Krischan Koch und seine LeserInnen feiern gemeinsam mit den Fredenbüllern den 10. Krimi dieser köstlichen Reihe. Da darf es schon etwas Besonderes sein.
Halb Fredenbüll, darunter Thies Detlefsen und seine Frau Heike begeben sich zu Ostern auf eine Reise in die Stadt der Liebe, Paris. Einige Reisenden haben diese Auszeit nötig, da der Haussegen ziemlich schief hängt. Mit von der Partie sind die Lateinlehrerin Agathe Christiansen, die Generationen von Husumer Gymnasiasten das Leben zur Hölle gemacht hat, und Jean-Pierre Picon, der Leiter des Französisch Sprachkurses an der Volkshochschule.
Leider spielt der Wettergott nicht mit und die Gruppe, die sich auf einen Frühling in Paris eingestellt hat, bleibt mit dem Nord-Ostsee-Express mitten auf der Strecke in den Schneewechten stecken.
Doch damit nicht genug, am nächsten frostigen Morgen findet man die Christensen tot auf der Zugtoilette. Ermordet, wie Thies recht bald feststellt. Aufgrund des Wetters kann Thies auf keinerlei Hilfe von außen hoffen, zumal ja Nicole Stappenbeck wieder von Niggemeier hochschwanger ist. Picon schwingt sich zum Co-Ermittler auf. Wer hat das stärkste Motiv? Denn die Christensen war nicht nur bei Schülern höchst unbeliebt.
Allerdings ist auch in Fredenbüll nicht alles Eitel Wonne. Zunächst verschwindet Ole Mathiesen, der junge Polizeianwärter, der Thies vertreten soll. Dann sorgen seltsame Ereignisse in einer Autowerkstatt für Aufregung. Und mittendrin im Schneechaos die schwangere Stappenbeck, die eigentlich ihr neues Zuhause adaptieren will. Natürlich helfen Schimmelreiter, Antje und Co. aus.
So, lieber Leser, liebe Leserin, wer wird wohl der Mörder sein? Für einen musst du dich entscheiden!
Meine Meinung:
Wer sich beim Lesen des Titels an Agatha Christies „Mord im Orient-Express“ erinnert fühlt, hat recht. Autor Krischan Koch hat Anleihen bei diesen Krimiklassiker genommen. Ein besonders Highlight ist, dass das Mordopfer einen ähnlichen Namen wie die Doyenne der Kriminalliteratur trägt. In der besserwisserischen Figur des Belgiers (sic!) Jean-Pierre Picon ist unschwer Hercule Poirot zu erkennen.
Mit gewohntem Humor, der die Eigenheiten der Fredenbüller sehr gut charakterisiert, führt er Autor seine Leser aufs buchstäbliche Glatteis.
Antje und die Gäste der Hidde Kist laufen zur Höchstform auf, als es gilt, die im Schnee Eingeschlossenen vor dem Verhungern zu retten. Nicht „Essen auf Rädern“ ist angesagt, sondern französische Spezialitäten à la Hidde Kist per Heli. Dazu darf natürlich auch ein außergewöhnlicher Klingelton eines Mobiltelefons nicht fehlen: „Paranoid“ von Black Sabbath.
Fazit:
Ein herrlicher Krimispaß, der mir fesselnde Lesestunden beschert hat. Dafür gibt es natürlich wieder 5 Sterne.