Ich habe vor ein paar Tagen erst "Lieder der Wälder" von Marleen S. Meri beendet und da ich zum Geburtstag "Loreley" geschenkt bekommen habe, konnte ich mich gleich in das nächste Abenteuer der Autorin schmeißen.
Ich liebe diesen bildhaften und lebendigen Schreibstil. Man hat das Gefühl, dass die Autorin genau vor Augen hat, wie ihre Welt aussieht, und dass sie genau das mit ihrer Leserschaft teilen will. Schon in "Lieder der Wälder" war ich von dem Weltenaufbau begeistert, weil nicht einfach nur erzählt wurde, wie die Landschaft aussah, sondern auch kulturelle Aspekte so natürlich eingebracht worden sind, als ob die Welt tatsächlich schon immer so existiert hat.
Die Charaktere haben mich ebenfalls wieder überzeugt und begeistert. Das Buch wird aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben: aus Jermaines (Ich-Perspektive), aus Atlas' und Beléns (beide aus der 3. Person). Ich fand es schön, dass verschiedene Perspektivenarten für die Charaktere gewählt wurden, nur eine Sache habe ich zu bemängeln: Durch einige Rezensionen wusste ich, dass die Perspektivenwechsel plötzlich kommen würden, trotz dessen war ich verwirrt, als zum ersten Mal Atlas' Sicht geschildert wurde. Dies lag daran, dass nicht "markiert" wurde, dass es eine neue bzw. andere Sichtweise gibt. Vielleicht könnte in Zukunft über den jeweiligen Kapiteln die Namen stehen, damit man sich als Leser:in besser darauf einstellen kann. Irgendwann habe ich diese Wechsel zwar ganz gut gemeistert, aber am Anfang war es etwas schwierig.
Auch hätte ich mir wie bei "Lieder der Wälder" ein Personenregister gewünscht, weil es teilweise doch viele Namen waren, von denen ich die Rolle in der Geschichte zwischenzeitlich vergessen habe.
All das sind aber keine Punkte, die der Geschichte schlecht zugespielt haben. Es sind vielleicht noch Verbesserungsvorschläge (oder Wünsche meinerseits).
Die Storyline hat mich ebenfalls wieder fesseln können. Insbesondere der Plottwist mit dem Kaiser hat mich überrascht. Auch wenn ich nicht von seiner Forderung begeistert bin, so muss ich doch eingestehen, dass ich mich ziemlich auf den Storyverlauf von Belén freue.
Auch die anderen Charaktere habe ich ins Herz geschlossen. Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen und sowohl seine Schwächen als auch Stärken. Ich bin gespannt, was mit den Fließenden in Jehra geschehen wird und ob Jermaine sie noch retten wird - ebenso wie ihren Vater.
Es gibt noch viele Punkte, die Fragezeichen bei mir hinterlassen haben, weswegen ich definitiv weiterlesen werde. Und da die Reihe, wie ich gehört habe, etwas länger werden soll, freue ich mich umso mehr auf die Fortsetzungen.
Alles in allem klare 5 Sterne von mir!