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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2022

Nicht ganz leichte Kost

Den Wölfen zum Fraß
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„den Wölfen zum Fraß“ hat mich dadurch neugierig gemacht, dass es auf einem realen Fall beruht. Ich bin großer True-Crime Fan und habe auch direkt zum zugrundeliegenden Fall im Internet recherchiert. So ...

„den Wölfen zum Fraß“ hat mich dadurch neugierig gemacht, dass es auf einem realen Fall beruht. Ich bin großer True-Crime Fan und habe auch direkt zum zugrundeliegenden Fall im Internet recherchiert. So weit, so gut.

Zum Inhalt: ein pensionierter Lehrer eines ehemaligen Jungeninternats wird beschuldigt seine Nachbarin ermordet und die Leiche entsorgt zu haben. Die Beweislast ist dünn- um nicht zu sagen quasi nicht vorhanden. Aber die Medien stürzen sich auf den Fall und den verschrobenen, als sonderbaren Eigenbrötler beschriebenen Verdächtigen. Doch war es wirklich? Und wenn nicht, sind die Medien dann nicht dabei sein Leben zu zerstören?

Es ist mir wahnsinnig schwer gefallen in die Geschichte einzusteigen und an dem Fall dranzubleiben. Denn die Story finde ich über weite Teile wirklich langatmig erzählt. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass der Mord bereits zu Beginn geschehen ist und das Buch sich mit der Beweislast bzw. der Zeit bis zur Anklageerhebung beschäftigt und eigentlich nicht wirklich viel passiert.

Die Story wird in zwei Zweitebenen erzählt, was sich daraus ergibt, dass einer der Ermittler den Tatverdächtigen aus seiner Schulzeit kennt. So werden in vielen Rückblenden Episoden aus der Schulzeit des Ermittlers erzählt, die nicht nur Aufschluss über den Charakter des Verdächtigen geben, sondern auch derer die in öffentlich Anklagen.

Das zentrale Thema sind die Medien, die sich auf den Fall stürzen. Aussagen aus dem Umfeld von Opfer und potentiellem Täter erkaufen oder erschleichen und somit bereits ein Urteil fällen, bevor auch nur der Hauch eines Beweises vorliegt. Tatsächlich war die nervtötende Journalistin, die ein bisschen über ihre Methoden plaudert der interessantes Charakter.

Es gibt ein paar Nebenschauplätze aus dem Privatleben des Ermittlers, zugleich liebevoll und schalkhaft „Prof“ genannt, die aber blass und eindimensional bleiben und irgendwie nicht ins Bild passen.

Das Buch war nicht was ich mir erhofft hatte und ich musste mich fast schon zwingen bis zum Ende, das ebenfalls sehr unspektakulär ausfällt, durchzuhalten. Der Medienpart war ganz interessant aber nicht genug für ein ganzes Buch. Mir hat es an Spannung gefehlt.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Beziehung mal anders

Offen für alles
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„Offen für alles“ ist eine Art Romcom in Buchformat, die offen mit den Themen Sex und Beziehung umgeht. Der Titel macht erstmal sehr neugierig, leider hält das Buch nicht ganz was es verspricht.

Zum Inhalt: ...

„Offen für alles“ ist eine Art Romcom in Buchformat, die offen mit den Themen Sex und Beziehung umgeht. Der Titel macht erstmal sehr neugierig, leider hält das Buch nicht ganz was es verspricht.

Zum Inhalt: Vivianne und Claudia sind trotz 10 Jahren Altersunterschied enge Freundinnen, die sich regelmäßig über ihren Alltag, die Familien und Beziehungen austauschen. Oder etwa nicht? Denn dass es bei Vivi und ihrem Mann Karl schon länger nicht mehr richtig läuft will sie Claudia am liebsten gar nicht sagen. Und als die ihr dann eröffnet, dass ihr Mann Diego ganz offen fremdgeht ist Vivi geschockt. Aber warum eigentlich? Und könnte das für sie vielleicht auch die Lösung sein?

Die Handlung ist in schönen kurzen Kapiteln erzählt, die Perspektive wechselt dabei, sodass man abwechselnd die Protagonistinnen in ihrem Alltag und ihren Beziehungen begleitet. Geneinsam haben sie, dass das Thema Sex eine zentrale Rolle spielt, sowie die verschiedenen Spielarten von Sex in einer Beziehung.

Das Buch ist locker und flüssig geschrieben und besonders am Anfang fand ich dir Handlung sehr humorvoll und offen gegenüber allen Aspekten von ehelichem und außerehelichem Sex. Irgendwo in die Mitte ist die Handlung in meinen Augen allerdings gekippt. Aus der lockeren, witzigen Story wurde zusehend ein Drama, dessen Protagonisten mich einfach nur genervt haben, Kommunikation in Beziehungen aller Art wurde plötzlich sehr klein geschrieben und das, nachdem das Buch eigentlich sehr offen und wertfrei gestartet ist.

Die Handlung ist insgesamt ziemlich vorhersehbar. Gut fand ich, dass die Frauen recht unterschiedlich sind, sodass man sich gut in einer von ihnen Wiedererkennen kann. Wobei ich zwischenzeitlich immer gehofft habe niemals so zu enden wie sie. Denn zwischenzeitlich glichen die Handlungsszenarien einem Auffahrunfall auf der Autobahn- sehr unschön aber man muss trotzdem hingucken.

Mich hat der Roman leider nicht überzeugt, ein starker Anfang der dann allerdings nachgelassen. Für meinen Geschmack zu viel Konflikt und zu wenig Liebe.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Trifft meinen Geschmack nicht

Ancora
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Beim Buchcover und dem Klappentext habe ich mir einen Jugendroman vorgestellt, der vielleicht eher in Richtung Ursula Poznanskis „Saeculum“ geht. Jugendliche in der Wildnis, eine autarke Gesellschaft, ...

Beim Buchcover und dem Klappentext habe ich mir einen Jugendroman vorgestellt, der vielleicht eher in Richtung Ursula Poznanskis „Saeculum“ geht. Jugendliche in der Wildnis, eine autarke Gesellschaft, sonderbare Vorkommnisse. Dieses Buch ist aber in meinen Augen zu viel Fantasy, zu viele merkwürdige Ereignisse und eine Protagonistin, die mich nicht erreicht hat.

Zum Inhalt: Romy will in den Ferien mal was anderes machen. Und so beschließt sie, mit ihrem Freund Aurel und ihrem besten Freund die Ferien in dem abgeschiedenen Dorf Ancora zu verbringen. Die Gemeinschaft lebt autark, zeigt ein starkes Zusammenhaltsgefühl und kommt komplett ohne moderne Technik aus. Doch für Romy wird Ancora zum bitteren Ernst, als sie für die Feuerprüfung ausgewählt wird, für die sie sich gar nicht beworben hat. Und Romy stellt fest, dass alle Ereignisse genau so bereits von ihrer Mutter in einem Gedicht erfasst worden Sinn. Wie kann das sein? Und was bedeutet es, dass das Gedicht Romys Tod vorhersagt?

Der grobe Handlungsrahmen hat mich neugierig gemacht, ich mag einen guten Jugend-Mysterythriller. Die Grundhandlung wirkt auch erstmal sehr spannend, im Buch gibt es immer wieder Cliffhanger, die einen fast verzweifelt weiterlesen lassen, um endlich herauszufinden, was in Ancora vor sich geht. In Ancora selbst überschlagen allerdings die Ereignisse ziemlich schnell und es passieren viele schräge Sachen, die erst mal nicht weiter aufgeklärt werden und einfach so im Raum stehen. Zusammen mit Romy, aus deren Perspektive das Buch erzählt ist, und ihren Freunden schwankt der Leser zwischen Wahn und Realität. Auch Romy selbst ist alles andere als normal und scheint irgendwie die Zeit beeinflussen zu können oder besitzt zumindest eine veränderte Zeitwahrnehmung.

Generell ist Romy sehr Ich-zentriert. Alles dreht sich um Romy, die mich irgendwann einfach nur noch genervt hat. Sie ist ja so besonders, ihr Freund versteht sie nicht und überhaupt ist die Beziehung eigentlich bereits vorbei als die beiden in Ancora eintreffen. Statt die Feuerprüfung abzulehnen, zieht Romy sehr selbstverständlich in die Wildnis los, ohne zu wissen, was sie erwartet, es ist schließlich alles noch nicht merkwürdig genug. Witzig finde ich ja, dass Romy als klare Außenseiterin mit den Prüfungen scheinbar besser klarkommt als die Jugendlichen, die im Dorf aufgewachsen sind und sich in der Natur eigentlich besser auskennen sollten.

Auch der Twist am Ende konnte die Geschichte für mich nicht mehr retten, die mich einfach nicht gecatcht hat. Daher vergebe ich neutrale 3 Sterne, die aber wirklich hauptsächlich daraus basieren, dass mich die Story und die Protagonistin nicht abholen konnten.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Interessante Perspektive

Roxy
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„Roxy“ erzählt eine Geschichte über Drogenmissbrauch und die verheerenden Auswirkungen auf das Leben aller betroffenen. Dieses Buch greift dabei die Perspektive der gängigsten Drogen auf und vermenschlicht ...

„Roxy“ erzählt eine Geschichte über Drogenmissbrauch und die verheerenden Auswirkungen auf das Leben aller betroffenen. Dieses Buch greift dabei die Perspektive der gängigsten Drogen auf und vermenschlicht diese, der Drogentausch wird als exklusive Party geschildert. Wer empfänglich für sowas ist und leicht getriggert werden kann, sollte dieses Buch daher lieber nicht lesen.

Zum Inhalt: im Mittelpunkt der Handlung stehen die Geschwister Ivy und Isaac, die das genaue Gegenteil voneinander sind. Isaac ist der Mustersohn, der viel für die Schule tut, Kapitän der Fußballmannschaft ist und von einer Karriere als Ingenieur bei der NASA träumt. Ivy macht Party, gibt sich mit den falschen Leuten ab und schwänzt die Schule. Nach einer Verletzung nimmt Isaac zum ersten Mal Oxycodon und findet sich schnell in einem Strudel der Abhängigkeit wieder. Und auch Ivy kommt einfach von den Drogen los.

Was diese Geschichte so anders macht ist, dass sie den Drogen einen Raum für Gedanken und sogar Gefühle gibt. Sie werden personifiziert, bekommen Namen, eine Familiengeschichte und schließen unter einander Wetten ab. Die Drogen werden hier als cool, attraktiv und unverwüstlich dargestellt. Mit ihnen zusammen zu sein wirkt wie ein Privileg, man wird auf eine exklusive VIP Party eingeladen. Das alles wirkte sehr verherrlichend und ungesund auf mich.

Interessant fand ich die Unterkapitel, in denen sich einige der Drogen näher vorgestellt haben. Die Drogen selbst wurden auch sehr treffend dargestellt und ich hab sie trotz „Decknamen“ alle sofort wiedererkannt. Was mich anfangs irritiert hat waren die orange hervorgehobenen Buchstaben in jedem Kapitel die nochmal separat ein Wort oder einen Satz gebildet haben. Der Sinn dahinter hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen.

Die Geschichte zeigt sehr anschaulich, wie leicht man die Abhängigkeit rutschen kann und dass niemand davor sicher ist, besonders nicht in den USA wo Opiate großzügig als Schmerzmittel verschrieben werden.

Obwohl mir die Geschichte ganz gut gefallen hat, fand ich doch, dass sie die falsche Botschaft sendet. Drogenkonsum ist kein exklusiver Club, er zerstört Leben. Das ist mir hier einfach viel zu wenig betont worden. Daher habe ich das Buch mit sehr gemischten Gefühlen beendet und gebe nur 3 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2022

keine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne

Jeder Tag für dich
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Das Buch hat mich durch das Comic-artige Cover, dass die grundsätzliche Handlung widerspiegelt gelockt. Getriggert hat mich allerdings der Sticker auf dem Cover der das ominöse Werbeversprechen enthält ...

Das Buch hat mich durch das Comic-artige Cover, dass die grundsätzliche Handlung widerspiegelt gelockt. Getriggert hat mich allerdings der Sticker auf dem Cover der das ominöse Werbeversprechen enthält „der unvergesslichste Liebesroman des Jahres“. Sowas weckt bei mir immer unrealistische Erwartungen, die eigentlich nie erfüllt werden. So auch hier. Dieses Buch ist für mich kein Liebesroman.

Zum Inhalt: Mary liebt Jim. Doch als dieser vor sieben Jahren spurlos verschwindet bricht für Mary ihre heile Welt zusammen. Jeden Tag steht sie am Bahnhof und hält ein Schild in den Pendlerstrom auf dem steht „Komm nach Hause Jim“. Aber seit sieben Jahren kein Lebenszeichen von ihm. Als ein Video von Mary viral geht sieht Journalistin Alice ihre Chance für eine packende Reportage und macht sich auf die Suche macht Jim. Unwissend, dass das was sie findet ihrer aller Leben verändern wird.

Zuallererst nochmal ganz nachdrücklich: das hier ist für mich keine Liebesgeschichte. Viel mehr ist es die Beschreibung einer toxischen Beziehung, von Co-Abhängigkeit, seelischer Belastung und Verblendung. Dieses Buch romantisiert einen Zustand, den man als ungesund betrachten sollte und verharmlost körperliche und psychische Probleme. Natürlich ist es ein Roman und kein Sachbuch, trotzdem hätte ich mir bei solch einem Buch zumindest eine Triggerwarnung gewünscht.

Die Handlung wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal die Anfangszeit von Marys und Jims Beziehung, ihr Kennenlernen, ihre ersten Dates, wie sie zusammenziehen und miteinander leben. Und dann die Gegenwart in der Mary auf Jim wartet. Die Geschichte ist dadurch sehr lebendig und wird gut strukturiert erzählt. Besonders die Episoden aus ihrer Anfangszeit haben mir gut gefallen, es blitzt öfter durch, dass die beiden durchaus auch eine gute Zeit miteinander hatten und die Liebesgeschichte lässt sich hier in Ansätzen erahnen.

Abgesehen davon gibt es leider wiederholt Logikfehler, zum Beispiel dass die Namen der Protagonisten verwechselt werden. Zudem hat mich gestört, dass gefühlt alle handelnden Personen als auffällig attraktiv dargestellt werden, es werden wiederholt schöne Unterarme erwähnt, man geht direkt beim Kennenlernen miteinander ins Bett und das erste „Ich liebe dich“ fällt beim dritten Date. Das vermittelt ein sehr oberflächliches Bild.

Die Geschichte selbst ist in meinen Augen leider eher schleppend vorangekommen und ich habe irgendwie die Leichtigkeit und Herzlichkeit vermisst, die ich bei solch einem Buch erwarten würde.

Für mich war dieses Buch einfach überhaupt nicht was ich erwartet hatte und hat mich am Ende mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.

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