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Veröffentlicht am 19.04.2022

Cosy Crime in Schweden mit leichter Luft nach oben für Band 2

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ der Autoren Anders de la Motte und Måns Nilsson ist ein ansprechender Krimi zum wohlfühlen. Durch die bildhafte Beschreibung der schwedischen Umgebung kam außerdem ein ...

„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ der Autoren Anders de la Motte und Måns Nilsson ist ein ansprechender Krimi zum wohlfühlen. Durch die bildhafte Beschreibung der schwedischen Umgebung kam außerdem ein wenig Urlaubsgefühl auf. Genau das richtige Buch also für gemütliche Sommertage! Der Schreibstil gefiel mir durchgehend gut da er sich flüssig las und die Geschehnisse wirklich anschaulich darstellte. Die Kapitel hatten außerdem eine angenehme Länge und sorgten durch die abwechselnden Perspektiven für einen raschen Lesefluss. Tove und Peter stellten ein ungewöhnliches, aber durchaus passendes Ermittlerduo dar. Besonders Tove mochte ich durch ihre anpackende und unkomplizierte Art sehr gerne. Aber auch Peter sammelte mit der Zeit Sympathiepunkte, da er eine charakterliche Entwicklung hinlegte und so im Verlauf der Handlung immer offener wurde und dafür zum Glück weniger vorurteilsbehaftet war. Auch der Fall gefiel mir richtig gut. Von Beginn an ist er vielschichtig konstruiert und lädt kontinuierlich zum miträtseln ein. Obwohl mich manche Wendung durchaus überraschen konnte, habe ich dennoch die Lösung ab einem gewissen Punkt absehen können. Deswegen kam das große Finale am Ende für mich nicht ganz so überraschend, wie es vermutlich wirken sollte. Dafür gibt es von mir aber keinen großen Punktabzug, da das rätseln einfach zu viel Spaß gemacht hat und ich die Geschichte wirklich gerne gelesen habe. Alle die Spaß an kniffligen Krimis haben und keinen Wert auf eine allzu blutige Handlung legen, kann ich „Der Tod macht Urlaub in Schweden“ wärmstens empfehlen. Der Krimi ist eine kurzweilige Lektüre, voller authentischer Charaktere, welche zwar nicht immer sympathisch, dafür aber stets lebensnah sind. Im Gesamten bewerte ich das Buch mit guten 4 Sternen und einer Leseempfehlung für alle Fans von Cosy Crime.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Mehr Roman als Krimi – Gemütliche Geschichte mit einer einzigartigen Protagonistin

The Maid
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Im Vergleich mit anderen Büchern aus dem Genre Cosy Crime würde ich „The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt“ der Autorin Nita Prose, im guten Mittelfeld einsortieren. Das Buch liest sich wirklich amüsant ...

Im Vergleich mit anderen Büchern aus dem Genre Cosy Crime würde ich „The Maid – Ein Zimmermädchen ermittelt“ der Autorin Nita Prose, im guten Mittelfeld einsortieren. Das Buch liest sich wirklich amüsant und auch der Mordfall war an sich spannend. Allerdings hatte ich ein wenig andere Erwartungen, denn sowohl der Titel als auch der Klappentext vermitteln, das Hauptprotagonistin Molly auf eigene Faust ermittelt. Nachdem ich das Buch nun aber gelesen habe, musste ich feststellen das Molly zwar unglaublich sympathisch, einzigartig und auf eine wunderbar besondere Art schrullig ist, selbst aber recht wenig zur eigentlichen Ermittlung beiträgt. Vielmehr stolpert sie, meist durch Gutgläubigkeit und Regelliebe, in für sie unvorteilhafte Situationen, aus welchen sie sich nicht selbst befreien kann. Da sie andere Menschen nur schwer einschätzen kann, passieren ihr immer wieder Fehleinschätzungen, wobei ich stellenweise sehr mit ihr mitgelitten habe. Zwischendurch möchte man sie einfach nur in den Arm nehmen, so real und authentisch erscheint sie. Mich konnte das Buch auch deswegen durchaus fesseln, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Am Ende gab es dann doch noch einen überraschenden Kniff, welcher mich zumindest etwas versöhnte. Auch der Schreibstil gefiel mir gut und las sich flüssig und leicht. Da die Handlung immer wieder, zum Beispiel zu Ereignissen aus Mollys Vergangenheit abschweift, tue ich mich mit der Bezeichnung Krimi allerdings etwas schwer. Gerade zu Beginn ist das Erzähltempo doch sehr gemächlich und der Fokus liegt eher auf dem Figurenentwicklung, als auf dem Mordfall. Mein Fazit: Unterhaltsamer Roman, in welchem der Kriminalfall nicht im unmittelbaren Fokus steht. Deshalb „nur“ 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die schrullige Charaktere mögen.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Aufrüttelnd, informativ und authentisch

Entmenschlicht
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„Entmenschlicht – Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ der Autorin Huschke Mau ist wahrlich keine leichte Kost. Selten hat mich ein Sachbuch emotional so mitgenommen und gepackt wie es bei diesem ...

„Entmenschlicht – Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ der Autorin Huschke Mau ist wahrlich keine leichte Kost. Selten hat mich ein Sachbuch emotional so mitgenommen und gepackt wie es bei diesem Werk der Fall war. Zu Beginn berichtet die Autorin von ihren eigenen Erlebnissen, welche durch die Brutalität und Grausamkeit, nur schwer auszuhalten sind. Neben schlimmen Erfahrungen aus ihrer Kindheit und Jugend, erzählt Huschke Mau außerdem offen von ihrem ganz persönlichen Weg in die Welt der Prostitution. Durch diese persönlichen Erfahrungen gewinnt das Buch sicherlich an Authentizität und Eindringlichkeit. Die Autorin erzählt eben nicht von oben herab, sondern weiß sehr genau von was sie spricht. Im weiteren Verlauf sind die Kapitel dann allgemeiner gehalten und Huschke Mau zieht zahlreiche Quellen zurate, um ihre Thesen zu untermauern. So bietet sie einen ungeschönten Blick auf das System Prostitution und räumt erbarmungslos mit Mythen, Vorurteilen und dem Bild der freiwilligen, selbstbestimmten Sexarbeit auf. Auch ich musste einige meiner bisherigen Ansichten überdenken und fühle mich nach dieser Lektüre definitiv informierter.

Nachdem sich die Autorin ausführlich mit dem bestehenden System der Prostitution in Deutschland beschäftigt hat, zeigt sie in den letzten Kapiteln dann mit Hilfe des nordischen Modells eine Alternative auf. Auch wenn dieses sicher nicht den perfekten Weg darstellt, überzeugte es mich doch durch seine bestechende Logik. Positiv überrascht hat mich außerdem der Schreibstil, denn dieser liest sich auch in anspruchsvolleren Passagen richtig gut. Außerdem spricht die Autorin ihre Leser:innen immer wieder direkt an und erzeugt so eine gelungene Nähe. Auf jeder Seite spürte ich die Dringlichkeit ihrer Botschaft. Einziger Nachteil waren für mich übermäßige Wiederholungen, welche immer wieder vorkamen. Auch die erschreckenden Beispiele, welche ich an sich als sehr wertvoll und wichtig wahrnahm, hätten kürzer ausfallen dürfen. Denn auch in gestraffterer Form hätte der Text meiner Meinung nach nichts von seiner wichtigen Botschaft verloren. Aufgrund dieses Kritikpunktes, welcher sich leider durch das gesamte Buch zieht, gibt es von mir einen Stern Abzug. Dennoch möchte ich dieses persönliche wie auch wichtige Sachbuch gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Interessante historische Einblicke in das Leben eines einzigartigen New Yorkers

Der große Fehler
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In seinem Roman „Der große Fehler“ würdigt Jonathan Lee die Leistungen von Andrew H. Green, ohne welchen das heutige New York definitiv anders aussehen würde. Auch ich hatte noch nie etwas von ihm gehört ...

In seinem Roman „Der große Fehler“ würdigt Jonathan Lee die Leistungen von Andrew H. Green, ohne welchen das heutige New York definitiv anders aussehen würde. Auch ich hatte noch nie etwas von ihm gehört und das obwohl er federführend an der Entstehung des Central Parks, sowie des Metropolitan Museum of Art und der Public Library mitgewirkt hat und so den öffentlichen Raum maßgeblich prägte. Auf einzigartige Weise fängt der Autor den Zeitgeist Ende des 19. Jahrhunderts ein und lässt neben Andrew H. Green auch noch weitere in Vergessenheit geratene historische Persönlichkeiten lebendig werden. Auch stilistisch ist das Buch ein richtiger Genuss. Es beginnt mit dem Mord an Mr. Green und erzählt dann abwechselnd von dessen Lebensgeschichte, sowie den Ermittlungen nach seinem Tod. Ungeschönt und authentisch zeigt der Autor die damalige Lebensrealität und lässt außerdem das historische Stadtbild bildhaft und greifbar erscheinen. So entsteht im Gesamten eine einzigartige Mischung aus historischem Roman und einem Krimi, welche mir wirklich gut gefiel. Der Schreibstil liest sich dabei durchaus anspruchsvoll und erfordert deshalb auch etwas mehr Konzentration. Dennoch lohnt sich die Lektüre, da die Geschichte spannend erzählt wird und auch durch den echten historischen Bezug fasziniert. Der Titel ist in mehrfacher Hinsicht perfekt gewählt und sogar der Elefant vom Cover, bekommt seinen Auftritt. Nur hin und wieder ergaben sich in den lebensgeschichtlichen Kapiteln Längen, da manche Abschnitte doch recht ausführlich erzählt wurden. Alles in allem konnte mich „Der große Fehler“ hervorragend unterhalten, weswegen ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle geschichtlich Interessierten vergebe.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Interaktives Abenteuer, mit hohem Schwierigkeitsgrad aber einer eher flachen Geschichte

Escape Game 3D – Leonardo da Vincis letztes Geheimnis
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Um das Buch „Escape Game 3D – Das letzte Geheimnis des Leonardo da Vinci“ aus dem Ullmann Verlag nutzen zu können, braucht man zunächst einmal ein Smartphone oder Tablet. Hat man sich dann die passende ...

Um das Buch „Escape Game 3D – Das letzte Geheimnis des Leonardo da Vinci“ aus dem Ullmann Verlag nutzen zu können, braucht man zunächst einmal ein Smartphone oder Tablet. Hat man sich dann die passende App heruntergeladen kann es auch schon los gehen. Ich habe dieses Escape Game zusammen mit meinem Mann gespielt und würde es auch nur für Erwachsene weiterempfehlen. Die Rätsel sind durchaus anspruchsvoll und das Zeitlimit von 2 Stunden knackig. Das Buch kommt als hochwertiges Hardcover daher, die Beschreibung war soweit gut zu verstehen, nur die „Missionsakte“ mit allen wichtigen Infos, welche man immer wieder benötigt, hätte besser vorne im Buch und nicht hinten stehen sollen. Da sich dort auch die Lösungen verbergen, muss man aufpassen nicht zu weit zu blättern. Gut gefallen haben uns hingegen die ebenfalls hinten enthaltenen Hinweise, so kann man sich einen kleinen Tipp geben lassen, ohne gleich ganz zur Lösung greifen zu müssen. Von der technischen Seite gibt es keine Probleme, es empfiehlt sich aber ein Tablet zu verwenden, da die Ansicht auf dem Smartphone schon sehr klein ist und nicht jedes Detail gut erkannt werden kann. Auch wer mit mehreren Leuten spielen will, wird mit dem kleinen Bildschirm nicht glücklich werden. Die Stärke des Buchs liegt eindeutig in den schwierigen und interessanten Rätseln. Diese bieten Abwechslung und erfordern sehr unterschiedliche Denkansätze, was uns gut gefiel. Die Hintergrundgeschichte war hingegen mehr als flach und wurde gerade auch am Ende doch recht lieblos aufgelöst. Wer auf eine ansprechende und logische Handlung Wert legt, sollte lieber zu einem anderen Escape-Buch greifen. Für Rätselfreunde hingegen verbirgt sich hinter den Seiten aber ein anspruchsvoller Spaß.

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