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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2022

Macht Lust auf Garten, Natur und mehr

Gärtnern im Wandel
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Es ist ein schmales Buch mit nur 112 Seiten und einigen Fotos und Zeichnungen. Bei diesem Thema hätte ich mir mehr Seiten mit noch mehr Informationen, Tipps und Anregungen gewünscht. Jedes Kapitel hätte ...

Es ist ein schmales Buch mit nur 112 Seiten und einigen Fotos und Zeichnungen. Bei diesem Thema hätte ich mir mehr Seiten mit noch mehr Informationen, Tipps und Anregungen gewünscht. Jedes Kapitel hätte gern etwas länger, etwas ausführlicher und mit weiterführenden Links oder anderen Quellen sein können.

Das Buch ist gut und informativ. Es reißt aber nur die einzelnen Punkte an und kann maximal einen kleinen Schubser in die richtige Richtung geben. Es zeigt einen Ausschnitt von dem, was sich gerade für die (Hobby-)Gärtner:innen ändern wird. Wie sich das Klima auf den Garten, die Pflanzen und die Ernte auswirken kann. Die Autorin gibt Tipps, wie man klimafreundlich gärtnern kann (z.B. kein Torf) und wie der Boden fit bleibt. Was ein eigener Kompost bewirken kann und wie der Rasen der Zukunft aussehen sollte. Viel zu kurz war das Kapitel für die erfolgreiche Gemüseernte und zum wertvollen Gut Wasser. Zum Schluss werden noch ein paar Klimagewinner im Porträt vorgestellt, die ich ganz interessant fand, aber auch hier war mir das Kapitel zu kurz.

Insgesamt ist es ein kurzweiliges und interessantes Buch, die Autorin schreibt gut und verständlich, es macht Spaß das Buch zu lesen und neue Informationen zu bekommen. Für unerfahrene Gärtner:innen eine gute Startlektüre, aber für die Gärtner:innen mit Ambitionen und Erfahrung ist der Input eher zu wenig. Gefallen hat es mir trotzdem, vor allem die schönen Illustrationen und die Bilder, die wieder Lust auf Garten und Natur machen.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Die Jagd

Die Jagd
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Sasha Filipenkos neues Buch war schwierig und gerade zur jetzigen Zeit nicht leicht zu lesen. Der Autor ist Weißrusse und kritisiert in seinen Büchern die Politik Russlands und Weißrusslands. Er nutzt ...

Sasha Filipenkos neues Buch war schwierig und gerade zur jetzigen Zeit nicht leicht zu lesen. Der Autor ist Weißrusse und kritisiert in seinen Büchern die Politik Russlands und Weißrusslands. Er nutzt seine Geschichten, seine Charaktere, um Kritik zu üben.

Viele Grausamkeiten und schockierenden Vorgänge versteckt er in Nebensätzen und trotzdem treffen sie den Lesenden. Es geht um Macht und Manipulation, über die Bereitschaft für Geld Dinge zu tun, die ungeheuerlich sind, um Lügen und Betrug. Wie wenige (reiche und einflussreiche) Menschen ein Land steuern und sich Vorteile verschaffen.

Ich muss zugeben, dass der Anfang der Geschichte für mich sperrig war. Es wollte nicht so richtig flüssig durch die Zeilen gehen. Die Sätze sind recht kurz und man hat das Gefühl, sie enden abrupt. Die Distanz zwischen dem Autor und seinen Charakteren ist groß, die Kälte dazwischen auch. Ich kam auch kaum näher heran, aber je weiter die Geschichte voran ging, desto weniger wollte ich es. Es werden Drohungen ausgesprochen, die wie ein Schwert über der gesamten Geschichte schwebten und auch für den Lesenden spürbar wurden.

Das Buch ist mit 288 Seiten recht schmal, aber es hinterlässt einen beklemmenden Eindruck. Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, aber passend zum Thema. Sie schafft es, dass man die Kälte, die Bedrohung und die Jagd fast spüren kann.

Es ist keine leichte Kost, die der Autor dem Lesenden zumutet, aber es lohnt sich ihr anzunehmen.

Rote Kreuze von Sasha Filipenko lohnt sich ebenfalls.

Veröffentlicht am 18.02.2022

Spannender Krimi

Ein Grab für zwei
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Anne Holt kann Krimis schreiben. Ich hatte bisher ihre Bücher gelesen. Diesmal habe ich mir das neue Buch vorlesen lassen. Die Sprecherin Katja Bürkle hat mit ihrer angenehm tiefen Stimme die bedrückende ...

Anne Holt kann Krimis schreiben. Ich hatte bisher ihre Bücher gelesen. Diesmal habe ich mir das neue Buch vorlesen lassen. Die Sprecherin Katja Bürkle hat mit ihrer angenehm tiefen Stimme die bedrückende und angespannte Stimmung gut vermitteln können.

Selma Falck hat ihren absoluten Tiefpunkt erreicht und muss sich nun entscheiden, was sie eigentlich will. Jan Morell hat sie in der Hand und so ermittelt sie für ihn in einer persönlichen Angelegenheit. Seine Tochter wird des Dopings verdächtigt. Ist es eine Intrige oder hat sie ihre Spitzenleistung tatsächlich dem Doping zu verdanken?

Während der Ermittlungen tauchen immer mehr Ungereimtheiten und noch mehr verdächtige Personen auf. Zudem wird ein alter Todesfall noch einmal ans Tageslicht gebracht und näher beleuchtet. Je tiefer Selma Falck bohrt, desto mehr Seilschaften, Feindschaften und Hass werden innerhalb des Verbandes aufgedeckt. Aber auch Morells Vergangenheit holt ihn ein und bedroht ihn.

Wer Anne Holts vorherigen Bücher kennt, weiß, dass es viele Parallelen aus der norwegischen Politik in ihre Geschichten gibt. Die Autorin ist Rechtsanwältin und hat viele Ermittlungen der norwegischen Polizei begleitet. Sie weiß, wovon sie schreibt und dies kann man lesen bzw. hören.

Ein Krimi mit vielen Personen, undurchsichtigen Verflechtungen, vielen Wendungen und einer greifbaren und sehr menschlichen Rechtsanwältin, die versucht den Durchblick zu erhalten und sich dabei nicht selbst zu verlieren.

Veröffentlicht am 15.02.2022

Lesenswert

Der Holländer
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Ich kannte den Autor Mathijs Deen nicht, aber dafür den mare Verlag und bisher konnten mich die Bücher von diesem Verlag stets überzeugen und mitreißen. Es geht in den Geschichten vom mare Verlag immer ...

Ich kannte den Autor Mathijs Deen nicht, aber dafür den mare Verlag und bisher konnten mich die Bücher von diesem Verlag stets überzeugen und mitreißen. Es geht in den Geschichten vom mare Verlag immer in irgendeiner Form ums Meer. Darauf sollte man sich einstellen.

Auch "Der Holländer" spielt am Meer. Am Wattenmeer, besser im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Niederlande. Ein erfahrener Wattwanderer kommt ums Leben und wird von einer niederländischen Patrouille aufgenommen. Doch durften die das? Und wurde der Deutsche nun in der Niederlande oder in Deutschland ermordet? Wer darf ermitteln?

Der Holländer (ein Deutscher, der in Texel aufgewachsen ist), wird von deutscher Seite eingeschleust, um eigene Ermittlungen anzustellen. Drei Wattwanderer, zwei Schwestern und eine Vergangenheit, die noch eine aktive Wut aufweist, rücken immer mehr in den Fokus der Ermittlungen. Zusammen mit dem Holländer, der auch die Zwischentöne wahrnimmt, versucht man das Puzzle zusammenzusetzen. Neben den Ermittlungen und dem Aufdecken der Zusammenhänge, erfährt man auch sehr viel über das Wattenmeer und seine Gefahren. Zudem bekommt man einen kleinen Einblick in die seit Jahren bestehenden Querelen wegen dem Grenzgebiet im Wattenmeer.

Mathijs Deen hat einen ruhigen, anspruchsvollen Krimi geschrieben, der vor allem durch die besonderen Charaktere, die wunderbaren Wattbeschreibungen (man konnte das Meer fast riechen und die steife Brise spüren) und den eher nüchternen Schreibstil geprägt ist.

Wer sich (wie ich) nicht so gut mit den nautischen Begrifflichkeiten auskennt, wird anfangs vielleicht etwas Zeit brauchen, aber es lohnt sich. Wer eine geografische Orientierungshilfe benötigt, bekommt sie im Umschlag des Buches.

Lesenswert.

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Veröffentlicht am 03.02.2022

Viele kleine Denkanstöße, schöne Aufbereitung des Themas

Minimalista: Besseres Zuhause - besseres Leben
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Manchmal braucht es einen kleinen Anstoß, einen neuen frischen Motivationsschub, um endlich (wieder) in die Gänge zu kommen. "Minimalista" schafft das, denn das Buch macht Spaß. Sowohl von der Aufbereitung ...

Manchmal braucht es einen kleinen Anstoß, einen neuen frischen Motivationsschub, um endlich (wieder) in die Gänge zu kommen. "Minimalista" schafft das, denn das Buch macht Spaß. Sowohl von der Aufbereitung und der Gestaltung der einzelnen Kapitel als auch von den vielen kleinen Denkanstößen. Alles kann, kein Muss.

Die Autorin startet das Buch mit den Methoden - abklären, reduzieren, ordnen, aufwerten und erhalten. Diese Einteilung lese ich zum ersten Mal in einem Buch, bei dem es um Aufräumen und Minimalismus geht. Die Idee und die Texte dazu haben mir gut gefallen und sie stimmen den Lesenden gut auf das Thema ein. Die Autorin veranschaulicht durch gute Beispiele, was sie in dem vorherigen theoretischen Teil erläutert hat.

Erst im zweiten Teil des Buches werden die einzelnen Räumlichkeiten ( Flur, Wohn-Esszimmer, Küche + Speisekammer, Schlafzimmer, Badezimmer, Kleiderschrank, Abstellraum + Waschküche, Kinderzimmer, Homeoffice und Keller+Dachboden) unter die Lupe genommen. Dank der Kapitel kann man Bereiche, die man nicht hat, gut überspringen und direkt zum nächsten Raum übergehen. Shira Gill geht auf den jeweiligen Raum ein, erzählt von ihren Erfahrungen mit ihren Kunden und geht auf einzelne Punkte näher ein. Sie macht Vorschläge und gibt Tipps, wie man das Chaos beherrschen bzw. beseitigen kann. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es die Checkliste. Anhand dieser Checkliste geht sie noch einmal die Methodenpunkte durch und fasst alles übersichtlich zusammen. Sie geht auch auf den Frust ein, der schnell entstehen kann und gibt Tipps, wie man diesen verhindern bzw. mindern kann. Und gleich vorweg: das Schwierigste am Ausmisten ist das Erhalten des neuen Zustandes.

Die Bilder sind sehr schön und sehr clean. Der Inhalt der Räume ist perfekt aufeinander abgestimmt und mich hat es ein wenig an ein teures Möbelhaus erinnert. Man darf sich hier nicht einschüchtern oder demotivieren lassen. Was mir jedoch gut gefallen hat, sind die vielen Nachhaltigkeitsempfehlungen. Nicht alles ist umsetzbar, aber zumindest versucht die Autorin darauf einzugehen und Anregungen für die Verwertung der aussortierten Sachen zu geben.

Das Buch hat mir gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist humorvoll, mitreißend und sehr deutlich. Sie trifft immer wieder den Nerv und wirkt trotzdem nicht belehrend.

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