Cover-Bild Melancholie in unsicheren Zeiten
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 26.10.2021
  • ISBN: 9783749902378
Joke J. Hermsen

Melancholie in unsicheren Zeiten

Bärbel Jänicke (Übersetzer)

»Gibt es heute weniger Raum für ambivalente Gefühle, weil wir uns permanent glücklich fühlen wollen?«


Wir leben in unsicheren Zeiten. Viele von uns fühlen sich überfordert, bedroht und machtlos; Gefühle von Angst und Unsicherheit prägen unsere Wahrnehmung und unser Miteinander. Kann die Melancholie uns helfen?

Die renommierte niederländische Philosophin Joke J. Hermsen sagt Ja: Denn melancholisch zu sein bezeichnet einen Zustand, dem – trotz Verzweiflung und Traurigkeit – immer auch etwas Schöpferisches und Hoffnungsvolles innewohnt. Warum fällt es uns heute so schwer, Vertrauen in bessere Zeiten zu haben?

Anhand der Werke von Hannah Arendt, Ernst Bloch, Lou Andreas-Salomé und vielen anderen beschreibt Hermsen eindrücklich den Wendepunkt, an dem der Mensch noch genug Kraft und Hoffnung hat, seine Ängste und Zweifel zu überwinden und eine neue Beziehung zu sich selbst und der Welt aufzubauen.


Ein Plädoyer für die Melancholie als hoffnungsvolle Kraft


»Die Angst vor zukünftigen Verlusten wird unter anderem von wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Bedrohung durch die Klimakrise, Migration und Terroranschläge ausgelöst, aber auch von einem viel unbestimmteren Gefühl, das mit Entfremdung, Entwurzelung und einer allgemeinen Fatigue einhergeht. Die kapitalistische Gesellschaft, in der das Individuum für seinen Wohlstand und sein Glück selbst verantwortlich ist, fördert diese Unzufriedenheit, garantiert diese doch den besten Absatzmarkt. Andere Werte, die für Engagement, Solidarität oder Gemeinsinn sorgen könnten, verfallen, weil sie für den Markt irrelevant sind.

Was wir brauchen ist eine freie, offene und pluralistische kulturelle Gesellschaft, die dafür sorgt, dass Menschen nicht in ihrer Melancholie versinken, sondern Kraft und Kreativität aus ihr schöpfen, indem sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen und sie mit anderen teilen.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Es muss nicht immer schlecht sein

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Klappentext:

„Wir leben in unsicheren Zeiten. Viele von uns fühlen sich überfordert, bedroht und machtlos; Gefühle von Angst und Unsicherheit prägen unsere Wahrnehmung und unser Miteinander. Kann die ...

Klappentext:

„Wir leben in unsicheren Zeiten. Viele von uns fühlen sich überfordert, bedroht und machtlos; Gefühle von Angst und Unsicherheit prägen unsere Wahrnehmung und unser Miteinander. Kann die Melancholie uns helfen?

Die renommierte niederländische Philosophin Joke J. Hermsen sagt Ja: Denn melancholisch zu sein bezeichnet einen Zustand, dem – trotz Verzweiflung und Traurigkeit – immer auch etwas Schöpferisches und Hoffnungsvolles innewohnt. Warum fällt es uns heute so schwer, Vertrauen in bessere Zeiten zu haben?

Anhand der Werke von Hannah Arendt, Ernst Bloch, Lou Andreas-Salomé und vielen anderen beschreibt Hermsen eindrücklich den Wendepunkt, an dem der Mensch noch genug Kraft und Hoffnung hat, seine Ängste und Zweifel zu überwinden und eine neue Beziehung zu sich selbst und der Welt aufzubauen.



Ein Plädoyer für die Melancholie als hoffnungsvolle Kraft“



Melancholie wird zumeist, egal ob in der Kunst, in der Musik oder eben im einfachen, ganz normalen Leben, als etwas negatives betrachtet. Wie wäre es denn aber wenn man die Spieß mal umdreht und melancholische Gedanken als positiv betrachtet und dem daraus eher etwas gutes abgewinnt? Genau das tut Autorin Joke J. Hermsen. Man kann aus etwas schlechtem auch gutes herausholen. Selbstredend ist das eine besondere Sichtweise und dies gelingt nur wenn man offen dafür ist und zudem das eigene „Ich“ auch mal gern etwas neuem zutraut. Man muss offen dafür sein. Man muss Melancholie auch erstmal verstehen und wissen was es überhaupt ist. In ihrem Buch „Melancholie in unsicheren Zeiten“ geht sie dieser Frage auf den Grund und untersucht verschiedene Perspektiven. Die aktuellen Zeiten lassen das eigene Leben gehörig durcheinander wirbeln. Krieg, eine Pandemie, Ärger im Job uvm. führen dazu, dass wir melancholisch werden oder es sogar bereits sind. Man kann aber eine Wende vollziehen wenn man will und Hermsen macht dies hier ebenfalls. Ihre Worte sind dabei klug gewählt und ohne Fachjargon. Der offene Leser wird hier eine andere Sicht auf die Dinge erhalten. Menschen die aber generell eher trübsinnig gestimmt sind, werden hier keinen Spaß beim lesen haben und es wohl auch nicht verstehen. Melancholie muss nichts schlimmes sein wenn man sich traut es anders zu betrachten. Ich muss wirklich gestehen, was aber auch daran liegt das ich eh ein positiv-denkender Mensch bin, dass mich dieses Buch wahrlich gut unterhalten hat und viele Eindrücke vermittelt hat, die nachhallen. Ein kurzes Beispiel: „Nach Regen folgt der Sonnenschein“ heißt ein Sprichwort. Da gibt es die Menschen, die aber eher den nächsten Blitz und Regen sehen als dass es der Natur einfach nur gut tut das es eben regnet und das es schlussendlich auch wieder aufhören wird. Das sind nur kleine Gedanken daraus die ich selber für mich gern praktiziere. Vielleicht finden Sie auch Lust daran der Melancholie das schöne und gute abzugewinnen?

Ich vergebe gern 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.12.2021

Eine Bestandsaufnahme

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Wir leben in unsicheren Zeiten und wir müssen mit dieser Herausforderung wachsen. Eine scharfe Bilanz und ein paar Handlungsansätze habe ich für mich mitgenommen. Vielleicht ist es auch noch immer ein ...

Wir leben in unsicheren Zeiten und wir müssen mit dieser Herausforderung wachsen. Eine scharfe Bilanz und ein paar Handlungsansätze habe ich für mich mitgenommen. Vielleicht ist es auch noch immer ein Tabuthema, gerade wenn einem die sozialen Medien ein anderes Bild vermitteln wollen. Dieses Buch regt zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Schön und widerspiegelnd – ein Buch, das einen durch die Melancholie näher zu sich selbst bringt

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Joke J. Hermsen widmet sich voll und ganz der Melancholie: Woher kommt sie? Ist sie wirklich so furchtbar wie wir alle denken? Und: Was ist Melancholie überhaupt?

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, ...

Joke J. Hermsen widmet sich voll und ganz der Melancholie: Woher kommt sie? Ist sie wirklich so furchtbar wie wir alle denken? Und: Was ist Melancholie überhaupt?

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die einen Aspekt, den Melancholie beeinflusst, aufgreifen, wie zum Beispiel die Kunst und Kreativität, Angst oder Kindheit.

Es ist sehr verständlich geschrieben. Zwar musste ich mich etwas konzentrieren beim Lesen, aber wenn ich mich nicht hätte konzentrieren müssen, dann hätte wohl auch das Buch seinen Sinn verfehlt. Mir gefällt der Schreibstil auf jeden Fall sehr und ich mag den persönlichen Aspekt, den die Autorin in ihren Text hineingebracht hat.

Auch sehr überzeugt hat mich die Gesamtgestaltung: Vom Cover, über das Layout, bis zum gewählten Format, ist das Buch wunderbar stimmig. Ich sehe es an und werde direkt in die Auseinandersetzung mit der Melancholie hineingeworfen.

Joke J. Hermsen geht auf die Ursprünge der Melancholie zurück, erklärt, wie sich die Stellung zum Begriff über die Jahrhunderte verändert hat; wer sie beeinflusst hat. Kritisch hinterfragt sie unsere heutige Annahme von Melancholie, denn melancholisch zu sein, heisst nicht gleich traurig zu sein. Aber Melancholie kann durchaus in Angst und Trauer umschlagen.

Anhand der Werke von Hannah Arendt (und anderen) untersucht sie, wie man aus der Melancholie schöpfen kann, sodass daraus Neues entsteht. Dass man durch Kreativität und Hoffnung der Melancholie nicht immer negativ entgegenschauen muss.

Trotz dessen, dass ich während des Lesens Vieles aus einem neuen Blickwinkel betrachten konnte und mehr über die Melancholie in Erfahrung bringen konnte, haben sich die Aussagen gegen Ende oft wiederholt und den Text etwas in die Länge gezogen.

Fazit
Ein Buch, das sich mit der Stellung der Melancholie über mehrere Jahrhunderte auseinandersetzt. Und ein Buch, das aufzeigt, wie man nicht nur negativ auf die Melancholie blicken muss, sondern dass man aus ihr schöpfen kann, sodass neue Dinge daraus entstehen. Sehr verständlich, persönlich und nachvollziehend geschrieben – eine lehrreiche und faszinierende Lektüre!

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Regt zum Nachdenken an

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Die Autorin Joke J. Hermsen ist eine renommierte niederländische Philosophin und hat sich in dem Buch mit dem Thema Melancholie beschäftigt.
Wann neigen wir Menschen dazu melancholisch zu werden?
Bringen ...

Die Autorin Joke J. Hermsen ist eine renommierte niederländische Philosophin und hat sich in dem Buch mit dem Thema Melancholie beschäftigt.
Wann neigen wir Menschen dazu melancholisch zu werden?
Bringen wir dies nur immer mit dem Tod in Verbindung? Wie sieht es mit unserer Kindheit aus? Werden wir bei dem Gedanken nicht auch auf einer Art melancholisch?
Aber auch die aktuelle Zeit lässt viele sehr melancholisch werden. So wünschen wir uns gerade in dieser doch beklemmenden Zeit, ein Stück Normalität wünschen. Leider wird uns die Hoffnung aktuell wieder Stück für Stück die neue Corona-Variante genommen. So werden unsere Zukunftsängste wieder stärker und dies hinterlässt ein schreckliches Gefühl.

Mit dem Buch möchte uns die Autorin versuchen ein wenig die Augen zu öffnen. Uns die Möglichkeit aufzeigen, dass in der bedrohlichen Melancholie auch etwas Schöpferisches und auch hoffnungsvolles stecken kann.
Denn wir sind nicht alleine, wir alle müssen dadurch und vor uns gab es auch schon Menschen die gar schlimmeres durchleben mussten.
Dies sollte man vor lauter Selbstzweifel, Unsicherheit und Melancholie nicht aus den Augen verlieren
Es kann einem helfen, wenn man spricht und dies bedeutet auch über schwieriges zu sprechen. Wer seine Sorgen anderen mitteilt, kann daraus für sich Kraft schöpfen und gerade dies möchte uns die Autorin mit ihrem Buch in Erinnerung rufen. Viele haben durch unser schnelles Leben, etwas ganz Einfaches vergessen…. Miteinander auch zu REDEN…
Die Schreibweise im Buch liest sich flüssig und ist gut verständlich verfasst.

FAZIT
Es ist ein tolles Buch um Kraft zu schöpfen, in dem man sich selbst reflektiert und zulässt sich zu öffnen. Sich nicht einzugraben, sondern zu lernen auch mit/ in schweren Zeit etwas Gutes abzugewinnen.

Dies ist meiner Meinung nach der Autorin in dem Buch gelungen und so vergebe ich gerne ⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Unsichere Zeiten

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"Die Melancholie des Verlustes wird von dem Versprechen und der Hoffnung auf einen Neuanfrang begleitet; auch in dieser Hinsicht sind wir zweistimmige Wesen, in denen sich die ambivalenten Gemütszustände ...

"Die Melancholie des Verlustes wird von dem Versprechen und der Hoffnung auf einen Neuanfrang begleitet; auch in dieser Hinsicht sind wir zweistimmige Wesen, in denen sich die ambivalenten Gemütszustände von Freude und Trauer vereinen. Das ist es, was uns als Menschen anrühren und uns eine Erfahrung der Zusammengehörigkeit eröffnen kann." (ZITAT)


Das Buch war anspruchsvoll zu lesen, hat mich aber zum Nachdenken anregen können.

Das Cover (Der bedrohte Schwan - Jan Asselijn (1650) ist wirklich gut gewählt.

Die Situation und Gefühle, welche die Autorin beschreibt sind authentisch und nachvollziehbar, denn die Zeiten sind ungewöhlich, neuartig und schwierig, mehr denn je. Jeder von uns kennt es, das Gefühl der Überforderung, Machtlosigkeit.

Angst und Unsicherheit prägen unsere Wahrnehmung und unser Miteinander. Kann die Melancholie uns helfen?

Die renommierte niederländische Philosophin Joke J. Hermsen sagt Ja: Denn melancholisch zu sein bezeichnet einen Zustand, dem – trotz Verzweiflung und Traurigkeit – immer auch etwas Schöpferisches und Hoffnungsvolles innewohnt. Warum fällt es uns heute so schwer, Vertrauen in bessere Zeiten zu haben?



Joke J. Hermsen, Jahrgang 1961, studierte Philosophie und Literatur in Amsterdam und Paris. Sie hat bisher sechs Romane veröffentlicht, u.a. „Tweeduist“ (2001) über die englische Künstlergruppe Bloomsbury, der unter dem Titel „Die Gärten von Bloomsbury“ auch auf Deutsch erschien. In ihren oft preisgekrönten Essays und Artikeln schreibt sie über zeitgenössische Philosophie, Kunst und Literatur. Joke J. Hermsen lebt und arbeitet in Amsterdam und im Burgund.

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