Einblick in eine faszinierende Wissenschaft
Der CodebreakerDer bekannte Schriftsteller und Biograf nimmt sich in diesem Buch zweier Wissenschaftlerinnen an, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen, wie ehemals zum Beispiel Steve Jobs. Isaacson nimmt uns Leser ...
Der bekannte Schriftsteller und Biograf nimmt sich in diesem Buch zweier Wissenschaftlerinnen an, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen, wie ehemals zum Beispiel Steve Jobs. Isaacson nimmt uns Leser in die Welt der Biochemie, zu Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier mit, die eine bahnbrechende Erfindung gemacht haben und dafür im Jahr 2020 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet worden sind.
In neun Teilen mit Unterkapiteln lernen wir die beiden Wissenschaftlerinnen und ihre Forschung kennen. Wir dürfen ihnen über die Schulter schauen.
Teil 1 - Die Ursprünge des Lebens
Teil 2 - CRISPR
Teil 3 - Geneditieren
Teil 4 - CRISPR in Action
Teil 5 - „Öffentlicher“ Wissenschaftler
Teil 6 - CRISPR-Babys
Teil 7 - Die moralischen Fragen
Teil 8 - Depeschen von der Front
Teil 9 - Coronavirus
Meine Meinung:
Die Entdeckung von CRISPR wird als dritte große, ja bahnbrechende Entdeckung der letzten 125 Jahre gefeiert. Neben dem Atom, den Bits und Bytes ist es die Gen-Schere, die die Menschheit revolutionieren kann. Der Griff zur CRISPR-Schere könnte die Verbreitung von Viren und/oder Erbkrankheiten stoppen. Doch das ist (noch) Zukunftsmusik. Vor allem sind zahlreiche Fragen zu klären. Ist alles, was möglich und machbar erscheint, auch ethisch und moralisch vertretbar?
Der Schreibstil (und die Übersetzung) ist sachlich, jedoch nicht hypertroph. Auch als Nicht-Wissenschaftler kann man den Ausführungen folgen. Zahlreiche Bilder und mögliche Anwendungsgebiete veranschaulichen die Theorien.
Was mir auffällt ist, dass, obwohl es sich um die Arbeit und Porträts zweier Frauen geht, der Titel des Buches „DER Codebreaker“ heißt. Hier hätte sich doch bestimmt ein weiblicher Titel finden lassen. Mit einem solchen kleinen (absichtlichen?) Fauxpas werden die Leistungen der beiden Nobelpreisträgerinnen wieder einmal herabgewürdigt.
Fazit:
Ein bewegender Einblick in eine faszinierende Wissenschaft, die vielleicht auch ein wenig Angst erzeugt. Gerne gebe ich diesem interessanten Buch 5 Sterne.