Cover-Bild Henry
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 30.08.2021
  • ISBN: 9783328601487
Florian Gottschick

Henry

Roman
Ein Roadtrip voller Übermut, mit Spaß am Verbotenen und einem ganz besonderen Gefühl der Zusammengehörigkeit

Die 12-jährige Henriette, genannt Henry, wächst in Berlin Wilmersdorf überbehütet auf und sehnt sich nach dem großen Abenteuer. Als ihre Mutter ihren nagelneuen BMW – samt auf dem Rücksitz schlafender Tochter – kurz unabgeschlossen stehen lässt, kommt ein fremder junger Mann, setzt sich ins Auto, fährt davon. Eigentlich nur, um eine Runde damit zu drehen. Doch als Henry wach wird, überredet sie den Mann, der Sven heißt, die verrückte Idee weiter auszukosten. Zusammen mit Nadja, Svens Freundin, brechen sie zu einem Roadtrip auf. Voller Übermut, mit Spaß am Verbotenen und einem ganz besonderen Gefühl der Zusammengehörigkeit beginnt für alle drei eine Reise, die ihnen eine neue Sicht auf das Leben eröffnet.

Temporeich, originell, mit eindrücklichen Bildern und feinem Humor erzählt der preisgekrönte Filmemacher Florian Gottschick von einer Entführung aus Versehen, die allen Beteiligten das Wichtigste überhaupt lehrt: Wenn es einen Sinn im Leben gibt, dann ist es das Leben selbst. Und es ist nie zu spät, um den Ort aufzusuchen, an dem man bei sich selbst ankommt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Eine Entführung der etwas anderen Art

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Als die zwölfjährige Henriette Angermeier auf der Rückbank des Autos erwacht, erblickt sie am Steuer nicht mehr ihre Mutter Marion, sondern einen fremden Kerl. Der 26-jährige Sven wollte sich den teuren ...

Als die zwölfjährige Henriette Angermeier auf der Rückbank des Autos erwacht, erblickt sie am Steuer nicht mehr ihre Mutter Marion, sondern einen fremden Kerl. Der 26-jährige Sven wollte sich den teuren Mercedes in Berlin-Wilmersdorf nur für eine Spritztour schnappen. Mit einem Kind auf der Rückbank hatte er nicht gerechnet. Was nun? Henry möchte sich von ihm nicht aussetzen lassen. So muss Sven das Mädchen mit zu seiner Ex-Freundin Nadja nehmen, bei der er noch immer wohnt…

„Henry“ ist der Debütroman von Florian Gottschick.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 56 eher kurzen Kapiteln. Das eigentliche Geschehen, das nur wenige Tage umfasst, wird grundsätzlich chronologisch erzählt. Nicht so gerne mochte ich die eingestreuten Vorausdeutungen zu der erwachsenen Henry. Der Roman endet mit einem Epilog, der ebenfalls in einer nicht näher bestimmten Zukunft angesiedelt ist. Der Aufbau funktioniert gut.

Erzählt wird im Präsens aus wechselnder Perspektive. Was die Sprache angeht, bin ich bei diesem Roman hin- und hergerissen. Einerseits mag ich die spritzigen Dialoge und die teils ungewöhnlichen Bilder. Auch die Einschübe zur Statistik finde ich erfrischend. Andererseits sind einige Vergleiche und Metaphern ein wenig schräg und zu sehr drüber. Zudem tritt die Sprache oft in den Hintergrund zugunsten filmreifer Beschreibungen. Die häufigen Fehler, die vom Korrektorat übersehen wurden, stören den Lesefluss.

Henry ist eine sehr sympathische und trotz ihres jungen Alters schon ziemlich altkluge Protagonistin, ein sehr interessanter Charakter mit viel Potenzial. Auch Henrys Familie ist mit psychologischen Details ausgestattet. Das Entführerpaar dagegen kommt recht eindimensional und oft skizzenhaft rüber.

Inhaltlich hat mich die Geschichte leider nicht nur erfreut, sondern auch enttäuscht. Sie hält weder das Versprechen eines Roadtrips noch das einer komplett spannenden Entführung, wobei die Grundidee durchaus reizvoll ist und die ersten Kapitel vielversprechend sind. Thematisch bietet das Buch jedoch ein abwechslungsreiches Spektrum. Gut gelungen sind insbesondere auch die Passagen, in denen es um die Polizeiarbeit und die Psychotherapie geht. Hier hat der Autor seine Hausaufgaben in Bezug auf die Recherche hervorragend erledigt. Dadurch konnte ich sogar Neues lernen. Stark sind außerdem die Bezüge zu Murakami und andere Anklänge. Das angehängte Spaghetti-Rezept ist ebenfalls ein schönes Extra.

An anderen Stellen hat mich der Roman hingegen nicht überzeugt. Der Zufall spielt eine große Rolle, sodass die Realitätsnahe stark strapaziert wird. Zudem hat mich gestört, dass etliche Klischees wie das der engstirnigen und langweiligen Dorfbewohner breitgetreten werden. Geärgert hat mich darüber hinaus, dass das Thema Sex allgegenwärtig ist, auch in Anwesenheit von Henry. Alles in allem ist die Geschichte auf etwas mehr als 300 Seiten zwar unterhaltsam, gleitet aber zu oft aus tiefgründigeren Gewässern wieder ins Seichte ab.

Das Cover hebt sich positiv von der Masse ab und ist sehr ansprechend. Der prägnante Titel ist ebenso eine gute Wahl.

Mein Fazit:
Mit „Henry“ konnte mich Florian Gottschick - trotz vieler guter Ansätze - nur bedingt abholen. Wer sich auf eine kurzweilige und ereignisreiche Geschichte einlassen kann, ohne viel Wert auf Realitätsnähe und Tiefgang zu legen, dürfte mit diesem Roman jedoch glücklich werden.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Roadtrip der besonderen Art

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Protagonistin dieses Buches ist das zwölfjährige Mädchen Henry, das von seiner Mutter Marion kurze Zeit nach dem Einkaufen im Auto gelassen wird, da sie eingeschlafen war. Da das Auto nicht abgeschlossen ...

Protagonistin dieses Buches ist das zwölfjährige Mädchen Henry, das von seiner Mutter Marion kurze Zeit nach dem Einkaufen im Auto gelassen wird, da sie eingeschlafen war. Da das Auto nicht abgeschlossen war, nutzt ein vorbei laufender junger Mann die sich bietende Gelegenheit und entwendet das Auto, ohne Henry auf dem Rücksitz zu bemerken. Als er ihre Anwesenheit feststellt, lässt er sich von dem Mädchen überreden, die Chance zu nutzen und einen Ausflug zu machen. Henry, mit dem überbehüteten Leben bei ihren Eltern offenbar nicht wirklich zufrieden, möchte etwas erleben, und Sven zeigt sich dem gegenüber aufgeschlossen. Hinzu stößt außerdem seine Freundin Nadja, von der er sich eigentlich gerade trennen wollte. Die drei fahren zuerst ziellos durch die Gegend und finden später Zuflucht im Sommerhaus von Henrys Familie im Brandenburgischen Umland Berlins. Von ihren Eltern wird die Zwölfjährige offenbar zwar vermisst gemeldet, aber so richtig scheint sie ihnen nicht zu fehlen. Dies fand ich insgesamt recht unglaubwürdig, auch wenn Eltern natürlich von einem pubertierenden Teenager ab und an genervt sein mögen, hätte ich doch im Entführungsfall mehr Angst und Aufgeregtheit erwartet. Dies war allerdings nicht der einzige Schwachpunkt am der Geschichte. Die handelnden Personen kamen mir zu keinem Zeitpunkt wirklich nah, und obwohl der Autor durchaus einen flüssigen Schreibstil hat, packte mich das Buch in keinem Moment richtig. Zudem wurde das Thema Sexualität viel zu oft in den Vordergrund gestellt, so dass es stellenweise sogar richtig nervig war. Mit einer Zwölfjährigen als Fremde beispielsweise ausführlich über oralen Sex zu diskutieren, wirkte regelrecht ekelhaft. Insgesamt kann ich deshalb leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen. Zwar gibt es eigentlich einen interessanten Plot, doch der Autor weiß die Möglichkeiten nicht wirklich zu nutzen - schade!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Abenteuerliche Entführung

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Henry, eigentlich Henriette, ist ein 12-jähriges junges Mädchen, das insbesondere zu seiner Mutter ein sehr gespanntes Verhältnis hat.

Als eines Tages ein junger Mann den offenen Familienwagen samt Schlüssel ...

Henry, eigentlich Henriette, ist ein 12-jähriges junges Mädchen, das insbesondere zu seiner Mutter ein sehr gespanntes Verhältnis hat.

Als eines Tages ein junger Mann den offenen Familienwagen samt Schlüssel für eine Spritztour „ausleiht“, wird er auch zu Henrys Entführer, die auf dem Rücksitz schläft.

Zunächst total erschrocken wird Henry aber schnell klar, welche ungeahnten Möglichkeiten sich ihr hier bieten – vor allem die Aussicht auf Abenteuer und Freiheiten vom täglichen mütterlichen Reglement. Sie überzeugt Sven schließlich von einem gemeinsamen Roadtrip, auf den er auch noch seine Ex-Freundin Nadja mitnimmt.

Auch wenn der Roadtrip eigentlich nur eine kurze Fahrt ins Blaue zum Ferienhaus von Henrys Familie ist wachsen die drei zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen und es passiert eine ganze Menge. Und genau damit hatte ich so meine kleinen Probleme.

Der Einstieg ist mir mühelos gelungen, und der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen. Zunächst hat mir die Geschichte auch gut gefallen, denn Henrys altkluge Art und ihre Begabung , erlogene Geschichten für Wahrheit zu verkaufen, waren schon irgendwie unterhaltsam. Allerdings standen ihr mit Sven und Nadja 2 Charaktere gegenüber, die sich ziemlich verantwortungslos verhalten haben sowohl in ihren Themen als auch ihren Taten, und mir damit die Leichtigkeit der Handlung genommen haben. Das Ende war mir dann auch viel zu unrealistisch und konstruiert.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Gelegenheit macht Diebe

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Henriette, genannt Henry, 12 Jahre, eine quirlige, manchmal recht altkluge Frühpubertierende ist für ihre Mutter Marion gerade sehr anstrengend.

So ist diese ganz froh, dass ihr kleines Monster im Auto ...

Henriette, genannt Henry, 12 Jahre, eine quirlige, manchmal recht altkluge Frühpubertierende ist für ihre Mutter Marion gerade sehr anstrengend.

So ist diese ganz froh, dass ihr kleines Monster im Auto eingeschlafen ist. Sie parkt ihr Auto in 2.Reihe und springt schnell mit den Einkäufen ins Haus und kann nicht verhindern, dass ein junger Mann in ihr Auto steigt und mitsamt ihrer Tochter davonfährt. Die Autoschlüssel hatte Marion dummerweise im unabgeschlossenen Fahrzeug liegen gelassen.

Mit dieser Katastrophe beginnt der Roman „Henry“ von Florian Gottschick, der von Hause aus Regisseur ist, was man dem Buch deutlich anmerkt, Viele seiner Szenen kann man sich wirklich sehr gut auf der Leinwand vorstellen.

Henry nimmt bei dieser Entführung per Zufall schnell die Zügel in die Hand. Sie erkennt , dass von Autodieb Sven, der eigentlich nur ein vernarrter Autofan ist, keine Gefahr ausgeht und möchte die Gelegenheit zur Auszeit von ihrer Familie, besonders ihrer Mutter unbedingt nutzen. Gemeinsam mit Sven.s Exfreundin Nadja erleben die drei ein Abenteuer der besonderen Art und Henry genießt die neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen. Derweil nimmt die Polizei ihre Ermittlungen auf und die Eltern sorgen sich zu Hause.

Der Einstieg in den Roman gelang mühelos . Es gibt viele witzige Ideen, die das Buch unterhaltsam machen.Der flüssige, moderne Schreibstil war angenehm zu lesen. Ich hatte allerdings Probleme mit den Charakteren. So reif und keck Henry sich oft zeigte, so naiv und verantwortungslos fand ich Sven und Nadja. Muß man eine 12Jährige zum Alkohol überreden mit ihr ständig über Sex reden und sie in den Gebrauch von Schusswaffen einführen? Das hat mir so gar nicht gefallen und dazu geführt, dass meine anfängliche Begeisterung für das Buch ein Stück weit verflog. Das Ende sollte wohl wieder versöhnen. Immerhin hat Henry‘s Abenteuer einen positiven Effekt auf das gegenseitige Verständnis in ihrer Familie. Mir war es leider zu weichgespült.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Auf und davon….

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Klappentext:

„Die 12-jährige Henriette, genannt Henry, wächst in Berlin Wilmersdorf überbehütet auf und sehnt sich nach dem großen Abenteuer. Als ihre Mutter ihren nagelneuen BMW – samt auf dem Rücksitz ...

Klappentext:

„Die 12-jährige Henriette, genannt Henry, wächst in Berlin Wilmersdorf überbehütet auf und sehnt sich nach dem großen Abenteuer. Als ihre Mutter ihren nagelneuen BMW – samt auf dem Rücksitz schlafender Tochter – kurz unabgeschlossen stehen lässt, kommt ein fremder junger Mann, setzt sich ins Auto, fährt davon. Eigentlich nur, um eine Runde damit zu drehen. Doch als Henry wach wird, überredet sie den Mann, der Sven heißt, die verrückte Idee weiter auszukosten. Zusammen mit Nadja, Svens Freundin, brechen sie zu einem Roadtrip auf. Voller Übermut, mit Spaß am Verbotenen und einem ganz besonderen Gefühl der Zusammengehörigkeit beginnt für alle drei eine Reise, die ihnen eine neue Sicht auf das Leben eröffnet.“



Autor Florian Gottschick hat „Henry“ verfasst. Die Geschichte rund um Henriette, genannt „Henry“, hat schon einen gewissen, nennen wir es „Zauber“ inne. Die Geschichte wirkt zwar völlig an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig, aber dennoch kann man alle drei Charaktere auf gewisse Art und Weise verstehen. Tenor der Story: die Verlockung des Abenteuers. Egal wie gefährlich, turbulent, riskant es doch sein mag, Sven, Henry und Nadja haben Spaß dabei. Gottschick zeigt auf, wie es ist, seine Komfortzone zu verlassen, insbesondere aus Sicht von Henry, aber muss dafür so eine Story herhalten? Für meine Begriffe war hier zu viel freie Interpretation oder lassen wir es künstlerische Freiheit nennen, im Spiel und machte für mich vieles unglaubwürdig. Was wiederum gelungen war, war die Darstellung der Charaktere und die Einblicke in ihr Inneres.

Gottschick benutzt eine altersgerechte und moderne Sprache. Seine Worte sind selbstbewusst und zeitgemäß gewählt. Alles in allem eine gute Geschichte und deshalb gibt es auch 3 Sterne, aber dennoch hätte ich mir noch mehr Tiefgang gewünscht, der Ansatz war schließlich da…