Cover-Bild Die Diplomatin
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Claassen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Politik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 10.03.2022
  • ISBN: 9783546100052
Lucy Fricke

Die Diplomatin

Roman | Eine Diplomatin verliert den Glauben an die Diplomatie | Das neue Buch der Bestsellerautorin von "Töchter"

»Aktueller denn je: Wie geht man vor, wenn man etwas erreichen will, ohne dass es eskaliert? Ein Roman über die Kunst der Diplomatie.« Die ZEIT

Dann steht man da und ist nur Deutschland.

Fred ist eine erfahrene und ehrgeizige deutsche Konsulin. Eine Frau, die eigentlich nichts aus der Ruhe bringt, überall und nirgends zu Hause. Dann jedoch, in Montevideo, scheitert sie erstmals in ihrer Karriere. Sie wird versetzt ins politisch aufgeheizte Istanbul, ihrer bisher größten Herausforderung. Zwischen Justizpalast und Sommerresidenz, Geheimdienst und deutsch-türkischer Zusammenarbeit, zwischen Affäre und Einsamkeit stößt sie an die Grenzen von Freundschaft, Rechtsstaatlichkeit und europäischer Idee.

In ihrem fulminanten, so komischen wie bitteren neuen Roman erzählt Lucy Fricke von einer Diplomatin, die den Glauben an die Diplomatie verliert – und das, was in ihrem Beruf das Wichtigste ist: die Geduld.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2022

Kurzweilig und lesenswert

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Friederike Anderman, genannt auch Fred ist Ende Vierzig, geboren in der DDR, Tochter von einer alleinerziehenden Mutter, die damals nach BRD geflüchtet ist, aber mittlerweile seit Jahrzehnten in Hamburg ...

Friederike Anderman, genannt auch Fred ist Ende Vierzig, geboren in der DDR, Tochter von einer alleinerziehenden Mutter, die damals nach BRD geflüchtet ist, aber mittlerweile seit Jahrzehnten in Hamburg lebt. Sie ist eine erfahrene deutsche Botschafterin, war in Bagdad tätig als die Bomben aus der Himmel fielen und arbeitet im Moment in Montevideo/Uruguay. Doch dann wird eine deutsche Bloggerin, Tochter von einer der einflussreichsten deutschen Familien in Uruguay, vermisst. Fred schenkt dem Fall nicht genügend Aufmerksamkeit und wurde als „Strafe“ in der Türkei, genauer gesagt in politisch chaotischen Istanbul versetzt. Istanbul... Millionenmetropole und Schlagader von der Türkei und genau hier wartet sie noch einmal ein harte Schlag...

Schnörkellos, zynisch und mit einer Prise schwarzen Humor versüßt erzählt die Bestsellerautorin Lucy Fricke über eine Konsulin, die den glauben an die Diplomatie verloren hat. Ihr Figur pendelt Zwischen Moral und Politik und diplomatische und private Affäre hin und her. Fred war für mich am Anfang ein gefühlloser Charakter, ein Prototyp von einer Frau, die ihre Karriere vor ihre Familienplanung bevorzugt. Doch je weiter ich gelesen hab, desto mehr konnte ich sie verstehen. Fricke nimmt die deutsch-türkischen Zusammenarbeit unter die Lupe und übt dabei Kritik an beiden Regierungen, obwohl das ziemlich gefährlich werden konnte. Haarscharf recherchiert, sehr bildhaft leuchtet sie in eine höchst Geheime Welt und gibt einige Einblicke lehrreiche, politische Einblicke frei. Ein Roman, der geopolitisch nicht aktuell sein kann. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Interessante Einblicke

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Das Buch beginnt damit, dass die Diplomatin ihre Stelle in Uruguay antritt und mit dem alltäglichen und außergewöhnlichen Dingen, mit denen sie sich beschäftigen muß. Nach einem Zeitsprung findet man sie ...

Das Buch beginnt damit, dass die Diplomatin ihre Stelle in Uruguay antritt und mit dem alltäglichen und außergewöhnlichen Dingen, mit denen sie sich beschäftigen muß. Nach einem Zeitsprung findet man sie in ihrer nächsten Station in der Türkei wieder und es zeigt sich, dass sie mittlerweile ziemlich desillusioniert ist. Der Schreibstil ist angenehm und ausgefeilt und im Ton schwingt eine gewissen Melancholie mit. Mir hat das Thema gut gefallen und auch wenn klar ist, warum diese beiden Ausschnitte ihrer Karriere für die Story gewählt wurden, so hätte ich gerne noch mehr über weitere Stationen ihres Berufslebens gelesen, zumal das Buch verhältnismässig kurz ist. Insgesamt liest es sich aber sehr gut und es wird vermittelt, warum und wie sich die Einstellung der Diplomatin zu ihrem mal mehr, mal weniger interessanten Beruf verändert hat.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Humorvoll

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Die Protagonistin Fred ist eine Diplomatin, die immer versucht, nach den Vorschriften zu handeln. Sie ist eine Karrierefrau, die im Privatleben einsam und nicht glücklich ist. Die Darstellung dieser Figur, ...

Die Protagonistin Fred ist eine Diplomatin, die immer versucht, nach den Vorschriften zu handeln. Sie ist eine Karrierefrau, die im Privatleben einsam und nicht glücklich ist. Die Darstellung dieser Figur, 2 Seiten einer Persönlichkeit sowie die Beziehung zur ihrer Mutter haben mir sehr gut gefallen.

Die Autorin schildert das Leben einer Diplomatin, wobei das Ganze humorvoll beschrieben wird. In Istanbul ändert Einiges für Fred. Sie lernt, ihre Pflichten umzugehen, um das erwünschte Ergebnis zu erreichen. Am Ende muss man genau das Gegenteil machen. Die aktuellen Themen im Roman wurden gut umgesetzt. Die Politik spielt eine wichtige Rolle im Buch, aber im Vordergrund stehen die Normen und Werte einer Diplomatin, die nur das Beste aus ihrem Job machen will.
Die anderen Charaktere kamen mir oberflächlich vor, aber das hat mich nicht gestört. Das Einzige, was mich gestört hat, waren die zahlreichen Leerstellen, die meine Wahrnehmung der Geschichte in einem gewissen Grad beeinflusst haben. Daher wirkte die ganze Geschichte für mich zu gekünstelt.

Insgesamt war es ein unterhaltsames und nicht sehr politisches Buch, das ich meinerseits weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Ein guter Diplomat muss mit den Ohren sehen und mit den Augen schweigen können. (Lawrence Durrell)

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Die 50-jährige Friederike Andermann, genannt Fred, ist alleinstehend und seit fast 20 Jahren als im diplomatischen Dienst tätig, wo sie sich Schritt für Schritt die Karriereleiter hinausgearbeitet hat. ...

Die 50-jährige Friederike Andermann, genannt Fred, ist alleinstehend und seit fast 20 Jahren als im diplomatischen Dienst tätig, wo sie sich Schritt für Schritt die Karriereleiter hinausgearbeitet hat. Bisher war Bagdad ihre Wirkungsstätte, doch nun beginnt sie ihre neue Aufgabe als Botschafterin in Montevideo/Uruguay. Mitten in den Vorbereitungen zur Feier des 3. Oktobers, dem Tag der deutschen Wiedervereinigung, erhält sie über einen Anruf Kenntnis davon, dass eine junge deutsche Reisebloggerin vermisst wird, die sich in Uruguay aufhielt. Fred spendet dem Fall nicht genügend Aufmerksamkeit, so dass sie ins türkische Istanbul „strafversetzt“ wird. Dort setzt sie sich für gefährdete Kurden ein und hilft ihnen bei der Flucht nach Griechenland, bis die Krankheit ihrer Mutter sie wieder in ihre Heimatstadt Hamburg bringt…
Lucy Fricke hat mit „Die Diplomatin“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der das Leben einer Frau im Auswärtigen Dienst unter die Lupe nimmt und den Leser dabei an deren persönlicher Entwicklung teilhaben lässt. Der flüssige, lakonische und sehr pointierte Erzählstil lässt den Leser Fred kennenlernen, die sich mit viel Fleiß und großem Ehrgeiz die Karriereleiter im diplomatischen Dienst hinaufgearbeitet hat und nun in Uruguay die Landesvertretung Deutschlands leitet. Ihr Dienstpersonal lässt sie gleich zu Beginn im Stich, der Fall einer vermissten Bloggerin und Tochter prominenter Eltern bringt Freds Laufbahn gefährlich ins Wanken, so dass sie sich als Konsulin in Istanbul wiederfindet. Hat sie vorher streng nach Protokoll gearbeitet, so findet anhand der politisch brisanten Fälle, die nun auf ihrer Tagesordnung stehen, ein Umdenken bei ihr statt. Fred fängt an, eigene Entscheidungen zu fällen, die sie in eine brisante Lage bringen, doch sie merkt, dass sie sich damit wesentlich wohler fühlt, als sich hinter ihren Vorgesetzten oder dem Protokoll zu verstecken, was sie aber auch an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit bringt. Die Autorin hat gut recherchiert und ihre Geschichte mit einigen aktuellen Tatsachen garniert wie Verhaftungen aufgrund von nebulösen Anschuldigungen, Menschen, die von jetzt auf gleich verschwunden sind sowie die doch recht harten Repressalien und Verfolgungen, die so mancher in der Türkei aufgrund seiner Abstammung oder seiner Einstellung erleiden muss. Gerade die Aktualität macht diesen Roman so interessant und spannend, gewährt er doch einen Einblick in die diplomatischen Verwicklungen und den Balanceakt auf dem Drahtseil, der hier für zusätzlichen Druck auf alle Beteiligten sorgt.
Die Charaktere sind liebevoll und realitätsnah in ausgestaltet und in Szene gesetzt, ihre glaubwürdigen menschlichen Eigenschaften können den Leser von Beginn an überzeugen, der er ihnen nur zu gerne folgt. Fred ist eine selbstsichere, ehrgeizige Frau, die sich aus einfachsten Verhältnissen im diplomatischen Dienst hochgearbeitet hat. Hat sie bisher streng nach Protokoll gearbeitet, lässt ein Vorfall sowie die Versetzung nach Istanbul sie plötzlich alles in Frage stellen, woran sie vorher vorbehaltlos selbst geglaubt hat. Gerade diese Gradwanderung und die Zweifel Freds lassen sie dem Leser sehr ans Herz wachsen. Aber auch Protagonisten wie Philipp, David, Christoph, Baris oder Meral spielen eine wichtige Rolle innerhalb dieser Geschichte.
„Die Diplomatin“ ist ein gelungener Einblick in die komplizierte Welt diplomatischer Beziehungen, der vor allem jetzt nicht aktueller sein könnte. Verdiente Leseempfehlung für eine tolle Geschichte, die haarscharf die Realität im Blick hat!

Veröffentlicht am 22.03.2022

könnte noch mehr in die Tiefe gehen

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Ich muss gestehen, ich hatte sehr hohe Anforderungen an den Roman und diese wurden nur teilweise erfüllt. Sehr gelungen finde ich die Beschreibung des Alltages einer Diplomatin. Erzählt wird in einfacher, ...

Ich muss gestehen, ich hatte sehr hohe Anforderungen an den Roman und diese wurden nur teilweise erfüllt. Sehr gelungen finde ich die Beschreibung des Alltages einer Diplomatin. Erzählt wird in einfacher, erklärender Sprache, es sind absolut keine Vorkenntnisse nötig und es wird auch nicht beschönigt oder drumherum geredet bzw. hier geschrieben. Man kann sich als Leserin sehr gut in die Arbeitswelt und auch in die Gefühlswelt von Fred hineinversetzen. Vor allem die monotonen Vorbereitungsarbeiten und der Umgang mit der Einsamkeit ist deutlich spürbar. Fred ist überall nur für einen relativ kurzen Zeitraum, aber so richtig gute Freunde findet man dadurch schwer und sehr viel Zeit verbringt sie alleine. Die Menschen aus ihrem früheren Umfeld können auch gar nicht wirklich nachvollziehen, wie ihre Arbeit aussieht und dadurch ist es noch um einiges schwieriger alte Kontakte zu pflegen, sogar die Beziehung zu ihrer Mutter ist nicht ganz einfach. Mit der Zeit bemerkt man als Leserin, dass sich Fred in ihrer Position nicht mehr so richtig wohl fühlt und auch ihr die Mühlen der Demokratie zu langsam mahlen und sie entscheidet sich mit dem Herzen für unkonventionelle Lösungsmöglichkeiten, aber auch dies ist für sie wiederum belastend. Der Schluss war für mich dann abrupt und nicht wirklich zufriedenstellend, ich hätte mir noch mehr persönliche Eindrücke von Fred und ihrem neuen Zugang gewünscht. Generell werden in diesem Roman Gefühle und Gedanken nur an der Oberfläche angekratzt, für mich gingen sie nicht in die Tiefe und das fehlte mir.