Cover-Bild Der fürsorgliche Mr. Cave
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 01.02.2022
  • ISBN: 9783426282618
Matt Haig

Der fürsorgliche Mr. Cave

Roman
Sabine Hübner (Übersetzer)

Wie weit geht ein Vater, um seine Tochter vor der Welt zu schützen?
Beklemmend, bewegend und zutiefst zu Herzen gehend: Matt Haigs psychologischer Roman über die zerstörerische Kraft von Angst und Liebe.

Wann wird Liebe zu Besessenheit?
Drei Mal schon musste Antiquitätenhändler Terence Cave den Verlust eines geliebten Menschen verkraften: erst den Selbstmord seiner Mutter, dann den Mord an seiner Frau, und schließlich den tragischen Tod seines Sohnes Reuben. Geblieben ist ihm nur noch seine Tochter Byrony, Reubens Zwillingsschwester – und das Gefühl, dass ihm alle genommen werden, die er liebt.
Umso verzweifelter versucht Terence nun, seine wunderschöne Tochter vor jeder Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle! Doch die 15-jährige Byrony riskiert immer mehr, um aus dem goldenen Käfig ihres Vaters auszubrechen, und Terence muss sich fragen, ob er sie wirklich nur beschützen will?

Mit »Der fürsorgliche Mr Cave« hat der britische Autor Matt Haig hat einen ebenso anrührenden wie erschütternden psychologischen Roman über einen Vater geschrieben, dessen Fürsorge in Besessenheit zu kippen droht.
Die Sorgen und Nöte, die Angst-Störungen und Depressionen verursachen, kennt Matt Haig aus eigener Erfahrung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2022

Verstörend

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Terence Cave hat wirklich kein einfaches Los vom Schicksal zugeteilt bekommen. Er verliert bei einem Überfall seine Frau, als die Zwillinge Reuben und Bryony noch Babys sind. Und dann verstirbt bei einem ...

Terence Cave hat wirklich kein einfaches Los vom Schicksal zugeteilt bekommen. Er verliert bei einem Überfall seine Frau, als die Zwillinge Reuben und Bryony noch Babys sind. Und dann verstirbt bei einem Unfall auch noch Reuben. Gefangen in Wut, Trauer, Angst und Schmerz steckt Mr. Cave all seine Energie darin, seine Tochter Bryony zu beschützen. Wovor? Vor nicht weniger als der Welt, die jenseits der eigenen Haustür lauert.

Zuerst hatte ich unheimliches Mitleid mit der Figur des Mr.Cave, dem so viel Schreckliches widerfahren ist. Und ich konnte die Sorge um seine Tochter auch bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Aber irgendwann kippte es und ich habe eine totale Abneigung gegen diese Figur entwickelt. Ich war kurz davor, das Buch abzubrechen, denn seine Art Bryony zu beschützen ist so erdrückend, dass es selbst mich durch die Seiten hindurch einengte. Seine Gedankengänge und Handlungen laufen völlig aus dem Ruder. Und es ist auch häufig nicht einfach seinen oft sehr abschweifenden Gedankengängen auch zu folgen. Welche Empfindungen gehören zu ihm und welche entspringen seinen Wahnvorstellungen? Diese teils langen Monologe empfand ich mit der Zeit zunehmend langweiliger und sehr zäh.

Matt Haig ist ein von mir sehr geschätzter Autor, deshalb fällt es mir umso schwerer eine wirklich eindeutige Meinung zu dem Buch zu haben. Und eigentlich finde ich es auch großartig, wenn ein Autor bei mir solche Emotionen (positive wie negative) wecken kann. Psychologisch gesehen ist es ein sehr interessantes Buch, das den Leser wirklich Tief in die Psyche eines Menschen im seelischen Ausnahmezustand blicken lässt. Gleichzeitig empfinde ich die Zuspitzung der Situation bis zum Geschehen am Ende als zutiefst verstörend. Ein Buch, das ich zu Beginn noch gerne gelesen habe, das mich aber im weiteren Verlauf regelrecht von sich weggestoßen hat.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Befremdlich

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Dies ist ein sehr düsterer und deprimierender Roman aus der Hand von Matt Haig.
Ich habe diesen Autor letztes Jahr für mich entdeckt und sowohl die Mitternachtsbibliothek als auch andere Bücher von ihm ...

Dies ist ein sehr düsterer und deprimierender Roman aus der Hand von Matt Haig.
Ich habe diesen Autor letztes Jahr für mich entdeckt und sowohl die Mitternachtsbibliothek als auch andere Bücher von ihm konnten mich mit ihren Themen und den Ideen überzeugen. Dieses hier wirkt aber komplett anders.
Wir haben hier einen Vater, der verrücktspielt. Der seine Tochter Stalkt und Dinge unterstellt die er sich zusammenreimt.
Ich muss sagen ich fand den Vater (Mr. Cave) weder fürsorglich als auch beschützend. Er ist zu einem Freak mutiert, der einfach nur gruselig ist. Seine Handlungen waren nicht nachzuvollziehen.
Die Atmosphäre in dem Buch war bedrückend und man wusste nie wirklich, was als nächstes passieren wird, nur das es wahrscheinlich nichts Gutes ist.
Das hat sich durch das ganze Buch gezogen.
Letztendlich muss ich leider sagen, dass mich dieses Buch leider nicht begeistern konnte. Ich hoffe sehr das das nächste wieder mehr nach meinem Geschmack sein wird.

Veröffentlicht am 28.04.2022

Im Wahn

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"Der fürsorgliche Mr. Cave" (2008) ist ein Roman von Matt Haig, der den Abschiedsbrief eines Vaters an seine Tochter enthält, die er zuvor in seinem Macht- und Kontrollwahn immer mehr eingeengt hat.

Zum ...

"Der fürsorgliche Mr. Cave" (2008) ist ein Roman von Matt Haig, der den Abschiedsbrief eines Vaters an seine Tochter enthält, die er zuvor in seinem Macht- und Kontrollwahn immer mehr eingeengt hat.

Zum Inhalt:
Als Terence Cave nach seiner Frau auch seinen Sohn verliert, ist seine Tochter Bryony alles, was ihm noch bleibt. Er steigert sich immer weiter in einen Macht- und Kontrollwahn hinein und will jeden Aspekt ihres Lebens beherrschen. Sein immer extremeres Verhalten führt schließlich zu einer Katastrophe.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Es fehlen aber Höhen und Tiefen und Gefühle sind trotz des emotionalen Themas kaum spürbar. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive des Protagonisten Terence Cave in Form eines Briefes an seine Tochter. Verstärkt durch die Briefform wird die Geschichte zu einem eintönigen Monolog.
Da nur Fragmente der Vorgeschichte eingestreut werden, fällt es schwer einen Bezug zu den Charakteren aufzubauen. Die laut Klappentext zu bewältigende Trauer ist kaum vorhanden, stattdessen klingt der Protagonist mit seinen rechthaberischen Erklärungsversuchen eher nach einem tyrannischen Psychopathen mit Macht- und Kontrollwahn. Durch sein schlechtes Verhalten auch allen anderen gegenüber, wirkt er außerdem durchweg unsympathisch.

Ich hatte durch den Klappentext eine völlig andere Geschichte erwartet. Eigentlich sollte es ein Buch über Trauer, Angst und übertriebenem Beschützerinstinkt sein. Stattdessen habe ich den eintönigen, rechthaberischen Monolog eines Psychopathen gelesen. Dieses Buch war für mich leider inhaltlich und auch stilistisch ein Fehlgriff, woran auch der Versuch der versöhnlichen Einsicht auf den letzten Seiten nichts ändern konnte.

Fazit: Völlig anders als der Klappentext vermuten lässt, stehen hier statt Trauer und übertriebenem Beschützerinstinkt eher Macht- und Kontrollwahn im Mittelpunkt. Und stilistisch ist die gewählte Briefform eher schwach. Keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Einer Vater wird zum Psychopath

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Terence hat hat nach dem tragischen Tod seines Sohnes nur noch eines im Kopf - seine Tochter Bryony muss vor allem Übel dieser Welt beschützt werden, komme was wolle. Um ihr diesen Schutz in vollem Umfang ...

Terence hat hat nach dem tragischen Tod seines Sohnes nur noch eines im Kopf - seine Tochter Bryony muss vor allem Übel dieser Welt beschützt werden, komme was wolle. Um ihr diesen Schutz in vollem Umfang zu gewähren, fängt Terence an, ein Gefängnis aus Verboten, unnützen Regeln und Überwachung zu bauen, aus dem es für den Teenie kein Entrinnen gibt. Je mehr Zeit verstreicht, desto übergriffiger und wahnwitziger werden die "Schutzmaßnahmen", die Terence ergreift. Dabei merkt er nicht, dass er unweigerlich auf die Katastrophe zusteuert....


Ich habe den Schreibstil von Matt Haig in dem magisch-märchenhaften Buch "Die Mitternachtsbibliothek" kennen und lieben gelernt und mich daher auf die Veröffentlichung dieses Romans gefreut. Von der Presse als "faszinierender Roman" und "Pageturner" gelobt, sitzt die Messlatte entsprechend hoch.

Aber ich muss ganz ehrlich sagen, hier ist der Fall ins Bodenlose nicht aufzuhalten und ich wäre dankbar dafür gewesen, gleich zu Beginn des Buches entsprechende Hinweise zu erhalten, dass es hier um einen schwer psychisch gestörten Mann geht, der vor Nichts zurückschreckt.

Gerade Leser:innen mit entsprechender Krankheitsgeschichte könnten hier dazu animiert werden, bestimmte Handlungen nachzuahmen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Schilderungen Wahnvorstellungen, Psychosen, Angstzustände und Selbst-/Fremdgefährdung bei Betroffenen auslösen können...

Terence Cave entwickelt sich vom liebenden Vater immer mehr zum Psychopathen, der wirklich vor Nichts zurückschreckt, um seine Tochter vor der bösen Welt da draussen zu beschützen. Seine generalisierte Angststörung bestimmt nicht nur sein Leben, sondern zwingt ihn regelrecht dazu, seine Tochter zu überwachen. Erst sind es noch Regeln und Verbote, die das Leben des Teenies einschränken, aber es gipfelt in die totale Überwachung, als Terence seine Tochter nicht mehr aus den Augen lässt, ihr überall hin heimlich folgt und ein Babyfon in Bryonys Zimmer installiert, um alles mitzubekommen.

Man kann einen Menschen nicht besitzen und trotzdem vermittelt hier der Autor genau das - ein Getriebener, der von der fixen Idee besessen ist, seine Tochter als kostbarsten Besitz in seinem Leben anzusehen und diesen gilt es zu beschützen.

Der Roman ist in Briefform verfasst, kann aber auch durch die vertrauliche Anrede "Du" nicht die Nähe herstellen, um die Hauptfigur zu verstehen. Vielmehr frage ich mich, warum denn keiner sieht, in welcher psychischen Verfassung sich Terence befindet und welche Gefahr von ihm ausgeht. Seine Besessenheit macht mir Angst und ich fühle mich mit fortschreitender Lektüre immer mehr unwohl.

Unweigerlich steuert der Roman auf die Katastrophe zu, die sich nicht aufhalten lässt. Ich frage mich immer, warum greift ein Autor zu solchen Mitteln, um eine Geschichte zu erzählen und hoffe, dass die Handlung keine Nachahmer:innen finden wird.

Ich bleibe verstört, hilflos und enttäuscht zurück, denn dieses Buch spricht nicht von Vaterliebe, sondern von Paranoia und krankhaftem Wahn.


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