Profilbild von KerstinTh

KerstinTh

Lesejury Star
offline

KerstinTh ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KerstinTh über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2022

Toller Roman über die 70er und 80er

Unser kostbares Leben
0

Caro und Minka sind beste Freundinnen und wohnen gemeinsam in der hessischen Kleinstadt Mainheim. Katharina Fu8chs erzählt in diesem Roman wieder recht autobiografisch von ihrer Familie. Dieses Mal steht ...

Caro und Minka sind beste Freundinnen und wohnen gemeinsam in der hessischen Kleinstadt Mainheim. Katharina Fu8chs erzählt in diesem Roman wieder recht autobiografisch von ihrer Familie. Dieses Mal steht ihre eigene Kindheit und Jugend im Vordergrund. Auf den ersten Blick ist Mainheim ein kleines idyllisches Vorstädtchen. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Die örtliche Chemiefabrik expandiert und Caro und Minka decken immer mehr Umweltsünden auf. Sie wollen trotz ihrer erst zehn Jahre nicht einfach nur zuschauen und beginnen schon in jungen Jahren doch für den Umweltschutz einzusetzen. Das Buch zeigt gut auf, wie die politische Lage in den 70er und 80er Jahren in Deutschland war. Umwelt- und Tierschutz war damals einfach kein Thema. Niemand machte sich Gedanken, was Fabriken für Probleme verursachen können.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die 624 Seiten ließen sich sehr flüssig lesen. Die Kapitel waren abwechselnd aus Caros, Minkas und Claires Sicht geschrieben. Claire ist die Adoptivschwester von Caro, die zunächst in Mainheimer Kinderheim lebte und dort definitiv nicht in guten Händen war. Die drei Mädchen sind grundverschieden und decken so ein breites Spektrum an Charakteren ab. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da es interessant war in die 70er und 80er Jahre einzutauchen und die Geschichte von Caro und Minka sehr spannend war. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen, deshalb vergebe ich gerne vier von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2022

Spannend und interessant, irgendwie auch schaurig

Das Ende aller Leiden. Wie RNA-Therapien die Behandlung von Krebs, Herzkrankheiten und Infektionen revolutionieren
0

mRNAs sind nur sehr kleine Moleküle und können sehr viel. Zurzeit boomt die RNA-Forschung, da sie bei den Corona-Impfstoffen ihren großen Auftritt hatten. Schon seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler ...

mRNAs sind nur sehr kleine Moleküle und können sehr viel. Zurzeit boomt die RNA-Forschung, da sie bei den Corona-Impfstoffen ihren großen Auftritt hatten. Schon seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler an Therapiemöglichkeiten mittels RNA, doch so richtig ernst genommen wurden diese Forscher nie. Dabei könnte mRNA sehr viele neue Möglichkeiten für Therapieansätze für so ziemlich jede Krankheit bieten: HIV, Herzkrankheiten, MS und vielen mehr. Das große Ziel: einen Impfstoff gegen Krebs. Das Gute an RNA ist, dass sie schnell verändert und entsprechend angepasst werden kann, zudem löst sie im Körper Prozesse aus, greift aber nicht in die Erbinformation ein. Dennoch ist noch nicht ganz klar, ob es nicht doch weitreichendere Folgen haben kann. Mir erscheint die RNA-Therapie auch ein bisschen gruselig. Es ist doch schon sehr merkwürdig, wenn man nun plötzlich alles heilen könnte, oder nicht?

Der Schreibstil ist sehr angenehm und verständlich. Obwohl es ein wissenschaftliches Thema ist, ist dieses Buch durchaus für Laien verständlich. Das Buch ist in übersichtliche Kapitel geteilt und legt auch einen großen Teil auf Forschung außerhalb von Corona. Wobei die Entwicklung der Coronaimpfstoff sehr ausführlich beschrieben wird. Das fand ich sehr interessant, und ich war überrascht, wie schnell es doch ging. Am Ende des Buchs gibt es dann noch einiges an Primärliteratur, um alles noch weiter vertiefen zu können. Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich habe viel gelernt und viel gestaunt. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.01.2022

Alles für den Hof

Der Friesenhof
0

Familie de Fries betreibt in Ostfriesland einen Hof. Der einzige Sohn der Familie ist im gerade beendeten zweiten Weltkrieg gefallen. Als der Familienvater nun auch noch stirbt, stehen Hanna und Gesa mit ...

Familie de Fries betreibt in Ostfriesland einen Hof. Der einzige Sohn der Familie ist im gerade beendeten zweiten Weltkrieg gefallen. Als der Familienvater nun auch noch stirbt, stehen Hanna und Gesa mit ihrer Mutter allein da. Die älteste Tochter Helga ist bereits verheiratet und lebt in einem Nachbarort. Helgas Mann verlangt nun Helgas Erbteil, da bedeutet für die de Fries Frauen auf dem Friesenhof nichts Gutes: Denn wo sollen sie nur das Geld aufbringen?!

Gesa und Hanna scheinen anfangs nicht ganz so ein harmonisches Schwesternpaar zu sein. Doch das ändert sich sehr schnell und es zeigt sich, dass die beiden sich lieben und sehr eng zusammenarbeiten. Dank der Beiden scheinen alle Probleme lösbar zu sein. Ich habe bereits die Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders gelesen und war begeistert, diese Teehändler-Saga scheint in die Fußstapfen der Vorgängersaga treten. Ich mag den Schreibstil von Fenja Lüders sehr. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschehnisse sind sehr anschaulich und es ist eine gute Mischung aus einer Familiensaga und hinweisen, wie das Leben zu dieser Zeit war. Beim Lesen hat man selbst das Gefühl auf dem Hof oder im Teekontor zu sein. Fenja Lüders versteht es sehr bildlich zu schreiben. Mir gefällt es sehr, wie Hanna und Gesa den Hof versuchen zu retten und nebenbei auch noch selbst ihre privaten Probleme und Schwierigkeiten haben. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2022

Interessante Geschichte

Vergiss kein einziges Wort
0

Die Geschichte spielt im schlesischen Gleiwitz und handelt in der Zeit zwischen den 20er- bis zu den ausgehenden 60er-Jahren. Die Geschichte begleitet viele verschiedene Frauen durch die Jahre. Man kann ...

Die Geschichte spielt im schlesischen Gleiwitz und handelt in der Zeit zwischen den 20er- bis zu den ausgehenden 60er-Jahren. Die Geschichte begleitet viele verschiedene Frauen durch die Jahre. Man kann auch sagen, sehr viele starke Frauen, die gut allein zurechtkommen und wissen, was sie wollen. Immer wieder treten neue Protagonisten auf, aber die meiste Zeit verbleiben wir bei denselben Personen, sodass der Leser ein und denselben Charakter durch die unterschiedlichen Zeitgeschichten begleiten kann. In diesem Buch spielen sehr viele Personen mit, dennoch war es ein Leichtes sie auseinander zu halten. Schlesien war ein sehr bewegter Landstrich. Deutsche und Polen lebten friedlich nebeneinander teilweise auch miteinander. Ebenso Christen und Juden, doch plötzlich sind alle Feinde und viele müssen ihre Heimat verlassen. Dabei sind sie doch alle Schlesier! Bisher habe ich noch nichts über Schlesien gelesen Ich fand es sehr interessant, mal Einblicke in das schlesische Leben zu bekommen und zu erfahren, was dort in den 20er- bis 40er-Jahren passierte.

Auch wenn das Buch über 600 Seiten hat, wird es nie langweilig oder gar redundant. Dörte Binkert schafft es immer wieder neue Situationen und Personen einzubauen, sodass man gern am Roman dranbleibt. Auch der Schreibstil war hier sehr hilfreich, da er flüssig und angenehm zu lesen war. Ich vergebe vier von fünf Sterne. Leider verstehe ich den Titel nicht. Ich kann ihn mit dem Inhalt des Buches nicht in Verbindung bringen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2021

Erschreckend

Deutschland 2050
0

Wie wird es klimamäßig in dreißig Jahren in Deutschland aussehen? Das haben sich Toralf Staud und Nick Reimer überlegt, in dem sie mit sehr vielen Experten gesprochen haben. In 14 Kapiteln widmen sie sich ...

Wie wird es klimamäßig in dreißig Jahren in Deutschland aussehen? Das haben sich Toralf Staud und Nick Reimer überlegt, in dem sie mit sehr vielen Experten gesprochen haben. In 14 Kapiteln widmen sie sich verstärkt einem Thema, zum Beispiel die Auswirkungen und Veränderungen durch den Klimawandel für den Menschen, die Tiere, die Landwirtschaft, die Küstenregionen oder auch die Städte. Die beiden haben ihre Informationen in einer sehr gut lesbaren Form niedergeschrieben und es fällt einem leicht, alles zu verstehen und nachzuvollziehen. Allerdings sind es so viele Informationen, dass man sich das alles gar nicht sofort merken kann. Ich fand die Welt beziehungsweise das Deutschland, dass die beiden Autoren aufzeichnen, sehr erschreckend. Man kann sich gar nicht vorstellen, was eine Erwärmung um ein bis zwei Grad alles auslösen kann, beziehungsweise mit sich bringt. Also in diesem Deutschland 2050 möchte ich nicht leben.

Am Ende des Buchs sind alle Quellenvermerke aufgelistet, sodass man die Möglichkeit hat sich die Ursprungsveröffentlichung durchzulesen. Dieses Sachbuch ist sehr anschaulich, da es sich eben auf die Auswirkungen auf Deutschland bezieht und in einem zwar auf den ersten Blick weiter entfernten Zeitraum, 2050, spielt. Allerdings ist 2050 nur noch 29 Jahre weit entfernt.

Das Buch liest sich wie ein Thriller, doch leider können wir am Ende nicht das Buch zuschlagen und sagen: Ui, war das spannend, aber jetzt ist es vorbei. Dieser Thriller könnte wahr werden. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere