Profilbild von Nati

Nati

Lesejury Star
offline

Nati ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nati über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

Nichts ist wie es scheint

Böse Absichten
0

Der Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wollte gemeinsam mit seiner jungen Frau Rie nach Kanada auswandern. Die Kisten waren gepackt und befanden sich auf den Weg nach Vancouver. Die letzten beiden Tage bevor ...

Der Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wollte gemeinsam mit seiner jungen Frau Rie nach Kanada auswandern. Die Kisten waren gepackt und befanden sich auf den Weg nach Vancouver. Die letzten beiden Tage bevor die Reise los ging, wollte das Ehepaar in einem Hotel übernachten. In ihrem Haus war nur noch das Arbeitszimmer eingerichtet, dort wollte Kunihiko Hidaka die letzten Seiten für einen Fortsetzungsroman vollenden, da der Lektor auf die Manuskriptabgabe drängte. Als sein Jugendfreund Osamu Nonoguchi ihn wie verabredet einen Besuch abstatten will, ist das Haus dunkel. Er telefoniert mit der Ehefrau, die einen Schlüssel hat. Zusammen gehen sie ins Haus und finden die Leiche von Hidaka in einem verschlossenen Raum. Kommissar Kaga, der früher gemeinsam mit Osamu Nonoguchi an einer Schule unterrichtet hat, übernimmt den Fall. Rie und Osamu Nonoguchi haben ein wasserfestes Alibi und kein Motiv. Welche Rollen spielen die Nachbarin, mit der Hidaka sich wegen der Katze gestritten hat und Miyako Fujio, die die Persönlichkeitsrechte ihres Bruders in einem Roman verletzt sieht?

Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Ich-Perspektiven erzählt, zum einen anhand der genauen Aufzeichnungen von Osamu Nonoguchi und dann stellt Kommissar Kagas seine Überlegungen an. Obwohl der Täter schon früh bekannt ist, war die Suche nach dem Motiv sehr spannend geschildert und ständig gab es neue Wendungen, die mich sehr überrascht haben.

Da dies mein erster japanischer Kriminalroman war, musste ich mich zunächst an die fremden Namen gewöhnen, da aber die Zahl der handelnden Personen gering war, hatte ich mich nach wenigen Seiten darauf eingestellt. Entgegen meiner Vorstellung von einer blumigen Sprache, waren die Sätze knapp, sachlich und klar formuliert. Mir hat die intelligente Darstellung des Falles gefallen. Beim Miträtseln habe ich klaglos versagt. Wer unblutige Krimis liebt und gern selber rätselt, wird an dem Roman „Böse Absichten“ seine Freude haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2022

Brennender Fluss

Brennender Fluss
0

Nach „Eisiges Geheimnis“ ist dies der zweite Band von Karin Salvalaggio um die eigenwillige Ermittlerin Macy Greeley.

Drei Freunde haben sich verabredet, doch es treffen nur Dylan und Tyler ein, John ...

Nach „Eisiges Geheimnis“ ist dies der zweite Band von Karin Salvalaggio um die eigenwillige Ermittlerin Macy Greeley.

Drei Freunde haben sich verabredet, doch es treffen nur Dylan und Tyler ein, John Dalton lässt sich nicht blicken. Sie sind beunruhigt, denn durch die Hitzewelle im Land ist der Wasserspiegel des Sees gesunken und schon bald kann der Pickup von Ethan Green durch die Löschflugzeuge gesichtet werden, den sie dort vor einem Jahr ins Wasser gestürzt haben. Sie planen die Klippe zu sprengen, um einer Entdeckung vorzubeugen.
Inzwischen wurde der sechsundzwanzigjährige John Dalton, ein ehemaliger Soldat aus Afghanistan, nach dem Besuch einer Bar, durch drei Schüsse getötet und in einer Gasse aufgefunden. Detective Macy Greeley wird ins Flathead Valley gerufen, um dort zu ermitteln. Die Bewohner des dünnbesiedelten Landes sind Fremden gegenüber misstrauisch und nur langsam tauen sie gegenüber Macy auf. Der Tod von John Dalton wird von allen fassungslos aufgenommen, denn er war freundlich und hatte keine Feinde. Im Laufe ihrer Ermittlungen stößt Macy auf viele Ungereimtheiten, die sie sich nicht erklären kann. Gekonnt werden die privaten Probleme der alleinerziehenden Macy Greeley mit eingeflochten. Pikanterweise ist der Vater ihres Sohnes Ray Davidson gleichzeitig ihr Chef, der sich gegen ihren Willen in die Ermittlungen einmischt.

Das Buch ist atmosphärisch sehr gut geschrieben. Der Leser spürt regelrecht die flimmernde Hitze und den Rauch, der durch das Tal zieht. Daher finde ich auch das Cover sehr passend zum Inhalt und zum Titel. Die erste Hälfte des Buches empfand ich doch etwas langatmig und wirkte etwas zäh, obwohl die Autorin den Leser auf viele falsche Fährten lockt. Die Spannung kam dann in der zweiten Hälfte mit überraschenden Wendungen auf. Trotz den anfänglichen Längen fühlte ich mich gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2022

Liebe zwischen Ost und West

Liebe in Sommergrün
0

Ein denkwürdiger Tag ist der 1. Juli 1990 für Deutschland in Ost und West. Es gibt eine gemeinsame Währung und die Grenzkontrollen werden aufgehoben. Die Eltern von Kathrin Bahrenbeck warten auf die Rückübertragung ...

Ein denkwürdiger Tag ist der 1. Juli 1990 für Deutschland in Ost und West. Es gibt eine gemeinsame Währung und die Grenzkontrollen werden aufgehoben. Die Eltern von Kathrin Bahrenbeck warten auf die Rückübertragung ihrer Gurkenfabrik, die schon immer in Familienbesitz war. Nun benötigen sie einen Kredit von der Bank und müssen ein Unternehmenskonzept erstellen. Bei ihrem Banktermin treffen sie auf den jungen Berater Julian Albrecht, der seinen ersten Tag in der Bankfiliale hat. Vorher war er in Köln beschäftigt und wurde von seiner Firma für ein Jahr in den Spreewald geschickt. Julian soll bei der Konzepterstellung helfen und sich vor Ort alles ansehen. Auf dem Hof von Familie Bahrenbeck treffen Julian und Kathrin aufeinander. Kathrin verfällt sich sehr abweisend gegenüber den arroganten Banker aus Westdeutschland. Doch im Laufe der Zeit verlieben sich beide in einander. Ein Unglück führt zu einer Trennung und jeder schlägt einen eigenen Weg ein. Durch Zufall treffen sie sich 25 Jahre später. Kann die Liebe diese Zeit überstehen?

Das Buch ist ein unterhaltsamer Frauenroman, in einem lockeren leichten Stil geschrieben Die Geschichte versprüht eine Leichtigkeit, die aber nie ins Platte abdriftet. Sie zeigt auch auf wie wichtig die Familie ist.
Nach den ersten Seiten hatte ich erwartet, dass die Gegensätze zwischen Ost- und Westdeutschland nach der Wende mehr herausgearbeitet worden wären, zu meinem großen Bedauern geschah dieses aber nicht.
Jedes neue Kapitel wurde eingeläutet mit einem wunderschönen Zitat, welches inhaltlich zu dem nachfolgenden Abschnitt hervorragend passte. Diese Zitate haben mir sehr gefallen, man konnte sie sich wie bei einer Praline auf der Zunge zergehen lassen. Am Ende des Buches befinden sich noch einige Rezepte aus dem Spreewald.
Wer einmal vom Alltag abschalten möchte oder als Urlaubslektüre, kann mit diesem Buch nichts verkehrt machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.03.2022

Mord im Wiener Opernhaus

Wiener Totenlieder (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 1)
0

In ihrem Krimidebüt entführt die Autorin Theresa Prammer ihre Leser ins bekannte Opernhaus nach Wien, dies bildet eine ungewöhnliche Kulisse für die Morde mit sehr ausgefallenen Mordinstrumenten.

Der ...

In ihrem Krimidebüt entführt die Autorin Theresa Prammer ihre Leser ins bekannte Opernhaus nach Wien, dies bildet eine ungewöhnliche Kulisse für die Morde mit sehr ausgefallenen Mordinstrumenten.

Der Tenor Wilhelm Neumann ist überglücklich als Monostatos in einer modernen Fassung der Zauberflöte singen zu können. Doch sein Kostüm macht beim Anziehen Probleme, seinen Garderobier findet er eingesperrt auf der Toilette, doch die Zeit reicht nicht mehr sich vollständig umzuziehen und so betritt er die Bühne in Unterhose und einen schnell übergeworfenen Bademantel. Er verspürt einen plötzlichen Schmerz und stürzt in den Orchestergraben, durchbohrt von einer Metallplatte aus seinem Kostüm.

Hannes Fischer von der Polizei bittet Lotta Fiore, eine Kaufhausdetektivin um Hilfe, da dieses bereits der zweite Mord an der Wiener Oper war, denn bereits vorher kam eine Soubrette ums Leben, als sie unter einem Kulissenteil begraben wurde. Er will Lotta als Statistin einschleusen, denn ihr würde man mehr anvertrauen, als der Polizei, da ihre verstorbene Mutter eine bekannte Operndiva war und sie sich im Opernhaus auskennt. Doch ihre Undercovertätigkeit soll Lotta nicht allein durchführen, Clown Foxi mit richtigem Namen Konrad Fürst, ein ehemaliger Ermittler, soll ihr zur Seite stehen. Konrad Fürst, wurde vor mehr als zwanzig Jahren aus dem Polizeidienst entlassen, als ihn ein Schicksalsschlag traf. Seine damals vierjährige Tochter verschwand spurlos auf einem Parkfest. In einem Fluss fand man den Rucksack des Mädchens und es wurde vermutet, dass das Kind ertrunken ist. Doch die Leiche wurde nie gefunden Die Ermittlungen wurden eingestellt und Konrad ist fest überzeugt, dass seine Tochter noch lebt.
Die beiden ungewöhnlichen Ermittler nehmen an den Proben und Vorstellungen teil, doch sie haben das Gefühl den Mörder nicht näher zu kommen. Obwohl weitere Morde geschehen, wird das Wiener Opernhaus nicht geschlossen, denn die Vorstellungen sind komplett ausgebucht.

Schon nach den ersten Seiten wird klar, dass es sich bei diesem Buch um einen abwechslungsreichen Krimi handelt, der nicht nur wegen den Morden das Interesse weckt, sondern man ist auch auf die ungewöhnlichen Undercoverermittler gespannt und möchte Näheres über ihren Hintergrund erfahren. Die Ermittlungen werden durch kurze Einschübe unterbrochen, die von einem Mädchen handeln, die unter Albträumen leidet. Erst am Schluss wird klar, wer dieses Mädchen ist.
Die Charaktere der Protagonisten sind gut und authentisch gezeichnet. Die Beschreibungen vor und hinter der Bühne sind der Autorin gelungen und man merkt dass Theresa Prammer selbst als Schauspielerin gearbeitet hat. Das Buch endet mit einem Finale und einem Happy End. Bis zum Schluss fühlte ich mich gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2022

Das Geheimnis des Genter Altars

Das Geheimnis des Genter Altars
0

Im Jahre 1314 werden auf der sogenannten Judeninsel in Paris zwei Männer grausam verbrannt. Im Angesicht des Todes schwören sie vor Gott, dass sie unschuldig sind und verfluchen ihre Verfolger.
Weiter ...

Im Jahre 1314 werden auf der sogenannten Judeninsel in Paris zwei Männer grausam verbrannt. Im Angesicht des Todes schwören sie vor Gott, dass sie unschuldig sind und verfluchen ihre Verfolger.
Weiter geht die Zeitreise und führt den Leser nach Gent ins Jahr 1934. Bei einem Beutezug beobachtet der Gelegenheitsdieb Pierre Renard zwei Männer, die in die Kathedrale eindringen und in der St. Johannes-Kapelle sich am berühmten Altar der Gebrüder Eyck zu schaffen machen. Dort entwenden sie die Tafel der „Gerechten Richter“. Trotz Erpresserbriefe und einer nicht vollständigen Geldübergabe laufen die Ermittlungen ins Leere.

Die Gegenwart beginnt in Köln. Daniel entdeckt in der verwüsteten Wohnung seines Nachbarn und Freundes Juri, dessen Leiche. Er stürzt zurück in seine Wohnung und ruft die Polizei. Doch als die Polizei kommt ist die Leiche verschwunden. Überraschend bekommt Daniel Besuch von Juris Schwester Mara, die von Juri eine mysteriöse E-Mail bekommen hatte. Beide wollen den Tod von Juri aufklären und stoßen auf das Geheimnis der verschwundenen Tafel des Genter Altars. Doch was hat Juri damit zu tun?

Beim Lesen wurde ich an die Bücher von Dan Brown erinnert. Um die verschwundene Tafel der „Gerechten Richter“ des Genter Altars ranken sich seit an Beginn Legenden und um den angeblich im Bild versteckten Schlüssel zu einem großen Mysterium. Bis heute ist diese Tafel verschwunden.

Der Roman liest sich flüssig, trotz der zum Ende hin gehäuften geschichtlichen Fakten. Die Beschreibungen sind sehr detailliert ausgeführt ohne langatmig zu sein. Sehr schnell entstand in meinem Kopf ein Bild der jeweiligen Situation. Mir gefiel ganz besonders, dass Klaus-Jürgen Wrede in seinem Roman zahlreiche historische Fakten und Ereignisse mit verarbeitet hat. Dazu gibt er zusätzliche Erläuterungen in seinen Anmerkungen am Ende des Buches. Neben der angenehmen Unterhaltung durch das Buch habe ich auch noch einiges wissenswertes erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere