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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2022

Gefährliche Fundstücke

Gefährliche Gischt
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An einem Nordseestrand gerät ein Urlauber in Brand. Er hatte Bernstein gesucht und weißen Phosphor gefunden (beides sieht sich sehr ähnlich, an vielen Ostseestränden wird davor gewarnt, es sind Reste aus ...

An einem Nordseestrand gerät ein Urlauber in Brand. Er hatte Bernstein gesucht und weißen Phosphor gefunden (beides sieht sich sehr ähnlich, an vielen Ostseestränden wird davor gewarnt, es sind Reste aus dem 2. Weltkrieg und ein Laie kann sie nicht unterscheiden). Jemand hat dieses Unglück gefilmt und ins Netz gestellt, war es kein Unfall sondern Mord. Die sehr ungleichen Ermittlerinnen Connie Steenberg und Nora Boysen, die eigentlich wie Feuer und Wasser sind, müssen sich zusammen raufen und gemeinsam ermitteln.
Der Krimi ist von Anfang an spannend, die ungleichen Frauen werden jede auf ihre Art und Weise vorgestellt, als Leserin konnte ich nachvollziehen warum sie sich so verhalten wie sie es tun. Ich bin nicht so, aber es wird vielleicht gerade dadurch so spannend weil ich mich trotzdem in die Frauen hinein versetzen konnte. Sie entwickeln im Umgang mit einander feine Antennen, die sie sonst nicht haben, damit sie sich nicht im wahrsten Sinne des Wortes an die Gurgel gehen.
Der Fall lockt mit schnellen Ideen was das Motiv ist, dann der Gedanke so einfach kann es nicht sein, die nächste Idee folgt. Genauso ist es mit den möglichen Tätern. Der ist es, der ist es vielleicht oder der ist es nicht.
Es ist der erste Roman der Autorin, ich hoffe es ist nicht der Letzte. Der Krimi ist außerordentlich gelungen. Der Spannungsbogen baut sich kontinuierlich auf bis zum fulminanten Ende.
Gleichzeitig wird auf das wichtige Thema der gefährlichen Altlasten des 2. Weltkriegs aufmerksam gemacht
Dieses gelungene Werk hat vielleicht seine Grundlage darin, dass die Autorin schon eine bekannte Drehbuchautorin ist.
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Veröffentlicht am 26.04.2022

Das Buch über Bücher

Papyrus
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Ein Buch über Bücher, was erwartet man da? Ich weiß es nicht und habe mich überraschen lassen. Es war eine gelungene Überraschung. Klar weiß man das es Bücher schon vor Christus gab. Die berühmte ...

Ein Buch über Bücher, was erwartet man da? Ich weiß es nicht und habe mich überraschen lassen. Es war eine gelungene Überraschung. Klar weiß man das es Bücher schon vor Christus gab. Die berühmte Bibliothek von Alexandria, für die hat Marc Aurel Kleopatra tausende Bücher geschenkt, der Palast der Papyri in Herculaneum die Stadt die 79 nach Christus vom Vesuv verschüttet wurde. All diese Informationen hat die Autorin gesammelt und sehr unterhaltsam wiedergegeben. Sie erzählt aus alten Texten, die sorgsam restauriert wurden, genau so wie aus Büchern der Gegenwart. Immer im Zusammenhang zu dem Thema Lesen von Büchern und auch der Faszination des Vorlesens. Da nimmt sie als Beispiel "Der Vorleser" von Bernhard Schlink nicht nur Kindern wird vorgelesen sondern auch Erwachsenen. Durch das Vorlesen entsteht eine besondere Bindung nicht nur zum Leser sondern auch zum Buch.
Das Buch scheint das einzige zu sein das nicht vom Fortschritt überholt wird. Zwar sind es keine Steintafeln, Papyri oder ähnliches mehr, es wird auch nicht mehr von Mönchen per Hand kopiert, es gibt auch mittlerweile elektronische Lesegeräte wie den Tolino oder Kindle aber das haptische gedruckte Buch ist unschlagbar. Es wird es auch noch in tausenden von Jahren geben. Es braucht kein Strom oder andere Hilfsmittel, es braucht nur uns Leser.
Mit sehr viel Liebe zum Buch hat die Autorin diese Welt von Anbeginn bis in die Zukunft erklärt. Anekdoten, Tatsachen, wissenschaftliche Erkenntnisse bunt gemischt. Auf das es beim Lesen nicht langweilig wird.
Ein Muss für jeden Bücherfreund. Ein Geschenk für denjenigen bei dem man nicht weiß, was hat er schon gelesen, mit was mache ich eine Freude.
Mit diesem Buch ganz bestimmt.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Ich habe mich verliebt.

Ich lese!
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Ich habe mich in dieses Bilderbuch verliebt. Einfach so, auf dem ersten Blick, es wird eine Liebe bis zum Lebensende sein. Ein Satz ein Bild, ein Blick und Welten öffnen sich.
In ganz einfachen ...

Ich habe mich in dieses Bilderbuch verliebt. Einfach so, auf dem ersten Blick, es wird eine Liebe bis zum Lebensende sein. Ein Satz ein Bild, ein Blick und Welten öffnen sich.
In ganz einfachen Bildern mit Mäusen, Kühen, Maulwürfen und anderen Tieren wird gelesen, vorgelesen oder einfach nur zugehört.
Alles was ich auch und alle anderen Leser mit einem Buch machen.
Alltäglich also, aber wie es dargestellt wird: In den einfachen Zeichnungen z. B.: eine Schaukel, ein Häschen und ein Buch= ausgewogen lesen. Ich kann soviel in diesen zwei Seiten hinein interpretieren. Gedanken zu einer ähnlichen Situation, z.B.: ich lese gern im Sommer in der Hollywoodschaukel oder an meinem Lieblingsort im Schaukelstuhl sitzend.
Auf Reisen lesen. Lesen und etwas Wichtiges dabei erledigen. Letzteres ist so witzig, weil es bei uns auch jeder macht. Auf dem stillen Örtchen liegt immer ein Buch mit kurzen Texten oder ein Comic.
Vorlesen zu bekommen, auch ein Thema, alle gezeichneten Wesen haben ihre Freude daran.
Genauso war es mit dem Kind, immer wieder ein Strahlen wenn es eine Situation erkannt hat, ganz oft "Ich auch". Dann mit dem Buch losgezogen um selber zu lesen.
Die Bilder erinnern an die Bilderbücher von Dick Bruna, die meine Kinder früher hatten. Hier ist mehr Leben in den Bildern, mit ein paar mehr Strichen sind ganze Situationen und Geschichten entstanden.
Einfach zauberhaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2022

Wieder besonders gut

Einsame Entscheidung
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Ein ungewöhnlicher Fall in Fuseta. Ein junger Amerikaner wird ermordet aufgefunden, die vermutliche Täterin auf der Flucht. Aber irgendwie ist nicht alles so klar wie es auf dem ersten Blick aussieht. ...

Ein ungewöhnlicher Fall in Fuseta. Ein junger Amerikaner wird ermordet aufgefunden, die vermutliche Täterin auf der Flucht. Aber irgendwie ist nicht alles so klar wie es auf dem ersten Blick aussieht. Auf einmal findet Leander Lost Fragen die niemand beantworten kann. Fragen die auch die anderen aus seinem Team logisch finden.
Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm, denn der bricht richtig los als die ersten Antworten auftauchen.
Leander Lost lebt jetzt seit zwei Jahren in Fuseta, er hat sich eingewöhnt und wird akzeptiert. Seine ungewöhnliche Art und Weise stört kaum noch einen, sie ist zu einer Bereicherung geworden. Auch ich als Leserin habe ihn und sein Team lieb gewonnen. Der neue Fall hat es wieder in sich. Es ist kein normales Verbrechen, denn zu dem Mord kommt noch Gier hinzu. Die überraschenden Wendungen die der Fall nimmt fordert die ganze Aufmerksamkeit von uns Lesern. Gott sei Dank gibt es zwischendurch portugiesische Leckereien.
Wenn man ein Buch aus der Serie in die Hand nimmt bekommt man einen guten Krimi der mit dem gewissen Extra garniert ist. Auf alle Fälle sollte man bei dieser Serie mit Band eins anfangen. Zum Verständnis dieser besonderen Figur von Leander Lost ist das fast unabdingbar. Die Autoren haben bei Serien die Möglichkeit in jedem Band besondere Eigenheiten von Personen oder Orten zu wiederholen oder es im ersten Band ausführlich zu beschreiben und danach ist es kein Thema mehr. In dieser Serie favorisiert der Autor die zweite Möglichkeit. Mir gefällt es natürlich gut. Ich mag es nicht wenn ich seitenweise etwas lese was ich schon weiß. Ich verstehe aber auch Leser die bei einem der Folgebände anfangen und dann den besonderen Twist der Figuren nur schwer verstehen können und dadurch enttäuscht sind. Als Leser kann man nicht immer vermeiden mitten in einer Serie zu starten, manchmal merkt man es nicht weil es nicht außen auf dem Buch steht das es der dritte oder mehr Fall einer Serie ist.

Veröffentlicht am 24.03.2022

Ein ungewöhnlicher Sommer

Schallplattensommer
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Der Klappentext wird dem Roman in keiner Weise gerecht. Es ist kein Liebesroman, obwohl es Gefühle gibt zwischen den Protagonisten. Es sind doch keine Geheimnisse wenn nicht jeder über seine ...

Der Klappentext wird dem Roman in keiner Weise gerecht. Es ist kein Liebesroman, obwohl es Gefühle gibt zwischen den Protagonisten. Es sind doch keine Geheimnisse wenn nicht jeder über seine Vergangenheit oder seine Familie reden möchte. Annäherungsversuche klingt so altmodisch, das die neu hinzugezogenen Jugendlichen neugierig auf die einzige Altersgenossin sind ist doch völlig normal. Wer hat die Fragen verboten, es sind normale Fragen, woher kommst du, was machst du außer im Café zu arbeiten, wie heißt du, warum hast du so einen ungewöhnlichen Namen, warum ist dein Bild auf einem sehr alten Schallplattencover? Alles Fragen die wir alle jemanden stellen mit dem wir den Sommer verbringen. Niemand ist gezwungen zu antworten, auch Maserati nicht. Das die Jungs etwas feinfühliger und intelligenter sind als ihr bisheriges Umfeld kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen.
Es geht um Verantwortung, Zuwendung, Respekt, aber auch um den Umgang mit der eigenen Vergangenheit, mit der Verarbeitung von seelischen oder körperlichen Verletzungen. Die wichtigsten Figuren sind sehr jung und tragen trotzdem schon Verantwortung, ob sie damit umgehen können oder es erst in diesem Sommer lernen, das steht in diesem Roman. Der Stil der Autorin ist nicht ausschweifend, sie kommt immer gleich zum Kern der Aussage, trotzdem sind da viele Zwischentöne die sich beim Lesen und auch danach sich erst erschließen.
Für mich war dieses Buch spannend und ich kann es nicht nur jugendlichen Lesern sehr empfehlen.