Fesselnd bis zum Ende
Die VertrauteIn „Die Vertraute“ erzählt Gilly Macmillan die Geschichte von Lucy. Heute ist Lucy eine Autorin von Kriminalromanen, früher war Lucy die Schwester des Jungen, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist. ...
In „Die Vertraute“ erzählt Gilly Macmillan die Geschichte von Lucy. Heute ist Lucy eine Autorin von Kriminalromanen, früher war Lucy die Schwester des Jungen, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Und als Dan, der Ehemann von Lucy, ebenfalls verschwindet, steht plötzlich die Frage im Raum, ob Lucy vielleicht doch in beiden Vermisstenfällen eine düstere Rolle gespielt haben könnte.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass mich „Die Vertraute“ absolut gefesselt und begeistert hat. Meiner Meinung nach passt der englische Titel des Buches „To tell you the truth“ viel besser zu der eigentlichen Geschichte und deren Konstruktion. Denn Lucy ist alles andere als eine verlässliche Erzählerin. Und das setzt Gilly Macmillan absolut grandios um. Jede Information, jede Erinnerung, Interaktionen mit anderen Menschen und selbst die Zwiegespräche zwischen Lucy und Eliza – nichts ist aus Lucys Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird, absolut eindeutig.
Gerade dadurch wurde für mich auch Lucys Unsicherheit und das Gefühl, langsam aber sicher im Wahnsinn zu versinken, während der gesamten Lektüre spürbar. Ist Lucy eine 100% sympathische Protagonistin? Absolut nicht. Aber sie ist interessant, gezeichnet von ihrer Vergangenheit und war insbesondere dadurch für mich eine glaubhafte Protagonistin.
Der Spannungsbogen wird zudem bis zum Ende aufrecht erhalten. Längen sucht man in „Die Vertraute“ meiner Meinung nach vergeblich. Für mich war das Buch einfach nur großartig und ich vergebe daher auch volle fünf Sterne für den Roman.