ihre Ziele in Angriff nehmen möchte. Ihre Handlungen gehen jedoch in die völlig entgegengesetzte Richtung.
Zum einen hat sie selbst unzählige Geheimnisse vor Sterling; dass sie also ausgerechnet Ehrlichkeit von ihm verlangt, ist mindestens unfair, aber eigentlich doch scheinheilig.
Darüber hinaus sagt sie zwar, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen möchte, tut aber wirklich rein gar nichts dafür. Nicht nur, dass sie gefühlt ewig das Jobangebot, das sie schon im ersten Band erhalten hat, links liegen lässt (ich als Chefin hätte schon längst kein Interesse mehr an ihr), sie bläst vor allem in der ersten Hälfte des Buches hauptsächlich Trübsal und jammert auch ständig nur herum und bietet weder ihrem Bruder noch Sterling wirklich die Stirn. Mehr macht sie nicht, ehrlich.
Wenn sie dann aber immer wieder betont, dass ihr Leben jetzt endlich nach ihrem Sinne verläuft, fragt man sich als Leser, ob sie selbst überhaupt mitkriegt, welches Hin und Her sie da eigentlich veranstaltet.
Das ist mir anfangs noch gar nicht mal so stark aufgefallen, aber irgendwann nervt es nur noch, und darunter leidet die Qualität des Buches enorm.

Denn auch Gegenwarts-Sterling wirkt hier im Vergleich zu Band eins wie eine völlig andere Person – er hat gar keinen Biss mehr, stattdessen wirkt er wie Mr. Krabs als er in der einen Spongebob-Folge seine Schale abgelegt hat: weich und konturenlos. Aber neben Adair fällt das tatsächlich gar nicht so negativ ins Gewicht. Denn wie im ersten Band schon angedeutet wurde, holt Sterling seine Vergangenheit so langsam aber sicher ein, und auch wenn das alles bisher eher noch unausgereift und schwammig ist, ist er damit immerhin interessant.

Beide zusammen sind im Übrigen auch nicht so das Gelbe vom Ei. Sie reden unentwegt von Kommunikation, aber statt wirklich mal miteinander zu reden, springen sie jedes Mal einfach in die Kiste. Gesund? Eher nicht. Würde mich normalerweise auch nicht stören, wenn das Buch insgesamt eher auf Smut als auf Inhalt angelegt ist, aber irgendwann haben hier auch die Sexszenen ihren Reiz verloren.


An den Rückblenden hatte ich dieses Mal allerdings sehr viel Spaß. Man erlebt, wie Adair und Sterling durch ihre erste Beziehung stolpern, inklusive Thanksgiving mit Sterlings Pflegemutter und einem Weihnachtsaufenthalt in New York City. Das ist nicht nur wirklich niedlich anzusehen, man erfährt auch Vieles über Adairs und Sterlings Vergangenheit, auch wenn immer noch nicht klar ist, was dazu geführt hat, dass die beiden sich ab irgendeinem Punkt auseinanderleben und fast schon hassen.

Das ist im Übrigen ein weiterer Kritikpunkt meinerseits: Dieses ganze Hinhalten ist gar nicht nötig! Man wünscht sich, dass endlich mal irgendwelche Geheimnisse aufgeklärt werden, stattdessen wird der Leser mit dem Hin und Her von Adair abgespeist. Das kann man auch einfach wegkürzen und aus der Trilogie eine Dilogie machen, damit wäre der Reihe sehr geholfen!


Das Buch endet mit einem ähnlich fiesen Cliffhanger wie der Auftakt, allerdings habe ich eine sehr starke Vermutung, was sich hinter dem Angedeuteten verbirgt und wie die Geschichte weitergeht – insofern ist die Autorin nicht so gut darin, Hints zu verstecken, ohne dass man sie wahrnimmt und weiterspinnen kann. Ihre Anspielungen waren für mich bisher nämlich immer sehr offensichtlich und ich hatte auch durchweg recht mit meinen Vermutungen. Mal sehen, ob ich dieses Mal wieder richtig liege! 😉

Auch wenn das alles jetzt nämlich sehr negativ klingt, möchte ich den Abschluss der Trilogie durchaus sehr gerne lesen (alleine um zu sehen, ob ich Recht habe). Zwar hat vor allem Adair mich hier nämlich genervt und in vielen Punkten wirkt „Black Diamonds“ die meiste Zeit wie ein unnötiger Lückenfüller, manchmal sogar wie die Fortsetzung einer anderen Reihe und nicht von „Black Roses“, aber das Buch ist nichtsdestotrotz ein guter Zeitvertreib für Zwischendurch.
Für den dritten Band erhoffe ich mir, dass die beiden Protagonisten ein bisschen von ihrem alten Biss wiederfinden, und dass die Autorin hinsichtlich der Intrigen von Adairs Familie sowie Sterlings Vergangenheit endlich mal in die Vollen geht, damit es so richtig schön schmutzig wird. Das fehlt hier nämlich.


Fazit:
In „Black Roses“ hat mir die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten und das Kaputte an ihnen so gut gefallen, hier wirkte im Vergleich dazu vor allem Adairs Verhalten oft fast schon out of character, jedenfalls aber viel zu sprunghaft und unentschlossen. Sie sagt die ganze Zeit, was sie möchte und von Sterling erwartet, verhält sich dann aber völlig widersprüchlich. Das hat genervt.
Darüber hinaus ist Vieles vorhersehbar, vor allem das Ende ist sehr offensichtlich.
Nichtsdestotrotz ist „Black Diamonds“ ein okayes Buch, das zwar sowohl hinsichtlich der Figuren als auch inhaltlich bei Weitem nicht mit dem Auftakt mithalten kann, aber gut für zwischendurch ist und mich dennoch neugierig auf den Abschluss macht (wenn auch nur, um meine Vermutungen bestätigt zu bekommen).
3/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein guter Plottwist, dem Rest fehlt es an Originalität

Stadt der Elfen - Berührt
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Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das ...

Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir gut. Man sieht eine junge Frau, die wohl Alina darstellen soll, in einem roten Kleid, das unten in schwarze Spinnweben übergeht, und im Hintergrund den Elizabeth Tower mit der Westminster Bridge in London.
Das Bild gefällt mir nicht nur deshalb so gut, weil es mit dem farblichen Kontrast von Rot und Blau spielt und insgesamt sehr dynamisch wirkt, sondern vor allem, weil der Bezug zum Inhalt sehr stark ist. Bevor einem dies auffällt, nimmt man das Cover als typisches Cover eines Jugendfantasy-Romans wahr, aber sobald man den Bezug einmal hergestellt hat, ist es mehr als offensichtlich.
Der Titel „Stadt der Elfen“ gefällt mir schlicht deshalb schon, weil er die Übersetzung des Originaltitels „City of Fae“ ist, aber auch aus dem Grund, weil er sich ebenfalls (wie auch der Untertitel „Berührt“) im Inhalt wiederfindet.


Meine Meinung:
„Stadt der Elfen“ ist wieder mal so ein Buch, bei dem ich nicht so richtig weiß, was ich dazu schreiben soll, da ich es nicht unbedingt schlecht fand, aber wirklich gut geschrieben ist es nicht und inhaltlich bleibt es ebenfalls nicht besonders positiv im Gedächtnis (wenn überhaupt).

Letzteres liegt hauptsächlich daran, dass es jeglichem Element in dieser Geschichte (bis auf einem, dazu später) an Originalität fehlt: die Protagonisten und auch sämtliche Nebenfiguren sind austauschbar, die Handlung spielt zwar in London, aber bis auf Beschreibungen alter U-Bahn-Tunnel findet hier keinerlei Worldbuilding statt, und das Grundgerüst der Geschichte findet sich ebenfalls so oder so ähnlich in vielen anderen Büchern aus dem Genre wieder.
Nun ist mir bewusst, dass noch kein Autor das Rad neu erfunden hat, und Wiederholungen innerhalb eines Genres irgendwann unvermeidbar sind (gerade, wenn etwas, wie hier die Fae aktuell gehyped wird). Aber wenn ein Buch ansonsten auch nicht weiter hervorsticht, fällt das eben negativ auf.
Das führt letztlich nur dazu, dass man die Figuren und die Handlung durchweg über eine unüberbrückbare Distanz beobachtet, wodurch die gesamte Geschichte nur wenig greifbar bleibt.

Einzig der Plottwist der Geschichte hat dafür gesorgt, dass ich im Mittelteil dann doch kurzzeitig überzeug von „Stadt der Elfen“ war. Dort wird nämlich etwas gelüftet, womit ich in der Gestalt überhaupt nicht gerechnet hätte, und was ich auch in anderen Büchern so bisher noch nicht gelesen habe. In diesem Punkt zeigt die Autorin dann also, dass sie Originalität eben doch kann, wenn sie will.
Ich kann, ohne zu spoilern, jetzt natürlich nicht viel weiter darauf eingehen, aber das Konzept dieser Enthüllung hat mich so fasziniert, dass ich kurzzeitig doch tatsächlich nicht aufhören konnte, zu lesen. Das legt sich dann aber leider auch wieder relativ schnell, weil die Autorin, abgesehen von dem einen Enthüllungsmoment, nicht weiter darauf eingeht, obwohl man diesen Teil der Geschichte durchaus weiter hätte ausbauen können. Das hätte dem Ganzen vermutlich gerade die Tiefe gegeben, die dem Buch fehlt, denn auch in anderen Aspekten bleibt „Stadt der Elfen“ ähnlich oberflächlich.

Normalerweise würde ich an dieser Stelle jetzt nämlich etwas zu den beiden Protagonisten Alina und Reign schreiben, aber da gibt es tatsächlich einfach nichts Erwähnenswertes. Beide sind ganz nett und irgendwie auch sympathisch, aber für irgendeinen Charakterzug, den man ihnen zuschreiben könnte, fehlen ihnen jegliche Ecken und Kanten. So ist Alina zum Beispiel mal ganz die hartnäckige Journalistin, nur um dann ein paar Seiten weniger das Offensichtliche nicht anzusprechen oder Wesentliches nicht zu hinterfragen, obwohl man das als Leser an diesen Stellen von ihr eigentlich erwartet.
Reign auf der anderen Seite soll wohl der Bad Boy mit dem weichen Kern sein, aber irgendwie ist er weder das eine noch das andere. Mal ist er ruppig, mal frech und schlagfertig, mal ganz lieb, aber nichts davon wirklich konsequent, so dass seine Figur logisch erscheinen würde. Beide sind da, beide handeln, und beide verlieben sich irgendwann ineinander (glaube ich), aber nichts davon hängt irgendwie miteinander zusammen geschweige denn entwickelt sich.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, man wollte hier eine Feyre und einen Rhys erschaffen, aber das ist nicht so ganz gelungen.


Die Inkonsistenz, die die Autorin beim Characterbuilding an den Tag legt, zeigt sich im Übrigen in der gesamten Handlung.
Vor allem anfangs stolpert man beim Lesen über viele Stellen, die im Kontext nur wenig Sinn ergeben oder wo augenscheinlich der Kontext völlig fehlt. Oft springt die Autorin in der Handlung auch umher, sodass man nur schlecht folgen kann.
Nach dem oben bereits erwähnten großen Plottwist macht das Ganze durchaus irgendwie Sinn, aber trotzdem ändert sich ab diesem Punkt der Schreibstil nicht, was man eigentlich hätte erwarten können, wenn die Zusammenhanglosigkeit ein Stilmittel gewesen wäre. So ist das für mich bloß ein Zeichen eines unausgereiften Schreibstils.
Insgesamt ist das Buch also nicht langweilig, sondern zeitweise sogar sehr interessant – wie gesagt, der Plottwist hat mich echt vom Hocker gehauen! –, aber dieser Aspekt führt leider dazu, dass das Buch eher unausgereift denn wie der nächste Stern am Fantasy-Himmel wirkt, trotz der Fae.


Fazit:
Das Buch glänzt vor allem durch zwei Dinge: die Abwesenheit von Originalität und einem wirren, oft kontextlos erscheinenden Schreibstil.
Zwischendurch hat man das Gefühl, dass die Autorin die Kurve vielleicht doch noch kriegt, weil sie einen mit einem überraschenden Plottwist kurzzeitig von „Stadt der Elfen“ überzeugen kann. Kurz darauf findet die Autorin aber auch schon wieder zu ihrem anfänglichen, sprunghaften Stil zurück. Vor allem, dass Pippa DaCosta sich schlicht gar nicht um das World- oder Characterbuilding gekümmert hat, fand ich schade, denn der Plottwist zeigt, dass dieser Auftakt durchaus Potenzial gehabt hätte.
So werde ich den zweiten Band der Dilogie vermutlich nicht lesen, da ich bis jetzt einfach kein Interesse für die Handlung oder die Figuren aufbringen konnte. Der Plottwist – ich kann es nicht oft genug sagen – hat mich jedoch so sehr überzeugt, dass ich dem Buch letztlich doch 3/5 Lesehasen statt nur 2 gebe.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Grandiose Idee, zu langsames Erzähltempo

Die Schwestern Grimm
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Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das ...

Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir richtig gut! Nicht nur wegen der Goldfolierung, die natürlich ein Hingucker ist. Sondern vor allem auch wegen des Vollmondes, der hinter dem geöffneten Tor hervorscheint. Das spiegelt sich im Plot stets wider und erhält dadurch auch inhaltlich eine Bedeutung. Allerdings finde ich nicht, dass dadurch der für eine Broschur doch hohe Preis von 17 € gerechtfertigt ist – auch wenn das Buch mit 600 Seiten sehr dick ist. Abgesehen von der Goldfolierung auf dem Cover hat das Buch keine besondere Gestaltung, nicht einmal einen etwas dickeren Einband oder Artwork o.Ä. in den Innenklappen – die sind schlicht orange. Selbst wenn mich der Klappentext also eindeutig anspricht, würde ich das Buch im Laden deshalb wieder weglegen.


Meine Meinung:
„Die Schwestern Grimm“ ist mal wieder so ein Buch, bei dem ich nicht weiß, was ich schreiben soll. Es ist nicht so, dass es objektiv schlecht wäre! Es hat mich allerdings auch nicht wirklich unterhalten.
Ich habe mir von dem Buch eine eindrucksvolle, spannende Urban Fantasy erwartet – das Potenzial dafür ist eindeutig vorhanden, wurde jedoch leider nicht genutzt.

Die Autorin hat sich mit den Grimm-Schwestern und ihren Kräften ein neuartiges, interessantes Magiesystem ausgedacht, das auf Altbekanntem beruht, dessen Umsetzung mir so aber bisher noch nicht untergekommen ist. Die vier Protagonistinnen verfügen über Elementmagie, die von dem Dämon Wilhelm Grimm, der ihr Vater ist, stammt. Wie der Name des Dämons schon vermuten lässt, ist „Die Schwestern Grimm“ eine Märchenadaption – aber keine, wie man sie gewohnt ist, sondern eine, die einen der Schöpfer dieser Märchen in ein neues Licht stellt!
Dabei wird auf einige der grimmschen Märchen Bezug genommen, beispielsweise Rotkäppchen oder Rapunzel. Die Hinweise auf diese Märchen sind mal mehr, mal weniger offensichtlich, und es ist hochspannend, die Verbindung der Protagonistinnen zu den alten Geschichten herzustellen und Parallelen zu finden.

Die Grimm-Schwestern werden dabei gejagt von „Sternen“, Soldaten deren einzige Aufgabe es ist, mit den Grimm-Mädchen auf Leben und Tod zu kämpfen. Ein klarer Bezug zum Jäger, zum Großen Bösen Wolf.
Das wird garniert von der Geschichte über „Everwhere“, einem magischen Ort, an dem für die Grimm-Mädchen praktisch alles möglich ist und den nur sie frei besuchen und verlassen können – das wiederum erinnert stark an das Wunderland (auch wenn das kein Märchen der Grimm-Brüder ist).
Das Konzept des Buches finde ich also schlicht grandios, was anderes kann ich dazu nicht sagen!


Die Umsetzung insgesamt ist allerdings größtenteils langweilig, was super schade ist. Aber die meiste Zeit verbringt die Autorin mit uninteressanten Dialogen oder unwichtigen Beschreibungen – viele Seiten lang bewegt sich die Handlung auf einer Stelle, und das immer wieder über das ganze Buch verteilt. Zwar gibt es durchaus schnellere, spannende Szenen, aber die halten sich stark in Grenzen. Dem Buch hätten sicher gut 200 Seiten weniger, aber dafür ein stark angezogenes Erzähltempo sehr gutgetan. So zieht sich die Handlung stark und man verliert trotz des hochspannenden Grundgerüsts schnell das Interesse an „Die Schwestern Grimm“.

Dazu kommt, dass das Ende wirklich der Inbegriff von antiklimaktisch ist. Aufgrund des sehr langsamen Aufbaus erwartet man ein Ende, das einen regelrecht vom Hocker reißt, irgendetwas Fulminantes, Explosives oder auch nur Überraschendes. Aber auf all dies wartet man hier vergeblich, denn es passiert tatsächlich einfach nichts. Der Konflikt wird mit einem Handwink auf wenigen Seiten ganz einfach gelöst ohne irgendeinen Wendepunkt oder eine unvorhergesehene Schwierigkeit oder sonst etwas, das das Ende spannend gemacht hätte. Man fragt sich: Wozu dann der ganze Tamtam vorher?


Ähnlich enttäuschend sind zuletzt die vier Protagonistinnen.
Mit keiner konnte ich eine richtige Bindung aufbauen, nicht einmal mit Goldie, deren Kapitel als einzige aus der Ich-Perspektive geschrieben sind. Warum das im Übrigen so ist, habe ich bis jetzt nicht verstanden, da sie nach meinem Verständnis nicht anders oder wichtiger dargestellt wird als die anderen drei (bzw. vier, wenn man Leo dazuzählt).
Zwar lernt man sie alle nach und nach besser kennen, dabei konnte ich eine gewisse Distanz jedoch nie überbrücken. Alle vier bleiben gleichermaßen blass, eindimensional und bedeutungslos. Ich hatte keinerlei Berührungspunkte mit ihnen, und auch das hat letztlich dazu beigetragen, dass mich „Die Schwestern Grimm“ auf lange Sicht nicht fesseln konnte.


Fazit:
Das Buch hätte das nächste, großartige Urban Fantasy-Highlight werden können, denn das Potenzial dafür hat es jedenfalls. „Die Schwestern Grimm“ hat ein unglaublich spannendes Grundgerüst mit einem einzigartigen Magiesystem und vielen Parallelen zu bekannten Märchen.
Die Umsetzung dagegen ist jedoch größtenteils langweilig. Das macht das Buch zwar nicht unbedingt schlecht, aber es braucht doch viel Motivation, die 600 Seiten durchzulesen, da die Handlung oft auf der Stelle tritt und auch die Protagonisten allesamt blass bleiben.
Insgesamt ist „Die Schwestern Grimm“ also leider eine Enttäuschung trotz des grandiosen Konzepts. Weil mir ein solches bisher aber noch nicht untergekommen ist, gebe ich dem Buch trotzdem noch 3/5 Lesehasen.

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