Hätte ausführlicher sein dürfen
Robert lebt im Elsass in der auberge, die seine Schwester aufgebaut hat. Er kümmert sich leidenschaftlich um sein Gemüse im Garten und um die Tiere am Hof, und er kocht für die Gäste. Er ist zufrieden, ...
Robert lebt im Elsass in der auberge, die seine Schwester aufgebaut hat. Er kümmert sich leidenschaftlich um sein Gemüse im Garten und um die Tiere am Hof, und er kocht für die Gäste. Er ist zufrieden, solange er nicht mit Menschen reden oder die auberge verlassen muss.
Das Cover hat mich sehr angesprochen, gemeinsam mit dem Titel. Genau kann ich gar nicht beschreiben warum, aber das hat für mich einfach harmoniert. Die Karotten spielen auch durchaus eine wichtige Rolle in dem Buch.
Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Robert ist ein sehr eigener und in sich gekehrter Mensch. Auf eine sympathische Art ist er unsympathisch, weil er keinen Kontakt zu Menschen außerhalb seiner Familie haben möchte. Obwohl er erst 52 ist, wirkt er auf mich wie ein Mann Mitte 70. Er spricht mit seinem Gemüse, ist grantig, keift herum und kann keine (positiven) Emotionen zeigen.
Mit der Zeit hat mich das dann aber doch genervt. Ich fand es etwas zu übertrieben bzw. finde ich, dass wenn man einen solch besonderen Menschen als Protagonistin wählt, man ihm auch mehr Zeit zum Entfalten einräumen muss. Mit 230 Seiten ist die Geschichte eher kurz. Für meinen Geschmack hätte man sich intensiver damit beschäftigen können, wie Robert tickt und wie er sich entwickelt.
Die Vorstellung des Lebens in der auberge war schon sehr nett. Gast möchte ich dort Dank Robert jedoch nicht sein, auch wenn sein Essen wirklich vorzüglich klingt. Ein paar Mal habe ich mir gedacht, dass in solch einem Buch doch Rezepte abgedruckt werden sollten. Tatsächlich sind am Ende des Buches welche abgedruckt.