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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2017

Auf und davon

Nächster Halt: Thailand
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Im ersten Band des "Lonely Hearts Travel Clubs" entführt die Autorin Katy Colins den Leser nach Thailand. Im Mittelpunkt steht die End-Zwanzigerin Georgia Green, die zwar keinen Verlobten mehr, aber einen ...

Im ersten Band des "Lonely Hearts Travel Clubs" entführt die Autorin Katy Colins den Leser nach Thailand. Im Mittelpunkt steht die End-Zwanzigerin Georgia Green, die zwar keinen Verlobten mehr, aber einen triftigen Grund hat, nun ihrem Fernweh nachzugeben. Nachdem ihre Hochzeit geplatzt ist, verkauft sie ihr Haus, kündigt ihren Job und schnallt sich zum ersten Mal im Leben einen Rucksack um. In Thailand findet sie allerdings statt der erhofften Erkenntnis zunächst nur Mehrbettzimmer, Ungeziefer und extrascharfes Essen – aber auch ein paar unwiderstehliche Reisebegleiter. Und vor allem lernt Georgia, auf wie vielen Wegen das Glück zu erreichen!

Das Cover ist sehr farbenfroh gestaltet und weckt die Reiselust im Betrachter. Der stilisierte Kofferanhänger gibt das Reiseziel an, und der schneeweiße Sandstrand mit den kleinen Schiffen weckt das Fernweh. Im Hintergrund erkennt man noch das Motiv eines Flugzeugs, das die Abenteuerlust schürt. Auch der Titel ist sehr gut gewählt und weckt eine gewisse Erwartungshaltung. Er wird in einer markanten, knalligen Farbe in Szene gesetzt; die Schrift ist etwas verspielt, aber sehr ansprechend.

Katy Colins schreibt in einem Stil, der mich an die Bridget-Jones-Bücher von Helen Fielding erinnert. Sehr locker, ungezwungen und witzig. Die Autorin spielt mit vielen Klischees; vor allem die Trinkfestigkeit und Leichtgläubigkeit von männlichen und weiblichen Touristen wird tüchtig auf die Schippe genommen.

Das Setting ist gut gewählt. Die Autorin entwirft ein sehr realistisches Bild. Georgias Reiseziel Thailand hat nicht nur positive Seiten, wie uns die Werbung weis machen will, sondern auch ein ausgesprochen hässliches Gesicht, was vor allem für die touristische Hochburg Bangkok gilt. Betrug, Saufgelage, Schmutz und Ungeziefer werden nicht verschwiegen, und das halte ich für sehr gut.

Das Geschehen wird aus der Sicht der Protagonistin Georgia Green geschildert. Sie ist eine typische Britin, die von einem Fettnäpfchen ins nächste schlittert. Aufgrund ihrer Naivität wird sie von vielen Menschen ausgenutzt und manipuliert. Gerade auf der Reise muss sie viele bittere Erfahrungen sammeln, aber sie verändert sich im Laufe der Zeit zu ihrem Vorteil und entwickelt sich zu einer selbstsicheren Frau, die sich selbst etwas zutraut.

Leider hat mich der Roman nicht völlig überzeugen können. Deshalb vergebe ich 3,5 Sterne für eine amüsante, leichte Urlaubslektüre, die sich gut für den Pool oder den Strand eignet. Auf die nächsten Stationen des "Lonely Hearts Travel Club" bin ich sehr gespannt.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Zwischen den Zeilen

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Der Roman "Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" von Kristina Günak erzählt von der Pressereferentin Bea Weidemann, die in einem kleinen Verlag arbeitet. Als ihr Arbeitgeber in eine finanzielle Krise ...

Der Roman "Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" von Kristina Günak erzählt von der Pressereferentin Bea Weidemann, die in einem kleinen Verlag arbeitet. Als ihr Arbeitgeber in eine finanzielle Krise schlittert, muss der Bestseller-Autor Tim Bergmann unbedingt einen wichtigen Leserpreis gewinnen. Natürlich ist ein Haken an der Sache: Tim hält nichts von Plänen und tut eigentlich vor allem das, was er will. Bea wird für die kommende Lesereise als seine persönliche "Anstandsdame" abgestellt. Doch während sie versucht, das Chaos von Tim - und sich - fernzuhalten, stellt sie fest, dass es vielleicht doch das Unvorhersehbare im Leben ist, das glücklich macht ...

Das Cover des Romans ist für meinen Geschmack etwas zu nichtssagend geraten. Auf einem Blatt sind viele kleine Kritzeleien zu sehen, die während einer langweiligen Sitzung entstanden sein könnten. Der einzige Anhaltspunkt, dass es sich um einen Liebesroman handelt, ist ein mauvefarbenes Herz, das wie an einem Ballon in der rechten oberen Ecke des Covers zu schweben scheint. Der Titel des Romans ist in einer dunkelblauen Schreibschrift gehalten. Er ist eingängig, aber wenig spektakulär und zieht nicht unbedingt die Aufmerksamkeit von Lesern auf sich.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Bea erzählt. Sie ist eine sympathische Protagonistin, die ihre Arbeit liebt und einen durchorganisierten Eindruck macht. Manchmal läßt sie sich von ihren Kollegen ausnutzen; aber sie macht im Laufe der Handlung eine sehr positive Entwicklung durch und lernt sich selbst zu behaupten.

Dagegen ist Tim Bergmann ein schwer zu durchschauender Charakter, der wegen seines exzentrischen Benehmens etwas befremdlich auf den Leser wirkt. Seine Handlungen lassen sich oft nicht erklären; wie in einem Puzzle erfährt der Leser Stück für Stück mehr über ihn und über seine besondere Motivation, Bücher zu schreiben.

Auf der ersten Blick scheint Bea überhaupt nicht mit dem Star-Autor Tim Bergmann zu harmonieren, der sich manchmal wie ein enfant terrible im Literatur-Geschäft aufführt. Die Lese-Reise wird für Bea und Tim zu einem wichtigen gemeinsamen Erlebnis, auf dem sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, in der sie vergleichbare schlimme Erfahrungen machen mussten.

Kerstin Günak schreibt in einem angenehmen, ruhigen Stil; hin und wieder blitzt etwas Humor auf, und das Buch lässt sich mühelos lesen. Leider kommt die Spannung in diesem Buch etwas zu kurz und die Handlung plätschert ohne große Höhepunkte dahin. Deshalb kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Mehr Muskeln...

Strongfood – Das Kochbuch
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Das Buch "Strongfood. Das Kochbuch. Wer Muskeln will, muss richtig essen" von Prof. Dr. Ingo Fröböse zeigt anhand wissenschaftlich entwickelter Kochrezepte für den Alltag, wie man sich zielgerichtet, effizient ...

Das Buch "Strongfood. Das Kochbuch. Wer Muskeln will, muss richtig essen" von Prof. Dr. Ingo Fröböse zeigt anhand wissenschaftlich entwickelter Kochrezepte für den Alltag, wie man sich zielgerichtet, effizient und dabei genussvoll ernährt.

Das Cover des Buches gefällt mir überhaupt nicht. Für meinen Geschmack ist es viel zu einfallslos gestaltet worden. Es ist in einem knalligen gelben Farbton gehalten, und der plakative Titel des Buches wird in riesigen ettgedruckten Buchstaben, die in weiß und schwarz gehalten sind, in Szene gesetzt. Die Farbkombination Schwarz - Gelb weckt im mir Assoziationen mit einem bekannten Fußballverein, Aber vielleicht sind Männer, die in ihrer Freizeit kicken und in Buchhandlungen stöbern, die relevante Zielgruppe dieses Buches.

Inhaltlich gliedert sich das Buch in zwei Teile. Im ersten Teil werden ausführlich die Zusammenhänge zwischen Nahrungsaufnahme und Muskelaufbau erläutert. Die Aufmachung ist sehr reduziert ; alle verwendeten Fotos und Grafiken sprechen eher einen männlichen Leser an. Besonders auffällig fand ich, dass alle wichtigen Sätze in den einzelnen Sinnabschnitten in dem gleichen knalligen gelben Farbton hervorgehoben werden, der auch für das Cover verwendet worden ist.

Der zweite Teil enthält viele Rezepte, die mit ansprechenden Farbfotos versehen sind. Sie sind in einzelne Rubriken gegliedert, richten sich an Ausdauer- und Kraftsportler und lassen sich leicht zubereiten. Leider werden die Bedürfnisse von Vegetariern und/oder Veganern zu wenig berücksichtigt. Ausprobiert habe ich Bananen-Pancakes und Milchreis-Quark-Auflauf mit Himbeeren; die Gerichte waren unkompliziert und haben gut geschmeckt.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Äther und Chili - das Rezept geht auf

Franz oder gar nicht
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In dem Roman "Franz oder gar nicht" erzählt die Autorin Nikola Hotel eine heitere Liebeskomödie. Im Mittelpunkt steht die junge Anästhesistin Josephine, die ausgerechnet dem attraktiven Fernsehkoch Raphael ...

In dem Roman "Franz oder gar nicht" erzählt die Autorin Nikola Hotel eine heitere Liebeskomödie. Im Mittelpunkt steht die junge Anästhesistin Josephine, die ausgerechnet dem attraktiven Fernsehkoch Raphael Franz während einer Operation einen Schneidezahn abbricht. Als sie sich bei ihm für das Malheur entschuldigen möchte, sprühen bereits die Funken zwischen ihnen, und sie verstricken sich in ein turbulentes Abenteuer, in dem Josephine von einem Schlamassel in den nächsten stolpert.

Leider passt das Cover des Romans gar nicht zur der Handlung des Romans. Denn es zeigt ein Zebra bei einer artistischen Darbietung auf einem Hochseil, während ein anderes Zebra seinen Blick bewundernd gen Himmel richtet. An und für sich ist die Idee witzig; aber hier finde ich sie etwas fehl am Platz.

Dahingegen spielt der einprägsame Titel mit einem Sprichwort und fängt den witzigen Charakter des Romans gut ein. Durch die verwendeten farbigen Großbuchstaben wirkt er direkt als Eye-Catcher und zieht die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich. Der Untertitel "Fernsehköche küsst man nicht" ist dezent in Schwarz abgesetzt und in kursiver Schrift gehalten.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Josephine Henning ist eine liebenswerte, leicht chaotische Narkoseärztin, die sich selbst in haarsträubende Situationen manövriert. Raphael Franz erinnert an den britischen Star-Koch Jamie Oliver und ist mit seinem attraktiven Äußeren und dem verwuschelten Haar eine gelungene Mischung aus Lausbub und Womanizer.

Der humorvolle Schreibstil von Nikola Hotel gefällt mir gut. Das Geschehen wird aus den unterschiedlichen Perspektiven von Josephine und Raphael erzählt, wobei noch einige Ausschnitte aus einer fiktiven Biographie des Fernsehkochs und ein köstliches Rezept für Tomatensugo aus der Küche des Meisters eingestreut werden. Das Buch lässt sich leicht und locker lesen, lebt von der großartigen Situationskomik und garantiert gute Unterhaltung. Allerdings ist der Verlauf der Geschichte sehr vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungen. Deshalb kann ich nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Alles über Männer

Der letzte Scheißkerl
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"Der letzte Scheißkerl. Wie aus dem Falschen der Richtige wird" ist die Fortsetzung des Bestsellers "Scheißkerle" von Roman Maria Koidl. In diesem Buch geht es um die Frage, wie aus dem Frosch im Bett ...

"Der letzte Scheißkerl. Wie aus dem Falschen der Richtige wird" ist die Fortsetzung des Bestsellers "Scheißkerle" von Roman Maria Koidl. In diesem Buch geht es um die Frage, wie aus dem Frosch im Bett doch noch ein Prinz werden kann. Schonungslos analysiert Koidl die Muster im Beziehungs-Battle und erklärt, warum uns kaum etwas soviel Angst macht wie die Liebe.

Das Cover wird alle Blicke in den Buchhandlungen auf sich lenken. Die kitschige rosarote Farbe soll vor allem Frauen ansprechen, die auf ein Happy-End in der Liebe versessen sind, und will uns einen wichtigen "Schinken" suggerieren; dazu passt das wohlgerundete Hinterteil eines Schweinchens, das gleichsam aus dem Bild läuft. Männer sind Schweine - wer kennt diesen markigen Spruch nicht?

Der Titel "Der letzte Scheißkerl" ist in einer äuffälligen Schreibschrift in Szene gesetzt worden; der Untertitel erscheint in markigen Großbuchstaben. Sowohl Titel als auch Untertitel sind in goldener Farbe gestaltet worden Der letzte Buchstabe des "Scheißkerls" verschmilzt mit dem Ringelschwänzchen des goldenen Schweinchens. Nur der Name des Autors erscheint in unschuldigen weißen Lettern. Honi soit qui mal y pense!

Inhaltlich bietet die Fortsetzung des Bestsellers nicht viel Neues. Zunächst rekurriert der Autor auf sein erstes Buch, klassifiziert die Mangelmänner in verschiedene Kategorien ein und schmückt seine Thesen mit interessanten Anekdoten aus. Danach kennzeichnet er vier Männer-Typen nach ihren Ängsten und gibt der Leserin einige Verhaltensregeln und allgemeine Tipps an die Hand.

Das Buch ist in einem amüsanten Plauderton geschrieben und lässt sich für einen Beziehungsratgeber gut lesen. Der Autor hält den Leserinnen einen Spiegel vor, in dem sie einige unangenehme Wahrheiten über sich selbst und die Männer entdecken und ihr eigenes Verhalten hinterfragen können. Trotzdem hat mich das Buch nicht völlig überzeugt.