Verliert sich ein wenig in der Irrealität
LuftpolsterInhalt:
„Nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester lässt sich die Protagonistin in die Psychiatrie einweisen, um mit dem Schmerz und ihrer Angst umzugehen. Die Tage in der Klinik sind monoton: Die Patient:innen ...
Inhalt:
„Nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester lässt sich die Protagonistin in die Psychiatrie einweisen, um mit dem Schmerz und ihrer Angst umzugehen. Die Tage in der Klinik sind monoton: Die Patient:innen werden geweckt, es folgt der Morgenspaziergang im Hof, die Einnahme der Medikamente am Stützpunkt. Der neue Alltag überfordert sie zunächst, aber gibt ihr Halt und strukturiert ihre Welt. Nach und nach schließt sie Freundschaft mit einer Patientin. Zwischen Zigaretten und Ergotherapie, Zusammenbrüchen und Selbstzweifel sitzen sie zusammen auf der Wiese vor der Klinik und versuchen wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, den Versuch eines Neuanfangs zu wagen.“
Schreibstil/Art:
Dieses Buch ist anders und das liegt nicht nur an der durchgehenden Kleinschreibung sondern auch daran, dass sich die Geschichte der namenlosen Protagonistin ziemlich kurz und knackig liest. Die Szenen sind knapp beschrieben, die Vergangenheit vermischt sich mit der Gegenwart und sie selbst ist gefangen in einem Traumata aus den verschiedensten Schuldgefühlen und Zweifeln.
Einige Szenen wirkten sehr verwirrend. Irgendwie hab ich mehr erwartet, intensivere Einblicke und eine bessere Übersicht über die Vergangenheit und Gegenwart, der Zusammenfluss ist mir zu heftig und nicht klar genug.
Fazit:
Was mich letztendlich am meisten gestört hat, ist die perfekte Darstellung der Klinikzustände - werden bewusst keine Probleme geschildert um das Image zu pushen/zu verbessern? Warum wird alles so friedlich und problemlos dargestellt? An dieser Stelle hätte ich mir mehr Realismus gewünscht.
Im Großen und Ganzen nicht schlecht, es lösen sich aber leider nicht alle Fragen auf und hätte deshalb mehr Potenzial gehabt.