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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2022

Wenn eine Gruppe Barden auf einen arroganten Prinzen trifft

Lieder der Wälder
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Ich bin verliebt - ich kann es nicht anders sagen.

Ich bin eine richtige Kritikerin, wenn es zu High-Fantasy-Geschichten kommt, und sowieso gibt es für meinen Geschmack heutzutage sehr wenig (gute) High-Fantasy-Bücher, ...

Ich bin verliebt - ich kann es nicht anders sagen.

Ich bin eine richtige Kritikerin, wenn es zu High-Fantasy-Geschichten kommt, und sowieso gibt es für meinen Geschmack heutzutage sehr wenig (gute) High-Fantasy-Bücher, aber Marleen S. Meris Buch "Lieder der Wälder" hat mich so was von überzeugt, dass ich es gar nicht abwarten kann, bis (hoffentlich bald) der zweite Band rauskommt!

Zuallererst muss ich den Schreibstil und die Wortgewandtheit der Autorin loben, welche mir bei dem knapp 500 Seiten langen und schweren Buch beim Lesen Freude bereitet bereitet hat. Sie schafft es, Charaktere lebhaft und bildlich darzustellen und näherzubringen, nicht zuletzt durch die unfassbar schönen Illustrationen. Auch den nervtötenden und überaus arroganten Prinzen mochte ich auf irgendeine Art und Weise. Die Liebelei zu seiner Geliebten konnte ich zwar nicht ganz verstehen und nachvollziehen, aber das war einfach eine persönliche Sache.

Ich fand es überaus spannend, dass in dem Buch nicht dem klassischen Heldenschema nachgegangen wurde, sondern eine Gruppe Barden den arroganten Auserwählten begleiten mussten und mithilfe ihres Wissens diesen unterstützen konnten.

Die Barden konnten unterschiedlicher nicht sein - jeder hatte seine Schwächen und Stärken, doch gerade das hat sie so lebhaft und greifbar gemacht. Auch dass jeder seine eigene Geschichte hatte, fand ich überaus toll, und nicht zuletzt die Tatsache, dass auch ein 10-jähriges Mädchen ein Teil der Gruppe war - somit wurde das Gewicht nicht nur auf 17- bis Mitte 20-Jährige gelegt (wobei ich letztendlich gar nicht mehr weiß, inwieweit das Alter der anderen genannt wurde).

Was ich auch toll fand, war, dass die Elben nicht dem klassischen Schönheitsideal dieser Rasse entsprochen haben. Zwar mag ich diese auch nach der Tolkien-Art, doch dass sie beinahe einem etwas gruseligen Monster geähnelt haben, empfand ich als überaus interessante Interpretation.

Was ich etwas schade fand, war, dass Adeena nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie zu Beginn bekommen hatte. Am Anfang dachte ich noch, dass sich etwas zwischen ihr und dem Prinzen entwickeln würde, doch nach seiner Aktion hat sich das alles etwas verlaufen. Auch Rosies und Mattys' Rollen habe ich nicht ganz verstanden. Letztendlich haben sie ihre eigene Geschichte in der Geschichte bekommen und nicht wirklich Einfluss auf die anderen Barden gehabt.

Ich frage mich, ob sie im nachfolgenden Band noch eine größere Rolle spielen werden oder ob ihre Geschichte zu Ende erzählt worden ist. Schade fänd ich dies schon.

So oder so gebe ich dem ersten Band 5 Sterne. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein toller Extraband zu "Animant Crumbs Staubchronik"!

Animants Welt
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Ich habe "Animant Crumbs Staubchronik" geliebt und fand es überaus toll, als ich gehört habe, dass es einen Extraband gibt. In diesem findet man nicht nur Kurzgeschichten aus den Sichten neuer und bekannter ...

Ich habe "Animant Crumbs Staubchronik" geliebt und fand es überaus toll, als ich gehört habe, dass es einen Extraband gibt. In diesem findet man nicht nur Kurzgeschichten aus den Sichten neuer und bekannter Charaktere, sondern auch Briefe, Illustrationen, historische Hintergründe (und ihre Richtigkeit) und Fakten zur Entstehung der "Staubchronik" und deren Namen. Alles in allem fand ich das Buch unfassbar interessant und es war schnell zu lesen.

Auf jeden Fall ein schönes Buch für zwischendurch!

Zudem erfährt man, was der Grund für Thomas Reeds lange Warterei ist und warum er erst nach über einem Monat vor Animants Türschwelle auftaucht (das hatte ich nämlich am Ende des Hauptbandes bemängelt).

Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, ist, dass dieses 190-Seiten-lange Buch knapp 13€ kostet. Ich finde den Preis für die kurze Länge ziemlich überteuert und hätte entweder ein längeres Buch oder einen niedrigeren Preis vorgezogen.

So oder so gebe ich dem Buch 5 Sterne!

Veröffentlicht am 08.03.2022

Von Selbstliebe, Wert und dem Leben

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen. So hätte ich es mir wahrscheinlich niemals selbst gekauft, weil ich viele solcher Bücher kritisch sehe, aber dieses Buch hat mich positiv überrascht.

Matt ...

Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen. So hätte ich es mir wahrscheinlich niemals selbst gekauft, weil ich viele solcher Bücher kritisch sehe, aber dieses Buch hat mich positiv überrascht.

Matt Haig schreibt über das Leben, über Ängste und Hoffnungen, darüber, dass man manchmal keine Lust hat, weiterzumachen, und darüber, warum man es doch tun sollte. Dass man sich nicht mit anderen vergleichen sollte, dass man seinen Wert nicht durch Vermögen, Besitztümer, die Anzahl seiner Freund:innen usw. vergrößern oder verbessern kann. Dass es weder 'gut' noch 'schlecht' gibt. Dass das Leben lebenswert ist, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, dass es nicht so ist.

Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt und in jedem von ihnen gibt es mehrere kleinere und manchmal auch längere Kapitel. Sie behandeln unterschiedliche Themen. Manchmal sind es auch nur Gedichte oder Zitate, manchmal Erfahrungsberichte aus Haigs eigenem Leben und manchmal spricht er über das Leben anderer (bekannter) Menschen. Letzteres fand ich dahingehend interessant, da es meist Menschen mit krassen Schicksalsschlägen waren, die es trotz dessen geschafft haben, zu überleben und weiterzukämpfen.

Haig formuliert seine Aussagen nicht wie unanfechtbare Thesen. Er schreibt aus seiner Sicht, aus seinem Befinden, und dennoch haben mich seine Worte berührt. Oft habe ich zustimmend genickt, einige Aussagen hatte ich selbst eine Weile zuvor schon verinnerlicht gehabt, andere haben mich zum Nachdenken angeregt. Haig bietet kein Handbuch darüber, wie man das Leben zu leben hat, er gibt lediglich eine Ebene zur Selbstreflexion, und gerade das fand ich schön.

Er selbst hat mit einer Depression zu kämpfen und auch mit Selbstmordgedanken. Ich denke, dass gerade diese Leute, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben, am besten seine Worte und Gedanken verstehen und sich vielleicht selbst darin wiederfinden können.

Durch und durch ist dieses Buch besonders und ich werde einige Abschnitte wahrscheinlich noch öfter lesen und öfter darauf zugreifen. Klare 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 03.03.2022

Tauche ein in die Welt der magischen Tierwesen!

Die Tiermagierin – Schattentanz
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Schon eine Weile stand das Buch auf meiner Wunschliste und vor kurzem habe ich es mir dann gekauft - und ich habe es nicht bereut! Ich bin absolut verliebt in die Storyline, in das Thema und die Charaktere! ...

Schon eine Weile stand das Buch auf meiner Wunschliste und vor kurzem habe ich es mir dann gekauft - und ich habe es nicht bereut! Ich bin absolut verliebt in die Storyline, in das Thema und die Charaktere! Teilweise hat mich die Geschichte an "Phantastische Tierwesen" erinnert, auch wenn es nicht miteinander zu vergleichen ist, denn "Schattentanz" spielt in einer eigenen Welt namens Lendria, in der es neben gewöhnlichen Menschen Tiermagier:innen gibt, die Tierwesen zähmen können und behüten, und Assassinnen, die die Schatten und die Dunkelheit beeinflussen können.

Die Geschichte war durch und durch spannend gestaltet: Leena, eine verstoßene Tiermagierin, versucht ein mächtiges Tierwesen zu zähmen, um wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Dass sie geächtet und von ihresgleichen verfolgt wird, weiß sie, doch womit sie nicht gerechnet hat, ist, dass sie mit einem ihrer Kopfgeldjäger zusammenarbeiten muss, und womit sie noch weniger gerechnet hat, ist, dass sie sich in einen von ihnen verliebt.

Man hatte Spaß beim Lesen - Witz und Komik sind stets dabei und lassen das doch 460+ Seiten lange Buch (die letzten Seiten sind mit dem Bestarium gefüllt) nicht zu träge wirken. Ich mochte es, dass zwischen Leena und den Assassinen nicht ständig Hass und Feindseligkeiten ausgetauscht wurden, sondern dass die Meister der Schatten trotz des Kopfgeldes Leena mit offenen Armen empfangen haben. Auch das Rätsel um Nocs Fluch fand ich sehr spannend, ebenso wie die Umstände von Leenas Verbannung - die Informationen wurde nicht gleich zu Beginn gegeben, haben sich aber auch nicht unnötig lange hingezogen, so dass ein gewisser Spannungseffekt gegeben war.

Insbesondere die Darstellungen der Tierwesen und ihre Zähmungen sowie die unterschiedlichen Zähmungsarten und Fähigkeiten der Tiere fand ich magisch und faszinierend. Man konnte sich die Wesen bildlich vorstellen, und dass Leena jedem Assassinen je ein passendes Tier gegeben hat, fand ich jedes Mal rührend.

Ich frage mich, was es mit Nocs Vergangenheit auf sich hat. Einige Aspekte und Andeutungen wurden ja dazu schon gemacht. Dieser Teil und die Zukunft von Leenas Leben werden womöglich und hoffentlich im zweiten Band offenbart, den ich auf jeden Fall lesen werde.

Was ich richtig toll fand, war, dass es am Ende ein Bestarium gab, allerdings habe ich mich etwas gewundert, warum es nur zu manchen Einträgen Illustrationen gab. Das fand ich etwas schade.

Nichtsdestotrotz gebe ich dem Buch 5 Sterne! Für jeden Fantasy- und "Phantastische Tierwesen"-Fan eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.01.2022

Ein Buch über eine toxische Freundschaft und vergessene 14 Minuten

14 Minuten gelogene Wahrheit
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"Leid hat nichts Romantisches an sich. Es tut einfach nur weh."

Ich habe dieses Buch praktisch verschlungen, obwohl es definitiv nichts für schwache Nerven ist. Es handelt von einer toxischen Freundschaft, ...

"Leid hat nichts Romantisches an sich. Es tut einfach nur weh."

Ich habe dieses Buch praktisch verschlungen, obwohl es definitiv nichts für schwache Nerven ist. Es handelt von einer toxischen Freundschaft, die bis zu einem Todesfall geht und in welchem die Frage beantwortet werden soll, was in den entscheidenen 14 Minuten wirklich geschehen ist.

Die Geschichte beginnt praktisch mit dem Ende - die Protagonistin Remy hält ihren toten Freund Jack in den Armen und muss auf dem Polizeirevier eine Aussage tätigen und die Frage beantworten, ob ihre beste Freundin Elise ihren Freund umgebracht hat.

Remy ist fest davon überzeugt - die sechs (!!!) Schüsse waren Notwehr und nur ein Unfall.

Der Erzählstil der Geschichte hat mir wirklich gefallen. Es wird zwischen der Vergangenheit und Gegenwart gewechselt, wobei die Anteile der Vergangenheitserzählungen weitaus größer waren. Doch das hat überhaupt nicht gestört; im Gegenteil: Es war überaus wichtig, die Rückblicke zu haben, denn dadurch hat man einen Blick auf die kaputte und überaus toxische Freundschaft zwischen Remy und Elise bekommen.

Die beiden haben sich knapp ein Jahr vor Jacks Tod kennengelernt, und bereits von Anfang an hat man gemerkt, wie toxisch Elise war. Für mich war es beinahe frei von Verständnis, wie Remy ihr überhaupt jedes Mal glauben konnte, weil ich als Leserin einfach gemerkt habe, wie sehr Elise sie emotional ausnutzt und erpresst. Wie Remy Elise immer wieder verteidigt hat (und das auch noch bei den schlimmsten Streichen und Handlungen), war für mich schwer zu schlucken, aber gerade das hat ja den Kern der Geschichte ausgemacht. Als dann auch noch die Szene kam, in der sie ihr eigenes Leid über das von Remys stellt und behauptet, dass ihr Trauma weitaus schlimmer als Remys wäre, ist mir vor Fassungslosigkeit die Kinnlade heruntergeklappt.

Manchmal war es wirklich schwierig, diese toxischen Szenen zu lesen; nicht, weil sie schlecht geschrieben worden sind, sondern gerade deswegen, weil sie so gut dargestellt worden sind! Ich denke, vor allem Menschen, die ebenfalls einmal in einer toxischen Freundschaft/Beziehung gewesen waren, sehen sich hier wieder.

Ich hatte etwas Bedenken, dass Remy am Ende nur die Erschießung Jacks durch Elise (kein Spoiler, steht nämlich im Klappentext) als Fehltritt einordnet, doch zum Glück hat Remy das gesamte Verhalten ihrer besten Freundin reflektiert.

Ich hätte mir zu Beginn nur noch eine Triggerwarnung gewünscht, denn manche Szenen waren wirklich schwer zu verdauen. Nichtsdestotrotz gebe ich dem Buch 5 von 5 Sternen!