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Veröffentlicht am 24.04.2018

Geschmacksache!

Das Zedernhaus
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Simla, Indien, April 1908

In Simla, das vom Frühjahr bis zum Herbst der politische und gesellschaftliche Mittelpunkt von Britisch-Indien ist, ereignet sich während eines Gartenfestes ein Attentat auf ...

Simla, Indien, April 1908

In Simla, das vom Frühjahr bis zum Herbst der politische und gesellschaftliche Mittelpunkt von Britisch-Indien ist, ereignet sich während eines Gartenfestes ein Attentat auf den Vize-König. Der Vize-König bleibt unverletzt, aber der Attentäter wird erschossen.
Etwa zur gleichen Zeit bereitet sich in London Victoria Bredon auf ihre Hochzeit mit Jeremy Ryder vor. Während Victoria noch um eine recht einfache Hochzeit kämpft, bekommt ihr Verlobter vom britischen Geheimdienst den Auftrag in Simla Nachforschungen über das Attentat anzustellen. Die Hochzeit muss verschoben werden.
Ein Drama für Victoria, von dem sie sich nur langsam erholt, aber dann wird Jeremy in Simla vermisst........

Ein farbenprächtiger Roman, der von den Sinneseindrücken und Beschreibungen eines kleinen indischen Jungen lebt. Ich hatte einen spannenden historischen Roman über die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse Anfang des 20. Jahrhunderts in Britisch-Indien erwartet. Das erste Drittel des Romans hat meine Erwartungen auch voll erfüllt. Der britische Snobismus in der adeligen Gesellschaft wurde bei Victorias Hochzeitsplanungen deutlich beschrieben. In Simla wird die ignorante Herrschaft der Briten über die Inder aufgezeigt. Die Szenenwechsel zwischen London und Simla machen den großen Unterschied zwischen den beiden Kulturen deutlich. Die Beschreibung der jeweiligen Umgebung und besonders die Sinneswahrnehmungen (Geräusche und Gerüche) von Mahi, eines stummen indischen Jungen, lassen den Leser mittendrin sein und über eine Reise nach Indien sinnieren. Elend und Schönheit kommen in Mahis Beschreibungen gleichermaßen zur Geltung.
Als es aber darum ging, den spannenden Fall, das Attentat auf den Vize-Kanzler und das Verschwinden von Jeremy, zu lösen bzw. nachzuspüren, verflacht die Geschichte zusehends. Victoria stürzt sich unüberlegt in haarsträubende Abenteuer, aber immer wird alles gut. Jeder vermeintliche Feind entpuppt sich als Freund. Niemand kommt zu schaden, außer den Bösen. Der Roman entwickelte sich zur leichten und allzu seichten Strandlektüre.

Schade das Thema hätte mehr verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Athmosphäre
Veröffentlicht am 19.10.2017

Spannend aber auch irritierend

Schmidt ist tot
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Schmidt Patrick, wie er sich gerne vorstellt, erhält am frühen Morgen ein verwirrendes Telefongespräch von einem Herrn Müller von der Wiener Kriminalpolizei. Ihm wird in wenigen dünnen Worten mitgeteilt, ...

Schmidt Patrick, wie er sich gerne vorstellt, erhält am frühen Morgen ein verwirrendes Telefongespräch von einem Herrn Müller von der Wiener Kriminalpolizei. Ihm wird in wenigen dünnen Worten mitgeteilt, dass sein Bruder René Schmidt verstorben sei. Patrick möge nach Wien kommen. Nach mehreren Rückfragen erfährt Patrick, dass sein Bruder als Terrorist verdächtigt, verhaftet wurde und in der Haft Selbstmord begangen hat. Obwohl Patrick die ganze Affäre immer noch für einen Scherz seines Bruders hält, begibt er sich nach Wien um der Sache auf den Grund zu gehen. In Wien geschehen seltsame Dinge und Patrick fühlt sich verfolgt.
Wer ist die Frau auf der Beerdigung? Ist René jemand, der Selbstmord begeht? Fragen, die es zu beantworten gilt.

Ich habe mich etwas schwer getan mit diesem Roman. Die besondere Art der Erzählweise und der Dialoge war mir bereits in der Leseprobe aufgefallen. Die Denk- und Handlungsweise von Patrick sorgt nicht gerade für ein furioses Tempo, hat aber auch einen besonderen Charme. Trotzdem verspürte ich immer wieder Ungeduld aufwallen und hatte das Gefühl von Patricks Gedankengänge eingelullt zu werden.
Die Handlung geht in winzigen Schritten, die auch stets von Rückblendungen zu gemeinsamen Erlebnissen der Brüder unterbrochen wird, voran. Trotzdem gelingt es dem Autor die Situation um Patrick immer geheimnisvoller und bedrohlicher werden zu lassen. Im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und der Roman entwickelt sich zu einem richtigen Krimi. Mir erschien das Ende allerdings etwas übertrieben.
Versöhnt hat mich dann etwas der Prolog am Ende des Romans sowie der Epilog, der in eine positive Richtung blicken ließ.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Netter Urlaubsroman

Sommer unseres Lebens
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Miriam, Hanne und Claude, drei 25-jährige Frauen, lernen sich auf einer Reise nach Portugal kennen. Sie. verbringen eine wilde und leidenschaftliche Zeit am Atlantik-Strand. Am letzten Abend schwören sie ...

Miriam, Hanne und Claude, drei 25-jährige Frauen, lernen sich auf einer Reise nach Portugal kennen. Sie. verbringen eine wilde und leidenschaftliche Zeit am Atlantik-Strand. Am letzten Abend schwören sie sich nach 25 Jahren zu ihrem gemeinsamen 50. Geburtstag wieder an diesen Stand zu treffen. Obwohl sie sich mit den Jahren aus den Augen verloren haben, kontaktieren sie sich frühzeitig um ihre Reise zu planen und die eine oder andere von der Notwendigkeit der Reise zu überzeugen. Während der Fahrt in Claudes klapprigen Auto kristallisieren sie recht unterschiedliche Beweggründe zu dieser Reise heraus.

Von der Idee des Romans war ich sofort begeistert. Die Leseprobe hat mir auch sehr gut gefallen. Er hat auch stark begonnen, aber im Laufe der Geschichte ließ er stark nach. Mich hat nicht überrascht, dass die Frauen, die in den 25 Jahren unterschiedliche Leben gelebt haben, anfänglich etwas reserviert und verschwiegen waren. Aber jede zog förmlich ihr eigenes Ding durch und Hanne hinterging ihre Freundinnen massiv und wollte sich auch nach der Entdeckung nicht öffnen. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass keine Freundin wirklich an den Problemen der anderen interessiert war. Es wurde meist nicht zusammengesessen und geredet. Dass gegen Ende dann doch alle Probleme gelöst wurden, ist auch recht oberflächlich erzählt worden. Irgendwie machte das immer jede mit sich selbst aus. Also warum dann diese Revivalfahrt?
Der Schreibstil war locker und leicht zu lesen. Die drei Hauptfiguren sind gut beschrieben und ihre unterschiedlichen Charaktere herausgearbeitet worden. Und trotzdem fehlte mir immer etwas. Es wurde nie nachgehakt, nachgefragt, einzelnen Verhaltensweisen hinterfragt. Ich fand die Idee, drei Freundinnen sich nach 25 Jahren wieder an dem Ort treffen zu lassen, an dem sie den Sommer ihres Lebens verbracht haben, richtig gut, aber die Umsetzung hat mir nicht so gut gefallen. Schade

Veröffentlicht am 29.05.2017

Irritierend

Der Brief
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Marie Kluge, freie Journalistin in Hamburg, erhält einen an sich harmlosen, handschriftlichen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine. Aber dieser Brief ist sonderbar. Als Anschrift ist eine Ihr ...

Marie Kluge, freie Journalistin in Hamburg, erhält einen an sich harmlosen, handschriftlichen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine. Aber dieser Brief ist sonderbar. Als Anschrift ist eine Ihr unbekannte Adresse in Paris angegeben. Trotzdem ist er in Hamburg bei ihr angekommen. Auch der Absender gibt Marie zu denken. Soviel sie weiß wohnt ihre Schulfreundin noch mit ihrer Familie in ihrem Heimatort, angegeben ist aber eine Adresse in Berlin. Auch der Inhalt des Briefes stimmt nicht mit Maries Realität überein. Dieser Brief stellt das Leben von Marie und ihrer Lebensgefährtin auf den Kopf. Marie versucht in Paris dem Rätsel auf die Spur zu kommen und erlebt eine Überraschung.

Irgendwie hat mich dieses Buch enttäuscht. Ich hatte nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, eine andere Vorstellung von diesem Buch. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, einen Phantasieroman zu lesen, was gar nicht mein Fall ist.
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Obwohl ich zwischendurch immer wieder das Gefühl hatte, das ist nichts für mich, habe ich trotzdem immer weiterlesen müssen, weil ich immer noch Hoffnung hatte, dass sich die Geschichte auf eine logische Weise auflöst und weil es einfach spannend war.
Maries Suche nach ihrem anderen Ich oder ihrem Leben in Paris war interessant beschrieben, auch ihre Rückschläge und Zusammenbrüche waren für mich nachvollziehbar und spannend geschrieben.
Die eigentliche Intension der Autorin und das Ende waren für mich aber leider nicht greifbar.
Schade

Veröffentlicht am 04.03.2017

Nicht mein Ding

In jedem Augenblick unseres Lebens
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Tom Malmquist bringt seine fiebernde und hochschwangere Lebensgefährtin Karin wegen akuter Atemnot in die Notaufnahme der Entbindungsklinik. Nach etlichen Untersuchungen und Tests wird Tom klar, dass seine ...

Tom Malmquist bringt seine fiebernde und hochschwangere Lebensgefährtin Karin wegen akuter Atemnot in die Notaufnahme der Entbindungsklinik. Nach etlichen Untersuchungen und Tests wird Tom klar, dass seine Lebensgefährtin an lebensbedrohender Leukämie leidet. Das vollentwickelte Kind, seine Tochter Livia, wird mit Kaiserschnitt zur Welt gebracht, aber Karin stirbt trotz aufwendiger Behandlung und langem Kampf. Tom muss lernen ohne Karin zu leben und ihre gemeinsame Tochter aufzuziehen.

Was ich in der Leseprobe noch bewundert habe, nämlich in welch ruhiger und zurückhaltender Art Tom die schrecklichen Ereignisse mit seiner Lebensgefährtin Karin schildert, machte es mir auf Dauer fast unmöglich, das Buch zu Ende zu lesen. Die fehlende Kennzeichnung der direkten Rede machte den Text verwirrend und unübersichtlich.
Das Buch war schwer zu lesen, aber der Text gibt gut die Verlorenheit, Unsicherheit und Unübersichtlichkeit der Situation für die Angehörigen wieder.
Ich konnte immer nur eine gewisse Zeit lesen, sonst wurde ich in die Trostlosigkeit und Verlorenheit mit hineingezogen.
Für mich war dieses Buch zu trostlos, zu unübersichtlich und zu sprunghaft in Zeit und Raum. Der ständige Wechsel zwischen direkter Rede, einen anderen Ort oder auch einer anderen Zeit, Rückblenden, wie Tom Karin kennenlernt oder auch Gespräche, die er mit seinen Vater hatte, brachten meinen Lesefluss immer wieder zum Erliegen.