Cover-Bild Nachtarbeiter
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYA
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 16.03.2022
  • ISBN: 9783833744259
Brian Selfon

Nachtarbeiter

Sabine Längsfeld (Übersetzer)

Ein Roman über Familie, Loyalität und die Auswirkungen von Sucht und Armut. Zugleich ein Krimi Noir über mafiöse Strukturen und Geldwäsche. Zwischen der hippen Kunstszene und den herrschaftlichen Brownstones tut sich ein Abgrund auf: der Untergrund Brooklyns inklusive Drogengeschäften und organisiertem Verbrechen. Hier versucht Shecky Keenan den Kopf über Wasser zu halten. Gemeinsam mit seinem Neffen Henry (23) und seiner Nichte Kerasha (21) hat er ein funktionierendes Geldwäschenetzwerk in New Yorks Szeneviertel aufgebaut. Doch die drei geraten zunehmend in Bedrängnis: Konten werden unerwartet geschlossen, verdächtige Autos parken zu seltsamen Zeiten in der Nähe ihres Hauses und Emil Scott, ein aufstrebender Künstler und neuer Kurier für Bargeldtransporte, verschwindet spurlos – und mit ihm eine Tasche gefüllt mit 250.000 Dollar Schwarzgeld. Die zusammengewürfelte Familie liebt einander, doch kann sie sich auch vertrauen, wenn es hart auf hart kommt? Nachtarbeiter ist ein Roman Noir und im Herzen eine Familiensaga mit literarischer Tiefe und viel Liebe für seine Figuren und deren Umstände.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2022

Wow, was für ein Debüt

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Brooklyn hat auch seine Schattenseiten und genau diese macht sich Shecky Keenan zu eigen, um zusammen mit seinem Neffen und seiner Nichte ein Geldwäschenetz aufzubauen. Und je mehr das Geschäft floriert, ...

Brooklyn hat auch seine Schattenseiten und genau diese macht sich Shecky Keenan zu eigen, um zusammen mit seinem Neffen und seiner Nichte ein Geldwäschenetz aufzubauen. Und je mehr das Geschäft floriert, desto mehr fühlt sich Shecky in seiner Position wohl. Er hat alles, was er sich je erträumt hat und doch ist nicht alles Gold, was glänzt. Als ein Bargeld-Kurier mitsamt einer nicht unerheblichen Summe Schwarzgeld spurlos verschwindet, bekommt das Konstrukt Risse, denn hinter jeder Ecke lauert die Gefahr, die nur schwer einzuschätzen ist. Es kommt die Frage auf, wem man überhaupt noch trauen kann...


"Nachtarbeiter" hat mich vom ersten Buchstaben an komplett begeistert und mich in seinen Bann gezogen. Der Plot ist eine absolut geniale Mischung aus mitreißendem Krimi, Familiensaga und Drama, der mit unglaublich vielen Wendungen und Nervenkitzel die Leser:innen an die Seiten kettet.

Hinter den Figuren stecken facettenreiche Charaktere, die im Roman die ganze Bandbreite ihres Ichs ausleben und offen zeigen dürfen. Der Drang nach Macht und Geld lenkt sie, hat sie fest im Griff und lässt sie nach den verbotenen Sternen greifen. Selten habe ich so motivierte und miteinander verschmolzene Protagonisten erlebt, die mir nicht nur authentisch, sondern auch mitreißend und nachvollziehbar ihre Geschichte erzählen . Die kriminelle Energie ist das Band, was sie verbindet und das ihnen Halt und Sicherheit gibt. Die Leser;innen werden von ihnen gleichzeitig abgestoßen und doch wieder angezogen, denn von Shecky, Henry und Kerasha geht eine Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann.

Das Böse steht immer im Vordergrund und zeigt hier auch sein wandelbares Gesicht- zwischen der schillernden Künstlerszene und teilweise versnobten Emporkömmlingen liegt der Nährboden für Drogen, Geldwäsche und Mafiastrukturen. Die Saat geht auf und ernährt diejenigen, die nachts ihren dreckigen Geschäften nachgehen.

Auf der Suche nach dem Mörder und dem fehlenden Geld werden die Lesenden ein Teil dieser dunklen Machenschaften, die New York in einem ganz anderen, unbekannten Licht erscheinen lassen.

Temporeich und aufpeitschend bezirzt der Autor seine Leserschaft, um den Wechsel zwischen den einzelnen Genres fast atemlos mitzuverfolgen. Es gelingt ihm auch zu hundert Prozent, denn es fällt schwer, das Buch überhaupt aus den Händen zu legen - ein echter Pageturner !

Ich bin auf die nachfolgenden Romane von Brian Selfon gespannt, denn mit diesem genialen Debüt hat er sich selbst die Messlatte sehr hoch gelegt.


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Veröffentlicht am 28.03.2022

Lebensunterhalt mit Kriminalität verdienen

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Der Autor bedient sich in seinem Debütroman eines eher ungewöhnlichen Genres der Kriminalliteratur, um eine gewisse gesellschaftliche Kritik zu äußern, nämlich das Genre des Gangsterromans. D. h. Verbrechen ...

Der Autor bedient sich in seinem Debütroman eines eher ungewöhnlichen Genres der Kriminalliteratur, um eine gewisse gesellschaftliche Kritik zu äußern, nämlich das Genre des Gangsterromans. D. h. Verbrechen ja, Ermittlungen eher nur am Rande. Darauf muss man sich als Leser einlassen, gibt dem Roman aber eine sehr schöne Würze.

Im Wesentlichen bekommen wir es mit drei Hauptfiguren zu tun, die aus dem Underground von Brooklyn stammen. Sie sind in dieses Milieu hineingeboren, kennen gar nichts anderes. Für sie ist es selbstverständlich, dass sie ihren Lebensunterhalt mit Kriminalität verdienen.

Da ist zunächst Shecky. Er wünscht sich eine Familie. Ganz klassisch mit gemeinsamen Mahlzeiten, gemeinsam Beisammenstehen usw. Er ist das Oberhaupt der Familie und vermisst auch nach vielen Jahren immer noch seine Schwester. Shecky hat sich ein Unternehmen aufgebaut, welches gut funktioniert, aber nach strengen Regeln abläuft. Er betreibt Geldwäsche im großen Stil. Dabei wäscht er nicht sein eigenes Geld, sondern bietet dies als Dienstleistung für alle möglichen Kunden an. Beispielsweise überall da, wo ein Firmeninhaber mit viel Schwarzgeld hantiert. Die Transfers des Geldes über mehrere Konten und an Scheinfirmen, übernimmt Shecky mit seinem darauf spezialisierten Unternehmen.

Harry ist ein Junge, den Shecky zur Betreuung als Bewährungshelfer aufgenommen hat. Harry ist für ihn wie ein Sohn. Er bekommt all seine Liebe und all sein Wissen. Shecky bringt ihm alles bei, was er seinem „Sohn“ nur beibringen kann. Harry ist der beste Mitarbeiter im Geldwäscheunternehmens seines „Onkels“, wie er Shecky nennen soll. Er heuert Kuriere an, bringt ihnen das Handwerkszeug bei, stattet sie mit Wegwerfhandys aus. Harry ist der Mann für alles in der Firma, denkt aber, er wird nicht gut bezahlt.

Die jüngste, die Shecky in die Familie aufgenommen hat, ist Kerasha. Kerasha ist 23 Jahre alt und hat gerade 6 Jahre im Knast hinter sich. Als Kleptomanin muss sie ihre Therapiesitzungen noch bei einem Psychiater absolvieren, um von der Sucht des Klauens geheilt zu werden. Kerasha ist noch nicht voll in den Familienbetrieb integriert worden. Sie muss nach den sechs Jahren erst mal mit der Freiheit klarkommen. Und mit dem fehlenden Heroin. Aber an das Ritual der gemeinsamen Frühstücke und Abendessen hat sie sich schnell gewöhnt.

Brian Selfon hat ein besonderes Bild von Brooklyn gezeichnet, welches sich vielen Menschen nicht auf den ersten Blick erschließt. Das ist nicht nur die Selbstverständlichkeit, wie hier mit Kriminalität Geld verdient wird. Es sind auch die zahlreichen Verstecke, Unterschlüpfe und toten Briefkästen, die sich dem Auge eines normalen Bürgers oder gar Touristen gänzlich entziehen. Wer erwartet schon in einem alten Zeitungskasten, dass sich darin eine Nottasche mit Revolver, Geld und mehreren Pässen oder Führerscheinen befindet? Mit vielen Details und sehr authentisch schildert Selfon ein ungewöhnliches Bild von Brooklyn und seinen Bürgern.

Die Polizei scheint machtlos zu sein. Sie kann sich nicht um alle kleinen Verbrechen kümmern, die in der Drogen- oder Prostituiertenszene tagtäglich geschehen. Auch die Polizistin Zera, die als Kind aus Montenegro in die USA verschleppt wurde, verzweifelt an den Machenschaften des Menschenhandels.

Dieser besondere Schmelztiegel Brooklyn, wie ihn Brian Selfon als düstere Schattenseite präsentiert, hat mich ein wenig an die chaotische Familie in der TV-Serie „Shameless“ erinnert. Eine Familie voller Verlierer, die dennoch das Beste aus ihrem Leben herausholen wollen.

Der Stil von Brian Selfon ist unterhaltend, enthält auch humorige Sequenzen. Man kann ihm gut folgen. Zeitliche Sprünge und Rückblenden werden gut bekanntgemacht, so dass man die jeweilige Szenen sehr gut in die gesamte Geschichte einordnen kann.

Ein sehr guter Roman für Leser, die nicht immer nur einen 0-8-15-Krimi lesen möchten und gerne auch mal hinter die Kulissen der Handlungsorte schauen möchten.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2022

Veröffentlicht am 19.03.2022

"Die Kunst der Geduld"

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Der Roman "Nachtarbeiter" umfasst 368 Seiten in 10. Teilen auf 50. Kapiteln.

Kurzer Plot:

New York/Brooklyn

Der 22- jährige Henry lernt auf einer Galerie den jungen Künstler Emil Scott kennen. Emil ...

Der Roman "Nachtarbeiter" umfasst 368 Seiten in 10. Teilen auf 50. Kapiteln.

Kurzer Plot:

New York/Brooklyn

Der 22- jährige Henry lernt auf einer Galerie den jungen Künstler Emil Scott kennen. Emil verkauft neben seiner Kunst auch Drogen.

Henry bietet Emil einen Job an, in seiner Familie ist er für die "Kuriere" zuständig. "Nichtwissen ist Sicherheit....Die Dunkelheit ist dein Freund." - Seite 14

Henry arbeitet für seinen Onkel Shecky Keenan, der ein florierendes Geldwäschenetzwerk betreibt.

Vor zwölf Jahren hat Shecky seinen Neffen Henry bei sich aufgenommen. Als Sheckys Nichte Kerasha, eine Diebin, nach 6 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, steigt sie mit in das "Familienunternehmen" ein.

Emil verschwindet nach einem Kurierauftrag mit 250.000 Dollar Schwarzgeld, und wird später tot aufgefunden.

Und es gibt immer mehr Probleme für Shecky. Er fühlt sich immer mehr verfolgt, seine Schwarzgeldkonten sind plötzlich geschlossen, und "Red Dog", dem neuen Kunden, den jetzt 250.000 Dollar fehlen, ist hinter der Familie her.

"Nüchtern betrachtet ist jedes Problem am Ende nur eine Frage der Kosten." - Seite 100

Fazit:

Der Debütroman des Autors Brain Selfon nimmt den/die LeserInnen mit in eine dunkle Welt.

New Yorks Szeneviertel Brooklyn ist Schau- und Drehplatz von Drogen- und Menschenhandel, und gibt Einblicke in eine Unterwelt, wo schmutziges Geld, für verbrecherische Organisationen, gewaschen wird...

Der Plot ist sehr wendungsreich, und bewegt sich vor, während, und nach dem Mord an Emil.

Die Verbindungslinien zwischen den einzelnen Protagonistin werden immer deutlicher, und die Hintergründe kommen dabei ans Licht.


4. 1/2 Sterne!

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