Familiensaga um einen Kosmetikkonzern
Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen ZeitDer Roman beginnt mit einem Prolog, der in die Vergangenheit führt und die Entstehung der einzigartigen Goldblütencreme erzählt, die zum großen Erfolg des Kosmetikkonzern Glanz geführt hat.
Danach sind ...
Der Roman beginnt mit einem Prolog, der in die Vergangenheit führt und die Entstehung der einzigartigen Goldblütencreme erzählt, die zum großen Erfolg des Kosmetikkonzern Glanz geführt hat.
Danach sind wir zurück in der Gegenwart und begleiten Leonie, eine der Enkelinnen des Firmengründers. Leonie und ihre Familie durchleben gerade eine schlimme Zeit, denn Alexander Glanz, ihr älterer Bruder, ist tot. Die Zwillingsschwestern Ella und Leonie führen nach dessen Tod das Unternehmen weiter. Um den Spekulationen zum Tod von Alexander Glanz, der aus dem Bürofenster gestürzt ist, ein Ende zu bereiten, hat Leonie die Idee eine Firmenchronik zu veröffentlichen. Doch Hedi Glanz, die Mitbegründerin des Kosmetikkonzerns, ist alles andere als erfreut. Sie scheint seit Jahrzehnten ein Geheimnis zu haben, das nicht ans Licht kommen soll. Obendrein taucht beim Begräbnis von Alexander Leonies Jugendliebe Michael wieder auf.....
Der Einstieg in die Geschichte rund um die Familie Glanz fiel mir leicht. Die bildhafte Erzählweise hat sehr schnell Bilder im Kopf erzeugt. In diesem ersten Band ist Leonie die Hauptfigur, die gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Ella das Familienunternehmen führt. Durch den Auftrag eine Familienchronik zu erstellen, versuchen die Beiden den Fokus rund um den Tod ihres Bruders Alexander wieder auf das Familienunternehmen zu richten. Allerdings werden mit der Zeit einige Geheimnisse offen gelegt, die eher nicht an die Oberfläche hätten gelangen sollen. Eines davon wird im ersten Teil gelöst, der Rest bleibt aber noch offen.
Von Zeit zu Zeit gibt es kurze Rückblenden in die Anfangszeit des Unternehmens, bei dem der Fokus auf Großmutter Hedi liegt, die ihren Mann in allen Belangen unterstützt hat. Man erfährt einiges über die Anfänge der Produkte und deren Vermarktung, was in den frühen Fünfziger Jahre nicht wirklich einfach war.
In einem zweiten Erzählstrang erzählt Michael, Leonies erste große Liebe, aus seiner Sicht. Nach Jahren im Ausland kehrt er nach München zurück und möchte in der alten Heimat sesshaft werden. Leonie hat er in all den Jahren nicht vergessen, doch diese ist verheiratet....
Dieser erste Teil der Familiensaga hat für mich noch ein kleines bisschen Luft nach oben gelassen. Die Einblicke in das Familienunternehmen sind interessant und mit den Figuren habe ich mitgelitten und mitgefiebert. In der Mitte ließ die Spannung etwas nach und einige Wendungen waren für mich vorhersehbar. Trotzdem habe ich mich in der Geschichte immer sehr wohl gefühlt. Das liegt vorallem am bildhaften Schreibstil der Autorin. Dieser ist der große Pluspunkt jeder Geschichte aus der Feder von Gabriela Gross aka Gabriele Diechler. Immer wieder verzaubert sie mich mit ihrem wunderbaren, intensiven und gefühlvollen Worten und ihrem Schreibstil, der sich von anderen Autor:innen abhebt. Man spürt die Verbindung, die sie zu ihren Figuren aufbaut und diese an die Leser weiter gibt. Einfühlsam und mit wunderbaren Zitaten geschmückt, die ich am liebsten alle anstreichen würde (in meinen Büchern wird allerdings nichts markiert, da bin ich viel zu pingelig), lässt sich die Geschichte rund um die Familie Glanz wunderbar lesen.
Die Charaktere sind Sympathieträger und haben fast nur gute Eigenschaften. Hier fehlte mir ein kleiner Antagonist, der etwas Drama ins Geschehen gebracht hätte. Aber vielleicht folgt der noch im zweiten Teil der Trilogie.
Die Autorin hat bei der gemeinsamem Leserunde der Lesejury mit all ihrem Herzblut kommentiert und sich wirklich für jeden Leser Zeit genommen...einfach wunderbar!
Fazit:
Ein interessanter Auftakt der Trilogie rund um den Kosmetikkonzern Glanz, der noch einige Fragen offen lässt und mich schon neugierig auf den Folgeband macht. Der einzigartige Schreibstil der Autorin macht jedes ihrer Bücher zu einem Leseerlebnis.