Die Apfelmänner
SteirerwahnNachdem mich der letzte Band der Reihe nicht ganz abholen konnte, hat Claudia Rossbacher diesmal wieder mehr Spannung und auch neue Themen in ihren zwölften Band rund um Sascha Bergmann und Sandra Mohr ...
Nachdem mich der letzte Band der Reihe nicht ganz abholen konnte, hat Claudia Rossbacher diesmal wieder mehr Spannung und auch neue Themen in ihren zwölften Band rund um Sascha Bergmann und Sandra Mohr eingebaut. Natürlich sind wir wieder in der Steiermark angesiedelt und zwar entlang der Steirischen Apfelstraße. Wir Österreicher wissen, dass "frisch, saftig, steirisch" für steirische Äpfel steht.
Sascha ist diesmal alles ander als "amused", als er nicht den erwünschten Chefposten im LKA Graz bekommt. Noch schlimmer wird es für ihn allerdings, als seine Ex-Verlobte Nicole Herbst den Job antritt. Doch Zeit zum Schmollen bleibt ihm nicht wirklich, denn er wird noch auf der Einstandsfeier zu einem Mord in die idyllische Apfelstraße nach Puch bei Weiz gerufen. Ein Obstbauer liegt, mit einem Strick erdrosselt und einer ominösen Kugel im Mund, vor seinem Haus. Schnell stellt sich heraus, dass der Tote zu den sogeannten "Apfelmännern" gehört. Die Gruppe besteht aus eingefleischten und lange ansäßigen Obstbauern. Jedes Jahr ziehen sie sich für ein paar Tage zurück in Klausur um ihren geheimnisvollen Apfelschnaps, den "Abakus", zu brennen. Dazu gehören strenge Regeln, eine Kutte als Bekleidung und völlige Geheimhaltung der Rezeptur. Nun liegt am ersten Tag ihrer geheimen Zusammenkunft einer von ihnen tot vor seinem eigenen Haus. Doch es soll nicht der letzte tote Apfelmann sein....
Claudia Rossbachers zwölfter Steirerkrimi beginnt nach Auffindung des Toten gemächtlich. Doch es dauert gar nicht lange, bis der nächste tote Apfelmann aufgefunden wird und die Story an Fahrt gewinnt. Dabei greift die Autorin, neben der Aufklärung des Kriminalfalles, Themen wie Nachhaltigkeit und Biologische Landwirtschaft auf.
Sascha schlägt sich neben den Ermittlungen zum Fall zusätzlich noch mit anderen Problemen herum. Erstens die Zurückweisung des Chefpostens für den er sich beworben hat und zweitens seine neue Chefin, die für ihn keine Unbekannte ist. Nicole Herbst war vor Jahrzehnten mit ihm verlobt.
Aber nicht nur Sascha erlebt ein Auf und Ab im Privatleben. Sandra lernt Hubert Müllner kennen, der in die Wohnung ihrer ehemaligen Nachbarin einzieht. Der attraktive Mann lässt ihr Herz höher schlagen, jedoch hat er einige sehr seltsame Angewohnheiten und im Internet ist ebenfalls nichts über ihn zu finden. Obwohl Sandra kein gutes Bauchgefühl hat, trifft sie sich immer wieder mit ihm....
Mit Hubert Müllner hat Claudia Rossbacher einen sehr interessanten Charakter erschaffen, der bei mir Gänsehaut erzeugt. Ich bin schon sehr gespannt, was sich daraus entwickeln wird....
Die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben der beiden Ermittler ist wieder sehr gut gelungen. Die kleinen Sticheleien zwischen Sascha und Sandra sind diesmal ein bisschen zurückhaltender geworden. Trotzdem sind die kleinen Kabbeleien wieder das Salz in der Suppe. Natürlich spielt bei dieser Reihe das Lokalkolorit eine große Rolle.
Das Cover mit dem Herz passt wieder hervorragend zum Erkennungsmerkmal der Reihe. Diesmal ist es aus einer Sisalschnur gelegt und von Blutstropfen umgeben.
Fazit:
Wieder ein interessanter Fall aus der Steiermark, der mich gut unterhalten hat und mit zwei neuen Figuren frischen Wind in die Reihe bringt. Durch die geheimnisvollen Apfelmänner bekommt der Krimi einen ganz besonderen Touch.