Alles wäre gut, wenn...
Alles gutIn den meisten Fällen, in denen jemand 'Alles gut' sagt, ist nicht alles gut. Dieses erlogene 'alles gut' trifft auch auf diesen Roman und seine Geschichte zu. Vielmehr ist es in dem meisten Fällen eher ...
In den meisten Fällen, in denen jemand 'Alles gut' sagt, ist nicht alles gut. Dieses erlogene 'alles gut' trifft auch auf diesen Roman und seine Geschichte zu. Vielmehr ist es in dem meisten Fällen eher ein 'alles wäre gut, wenn...'. Das fängt schon bei den beiden Protagonisten an. Jess ist schwarz, eine Frau, in einer Männerdomäne am arbeiten und Demokratin, Josh ist weiß, ein Mann, in der gleichen Branche wie Jess tätig und Republikaner. Ihre (Liebes-)Beziehung könnte so einfach und schön sein, wären da nicht ihre zum Teil grundlegenden Einstellungen und Sichtweisen. Der Roman lässt diese beiden immer wieder aufeinander treffen, diskutieren und streiten. Das ist oftmals unheimlich unterhaltsam und gleichzeitig hoch politisch. Ich mochte dieses Hin und Her, diese Auseinandersetzungen, denn eine Gesellschaft, eine funktionierende, lebt von diesem Austausch, der Diskussion und dem gegenseitigen Zuhören.
Troztdem machen dieses Konlfiktsituationen den Roman, der auf über 400 Seiten kommt, auch zu einer in Teilen anstregenden Sache. Es ist kein Buch, dass man locker und leicht einfach herunterliest. Es strengt an, fordert seine Leser*innen dazu auf mitzudenken, gedanklich mit zu diskutieren, mit den beiden mit zu erleben, aber gerade das macht auch seinen Charme aus.