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Veröffentlicht am 04.04.2022

Die Geheimnisse der Vergangenheit

Das versunkene Dorf
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Capitaine Noémie Castain will mit ihrem Team einen gefährlichen Drogenhändler festnehmen, der mit einem Schrotgewehr drauflosschießt. Noémie erleidet schwere Verletzungen im Gesicht. Eine Gesichtshälfte ...

Capitaine Noémie Castain will mit ihrem Team einen gefährlichen Drogenhändler festnehmen, der mit einem Schrotgewehr drauflosschießt. Noémie erleidet schwere Verletzungen im Gesicht. Eine Gesichtshälfte wird für immer entstellt bleiben. Ihr Vorgesetzter will sie weghaben und schickt sie für 30 Tage in die südfranzösische Provinz, wo sie feststellen soll, ob es sich lohnt, dort eine Dienststelle zu unterhalten. Sie hat gerade ihren Abschlussbericht erstellt, als im Stausee eine Leiche in einem Plastikfass auftaucht. Die DNA-Analyse zeigt, dass es sich um eines der drei Kinder handelt, die verschwanden, als das alte Avalone im Stausee verschwand. Ein Verdächtiger war damals schnell ausgemacht, den man aber nie fassen konnte. Notgedrungen muss sich Noémie mit der Vergangenheit Avalones beschäftigen und die Leichen der anderen Kinder finden. Doch die Bewohner machen es ihr nicht leicht.
Mich hat dieser Krimi total begeistert. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist recht nüchtern, lässt sich aber sehr flüssig lesen.
Die Charaktere sind teils vielschichtig, teils etwas klischeehaft dargestellt. Noémie muss nicht nur mit ihrer Entstellung fertig werden, sondern auch damit, dass ihr Lebensgefährte und Kollege Adriel damit nicht fertig wird. Er hat nicht einmal den Mut, mit ihr zu reden. Auch ihr Chef traut ihr den Dienst nicht mehr zu und serviert sie ab. Zum Glück hat No mit Melchior einen tollen Therapeuten, der ihr zur Seite steht. In Avalone geht es beschaulich zu und Noémie muss damit erst einmal zurechtkommen. Dann wird sie mit dieser alten Geschichte konfrontiert, die bei den Bewohnern des Dorfes Wunden hinterlassen und zu manch wunderlichen Erklärungen geführt hat. Die alten Geheimnisse sollen aber nach Meinung einiger auch geheim bleiben. Da Noémie nicht nach Paris zurück darf, gräbt sie nun weiter und gerät sogar in Lebensgefahr.
Die Ermittlungen sind nicht einfach, denn das Wasser des Stausees hat die Spuren und Geheimnisse von damals überflutet. Aber Noémie Castain ist eine starke und fähige Person, die sich nicht so leicht geschlagen gibt.
Es ist ein sehr spannender und fesselnder Krimi, den ich nur empfehlen kann.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2022

„Ich habe keinen von ihnen vergessen.“

Wenn der Schatten kommt
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Im beschaulichen Eichstätt ist gerade erst die neue Kriminalpolizei-Inspektion eröffnet wurden, als es schon den ersten Fall für Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank gibt. In der ...

Im beschaulichen Eichstätt ist gerade erst die neue Kriminalpolizei-Inspektion eröffnet wurden, als es schon den ersten Fall für Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank gibt. In der Altmühl wurde eine tote alte Dame gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es klein Unfall, sondern Mord war. Nur die Identität lässt sich nicht feststellen. Ein Ohrring am Tatort führt zu Birgit Scherer, die sehr unfreundlich ist bei der Befragung. Aber es gibt keine weiteren Indizien, dass die Scherer etwas mit dem Fall zu tun hat. Aber Tessa möchte noch Einiges klären und verschwindet spurlos. Dann gibt es noch zwei weitere Tote in der Altmühl. Die Polizei versucht mit aller Kraft ihre Kollegin zu finden und die Morde aufzuklären. Was steckt dahinter?
Dies hier ist der erste Fall der Kripo Eichstätt. Der Schreibstil der Autorin Carmen Mayer liest sich sehr angenehm und der Fall ist wirklich spannend. Das Tagebuch der Irene Ott, aus dem immer wieder Teile in die Handlung eingefügt sind, ist erschreckend.
Die Charaktere sind glaubhaft dargestellt. Bergmann und Plank arbeiten gerade erst zusammen, doch sie sind sich sympathisch und gehen offen aufeinander zu. Aber auch die anderen Kollegen gefallen mir gut. Die Inspektion ist klein und man hilft sich, auch wenn nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun hat. Es zeigt sich dann auch, dass es hilfreich ist, wenn mehrere ihren Grips beitragen. Sogar ein eiligst ernannter Hilfspolizist zeigt, dass er sehr clever ist.
Bei den Ermittlungen ergeben sich immer wieder neue Sichtweisen und Wendungen, die dafür sorgen, dass es spannend bleibt. Auch wenn man recht früh ahnen kann, wer die alten Leute getötet hat, so ist es doch ziemlich verstörend, wenn man das ganze Ausmaß überblickt. Die Abgründe, die sich da auftun, sind erschreckend.
Ich hoffe, es gibt noch weitere Fällt für dieses Ermittlerteam, denn dieser Krimi ist sehr spannend und lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2022

Ein nebulöser Fall

Nebelopfer
9

An einem alten Galgenbaum wird an einem nebligen Morgen im Februar ein Toter gefunden. Er hat ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu ...

An einem alten Galgenbaum wird an einem nebligen Morgen im Februar ein Toter gefunden. Er hat ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Damit kann Frieda Paulsen nichts anfangen, aber Bjarne Haverkorn erinnert sich an den Fall, bei dem ein Bauer verurteilt wurde wegen Mordes an seiner Familie. Hat man damals den Falschen verurteilt? Schon bald gibt es einen weiteren Todesfall, bei dem ein weiterer Zeuge aus dem damaligen Prozess ums Leben kommt. Die Zeit drängt, denn sonst könnte es weitere Opfer geben.
Dies ist nun bereits der fünfte Band aus der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Auch dieses Mal gelang es der Autorin wieder, mich bis zum Ende an der Nase herumzuführen, da es immer wieder Wendungen gab, die meinen Verdacht in Frage stellten. Auch wenn man jedes Buch für sich alleine lesen kann, so ist es doch schön, die Entwicklung der Protagonisten von Anfang an zu verfolgen.
Auch bei diesem Krimi nimmt das Privatleben der Protagonisten wieder viel Raum ein, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Anfangs hatte ich mit Frieda so meine Probleme, doch sie wurde mir dann immer sympathischer. Doch dieses Mal war sie wirklich neben der Spur, denn ihr Lebensgefährte wird mit seinen Verletzungen nicht fertig und Bjarne Haverkorn bereitet ihr auch Sorgen, da er wegen des alten Falls auch in Gefahr geraten könnte. Sie bekommt auch noch einen neuen Kollegen, Leonard Bootz, der etwas zu viel durch ihre Gedanken geistert. Er wirkt am Anfang ziemlich arrogant, entpuppt sich dann aber als fähiger Kollege, der mit Frieda ein gutes Team bildet. Alle Charaktere sind individuell und authentisch dargestellt.
Der jetzige Fall lässt sich nur lösen, wenn auch die Vergangenheit nochmals betrachtet wird, was dem Vorgesetzten von Frieda und Leonard nicht gefällt. Als sie den überlebenden Thies befragen, kommt den Ermittlern ein furchtbarer Verdacht.
Auch dieser Fall war wieder spannend und schwer zu durchschauen. Mir bereitet es immer wieder Freude, im Elbmarsch mit zu ermitteln.

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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.03.2022

Es braut sich was zusammen

Der Mut der Frauen
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Auch weiterhin gibt es düstere Wolken über Bernried am Starnberger See, denn die Naziherrschaft wird immer einengender. Elisabeth ist wieder schwanger. Sie freut sich auf ihr Kind, ist aber auch in Sorge, ...

Auch weiterhin gibt es düstere Wolken über Bernried am Starnberger See, denn die Naziherrschaft wird immer einengender. Elisabeth ist wieder schwanger. Sie freut sich auf ihr Kind, ist aber auch in Sorge, ob dieses Mal alles in Ordnung ist. Aber auch Wilhelmine ist in Sorge, denn sie hat nach Martins Verhaftung nun schon monatelang nichts von ihm gehört. Derweil werden in den Fabriken der Falkenbachs und Lehmanns Waffen unentwegt produziert, doch die Nazis können einfach nicht genug bekommen. Wird es gelingen, die Familie zusammenzuhalten und alle Gefahren abzuwenden?
Auch dieser Band aus der Falkenbach-Saga hat mich wieder begeistert. Der Schreibstil der Autorin Ellin Carsta ist einfach toll zu lesen. Diese Familiengeschichte ist interessant und spannend, denn die Familien müssen sich mit immer neuen Schwierigkeiten auseinandersetzen und das Regime trägt seinen Teil dazu bei. Manchmal gibt es große Glücksmomente, die aber immer wieder vom drohenden Unheil überschattet werden.
Es gibt eine ganze Reihe von Personen, die in dieser Reihe beteiligt sind. Auch wenn es in diesem Band im Wesentlichen um die Frauen der Familien geht, so tragen doch alle Personen ihren Teil zur Geschichte bei. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Nicht alle sind sympathisch und es gibt innerhalb der Familie Gräben, die nicht einfach überwunden werden können. Trotzdem versucht Paul-Friedrich von Falkenbach die Familie zusammenzuhalten und zu schützen. Aber es gibt Entscheidungen, die einige Familienmitglieder hinter dem Rücken der anderen treffen.
Diese fesselnde und komplexe Familiengeschichte mit interessanten Charakteren spielt in einer Zeit, die zunehmend düsterer wird. Ich kann diese lesenswerte Reihe nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Spannender Auftaktband

Schwarzlicht
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Die Autorin Camilla Läckberg hat gemeinsam mit dem Mentalist Henrik Fexeus diesen spannenden Krimi geschrieben, welcher Teil der „Dabiri-Walder-Trilogie“ ist. Es beginnt auch gleich sehr spannend und ein ...

Die Autorin Camilla Läckberg hat gemeinsam mit dem Mentalist Henrik Fexeus diesen spannenden Krimi geschrieben, welcher Teil der „Dabiri-Walder-Trilogie“ ist. Es beginnt auch gleich sehr spannend und ein wenig gruselig, denn eine Frau wird in eine Kiste gesperrt und diese mit Schwertern durchbohrt. Da alles an einen missglückten Zaubertrick erinnert, holt sich die Kommissarin Mina Dabiri den Mentalist Vincent Walder mit ins Boot. Doch erst als ein weiterer Mord passiert, erkennen sie, was wirklich hinter allem steckt und dass sie den Täter kriegen müssen, bevor weitere Morde geschehen.
Mich hat dieser Krimi gleich gepackt und es fiel mir wirklich schwer, das Buch zwischendurch wegzulegen.
Die Charaktere sind interessant dargestellt. Sowohl Mina als auch Vincent sind keine einfachen Menschen. Mina ist eine kompetente und engagierte Polizistin, die aber ihre Schwierigkeiten mit anderen Menschen hat. Mentalist Vincent kann Menschen „lesen“ und er möchte mit seinen Fähigkeiten helfen, den Fall zu lösen. Aber er hat eine Autismus-Spektrum-Störung, die es ihm schwer macht, mit anderen Menschen zurechtzukommen. Es sind also zwei sehr komplexe Persönlichkeiten, die hier zusammenarbeiten wollen, was aber anfangs nicht leicht ist. Auch die anderen Charaktere haben alle ihre kleinen oder größeren Probleme, so richtig sympathisch war mir niemand.
Auch wenn mir die Handlung stellenweise etwas konstruiert vorkam, so hatte mich die Geschichte dennoch gepackt und ich bin schon gespannt auf die Folgebände.
Mir hat dieser spannende Krimi mit dem Ungewöhnlichen Ermittlerpaar jedenfalls gut gefallen.

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