Profilbild von Lese-Abenteurerin

Lese-Abenteurerin

Lesejury Star
offline

Lese-Abenteurerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lese-Abenteurerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2022

Die österreichische Kleinkunstszene in Aufruhr

Mörder Pointen
0

Mörder Pointen
Autor: Leo Lukas
Verlag: ueberreuter
Erschienen: 2022

Inhalt
In der österreichischen Kulturszene geht die Angst um: jemand tötet KabarettistInnen. Peter Szily (Stimmenimitator und Teil ...

Mörder Pointen
Autor: Leo Lukas
Verlag: ueberreuter
Erschienen: 2022

Inhalt
In der österreichischen Kulturszene geht die Angst um: jemand tötet KabarettistInnen. Peter Szily (Stimmenimitator und Teil der Kabarettszene), Karin Fux (Chefinspektorin bei der Wiener Kriminalpolizei) und der Bravo (gedungener Auftragsmörder) machen sich teilweise gemeinsam, teilweise parallel zueinander auf die Suche nach dem Mörder.

Meine Meinung
Dem Autor Leo Lukas ist ein außergewöhnlicher, schwarzhumoriger, pointierter und spannender Krimi gelungen. Durch die Ansiedelung der Handlung in Wien, aber auch in den Bundesländern, kommt nicht nur der „Wiener Schmäh“, sondern das gesamte österreichische Lokalkolorit wunderbar zur Geltung. Besonders bei der Wahl der Figuren in der Kabarettszene war ich immer wieder damit beschäftigt, Parallelen zu realen Personen der Kleinkunstszene zu suchen und zu finden. Diverse Anspielungen sind vom Autor wissentlich eingebaut und wurden von den betroffenen Personen (nach Auskunft des Autors) auch autorisiert.
Die drei HauptdarstellerInnen im Roman werden sehr anschaulich und detailverliebt geschildert, sodass ich bei vielen Stellen im Buch durchaus in Art eines Filmes die Szenen vor meinem inneren Auge sah. Einige Wendungen gaben dem Plot eine gänzlich unerwartete Richtung und so war das Ende eine wahre Überraschung. Ein paar Stellen im Krimi sind eher als skurril einzuordnen, wie zum Beispiel die Rolle des Savants, doch in einem Roman darf ja erfunden werden, was das Herz begehrt. Es ist schließlich kein Tatsachenbericht.
Der Sprachwitz und der Aufbau der Dialoge orientieren sich stark am österreichischen Sprachgebrauch und wirken authentisch. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und ich überzog die von mir eingeplante Lesezeit des Öfteren, weil es gerade zu spannend zum Aufhören war.
Eine Besonderheit stellt auch der Aufbau des Krimis dar. Nach Art einer Runde beim Minigolf spielt jeweils ein Kapitel auf einer anderen Bahn. Am Anfang des Kapitels gibt es zudem Wissenswertes zu empfohlenen Bällen der jeweiligen Bahn, einen Witz und verschiedene Sprachverwendungen zu „Pointen“. Das fand ich recht unterhaltsam.

Fazit
Wer einen schlau gemachten, schwarzhumorigen Krimi mit viel österreichisch-wienerischem Lokalkolorit sucht, dem sei „Mörder Pointen“ bestens empfohlen. Von mir die volle Sternenzahl für die volle Krimiunterhaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2022

Unbedingt lesen!

Hamdraht
0

Hamdraht
Autorin: Martina Parker
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Martina Parker ist mit „Hamdraht“ ein spannender, vielschichtiger, humorvoller, mit Gartenwissen angereicherter, ...

Hamdraht
Autorin: Martina Parker
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Martina Parker ist mit „Hamdraht“ ein spannender, vielschichtiger, humorvoller, mit Gartenwissen angereicherter, exzellenter Krimi gelungen. Ich war schon von ihrem Vorgängerwerk „Zuagroast“ sehr angetan. Falls man diesen nicht gelesen haben sollte (Sollte man aber, weil er unheimlich gut ist!), kennt man sich trotzdem im Krimi „Hamdraht“ aus. Mit geschickt eingebauten Regressen wurden die wesentlichen Informationen zu DarstellerInnen, die auch in „Hamdraht“ eine Rolle spielen, eingebaut. Ich fand es klasse, so viele Bekannte wiederzulesen, denn ich mag das überhaupt gerne, wenn man erfährt, wie, was, wann, mit wem weitergegangen ist. Einige der ProtagonistInnen sind mir regelrecht ans Herz gewachsen!
Der lockere, dem österreichischen Sprachgebrauch nachempfundene, Sprachstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich überzog meine eingeplante Lesezeit regelmäßig. So musste einiges im Haushalt liegen bleiben, bis ich endlich nach geschickt eingefädelten Wendungen und einem fulminanten Krimi-Ende wieder den Kopf für andere Dinge als die Mörderjagd frei hatte. Apropos Kopf: Die Charaktere sind wundervoll beschrieben und ich sah alle direkt vor meinem inneren Auge wie in einem Film! Das Buch hätte meiner Ansicht nach das Potential, verfilmt zu werden!

Fazit
Wer einen spannenden, humorvollen, temporeichen und geschickt gemachten Gartenkrimi sucht, ist mit Martina Parkers „Hamdraht“ bestens beraten. Ich war rundum zufrieden mit diesem außergewöhnlichen Krimi mit viel österreichischem Lokalkolorit und fühlte mich perfekt unterhalten! Von mir gibt es die volle Sternezahl und, obwohl das Jahr noch jung ist, wage ich zu behaupten, dass es mein heuriger Lieblingskrimi ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2022

Grandiose Krimiunterhaltung mit Tiefgang

Zuagroast
0

Martina Parker ist ein grandioses Krimidebüt mit ihrem Roman "Zuagroast" gelungen. Sie spricht, neben interessanten Gartenthemen, im Krimierzählstrang einige brisante Themen an und führt mit immer neuen ...

Martina Parker ist ein grandioses Krimidebüt mit ihrem Roman "Zuagroast" gelungen. Sie spricht, neben interessanten Gartenthemen, im Krimierzählstrang einige brisante Themen an und führt mit immer neuen Wendungen den Lesenden an der Nase herum.

Besonders gefiel mir die Ansiedlung des Krimis im Burgenland, welches sonst eher selten als Schauplatz gewählt wird. Auch die Verwendung vieler österreichischer Ausdrücke und Redewendungen gaben dem Buch Lokalkolorit und eine besondere Note.

Neben gruseligen Stellen und skurrilen Situationen gab es für mich auch jede Menge Interessantes und Wissenswertes zu entdecken. Ich fühlte mich perfekt unterhalten!

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2022

Beziehungsgeflecht auf hoher See

Bergers unverhoffte Reise
0

Bergers unverhoffte Reise
Autor: Hans Walker
Verlag: buch&media
Erschienen: März 2022

Inhalt
Der 22-jährige Student Max Berger geht auf ein ungewöhnliches Angebot ein: Er soll als Hauslehrer zwei Volksschulkinder ...

Bergers unverhoffte Reise
Autor: Hans Walker
Verlag: buch&media
Erschienen: März 2022

Inhalt
Der 22-jährige Student Max Berger geht auf ein ungewöhnliches Angebot ein: Er soll als Hauslehrer zwei Volksschulkinder einer deutschen Familie in Indonesien für ein Jahr lang unterrichten. Seine Lehrtätigkeit beginnt mit der Überfahrt der Kinder und deren Mutter auf einem Frachtschiff mit beschränkter Passagierzahl von Hamburg aus. Schon diese Reise wird zu einem bunten Kaleidoskop an Emotionen, Beziehungen, Geheimnissen und Offenbarungen.

Meine Meinung
Dem Autor Hans Walker ist ein wunderbar fein verwobener Roman mit vielen Erzähl- und Gefühlssträngen bestens gelungen. Diese Stränge werden im Laufe der Geschichte aufgenommen, verwirrt und gekonnt entwirrt bzw. bleiben verheddert, aber all das sehr schlüssig und zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Der meiner Ansicht nach gut recherchierte zeitliche Hintergrund des Jahres 1970 gefiel mir besonders, da er aus heutiger Sicht eine Zeitreise in ein Deutschland der Widersprüche und Umbrüche darstellt. Diese Problematik wird in Bezug auf Feminismus, Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges, Antikriegshaltung, Rollenverteilung der Kindererziehung etc. sehr vielschichtig und interessant eingearbeitet.
Die Situation der eingeschränkten Zahl an ProtagonistInnen durch die Handlung auf einem Frachtschiff mit kleiner Passagierzahl schuf eine besondere Atmosphäre im Buch, die ein noch dichteres Gefüge zwischen den DarstellerInnen förderte, ohne klaustrophobisch auf mich zu wirken.
Die ProtagonistInnen werden sehr detailverliebt und vielschichtig dargestellt und erfahren im Laufe des Romans eine immer feinere Ausarbeitung, sodass ich mir die Personen mit ihren Charakterzügen sehr gut vor meinem inneren Auge vorstellen konnte.
Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und ich war auf den Fortgang der Geschichte so gespannt, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe.
Nachdem ich mir die Lebensstationen des Autors Hans Walker im Klappentext durchgelesen habe, kam bei mir die Frage auf, wie viel Autobiographisches in diesem Roman steckt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass nicht alles frei erfunden ist, doch das wird ein Mysterium bleiben.

Fazit
Wer einen fein verwobenen (Schiffs-)Roman mit interessanten ProtagonistInnen vor dem zeitlichen Hintergrund des Jahres 1970 sucht, ist mit „Bergers unverhoffte Reise“ gut beraten. Von mir dafür die volle Sternenzahl!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2022

Vielschichtiger Krimi mit schweizerischem Lokalkolorit

Liestaler Gold
0

Liestaler Gold
Autorin: Ina Haller
Verlag: emons:
Erschienen: 2022

Inhalt
Samantha will den Morgen des Ostersonntags mit ihrem Freund Joel gemütlich bei einem opulenten Frühstück auf der Terrasse starten. ...

Liestaler Gold
Autorin: Ina Haller
Verlag: emons:
Erschienen: 2022

Inhalt
Samantha will den Morgen des Ostersonntags mit ihrem Freund Joel gemütlich bei einem opulenten Frühstück auf der Terrasse starten. Doch ein markerschütternder Schrei reißt sie und ihren Freund aus der Idylle und damit beginnt eine ganze Reihe von Ereignissen, die auch Samantha zunehmend in Gefahr bringen.

Meine Meinung
Der Autorin Ina Haller ist ein spannender Krimi voll Lokalkolorit gelungen. Schon die schweizerische Rechtschreibung (ohne ß) versetzte mich in die Schweiz und die landesüblichen Vornamen taten ein Übriges. Die Beschreibung der Gegend war gut gelungen und ich konnte vor meinem inneren Auge die beschriebenen Städte wunderbar sehen. Schon das Cover finde ich sehr ansprechend und eine wunderbare Einstimmung auf den Inhalt des Buches. Auch die erhöhte Schrift des Titels fühlt sich großartig an und stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Die ProtagonistInnenn wurden sehr detailverliebt charakterisiert, sodass ich mir die Personen recht real vorstellen konnte. Ich lebte mit Samantha regelrecht mit und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der Spannungsbogen wurde von der ersten bis zur letzten Seite aufrechterhalten und ich war ständig am Raten, wie alles zusammenhängen könnte. Durch immer neue Wendungen wurde mir nie langweilig und Ina Haller verstand es wunderbar, auch einige falsche Fährten auszulegen. So war ich vom Ende zwar überrascht, aber es wurde eine schlüssige Erklärung geliefert, die mich zufrieden mit dem Buchinhalt zurückließ.
Ich kannte die vorhergehenden Krimis von Ina Haller (noch) nicht, fand mich aber dennoch leicht in diesem Buch zurecht, da durch Regresse wichtige Informationen auch für NeueinsteigerInnen in die Reihe tadellos aufbereitet wurden. Ein paar Details werden jedoch nicht verraten, wahrscheinlich auch um die spannende Lektüre der vorherigen Bücher nicht zu stören.

Fazit
Wer einen spannenden, mit vielen Handlungssträngen durchzogenen Krimi mit schweizerischem Lokalkolorit lesen möchte, dem sei Ina Hallers „Liestaler Gold“ wärmstens empfohlen. Ein vielschichtiger Krimi – und damit von mir 5 Sterne Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere