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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2017

Politischer Thriller mit brisantem Inhalt

Blutzucker
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Das schon aus „Tag Null“ bekannte Personal, Kommissar Berg und seine Kollegin Landers, ermittelt wieder. Dennoch handelt es sich bei „Blutzucker“ um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, ...


Das schon aus „Tag Null“ bekannte Personal, Kommissar Berg und seine Kollegin Landers, ermittelt wieder. Dennoch handelt es sich bei „Blutzucker“ um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Der Vorgänger hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Leif Tewes thematisiert in seinem aktuellen Roman versteckten Zucker in Lebensmitteln. Auf einer gefährlichen Spurensuche von Frankfurt über Zürich bis nach Kolumbien deckt der Autor skrupellose Machenschaften und Zusammenhänge zwischen Food- und Pharmaindustrie auf. Es geht um Macht und Gier. Aber auch um eine große Liebe - und Rache.
Nicole ist tot. Sie war Journalistin und wollte zusammen mit Paul, einem Lebensmittelchemiker, den tödlichen Betrug mit verstecktem Zucker aufdecken. In Rückblenden wird erzählt, wie sie sich kennen und lieben lernten. Bis zu ihrer Reise nach Kolumbien, wo Nicole von einer Autobombe zerfetzt wird.
Steckt Pauls Arbeitgeber dahinter? WorldFood ist eine globale Lebensmittelfirma, die einen Pharmakonzern für Diabetesmedikamente aufgekauft hat.
Schwere Kost und eine Menge Informationen, dennoch hochspannend und bestens recherchiert. Selbst der Humor kommt nicht zu kurz. Gut finde ich, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt.
Auch mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht. Neben dem Kriminalfall gibt es Anspielungen zu weiteren Themen wie Vielschichtigkeit, ohne um Verständnis für Selbstjustiz zu werben. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Berg und Landers sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Zumal der Kommissar die Verbrecher nicht zwingend immer fängt oder fangen will.

Fazit: Brillanter Roman noir um die zentrale Frage: Was genau essen wir eigentlich?

Veröffentlicht am 26.04.2017

Die toten Vier

Die Grausamen
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Unzählige Male schon ist die dreizehnjährige Tessa Gibson in dem noblen Vorort, in dem sie lebt, von ihrer besten Freundin Sarah aus nach Hause gelaufen. Doch in dieser Nacht kommt sie dort nicht an, ...


Unzählige Male schon ist die dreizehnjährige Tessa Gibson in dem noblen Vorort, in dem sie lebt, von ihrer besten Freundin Sarah aus nach Hause gelaufen. Doch in dieser Nacht kommt sie dort nicht an, sondern verschwindet spurlos. Tessas Familie zerbricht - der Fall wird nie aufgeklärt, Tessas Leiche nie gefunden.
Zwanzig Jahre später rollen zwei abgehalfterte Ermittler, die in das Ressort Cold Cases strafversetzt wurden, den Fall neu auf. Gabriel ist Alkoholiker, traumatisiert von einer Familientragödie. Marta, eine ehemalige Drogenfahnderin, hat bei der Verfolgung eines Dealers versehentlich ihren Partner erschossen.
Die beiden stoßen auf eine heiße Spur: Kurz nach Tessas Verschwinden ereigneten sich vier brutale Morde an jungen, weißen Männern. Wo ist die Verbindung? Bei ihren Nachforschungen wird schnell klar, dass die Polizeiführung keinerlei Interesse an der Wahrheit hat. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt…
John Katzenbach ist mit „Die Grausamen“ erneut ein großer Wurf gelungen. Cold Cases faszinieren mich immer wieder. Der neue Roman ist spannend und unterhaltsam. Eine gute Mischung aus Psychothriller und Krimi. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Wie man es vom Autor gewohnt ist, lässt sich das Buch flüssig lesen.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Gabriel, genannt Gabe, und Marta sind mir sofort ans Herz gewachsen. Und so fiebert man mit beiden Protagonisten mit, wie Katzenbach sie in den vermeintlichen Untergang schickt. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Nichts ist, wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut. Fast jeder hat ein Geheimnis.
Die Geschichte nimmt viele überraschende Wendungen, bis zum unerwarteten Ende. Ein wirklich starkes Buch, das einen enormen Spannungsbogen bietet.

Fazit: Genialer Ermittler-Krimi. Abgründig und packend zugleich!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Mord im Mostviertel

Mostschlinge
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Das schon aus „Mostviertler“ bekannte Personal, Kommissar Brandner und sein einheimischer Kollege Reitbauer ermitteln wieder im Mostviertel in Niederösterreich. Der Vorgänger hatte mir gut gefallen und ...


Das schon aus „Mostviertler“ bekannte Personal, Kommissar Brandner und sein einheimischer Kollege Reitbauer ermitteln wieder im Mostviertel in Niederösterreich. Der Vorgänger hatte mir gut gefallen und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Auf Wunsch seiner Mutter stalkt Hans seine Schwester Resi. Juliana ist auch wieder mit dabei. Sie will Rache. Denn sie gehörte zu den großen Verlierern in „Mostviertler“. Damals war sie noch mit Hans liiert. Beide waren beim örtlichen Sportschuhersteller Schuster angestellt.
Nun wird ihre Mitbewohnerin Monika ermordet. Erdrosselt mit einem blauen Schnürsenkel. Sie war ebenfalls für die Firma Schuster tätig. Der vorbestrafte Mechaniker Bernd S. wird verdächtigt, Monika getötet zu haben. Oder war er einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort?
Die Polizei tappt im Dunkeln. Schaltet sogar einen Profiler ein. Doch schon bald wird eine weitere Frau tot aufgefunden. Ähnlichkeiten zu fünf Fällen in Portugal, zwei in Wien und den beiden im Mostviertel lassen auf einen Serienkiller schließen.
Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Brandner und Reitbauer kommen der Wahrheit nur langsam auf die Spur…
„Mostschlinge“ lässt sich wieder flott und flüssig lesen. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Die Geschichte nimmt viele überraschende Wendungen bis zum unerwarteten Ende. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht.
Immer mal wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Doch so schön der Wiedererkennungswert, so schwierig macht er das aktuelle Buch für Neu-Einsteiger. Last but not least gelingt Helmut Scharner ein Cliffhanger der neugierig macht, wie der Autor diese Reihe abschließen wird.

Fazit: Teil 2 der Mostviertel-Trilogie. Brandner ermittelt in Waidhofen.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Mmmh, lecker!

Mia liebt Pasta
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Mia liebt Pasta genau wie ich. Mia, die eigentlich Mirja Hoechst heißt, hat ein neues Kochbuch geschrieben und ich habe zwei ihrer Rezepte ausprobiert.
Der Inhalt gliedert sich in folgende Kapitel:
Grundrezepte
Gekocht
Gefüllt
Gebacken
Gekühlt
Gesüßt
Das ...


Mia liebt Pasta genau wie ich. Mia, die eigentlich Mirja Hoechst heißt, hat ein neues Kochbuch geschrieben und ich habe zwei ihrer Rezepte ausprobiert.
Der Inhalt gliedert sich in folgende Kapitel:
Grundrezepte
Gekocht
Gefüllt
Gebacken
Gekühlt
Gesüßt
Das meiste sind Hauptspeisen. Es gibt 3 Grundrezepte zu Pastateig, 4 x bunte Pasta, 4 Grundsaucen und 4 x Pesto. Ein Teil der Rezepte wird mit selbstgemachten Nudeln zubereitet. Bei einigen Rezepten hat man die Wahl, selbstgemachte oder gekaufte Nudeln zu verwenden und bei wieder anderen Rezepten stehen die fertigen Nudeln direkt in der Zutatenliste. Das finde ich prima.
Die Rezepte sind übersichtlich auf 2 Seiten ‚angerichtet‘: auf der einen Seite ein Foto, auf der anderen das Rezept. Diese sind in der Regel für 4 Personen und bestehen aus 4 Arbeitsschritten. Die Auswahl ist vielfältig, oft italienisch, manchmal asiatisch geprägt. Die Zutaten für die Gerichte sind problemlos zu beschaffen und auch die Zubereitung ist machbar. Das gefällt mir.
Last but not least, es handelt sich um ein vegetarisches Kochbuch. Spaghetti Bolognese sucht man hier also vergeblich…
Mias Kochbuch enthält Rezepte zum aktuellen Trend Gemüsenudeln sowie süße Pasta-Rezepte für außergewöhnlich köstliche Geschmackserlebnisse. One Pot Pasta mit Lauch und Pilzen hat mich unter „Gekocht“ besonders angesprochen. Bei „Gekühlt“ der Nudelsalat Caprese. Beide Gerichte waren einfach nach zu kochen und haben sehr gut geschmeckt.

Fazit: Ein gelungenes Kochbuch. Ein Muss für alle Pasta-Fans!

Veröffentlicht am 20.04.2017

Wahn oder Wirklichkeit?

Seelenfeindin
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„Seelenfeindin“ von Sabine Trinkaus ist ein fesselnder Psychothriller, der mit unseren Ängsten spielt. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie?
Sabine Trinkaus geht gleich in medias ...


„Seelenfeindin“ von Sabine Trinkaus ist ein fesselnder Psychothriller, der mit unseren Ängsten spielt. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie?
Sabine Trinkaus geht gleich in medias res: Wahn oder Wirklichkeit?
Zitat: » Er starrt sie an, bewegt die Lippen. Sie kann ihn nicht hören, da ist die Scheibe. Aber sie muss ihn nicht hören. Sie weiß, was er sagt, sie liest es von seinen Lippen, sie hat zu oft gesehen, wie diese Lippen diese Worte formen. Ich werde dich bestrafen, sagt er. Ich werde dich töten. «
Konstanze Friedrichs, eine prominente TV-Moderatorin, wird von ihrem Ex Klaus gestalkt. Aber stimmt das auch? Das nächste Kapitel wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Nadja Schönberg, der behandelnden Ärztin, erzählt. Auch Nadja hat Angst vor einem Mann. Wo ist die Verbindung?
Abschnitte in Kursivschrift verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Zitat:» Du denkst, die Angst ist nur in deinem Kopf. Du denkst, du verlierst den Verstand. Was, wenn du dich irrst? «
Nichts ist wie es scheint. Niemand ist so unschuldig wie er tut. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Ein erbittertes Psychoduell um Schuld und Rache beginnt...
„Seelenfeindin“ ist mein erstes Buch von Sabine Trinkaus. Den Stil fand ich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Bisschen abgehackt. Aber nach etwa 50 Seiten habe ich mich daran gewöhnt. Die Story ist spannend und wendungsreich erzählt. Das hat mich ein wenig an Fitzek und Strobel erinnert.

Fazit: Zwischen Wahn und Wirklichkeit. Ein hochspannender Psychothriller mit überraschendem Ende. Ich bin begeistert!