Sie kennen sich seit der Kindheit und beginnen gerade, ihre eigenen Wege zu gehen, als plötzlich einer von ihnen als Mörder festgenommen wird. Er soll seinen Onkel aus Habgier erschlagen haben. In einem schier endlosen Indizienprozess wird das Unterste zuoberst gekehrt. Die Freunde kämpfen für den Angeklagten, denn er kann, er darf kein Mörder sein. Doch als 15 Jahre nach dem Urteil eine Journalistin sich der Sache noch mal annimmt, stellt sich die Frage der Loyalität wieder neu.
Die Freunde kennen sich schon ewig. Als einer von ihnen als Mörder seines Onkels festgenommen wird, glaubt niemand von ihnen, dass er ein Mörder ist. Doch als sich eine Journalistin des Falles annimmt, ...
Die Freunde kennen sich schon ewig. Als einer von ihnen als Mörder seines Onkels festgenommen wird, glaubt niemand von ihnen, dass er ein Mörder ist. Doch als sich eine Journalistin des Falles annimmt, stellen sie sich die Frage erneut und wie gut sie sich eigentlich kennen. Das Buch hat Tiefe und regt zum Nachdenken an. Das Zwischenmenschliche steht hier im Vordergrund und wie weit jemand zu gehen bereit ist, auch wie gut man jemanden wirklich kennt. Die Geschichte ist spannend und besticht durch überraschende Wendungen. Auch die Figuren fand ich sehr interessant. Das Cover passt dazu. Ein sehr empfehlenswertes Buch!
Von dem Schriftsteller Christoph Poschenrieder habe ich noch nichts gelesen, obwohl er schon einige geschrieben hat.
Der Roman „Ein Leben lang“ hat einen eigenwilligen Stil.
Es geht um einen Freundeskreis, ...
Von dem Schriftsteller Christoph Poschenrieder habe ich noch nichts gelesen, obwohl er schon einige geschrieben hat.
Der Roman „Ein Leben lang“ hat einen eigenwilligen Stil.
Es geht um einen Freundeskreis, in dem ein Freund einen Onkel umgebracht haben soll. Angelehnt ist die Geschichte an einen tatsächlichen Fall.
Nachdem die Freunde für die Unschuld ihres Freundes gekämpft haben, wird er schuldig gesprochen. Nach 15 Jahren rollt eine Journalistin den Fall über diese Freundschaft neu auf.
Die Emotionen werden abwechselnd in kleingeschriebenen erzählt. So kommt die Freundschaft zu Wort, auch leise Zweifel werden laut. Aber einige Freunde bleiben ihm treu.
Man musste etwas aufpassen um die einzelnen Figuren nicht durcheinander zu bekommen. Die Berichte sind manchmal nur kurz und dann ist schon wieder jemand anderer dran.
„Sie kennen sich seit der Kindheit und beginnen gerade, ihre eigenen Wege zu gehen, als plötzlich einer von ihnen als Mörder festgenommen wird. Er soll seinen Onkel aus Habgier erschlagen ...
Klappentext:
„Sie kennen sich seit der Kindheit und beginnen gerade, ihre eigenen Wege zu gehen, als plötzlich einer von ihnen als Mörder festgenommen wird. Er soll seinen Onkel aus Habgier erschlagen haben. In einem schier endlosen Indizienprozess wird das Unterste zuoberst gekehrt. Die Freunde kämpfen für den Angeklagten, denn er kann, er darf kein Mörder sein. Doch als 15 Jahre nach dem Urteil eine Journalistin sich der Sache noch mal annimmt, stellt sich die Frage der Loyalität wieder neu.“
Autor Christoph Poschenrieder hat „Ein Leben lang“ verfasst. Ich will hier wirklich nicht zu viel vom Inhalt verraten, aber die Geschichte ist wirklich richtig, richtig gut. Da meint man, man kennt sich und dann DAS! Das ist doch nicht möglich! Oder doch? Ein Freund wird des Mordes bezichtigt? Kann nicht sein! Poschenrieder nimmt sich hier nicht nur einfach mal so einen Krimi/Thriller an sondern geht mit seinen Figuren auch sehr tief in psychologische Themen. Ich habe immer wieder dieses Buch zur Seite gelegt und überlegt. Einerseits die Lage für die Protagonisten aber wie würde man selbst damit umgehen? Man würde es doch keinem Freund aus Kindertagen zutrauen! Man kennt sich doch! Und genau darum geht es. Kennt man sich wirklich? Reicht es sich zu kennen? In die Seele eines Einzelnen kann man nicht blicken und da beginnt Poschenrieder mit dem feinen „Dreck“ im Prozessverlauf als Erstes. Hier erlesen wir eine besondere Situation und auch da bleibt das Gedankenkarusell nicht aus. Das war einfach nur „wow“! Hier stellt sich ein bisschen mehr die Frage nach der Wahrheit, hier würde es auch um Verrat an der Freundschaft gehen…Aber reicht das alles für Ehrlichkeit und Vertrauen seinen Freunden gegenüber?
Christoph Poschenrieder hat hier klare Worte gewählt und einen guten Leselauf eingeflochten. Sein Ausdruck ist klar und der Situation entsprechend sehr gut gewählt. Die Art und Weise wie er den Leser anspricht lässt viel Spiel für eigene Gedanken und genau das ist Sinn und Zweck. Diese Geschichte hallt unweigerlich nach und war, für meine Begriffe, in allen Punkten rund und sehr gelungen. Hierfür gibt es 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
Ein Leben lang – Christoph Poschenrieder
Dieser Roman greift einen tatsächlichen Fall auf, der zumindest in Bayern immer mal wieder hohe Wellen schlägt. Es geht um den Parkhausmord 2006 in München und ...
Ein Leben lang – Christoph Poschenrieder
Dieser Roman greift einen tatsächlichen Fall auf, der zumindest in Bayern immer mal wieder hohe Wellen schlägt. Es geht um den Parkhausmord 2006 in München und um Benedikt Toth, der in einem umstrittenen Indizienprozess angeklagt wurde. Dieser Name fällt im gesamten Buch allerdings kein einziges Mal. Auch ist es nicht die reiche Tante, die ermordet wird, sondern der Erbonkel. Abgesehen davon hält sich der Autor aber sehr detailliert an die tatsächlichen Fakten. Noch genauer gesagt, beschäftigt sich Poschenrieder mit den Freunden des Angeklagten, die sich über Jahre sehr einsetzen und auch medial recht präsent sind. Natürlich gibt es immer wieder Spannungen innerhalb der Gruppe. Die Freunde schwanken zwischen Gewissheit und Zweifel, Hoffnung und Angst. Doch wieviel hält Freundschaft aus?
Obwohl der Ausgang dieses Prozesses bekannt ist, bzw. jederzeit gegoogelt werden kann, schafft es Poschenrieder, eine faszinierende Spannung aufzubauen. Das liegt wohl vor allem auch daran, dass dieses Buch nicht wie ein klassischer Roman aufgebaut ist, sondern aus einzelnen, teils sehr kurzen, Interviewfetzen, Schnipseln, Telefonaussagen, Mails der Freunde besteht. Diese bauen immer wieder aufeinander auf, werden gegenseitig mit ihren Aussagen konfrontiert. Nach und nach schälen sich so die kleinen Wahrheiten heraus – sowohl über die Tat und den Angeklagten an sich, als auch über die gemeinsame Vergangenheit der Freunde und die Dynamik innerhalb der Gruppe. Dabei kommen die unterschiedlichen Charaktere sehr gut hervor und die Kommentare sind teilweise recht ungeschliffen und direkt. Authentisch eben. Das ist wirklich extrem gut gemacht. Der Autor braucht keine komplizierte, gehobene Sprache – im Gegenteil besteht seine Kunst darin, sich seinen Figuren anzupassen und diese damit lebendig werden zu lassen. Da jegliche Art von innerer Monolog dadurch fehlt, bleiben diese Charaktere trotz allem etwas lückenhaft. Es ist auch etwas gewöhnungsbedürftig, dass der Autor den realen Parkhausmord als sehr detaillierte Vorlage genommen hat, bei Namen, Berufen etc. der Freunde dann aber seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat. Das musste ich für mich immer mal wieder gedanklich trennen.
Insgesamt also ein recht spezieller, für mich trotzdem sehr interessanter Roman, der mir sehr gut gefallen hat.
4 Sterne.
Was tun wenn der beste Freund verdächtigt wird, ein Mörder zu sein? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Buch "Ein Leben lang".
In kurzen Abschnitten werden die Gedanken des engsten Freundeskreises ...
Was tun wenn der beste Freund verdächtigt wird, ein Mörder zu sein? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Buch "Ein Leben lang".
In kurzen Abschnitten werden die Gedanken des engsten Freundeskreises eines vermeintlichen Mörders wiedergegeben. Sie werden von einem Journalisten befragt, die Fragen erfährt der Leser jedoch nicht. Obwohl sich alle relativ einig sind, sind die Antworten doch sehr unterschiedlich und nur anhand der Formulierungen und der persönlichen Einstellung erkennt man schon bald, welcher Freund an der Reihe ist, ohne die jeweilige Überschrift zu lesen. Demnach ist es dem Autor sehr gut gelungen, die einzelnen Personen zu zeichnen ohne sie jemals zu beschreiben. Neben den Freunden darf sich auch der Anwalt äußern.
Man sollte das Buch nicht zu oft oder zu lange zur Seite legen. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sonst einzelne Passagen liest ohne den großen Zusammenhang zu sehen. Die kurzen Abschnitte laden dazu ein, immer wieder Pausen zu machen. Liest man jedoch länger am Stück, kippt man eher in die Geschichte rein, macht sich mehr Gedanken, überlegt sich wie man selbst zu dem Freund stehen würde.
Obwohl eigentlich klar ist, wie das Buch enden wird, empfand ich eine gewisse Spannung. Vielleicht dreht sich ja doch noch alles? Eigentlich geht es aber gar nicht um den Mord - natürlich spielt er eine wichtige Rolle - im Vordergrund steht aber viel mehr wie die Freunde mit der Situation umgehen. Halten sie zu ihm? Werden sie sich distanzieren? Ich persönlich habe mir öfter die Frage gestellt, ob ich zu ihm halten würde. Und was soll ich sagen, ich weiß es einfach nicht. Für mich fällt das definitiv in die Kategorie der Dinge, die man nicht beurteilen kann, wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Warum vergebe ich nun keine volle Punkteanzahl? Das Ende hat mich nicht zufrieden zurückgelassen. Es bleiben Fragen offen. Nicht nur die eine offensichtliche, durchaus auch kleinere, vielleicht sogar wichtigere.
Und noch eine Kleinigkeit: das Buchcover passt für meinen Geschmack so gar nicht zum Inhalt.