Die Psychologin Olivia, leidet immer noch schwer unter dem plötzlichen Verlust ihres Mannes und hat sich seitdem nicht mehr getraut, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. Doch nun glaubt sie soweit zu sein, zumindest für einen One Night Stand. Ausgerechnet der Feuerwehrmann Erik Grady läuft ihr an dem Abend, als sie sich sehr sexy aufgestylt hat, über den Weg und ihm gefällt sehr, was sich ihm darbietet, denn Olivia hat nicht nur ein attraktives Äußeres, sondern dazu auch noch Köpfchen und eine spitze Zunge. Als ihr jedoch klar wird, dass der Exfreund ihrer besten Freundin mit Erik bekannt ist, will sie den geplanten One Night Stand mit Erik gleich wieder kippen, doch Erik kann sie umstimmen. Beide verbringen eine heiße Nacht miteinander, doch am nächsten Morgen kommt dann das böse Erwachen für Erik und nur wenige Stunden später auch für Olivia. Erik entdeckt nämlich, dass er sich ausgerechnet seine zukünftige Psychologin herausgepickt hat, die ihn wegen posttraumatischer Belastungsstörung behandeln soll, die sich erst seit kurzer Zeit bei ihm bemerkbar macht und wegen dieser er kurzfristig vom Dienst freigestellt wurde.
Als Olivia und Erik sich in ihrer Praxis erneut gegenüber stehen, macht Olivia ihm unmissverständlich klar, dass sie ihn keinesfalls behandeln kann. Vor allem, weil Erik sie tatsächlich dazu bringt, sich mit drei zukünftigen Dates, einverstanden zu erklären, wenn er sich im Gegenzug von ihrem Kollegen behandeln lässt. Olivia lässt Erik dennoch zunächst zappeln…
Der erste Teil der neuen „Firefighter“ Reihe von Gina L. Maxwell lässt sich zunächst eher ruhig an. Spannungsmomente bezüglich des Feuerwehralltags, sucht man hier leider vergebens, doch dafür bekommt man eine interessante Liebesgeschichte zwischen zwei Akteuren geboten, die beide seelische Altlasten mit sich herumschleppen. Während Olivia ihren Mann bei einem Unfall verlor und mit ihrem Verlust noch nicht richtig abschließen konnte, versucht Erik seine Probleme lange Zeit zu unterdrücken, so dass sie letztendlich immer schlimmer werden. Er bevorzugt im Bett eine härtere Gangart, die ihm hilft, kurzfristig abzuschalten von seiner PTBS. Für Olivia ist Soft SM jedoch etwas völlig Neues und wie sie feststellen muss, ein Gebiet, das ihre Neugierde weckt und sie anmacht. Zugegeben, man sollte vielleicht als Leser schon ein gewisses Interesse an dieser Spielart mitbringen, wenn man sich auf diesen Roman einlässt, mich hat diese leider nicht wirklich reizen können, doch muss ich zugeben, dass die Liebesszenen dennoch sehr „hot“ geschrieben sind und alle Leser, die so etwas mögen, sicherlich auf dieser Linie ganz auf ihre Kosten kommen werden. Ich hätte es dennoch gut gefunden, wenn innerhalb des Klappentextes zumindest eine Andeutung bezüglich der sexuellen Spielarten gefallen wäre, weil ich dann diesen Roman eher nicht ausgewählt hätte.
Die Liebesgeschichte zwischen Erik und Olivia entwickelt sich gemächlich, allerdings ist es in erster Linie ein erotischer Roman, so dass die Story angefüllt ist, mit vielen sehr explizit geschriebenen Liebesszenen. Zwar konnte ich die Anziehungskraft zwischen dem Paar nachvollziehen, doch wieso sich beide ineinander verlieben, verstand ich leider nicht, da beide so unterschiedlich gestrickt sind und sich besonders anfangs in vielen Streitgesprächen verlieren. Erik tritt dazu sehr dominant auf- zu dominant für meinen Geschmack- wäre nicht sein Humor gewesen, man hätte ihn auch gut für einen Stalker halten können.
Abgesehen von meinen Kritikpunkten lässt sich der Roman aber gut lesen, was vor allem an Gina L. Maxwells locker leichten Schreibstil liegt. Besonders gut gefallen hat mir der lässige Umgang der Feuerwehrmänner untereinander. Und auch Eriks Probleme mit seiner PTBS hat die Autorin glaubwürdig für den Leser dargeboten, so dass man sich gut in Eriks Seelenleben hineindenken kann. Allerdings fand ich die Übersetzungsleistung leider nicht so gut gelungen, was aber nicht der Autorin anzulasten ist und somit nicht mit in die Wertung einfließt.
Somit bietet der erste Teil der neuen Serie viel Licht aber leider auch Schatten, so dass ich dafür 4 von 5 Punkten vergebe und gespannt darauf bin, ob die Autorin in ihrem nächsten Teil in Sachen Spannung „noch eine Schippe“ drauflegen kann.
Kurz gefasst: Interessante Love Story vs. Soft-SM Szenen- Etwas spezieller, hocherotischer 1. Teil der neuen „Firefighter“ Reihe…