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Veröffentlicht am 15.09.2016

Post Mortem - Auftakt einer spannenden Reihe

Post Mortem - Tränen aus Blut
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"Komm nach Hause und räche dich an denen, die uns getötet haben."

So lautet die verstörende Nachricht, die Avram Kuyper von seinem Bruder, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, bekommt. Und ...

"Komm nach Hause und räche dich an denen, die uns getötet haben."

So lautet die verstörende Nachricht, die Avram Kuyper von seinem Bruder, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, bekommt. Und gerade deswegen macht er sich nun auf in die Nähe von München zum elterlichen Hof, auf dem nun sein Bruder mit dessen Familie lebt. Doch die ganze Familie ist spurlos verschwunden. Ein zerbrochenes Weinglas, Einschusslöcher im Stall und Blut deuten auf eine Gewalttat hin.

Währenddessen wird in einem Hotel in Frankfurt am Main ein Mann tot durch 2 Schüsse in seinem Zimmer aufgefunden. Er war Reporter und einer großen Sache auf der Spur. Das besondere dabei - eine persönliche Nachricht an die Interpol-Agentin Emilia Ness.

Zwei letzte Nachrichten - zwei Adressaten - ein Absender: Goran bittet seinen Bruder Avram, einen gnadenlosen und eiskalten Profi-Killer, Rache und Vergeltung ausüben, und die gewissenhafte, unbestechliche Agentin Emilia Ness, soll schonungslos alles ans Licht bringen. So machen sich beide unabhängig voneinander auf die Suche nach den Tätern und kommen einem brutalen Psychopathen auf die Spur, der seine Opfer auf grausamste Weise foltert und tötet und sich dabei filmt.


Gleich zu Beginn gewährt uns Mark Roderick einen kleinen Einblick in die tiefschwarze, grausame Seele eines krankhaften Mannes und fortan schwingt eine düstere Grundstimmung, derer man sich nicht entziehen kann, mit. Im Weiteren Verlauf verfolgen wir gespannt den Ermittlungen von Emilia bzw eigenen Nachforschungen von Avram. Durch diese perspektivischen Sichtwechsel und Wendungen baut der Autor zudem eine solche Spannung auf, die zeitweise ins Unerträgliche steigt, und wir Leser quasi von unserer eigenen Neugierde zum Weiterlesen gezwungen werden. Bis zur letzten Seite zum letzten Wort, dem großen Finale, hält diese Spannung den Leser in seinem Bann gefangen und entlässt ihn dann auch nur teilweise. Denn wer einmal von diesem überaus gelungenen Debüt-thriller gekostet hat, will mehr. Ein Pageturner par excellence, der definitiv Lust auf den 2. Teil macht und vielleicht sogar noch auf mehr. Alle Freunde des Thrillers sollten sich diesen Namen merken!!!!

[Hinweis: An dieser Stelle noch eine kleine Warnung für alle zartbesaiteten Leser/innen: Die im Verlauf der Geschichte auf brutalste und lebendigste Weise beschriebene Snuff-Videos (siehe Film 8mm) könnten dem einen oder anderen zu viel des Guten sein.]

Veröffentlicht am 23.03.2022

Eine neue Weltherrschaft mit Hilfe des Bitcoins?!

Das Bitcoin-Komplott
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In nicht allzu ferner Zukunft, steht die Weltwirtschaft mal wieder kurz vor einer großen Krise, doch anders als bei der Finanzkrise oder der Dotcom-Blase, ist das drohende Ausmaß verheerend. Der Niedergang ...

In nicht allzu ferner Zukunft, steht die Weltwirtschaft mal wieder kurz vor einer großen Krise, doch anders als bei der Finanzkrise oder der Dotcom-Blase, ist das drohende Ausmaß verheerend. Der Niedergang des alten Systems steht bevor. Und so versucht eine Gruppe von Investoren rund um den Finanzmagnaten Francis Forsythe die angeschlagenen Notenbanken und die jeweiligen Länderchefs zu überzeugen, dass alleine der Bitcoin die einzige Leitwährung sei, die Aushilfe schaffen kann. Diese Gruppe, die sich im Geheimen „Die Sieben“ nennt, verfolgt ihre eigenen Ziele und forciert durch gezielte Verkäufe, Abstoßungen im großen Maße den Niedergang des alten Geldsystems, nachdem sie vorher selbst kräftig in Bitcoins investiert haben und so versuchen eine neue Weltordnung zu installieren. Dies gelingt jedoch nur, wenn sie Zugriff auf eine vermeintliche Backdoor im Bitcoin Code finden, um so die Kontrolle über alle Bitcoins zu erlangen. Aus diesem Grund sucht die Gruppe nach dem geheimnisvollen mysteriösem Gründer der Digitalwährung Satoshi Nakamoto. Zeitgleich macht sich der Journalist Martin Freeman ebenfalls auf den Weg den mysteriösen Erfinder des Bitcoins zu finden und kommt dabei einem immer weitere Kreise ziehenden Komplott auf die Spur. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt.

Der deutsche Autor Andreas Brandhorst ist für seine Bücher mit breitangelegten Zukunftsvisionen mit Thrillerplot bekannt und auch mehrfach schon ausgezeichnet worden und dass das sein Genre ist, merkt man schon nach wenigen Seiten. Während die Einführung des Plots und der handelnden Protagonisten mit samt ihren unterschiedlichen Charakterzügen, egal ob eines der Mitglieder der mysteriösen "Die Sieben" oder Martin Freeman, mitsamt seiner Schwester bzw. seiner Hackerfreundin auf den ersten Seiten noch langsam vonstatten geht, nimmt die Handlung mit der Zeit immer mehr Fahrt auf. Ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit und um Leben und Tod beginnt. Geprägt durch den Wechsel von Protagonisten und Handlungsorten, reisen wir durch die halbe Welt – mit der Folge dass sich parallele Schauplätze und handelnden Figuren immer weiter annähern, bis alles im finalen Showdown endet.
Äußerst gelungen finden ich die Darstellungen über den Untergang des alten Geldsystems mitsamt allerlei Versuche der Länder, das System, ihre Macht zu schützen und stützen, und wie die einzelnen Mitglieder der Sieben handeln, was ihre Beweggründe sind und letztendlich ihre Ziele. Die recht kleinen Kapitel mit dem Wechsel von Person und Ort mitsamt einiger Cliffhanger am Kapitelende unterstützen dieses rasante Voranschreiten der unterschiedlichen Storystränge ungemein. Trotz dieser vielen Wechseln bleibt sich der Autor seiner linearen Schiene treu, wodurch sich das Buch stets flüssig liest und die Zusammenhänge präsent bleiben, sodass es nie langweilig wird und man einfach nur noch weiterlesen möchte. Spannend und zum Nachdenken anregend sind die Themen der Finanzwelt mit Cum-Ex, Cum-Cum, Bitcoin etc. wunderbar in den Thrillerplot eingewoben worden und durch die nahtlose Verbindungen von Sci-Fi und Realität fasziniert das Gelesene umso mehr. Jedoch ist diese Linearität auch die einzige Schwäche des Buches, große unvorhergesehen Plot-Twists tauchen leider nicht auf und auch die anfangs faszinierende und beängstlich wirkende Zukunftsvisionen fehlen am Ende etwas die Tiefe und bleiben in vielen Punkten, sie es dem gesellschaftlichen Leben, doch recht vage.

Alles in allem ist das Buch ein interessanter solider Sci-Fi-Thriller mit realitätsnahmen Finanzthema, der für einige unterhaltsame Lesestunden sorgt und den Einen oder Anderem unter uns zum Überdenken seiner eigenen Finanzen verleiten wird, weswegen ich 3,5 von 5 Sterne vergebe

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Ein informativer Road Trip durch die Evolution

Eine Geschichte des Lebens - auf zehneinhalb Arten erzählt
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In 10,5 oder eigentlich eher 11 Kapiteln versucht uns die Wissenschaftlerin Marianne Taylor die Evolution in ihrer Vielfältigkeit näher zu bringen und aufzuzeigen, wie unser Leben, mitsamt der Vielfalt ...

In 10,5 oder eigentlich eher 11 Kapiteln versucht uns die Wissenschaftlerin Marianne Taylor die Evolution in ihrer Vielfältigkeit näher zu bringen und aufzuzeigen, wie unser Leben, mitsamt der Vielfalt und dem ganzen Artenreichtum um uns herum, ein unglaubliches Zusammenspiel der Natur darstellt und kleinste Eingriffe wahnsinnige Veränderungen nach sich ziehen. Ein Kommen und Gehen, Leben entsteht und vergeht wieder. Solange der Mensch nicht vorhanden war, regulierte Mutter Erbe sich selbst und so ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser Weg der Evolution hier anhand einiger ausgewählter Arten dem interessierten Leser näher gebracht wird. Von der Vergangenheit bis in die Zukunft, über Viren, Schwämme hin zu den höheren Lebewesen, wie Vögel, Giraffe und Mensch und am Ende im „halben“ Kapitel des künstlichen Lebens ist ein schönes überaus reichlich bebildertes informatives Sachbuch für Jedermann entstanden.

Das klare Design des Covers findet eine wunderbare Fortsetzung im Buch. Die Kapitel sind allesamt stets mit tollen Fotos und wunderbar klar strukturierten farblich gestalteten Schemata zu den verschiedenen Unterkapitel, z.B. Orbitale, Fotosynthese oder Zellaufbau, Stammbäume, Verbreitungskarten etc. ergänzt.
Es freut mich als Chemiker zu sehen, dass Marianne Taylor sich nicht vor der Chemie und seinen unzähligen Formeln, usw. drückt und sehr gut wissenschaftlich kurz und bündig das für sie Wesentliche erläutert um uns Leser alle abzuholen.

Auch, wenn ich die Struktur der Autorin nachvollziehen kann, hätte ich mir einen eher anderen Aufbau der verschiedenen Kapitel gewünscht, um das leichte Springen in der „Evolutionsreise“ bzw. der Entwicklung der Evolution besser zu lösen. Für ein Sachbuch fehlt mir hier teilweise leicht der rote Faden. So gut Farbbilder und Schemata auch sind, verhindern können Sie leider nicht, dass manches Unterkapitel teilweise langatmig und zu wissenschaftlich rüberkommt, vor allem dann, wenn es ihr nicht gelungen ist, die verwendeten Fachbegriffe ausreichend zu erläutern oder durch aktuelle Beispiele den Kontext aufzulockern. Einiges an Potential wurde auch bei den aktuell wichtigen wissenschaftlichen Themen, wie Klonen oder künstliches Leben verschenkt.

Sehr gut finde ich jedoch den Ton, den die Autorin, mit dem Buch trifft. Es ist kein rein förmliches informatives Sachbuch, dass ohne Wertung aufzeigt, was Vergangenheit war und Zukunft sein könnte, sondern sie schafft es immer wieder gut uns Leser aufzuzeigen, wo der Mensch sein Unwesen getrieben hat und mit wenig viel zerstört worden ist. Diese punktuell gesetzten leichten Seitenhiebe in Verbindung mit herrlichen Zitaten vergangener Wissenschaftler lockert das Ganze auf und regt zum Nachdenken an.

Aber nichtdestotrotz liest sich dieses, vor allem optisch überzeugende, informative Sachbuch sehr flüssig. Die Sprache ist trotz wissenschaftlicher Einfärbung nicht kompliziert und auch Laien finden meiner Meinung nach schnell in die Materie ein, auch wenn es für den Einen oder Anderen recht sprunghaft vorkommen mag. Wer einmal einen Road Trip quer durch die Evolution machen möchte und keine Lust auf ein teures, trockenes Lehrbuch hat, wird trotz der kleinen Schwächen hiermit seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Düster, spannend bis zum Schluss - bitte mehr davon!!!

Teufelsnetz
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Ende November 2020 verschwinden plötzlich im kalten Helsinki die beiden erfolgreichen Blogger Lisa Yanamoto und ihr Ex-Freund Jason Nervander spurlos. Lediglich auf ihren Instagram-Accounts wird ein Foto ...

Ende November 2020 verschwinden plötzlich im kalten Helsinki die beiden erfolgreichen Blogger Lisa Yanamoto und ihr Ex-Freund Jason Nervander spurlos. Lediglich auf ihren Instagram-Accounts wird ein Foto von einem alten Leuchtturm auf einer kleinen felsigen Insel hochgeladen, dazu mit einem verstörenden Gedicht, das auf den Tod der beiden hinweist. Zunächst wird von einem makabren Scherz ausgegangen, doch als nach Tagen immer noch nichts von den beiden zusehen/ zuhören ist und zudem eine junge Frau, gekleidet wie ein Manga-Mädchen und mit einem auffälligen Brandmal am Unterarm, tot an den Strand angespült wird, vermutet die Kriminalpolizei einen Zusammenhang zwischen den Fällen. Ein neuer Fall für die charismatische Ermittlerin Jessica Niemi beginnt. Sie übernimmt fast einem Jahr nach Band 1 erneut die Ermittlungen und zusammen mit ihrem facettenreichen Team kommt sie bald einem skrupellosen Netzwerk auf die Spur, das offenbar Mädchen an Manga-Fetischisten vermittelt. Wie tief Jessi dabei dem Netzwerk kommt, ahnt sie anfangs selbst noch nicht.
Der neuste Thriller des finnischen Autors Max Seeck beginnt gleich packend, baut immer weiter Spannung auf bis es zum finalen atemraubenden Showdown kommt. Geschickt führt uns hier Seeck mit dem Präsentieren von verschiedenen Verdächtigen und einigen überraschende Wendungen durch das dicke 512-seitige Buch ohne uns eine Pause gönnen zu wollen. Die kluggesetzten Cliffhanger an den Ende der Kapitel unterstützen diese Gefühl dabei ununterbrochen. Die verschiedenen Charaktere rund um Jessi sind gut gezeichnet und heben sich hervorragend voneinander ab. Neben der recht düsteren Grundstimmung schafft es Seeck auch immer wieder durch spitzzüngige Kommentare/Anmerkungen und sarkastisch-bösen Gedanken seiner Protagonisten Witz pointiert einzufügen, ohne dass es übertrieben lächerlich wirkt. Fans des ersten Bandes werden auch hier ihre Freude beim Lesen haben und alle, die den ersten Band noch nicht kennen, werden diesen Fall ebenso lieben, auch wenn ihnen dann einiges aus dem ersten Band quasi gespoilert wird. Nichtsdestotrotz ist dieser Thriller einer meiner Lesehighlights im Jahr 2021. Endlich mal ein Thriller, der hält, was man sich von einem Thriller erhofft. Bitte mehr davon!!!


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Veröffentlicht am 25.10.2021

Aliens unter uns?

Was Sie schon immer über Aliens wissen wollten
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Aliens - eine Thema, das schnell die Gemüter erhitzen kann. Existieren doch etliche vermeintliche Verschwörungstheorien rund um ihr Dasein und ihre Besuche auf der Erde. Erzählungen, "pseudowissenschaftliche" ...

Aliens - eine Thema, das schnell die Gemüter erhitzen kann. Existieren doch etliche vermeintliche Verschwörungstheorien rund um ihr Dasein und ihre Besuche auf der Erde. Erzählungen, "pseudowissenschaftliche" Forschung, Erlebnisberichte von Entdeckungen und Interaktionen einzelner Personen, Bedeutungen von alten prähistorischen Kulturstätten, Kornkreisen und Videoaufnahme von UFOs, Aussagen von Whistleblower und ehemaligen ranghohen Offizieren verschiedenster Länder. Vielfältig und doch alles eines Ursprungs oder sind das alles Hirngespinste weniger ?

All dem geht der Autor Arthur M. Lahn ausführlich auf die Spur. In 30 Kapiteln bringt er uns Leser/innen die verschiedensten Ansichten und Theorien des Alien-UFO-Kosmos näher. Der aktuelle Stand der Alienianer wird dabei durch einige längere Interviews von z.b. Erich von Däniken oder mit Laura Eisenhower ergänzt. Bei all seinen Schilderungen verweist er stets auf aktuellen Quellen oder TV-/Kongress-Aussagen einzelner Personen. Dabei will er aber nicht belehren oder skeptische Leser überzeugen, sondern einfach nur als distanzierter Erzähler auftreten und uns die Diversität des Kosmos aufzeigen, was ihm sehr gut gelingt. Der Schreibstil ist ebenso informativ wie spannend, sodass beim Lesen nie Langeweile aufkommt. Durch die besondere Aufmachung des Buches mit klug gesetzten Illustrationen und dem Hervorheben der wichtigsten Zitaten oder Stellen im Text, wirkt es nicht nur wie eine lose Zusammenreihung einzelner abgeschlossener Kapitel, sondern man bekommt das Gefühl ein stets sich weiter füllendes Notizbuch voller Informationen zu lesen Die 30 Kapitel auf den knapp 250 Seiten sind ebenso vielfältig und außergewöhnlich, wie das Thema selbst und bleibt auch nach dem Lesen noch im Gedächtnis, bzw regt zum Nachforschen oder zumindest zum googlen von Bildern an.

Alles in allem bietet das Buch von Arthur M Lahn einen tollen, reich umfassenden Einblick in den Alien-UFO-Kosmos und liefert dabei bei dem Einen oder anderen Leser neue Denkanstöße bzw. regt die Phantasie an, wenn man in einer dunklen klaren Nacht in die Sterne blickt und wer weiß - vielleicht schaut ja auch jemand auf uns.

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