Die eine wirklich große Liebe - leider ohne den erwarteten Tiefgang
Da ich Susanna Tamaro noch als eine Autorin im Hinterkopf hatte, deren Bücher mich in der Vergangenheit tatsächlich sehr berührt hatten und lange in Erinnerung geblieben waren, freute ich mich wirklich ...
Da ich Susanna Tamaro noch als eine Autorin im Hinterkopf hatte, deren Bücher mich in der Vergangenheit tatsächlich sehr berührt hatten und lange in Erinnerung geblieben waren, freute ich mich wirklich auf dieses neue Buch von ihr! Leider ist es ihr mit "Geschichte einer großen Liebe" diesmal nicht wirklich gelungen, mich durchgehend zu fesseln, so viel schon einmal vorab! Wir lernen mit der Autorin Andrea und Edith kennen, die eigentlich Patrizia heißt, da tauchte schon mein erstes Fragezeichen auf! Patrizia, in meinen Augen ein schöner Name, doch warum lässt sich unsere Protagonistin Edith nennen? Diese Frage wurde für mich nicht schlüssig geklärt! Sollte es die innere Zerrissenheit der Figur aufzeigen? Wenn ja, hätte man dies irgendwie deutlicher machen müssen! Die beiden verbindet, zumindest in den Augen Andreas die ganz große Liebe, da ist er sich ganz sicher, löst für Edith (Patrizia) sogar eine bestehende Verlobung zu einer anderen Frau. Doch Edith lehnt beim ersten Mal seinen Heiratsantrag ab. Die beiden verlieren sich aus den Augen, finden sich irgendwann wieder, man kann als Leser durchaus den Eindruck bekommen, dass die beiden füreinander bestimmt seien. Andrea ist bedeutend älter als Edith, u. lässt dies für meinen Geschmack zu oft heraus hängen, indem er permanent meint, ihr das Leben erklären zu müssen. Irgendwann erwidert die junge Frau Andreas Liebe, all das erfahren wir aus Andreas Sicht, Ediths Gefühle kommen nur indirekt zur Sprache. Zwischen den einzelnen Kapiteln liegen teils große Zeitsprünge, denen ich nicht unbedingt immer sofort folgen konnte, Jahreszahlen in den Überschriften wären hierbei sehr hilfreich gewesen! Obwohl die Autorin in wunderschöner poetischer Sprache erzählt, konnte ich zu den handelnden Personen keinerlei Nähe aufbauen, es fiel mir schwer, die Motive für ihre Handlungen nachzuvollziehen! Die Idee, die in meinen Augen hinter dieser Geschichte steckt, war bestimmt interessant und vielversprechend, Entsprechendes ließ ja auch der Klappentext ahnen, doch wurde weder deren volles Potential ausgeschöpft, noch wurde sie besonders berührend umgesetzt. So ist es eine Liebesgeschichte unter vielen, die mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird.