Politischer Thriller mit brisantem Inhalt
Blutzucker
Das schon aus „Tag Null“ bekannte Personal, Kommissar Berg und seine Kollegin Landers, ermittelt wieder. Dennoch handelt es sich bei „Blutzucker“ um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, ...
Das schon aus „Tag Null“ bekannte Personal, Kommissar Berg und seine Kollegin Landers, ermittelt wieder. Dennoch handelt es sich bei „Blutzucker“ um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Der Vorgänger hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Leif Tewes thematisiert in seinem aktuellen Roman versteckten Zucker in Lebensmitteln. Auf einer gefährlichen Spurensuche von Frankfurt über Zürich bis nach Kolumbien deckt der Autor skrupellose Machenschaften und Zusammenhänge zwischen Food- und Pharmaindustrie auf. Es geht um Macht und Gier. Aber auch um eine große Liebe - und Rache.
Nicole ist tot. Sie war Journalistin und wollte zusammen mit Paul, einem Lebensmittelchemiker, den tödlichen Betrug mit verstecktem Zucker aufdecken. In Rückblenden wird erzählt, wie sie sich kennen und lieben lernten. Bis zu ihrer Reise nach Kolumbien, wo Nicole von einer Autobombe zerfetzt wird.
Steckt Pauls Arbeitgeber dahinter? WorldFood ist eine globale Lebensmittelfirma, die einen Pharmakonzern für Diabetesmedikamente aufgekauft hat.
Schwere Kost und eine Menge Informationen, dennoch hochspannend und bestens recherchiert. Selbst der Humor kommt nicht zu kurz. Gut finde ich, dass es einen Soundtrack zum Roman gibt.
Auch mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht. Neben dem Kriminalfall gibt es Anspielungen zu weiteren Themen wie Vielschichtigkeit, ohne um Verständnis für Selbstjustiz zu werben. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Berg und Landers sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Zumal der Kommissar die Verbrecher nicht zwingend immer fängt oder fangen will.
Fazit: Brillanter Roman noir um die zentrale Frage: Was genau essen wir eigentlich?