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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2022

Finger weg! - Schwieriger Schreibstil und eine völlig andere inhaltliche Gewichtung als gedacht

Tick Tack
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Bei diesem Jugendbuch weiß ich gar nicht wo genau ich mit meiner Bewertung anfangen soll, da mir so viele Punkte Bauchschmerzen bereiten. Eins war mir auf jeden Fall schnell klar „Tick Tack“ von Julia ...

Bei diesem Jugendbuch weiß ich gar nicht wo genau ich mit meiner Bewertung anfangen soll, da mir so viele Punkte Bauchschmerzen bereiten. Eins war mir auf jeden Fall schnell klar „Tick Tack“ von Julia von Lucadou soll provozieren, was die Autorin in Bezug auf mich auch definitiv erreicht hat. Die Art und Weise gefiel mir aber leider so gar nicht. Zunächst einmal sind beide Hauptprotagonist:innen unfassbar unsympathisch. Mette konnte ich noch ein bisschen besser verstehen, wobei ihre grenzenlose Wut gegen alles und alle, auch das schwierig machte. Jos Kapitel waren hingegen für mich nur schwer auszuhalten, so sind sie doch voller Hass, Frauenfeindlichkeit und Rassismus. Der Schreibstil ist gewollt jugendlich gehalten und liest sich immer wieder wie unterschiedliche Social Media Posts und Foreneinträge. Hier sorgten zahlreiche technische Bezeichnungen und Anglizismen für einen gebremsten Lesefluss. Auch wenn ich die meisten Anspielungen verstehen konnte (ohne Englischkenntnisse ist dieses Buch kaum lesbar), wirkte der Stil für mich zu künstlich, um authentisch zu sein. Und auch thematisch hatte ich mir etwas anderes versprochen. Zwar ging es durchaus um die Gefahren und Manipulationsmöglichkeiten von Tik Tok und weiteren Social Media Seiten, einen sehr großen Raum nahmen aber außerdem Verschwörungstheorien rund um Corona ein. So entwickeln sich Mette und Jo nach und nach zu richtig gehenden Querdenkern und Corona-Leugnern, inklusive zahlreicher Verschwörungstheorien, welche uns Leser:innen ungefiltert dargeboten werden. Gerade für ein Jugendbuch hätte ich mir in Bezug darauf zumindest eine klare Gegenposition gewünscht. Alles in allem kann ich dem Roman wirklich nicht mehr als 2 Sterne geben, da die Kritikpunkte doch zu schwer wiegen. Es gibt so viele tolle Jugendbücher mit wichtigen Botschaften, darum greift einfach zu einem anderen Buch. Hier lohnt sich die Lektüre leider nicht.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Verworrene Geschichte, in interessantem Setting, in schwer lesbarem Stil geschrieben

Der große Nordwesten
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„Der große Nordwesten“ von Anne-Marie Garat war eins der wenigen Bücher, durch welches ich mich regelrecht durch kämpfen musste und mehr als einmal in der Versuchung war das Buch abzubrechen. Einen derart ...

„Der große Nordwesten“ von Anne-Marie Garat war eins der wenigen Bücher, durch welches ich mich regelrecht durch kämpfen musste und mehr als einmal in der Versuchung war das Buch abzubrechen. Einen derart Leser:innen unfreundlichen Schreibstil habe ich wirklich selten erlebt. Zum einen schreibt die Autorin durchgehend, über 400 Seiten lang, ohne jegliche Kapiteleinteilung. Darüber hinaus springt sie aber auch noch wild zwischen drei Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten hin und her, ohne kenntlich zu machen, um wessen Gedanken es sich nun gerade handelt. Mit der Zeit lernt man dann zwar die einzelnen Charaktere voneinander zu unterscheiden, das Lesetempo wird aber dennoch kontinuierlich davon ausgebremst. Obwohl der Text durchaus literarischen Anspruch aufweist, lohnt sich die Lektüre in meinen Augen nicht. Das Setting, kulturelle Besonderheiten und auch die Naturbeschreibungen gefielen mir zwar richtig gut. Die eigentliche Geschichte wird aber so verworrenen dargestellt, das man über Vieles nur spekulieren kann und Einiges am Ende sogar ganz offen bleibt. Reduziert man die Handlung auf das Wenige was tatsächlich passiert, ist diese längst nicht so spektakulär, als das es sich lohnen würde sich durch seitenweise umständliche Formulierungen und verwirrende Beschreibungen zu kämpfen. Auch wenn das Buch sicher seine Liebhaber:innen finden wird, bekommt es von mir leider nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Chaotische Erzählweise, schmälert das Lesevergnügen

Hotel Weitblick
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Das eigentliche Thema im Roman „Hotelweitblick“ der Autorin Renate Silberer klang wirklich interessant. So sollte doch beim Seminar von vier Führungskräften, unsere Leistungsgesellschaft, in Form eines ...

Das eigentliche Thema im Roman „Hotelweitblick“ der Autorin Renate Silberer klang wirklich interessant. So sollte doch beim Seminar von vier Führungskräften, unsere Leistungsgesellschaft, in Form eines Kammerspiels ordentlich auf die Schippe genommen werden. Statt treffender Dialoge, fand ich aber nur überzeichnete Charaktere, welche nach und nach im Irrsinn versinken, ohne das man als Leser den Grund dafür so Recht versteht. Auch ein Erziehungsratgeber (bzw. das daraus resultierende Erziehungskonzept) aus der NS-Zeit, welcher noch bis in die 1980er Jahre aufgelegt und verkauft wurde, beschäftigt die Protagonisten immer wieder. Mein größtes Problem hatte ich aber letztendlich mit dem Schreibstil, welcher stellenweise für mich fast schon unlesbar wurde. Häufig und abrupt wechselt (teils sogar mitten im Satz) die Perspektive zwischen den Protagonisten hin und her. Nicht immer ist erkennbar, wessen Stimme da gerade spricht. Wörtliche Rede und Gedanken, sind darüber hinaus auch schwer zu unterscheiden, da auf Anführungsstriche verzichtet wurde. Mein Fazit: Einzig nützliche Erkenntnis, war die Tatsache wie erschreckend lange sich Erziehungsweisen halten und welche desaströsen Folgen dies haben kann. Für diese Information hätte ich aber nicht unbedingt dieses Buch lesen müssen. Darum kann ich leider nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Interessantes Thema, anstrengende Umsetzung

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
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Ich lese gerne hin und wieder etwas aus dem Genre SciFi und auch das Thema künstliche Intelligenz finde ich spannend und so klang „DAVE“ von Raphaela Edelbauer auf den ersten Blick interessant. Schnell ...

Ich lese gerne hin und wieder etwas aus dem Genre SciFi und auch das Thema künstliche Intelligenz finde ich spannend und so klang „DAVE“ von Raphaela Edelbauer auf den ersten Blick interessant. Schnell zeigte sich aber, das wird kein leichtes Buch. Die ersten Kapitel waren für mich nur mit einer ordentlichen Prise Humor zu ertragen, denn der Schreibstil der Autorin macht es den Leser*innen wirklich nicht leicht. Lange, verschachtelte Sätze, voller Fremdwörter und literarischer Spielereien, führten dazu dass das Lesen einfach nur anstrengend war und so gar keinen Spaß machte. Auch zahlreiche vorkommende Begriffe aus dem Österreichischen störten meinen Lesefluss und passten in meinen Augen auch nicht zur sonstigen Aufmachung des Buchs. Das Thema und der Ansatz der Geschichte gefielen mir an sich gut, nur schaffte es die Autorin ein schwieriges Thema, noch komplizierter zu machen. Die eigentlich spannende Handlung verliert sich zudem immer wieder in philosophischen Debatten und den skurrilsten Begebenheiten. Oft war es äußerst schwer zwischen Realität und Einbildung zu unterscheiden und so wirkte der Plot für mich stellenweise wie ein surrealer Traum. Das Ende versöhnte mich zum Glück dann zumindest ein bisschen mit der völlig verrückten Geschichte, da es doch noch eine halbwegs logische Erklärung für Alles gab. Mein Fazit: Allein aufgrund des Schreibstils kann und mag ich das Buch keinem weiterempfehlen. Durch seine Besonderheiten wird es aber sicher seine Fans finden, mich konnte es allerdings nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Nicht zeitgemäß

Killing Kryptonite
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Das Problem bei dieser Lektüre war, ich hatte mir eindeutig etwas anderes versprochen. Denn der Titel "Killing Kryptonite - Krafträuber erkennen und entmachten" las sich für mich modern und so dachte ...

Das Problem bei dieser Lektüre war, ich hatte mir eindeutig etwas anderes versprochen. Denn der Titel "Killing Kryptonite - Krafträuber erkennen und entmachten" las sich für mich modern und so dachte ich es geht darum Stärke für das eigene Leben zu finden und Krafträubern keine Macht zu geben. Schnell zeigte sich aber, dass der Autor John Bevere seine Leser*innen in eine völlig andere Richtung führt. Weg vom Individuum, hin zur Gemeinschaft. Der Schreibstil ist dabei mitreißend, wortgewandt und wirklich sehr ansprechend. Trotzdem merkte ich schnell das die von ihm vertreten Thesen, in meinen Augen nicht in unsere moderne Zeit passen. Manches wie zum Beispiel, ob man erst nach der Hochzeit zusammenziehen kann, mag jeder Gläubige für sich entscheiden. Andere Aussagen, wie seine strenge Verurteilung von Homosexualität, kann ich in keiner Weise akzeptieren und empfand daher das Buch stellenweise als äußerst diskriminierend und völlig aus der Zeit gefallen. Auch wenn es immer wieder auch ansprechende Passagen gab, kann ich das Buch aus dem eben genannten Grund nicht weiterempfehlen und vergebe deshalb auch nur 2 von 5 Sternen.

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