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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2022

Brutal, blutig und sehr anzüglich, aber pure Unterhaltung

Space Bastards
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David Proton hat es nicht leicht. Erst verliert er seinen Job, von denen es so oder so schon wenige gibt, dann verlässt ihn seine Freundin und die eigene Familie will ihn auch nicht aufnehmen. Nach einer ...

David Proton hat es nicht leicht. Erst verliert er seinen Job, von denen es so oder so schon wenige gibt, dann verlässt ihn seine Freundin und die eigene Familie will ihn auch nicht aufnehmen. Nach einer verzweifelten Jobsuche voller Ablehnungen sieht er nur noch eine Chance, den intergalaktischen Paketdienst. Der soll zwar nur was für die ganz harten Kerne sein, aber man kann es ja auch mal probieren. Was er dann erlebt, hätte er wohl nicht erwartet.

Doch nicht nur Davids Arbeitssuche sind ein wichtiger Faktor im ersten Band der Space Bastards, sondern auch der intergalaktische Paketservice an sich. Man lernt ihn und seine Entstehungsgeschichte kennen. Dazu gehört auch der Chef des Ladens, welcher eigentlich von nichts eine Ahnung hat, aber gerade damit ein unglaublicher Unterhaltungsfaktor war.

Wie Cover und Kurzbeschreibung schon aufzeigen, erlebt man hier einen wilden Trip durchs Weltall der mit Drogen, Alkohol und viel Gewalt gespickt ist. Ja, hier geht es ziemlich rau zu, aber ich muss sagen, ich hatte hier eine Menge Spaß. Die krassen Charaktere, die coolen Sprüche und allgemein die coolen Ideen, welche in diesen Band flossen, machte das Ganze einfach zu etwas Besonderem. Und wem das noch nicht genug ist, der dürfte mit der 6. Geschichte im Band eine der wohl heftigsten Geschichten erleben. Und das meine ich nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch.


Hier muss ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass die anderen 5 Abschnitte einen harmloseren Zeichenstil hatten. Dieser entsprach dem auf dem Cover, was ich ziemlich cool fand. Allgemein passte er gut zur Handlung, da die ganze Gewalt und die verrückten Charaktere toll zur Geltung brachte. Selbst schnelle Abfolgen von Geschehnissen waren gut getroffen, sodass selbst die übelste Verfolgungsjagd zum Eyecatcher wurde.

Fazit:

Der Auftakt dieser Reihe machte einfach nur Spaß. Wäre schräge Charaktere mag und eine irre Welt voller Gewalt und Sexbots erleben möchte, ist hier genau richtig. Ich freue mich jetzt schon auf den Nachfolger, welcher hoffentlich genauso unterhaltsam ist.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein absolut fesselnder Band, auch wenn er wirklich heftige Themen anspricht

Marvel Must-Have: Spider-Man/Black Cat
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Während ich mich bereits mehrfach mit den verschiedensten Peter Parkers durch New York hangeln durfte, erlebte ich hier mein erstes Abenteuer mit der Diebin Black Cat. Ich glaube, keiner nimmt es mir übel, ...

Während ich mich bereits mehrfach mit den verschiedensten Peter Parkers durch New York hangeln durfte, erlebte ich hier mein erstes Abenteuer mit der Diebin Black Cat. Ich glaube, keiner nimmt es mir übel, wenn ich hier natürlich sofort eine Verbindung zu Catwoman sah. Sogar der Schöpfer der Saga, Kevin Smith, sah sie und baute daher auch eine Szene ein, in welcher man diesen Umstand mit viel Humor hinnahm.

Doch kommen wir zur Geschichte, welche aus meiner Sicht, wirklich ein richtiges Must-Have war. Hatte man nämlich das Vorwort von Christian Endres gelesen, war man auch schon startklar und konnte den Band ohne große Vorkenntnisse lesen, da hier alle wichtigen Information, leicht verständlich, zusammengefasst waren.

Dies tat ich dann auch und war ab der ersten Seite einfach nur begeistert. Nicht nur, weil ich Black Cat wirklich faszinierend fand, sondern weil man auch eine Geschichte erzählte, die es mal richtig in sich hatte. Denn hier suchte man nicht einfach einen Schurken, man erfuhr auch mehr über ihn, seinen Bruder und auch Black Cat. Hier möchte ich tatsächlich eine Triggerwarnung für Personen aussprechen, welche mit den Themen Missbrauch und Vergewaltigung zu kämpfen haben. Der Band zeigt zwar keine direkten Aufnahmen davon, aber es wird sehr ausführlich beschrieben.

Doch genau mit diesem Punkt hatte, ich in einem Spider-Man-Comic nicht gerechnet. Ich kannte bisher nur Kämpfe, in welchen es um mehr Macht oder das allgemeine Besiegen der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft ging. Zwar ging es hier auch um Macht, aber man verpasste dem ganzen einen so immensen Tiefgang, dass es mich einfach überraschte. Genauso gut fand ich da, dass man eben die ganze Geschichte erzählte. Zwar hatte man zum Schluss ein offenes Ende, aber die Handlung dieser Story wurde wirklich beendet.

Den Zeichenstil fand ich ehrlich gesagt echt gut. Aber … nur bei Nahaufnahmen. Denn diese waren detailreich und schafften es den Charakteren regelrecht in die Seele zu schauen. Davon konnte man bei Bildern mit größerer Entfernung nur träumen. Diese waren meist unglaublich eindimensional und zudem manchmal echt lieblos. Besonders bei den Gesichtern fiel mir das auf. Am Ende ist dies aber natürlich Geschmackssache.

Fazit:

Ich hab ja schon einiges mit Spider-Man erlebt, aber dieser Band toppte einfach alles. Nicht nur dass ich mein erstes Abenteuer mit Black Cat bestreiten durfte, ich bekam auch eine Story, die aus einer meiner Sicht eben mal keine typische Superhelden-Story war, sondern vor Ideen und Emotionalität regelrecht übersprudelte. Mein einziges Problem war wirklich nur der Zeichenstil bei Bildern aus der Entfernung. Dies möchte ich dem Band jedoch nicht negativ anheften, da er mich ansonsten restlos begeisterte.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Ein weiterer wundervoller Band von Lisa Brenk, der mich packte und in eine Welt zog, die voller Gefahren, aber auch Überraschungen war

Gilbert Faunus
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Mit Gilbert Faunus` Einzelgeschichte wagte ich mich zum 3. Mal durch den Umwirbel in die Welt des Unterkontinents und kann jetzt schon sagen, dass ich diese Reise keine Sekunde bereut habe. Wer jedoch ...

Mit Gilbert Faunus` Einzelgeschichte wagte ich mich zum 3. Mal durch den Umwirbel in die Welt des Unterkontinents und kann jetzt schon sagen, dass ich diese Reise keine Sekunde bereut habe. Wer jedoch noch nie diese Reise gewagt hat, dem empfehle ich zuerst „Gekoffert und verschleppt“ zu lesen, da man hier wundervoll in die Welt eingeführt wird und dabei auch Charaktere wie eben Gilbert Faunus kennenlernt.

Doch für mich ging es diesmal allein um Gilbert Faunus, welcher aus seinem Dorf verstoßen wird und erst wieder kommen darf, wenn er ein Zweihorn dabei hat. Die große Frage war hier natürlich zuerst, warum wurde er verstoßen und dann auch gleich was bitte ein Zweihorn ist. Auf beide Fragen gab das Buch natürlich Antworten, aber erst im Verlauf der Geschichte. Ich mochte das persönlich total, besonders da die Suche des mysteriösen Zweihorns, auch Gilberts Weggefährten beschäftigte. Man war also nicht der Einzige mit Fragezeichen über dem Kopf.

Auch Gilbert selbst hatte diese öfter, da er durch die Suche, nachdem Zweihorn das erste Mal seine Heimat, die vertikalen Sümpfe, verließ und somit alles neu für ihn war. Und auch dies schätzte ich sehr, denn man lernte die Welt zusammen mit dem Hauptcharakter kennen und wurde, genau wie er, stets von neuem überrascht. Und Überraschungen gibt es hier wirklich viele. Gilberts Reise war ein absolut packendes Abenteuer, welches mal gruselig, mal unglaublich witzig und manchmal einfach nur dazu führte, dass mir der Unterkippe herunterklappte. Ich war es durch die anderen Bücher zwar schon gewohnt, dass mich die Autorin mit ihrem fesselnden Schreibstil packte, aber was sie dazu noch an Ideen in diese Geschichte warf, verblüffte mich einfach. Egal ob es knochige Vögel waren, welche ihre Opfer mit Gesang anlockten, ein nebeliges Dorf in welchem stets Karneval gefeiert wird oder ein unterirdisches Dorf, welches Käse über alles liest, hier gab es einfach unglaublich viel zu entdecken.

An diesem Punkt möchte ich erwähnen, dass mir bei Immerstadt und dem Unterkontinent sofort auch die Zamonien-Bücher von Walter Moers in den Sinn kommen. Nicht weil sie sich ähneln oder gar die gleiche Geschichte erzählten, sondern weil sie beide dieselben Gefühle in mir auslösen. Ich fühle mich in beiden Reihen einfach pudelwohl, da sie packende Abenteuer, gut durchdachte Charaktere und unglaublich viele pfiffige Ideen haben. Zudem mag ich es, dass in beiden Reihen überall klein Illustrationen zu finden sind. Wer also Zamonien schon mag, der sollte die Reise durch den Umwirbel auch einmal wagen und sich genau wie ich, in diese Welt verlieben.

Fazit:

Und auch dieses Mal schaffte es Autorin Lisa Brenk mich mit ihrem leichten, aber auch fesselnden Schreibstil in ihre faszinierende Welt zu ziehen. Wer jedoch noch nie eine Reise durch den Umwirbel gemacht hat, sollte sich vielleicht nicht gleich in Gilberts Abenteuer stürzen, sondern die Welt erstmal durch „Gekoffert und verschleppt“ kennenlernen. Hat man das, erwartet einen hier ein fulminantes Abenteuer, das neben viele Gefahren, auch eine Menge Unterhaltung und ein Grusel mitbringt. Lasst euch am besten überraschen, denn bereuen werdet ihr es bestimmt nicht.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Ein toller Roman voller Überraschungen und interessanter Ideen

Im nächsten Leben wird alles besser
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Im Rahmen einer Wanderbuch-Aktion kam ich in den Genuss meines ersten Buches von Hans Rath. Schon die Kurzbeschreibung sagte mir hierbei zu, da man anscheinend gleichzeitig Arnold Kahl kennenlernen sollte ...

Im Rahmen einer Wanderbuch-Aktion kam ich in den Genuss meines ersten Buches von Hans Rath. Schon die Kurzbeschreibung sagte mir hierbei zu, da man anscheinend gleichzeitig Arnold Kahl kennenlernen sollte und in einen Mix aus Dystopie und Science-Fiction-Roman eintauchen konnte.

Am Ende traf dies sogar zu und entpuppte sich als unterhaltsames, aber auch sehr zum Nachdenken anregendes Buch, das eine Zukunft präsentiert, die bekannt, aber doch anders war. Schade war hier nur, dass man bereits viele Aspekte der Geschichte in der Kurzbeschreibung verbraten hatte. Denn gerade die virtuelle Welt Times Beach hätte ein überraschendes Thema im Buch sein können. Spannend war sie trotzdem, aber mir hätte sie wahrscheinlich noch besser gefallen, wenn ich nicht davon gewusst hätte.

Im Mittelpunkt der Geschichte stand, neben der Welt selbst, Arnold Kahl, welcher sich plötzlich nicht mehr an die letzten 25 Jahre seines Lebens erinnern kann und nun in einer futuristischen Welt aufwachte, in der er nicht nur viel älter ist, sondern auch noch einen Roboter namens Gustav als Helfer hat. Und ganz ehrlich? Dieses Gespann war mir einfach sympathisch. Während man sich mit Arnold lauter Fragen über die Welt stellte, gab Gustav die Antworten ohne etwas auszulassen. Es machte einfach Spaß alles zu erkunden und genau wie Arnold neu zu entdecken.

Ja, Hans Rath konnte mich hier echt abholen, in dem er viele Fragen stellte, die man sich auch jetzt schon stellt. Angefangen, wie man mit Armen und Reichen umgeht, bis hin zu dem Umstand, inwieweit uns die Technik und besonders ihre ganzen Funktionen helfen. Ganz besonders fand ich aber das Ende, denn dieses zeigte schließlich, dass manche Dinge einfach passieren müssen, damit wir wieder zu den Menschen werden, der wir mal waren oder immer sein wollten.

Fazit:

Dies war mein erstes, aber garantiert nicht mein letztes Buch von Hans Rath. Sein locker flockiger Schreibstil im Zusammenspiel mit der interessanten Geschichte machte einfach Spaß, auch wenn man hin und wieder Momente hatte, die zum Nachdenken anregen. Ich bin begeistert.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Ein spannendes Agentenabenteuer, welches uns Touristen zusätzlich mit seinen Werbeplakaten unterhält

Spy Island
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Was wäre, wenn das Bermudadreieck, welches für seine mysteriösen Geschehnisse bekannt ist, zum Hotspot für Agenten, aber auch für Touristen werden würde? Tja, man würde ihnen einen Cocktail in die Hand ...

Was wäre, wenn das Bermudadreieck, welches für seine mysteriösen Geschehnisse bekannt ist, zum Hotspot für Agenten, aber auch für Touristen werden würde? Tja, man würde ihnen einen Cocktail in die Hand drücken und sie Willkommen heißen. Die Warnungen zu Kraken, Meerjungfrauen & Co. gibt’s danach.

Da wären wir also, auf der Insel. Einer Insel auf welcher eigentlich Agenten aller Herr und Länder trafen um das zutun, was man halt so tut. Nämlich Spendengalas veranstalten. Darunter befindet sich auch Nora Freud, welche die gefährlichste Frau der Welt ist. Sie protzt nicht unbedingt damit, aber ihre Kenntnisse zu den 87 Cocktailspieß-Tötungsarten behält sie bestimmt auch nicht geheim. Doch seit auch Touristen auf die Insel dürfen, ist nichts mehr wie es mal war. Besonders die Meerjungfrauen-Angriffe machen allen dabei sorgen, weswegen ausgerechnet Noras Schwester auf die Insel kommt und sie zusammen dem Rätsel auf die Spur kommen.

Wer jetzt schon von der Handlung begeistert ist, der sollte auf jeden Fall einen Blick in den Band werfen, denn dieser ist das Parade-Beispiel für eine kreative, ideenreiche und witzige Aufmachung. Ich glaube so viel Liebe zum Detail habe ich noch bei keinem anderen Band je gesehen. Der Fokus liegt hier nämlich auf ….. Werbung …. Hinweisschildern … und Cocktails! Eine herrlich bunte Mischung, die aber die Welt, insbesondere die Gefahren darin wundervoll mit einem Augenzwinkern beleuchtet. Ich hatte hier eine Menge Spaß, was die ein oder andere Lachträne meinerseits bezeugen kann. Besonders gelungen empfand ich dabei den Stil, denn während Noras Abenteuer durchweg gezeichnet war, waren die Werbungen meist mit echten Bildern versehen. Ein unglaublich guter Kontrast, der dem Ganzen noch mehr Charme gab.

Ich liebte es einfach, dass die einzelnen Abschnitte der Geschichte mit einem Cocktail begannen und mich mit Karten, Briefen oder Zeitungsausschnitten über das Geschehen auf der Insel informierte. Denn da man mit Nora nur wenige Dinge unternahm, welche ein Tourist hier unternommen hätte, wusste man so trotzdem, was hier alles passieren könnte. Und das war wirklich einiges, zumal man Wesen wie Kraken oder Meerjungfrauen ein anderes Image verlieh. Trotzdem stand Noras Abenteuer stets im Vordergrund und das war nun einmal eine Agentenstory voller Action, Sex und Geheimnissen, welche durchweg sehr gut unterhielt und mich mit jeder Seite mehr packte. Eigentlich hat man alles richtig gemacht, denn in mir hegt sich der Wunsch auch einmal die Insel zu besuchen.

Fazit:

Wenn dieser Band eines kann, dann einen überraschen und köstlich unterhalten. Nicht nur, weil er ausgefallene Cocktail-Rezepte enthält, sondern weil er neben einer packenden Story, auch alles aus dem Thema Bermudadreieck herausholte. Ich bin von soviel Einfallsreichtum einfach nur begeistert.

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