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Veröffentlicht am 30.03.2022

Afrika

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Das Büchlein mit 271 Seiten ist sehr persönlich: Lena Wendt erzählt von ihren diversen Aufenthalten in unterschiedlichen Ländern. Wer interessiert an Afrika ist und wer sich fragt, wie sich so ein Aussteigerleben ...

Das Büchlein mit 271 Seiten ist sehr persönlich: Lena Wendt erzählt von ihren diversen Aufenthalten in unterschiedlichen Ländern. Wer interessiert an Afrika ist und wer sich fragt, wie sich so ein Aussteigerleben organisieren lässt, dem gefallen die Erzählungen bestimmt. Lena Wendt hat in Südafrika in einem Projekt mitgemacht (und dort erfahren, dass ‚Rassismus‘ eben nicht nur auf Europa beschränkt ist - wobei den Begriff 'Rassismus' gibt es ja nicht mehr, da es nach offizieller Deutung auch keine Rassen gibt). Und so, wie bei den Kriegen und blutigen Streitereien in Afrika, wird auch künftig nur von ‚ethnic clashing‘ die Rede sein.

Wenn sie davon redet, dass nachts junge Männer die dreizehn Kilometer zwischen der Nordspitze Marokkos nach Spanien rüber surfen wollen, und wieder aufgegriffen werden, oder fast dabei umkommen, dann ist das ein Beispiel für die Politik von Marokko, die der Jugend des Landes keine Chancen gibt. Bei durchschnittlich 3,5 % jährlichem Bevölkerungswachstum in den meisten afrikanischen Ländern ist es wirklich schade, dass diese Länder es nicht verstehen, ihre Jugend auszubilden und Arbeitsplätze ihnen anzubieten. Doch wenn diese jungen Männer, statt sich nach Europa zu sehnen wo auch die meisten scheitern, sich zusammenschließen und Forderungen aufstellen – dann wäre das etwas! Lena Wendt wird von den jungen Männern auch als Beraterin und Wegbereiterin angesehen. So hat sie durchaus einen bestimmten Einfluss, wie sie in ihrem Buch beschreibt, auf die jungen Männer.

Da ich mein halbes Leben in Afrika verbrachte und viele Freund:innen habe, die in unterschiedlichen afrikanischen Ländern leben (und weil das anscheinend auch wichtig ist – aller Farbschattierungen), ich habe ein anderes Afrika kennengelernt, obwohl ich in den meisten Ländern, die Lena Wendt beschreibt, gelebt habe. Sie war touristisch in Afrika unterwegs, ich habe dort offiziell gearbeitet.

Das Buch ist haptisch schön griffig, es ist kein Hochglanzumschlag um das Buch geschlungen worden, sondern ein papierenes Etwas. So liegt es gut in der Hand. Durch die großzügige Schriftform lässt es sich auch gut lesen. Der Titel sagt aus, dass die junge Frau in Afrika ihren Halt gefunden hat und, als jemand, die sich nach Freiheit sehnt, ihre Freiheit dort gefunden hat, gleichzeitig musste sie aber erfahren, dass durch eine Pandemie 'Freiheiten' eingeschränkt werden.

Jede:r sucht sich so seine / ihre Nische – Lena Wendt hat die ihre gefunden: Als Tanz- und Yogalehrerin. Ihr Freund Mohammed hat ihr einen Heiratsantrag gemacht – gut für sie. Ich hoffe, dass sie glücklich wird und ihre Ehe Bestand hat.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

English Version of a German Book

Indian Cowboy
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The Indian Cowboy – the night of the wolves, author: Brita Rose Billert

Ryan Black Hawk is a young Lakota (member of the First - and very discriminated - Nations of the American continent). As many youngsters ...

The Indian Cowboy – the night of the wolves, author: Brita Rose Billert

Ryan Black Hawk is a young Lakota (member of the First - and very discriminated - Nations of the American continent). As many youngsters during their coming-of-age he started mischivously doing some wrongs as drinking too much cheap booze, smoking pot and car-racing. One day, totally drunken, his father taught him a lesson the hard way. Next day police came for interrogation as his friends of the boozing night died. This was the turning point in his young life.

Now Ryan wants to do good to his family. He started working with the military and he stopped abusing alcoholic drinks for ever. With new friends, some adventuries and even a love story he masters a new style of life. Ready to engage as a role model

A nice story written by a German about the US-American First Nations group of the Lakota and their life style (translated by a Swiss-German into English). Brita travels occasionally to the home grounds of the Lakota and learns about their life style. As a selfpublisher she wrote a couple of books about the Lakota hero Ryan Black Hawk.

As a Social Anthropologist I rather prefer that the First Nations themselves talk about their life. The book didn‘t meet my interest.

The Cover shows a jumping wolf. Below that fierce looking wolf the US-American flag decorates half of the cover page.


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Veröffentlicht am 22.12.2021

Leichte Sommerlektüre mit Lavendelblüten

Lavendelblüten in der Provence
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Cloe lebt als Bibliothekarin ihr Leben, sie liebt die Bücher der Bibliothek, ihr Zuhause, ihren Freund (mit dem sie eigentlich nicht auf einer Wellenlänge liegt mit ihren unterschiedlichen Interessen). ...

Cloe lebt als Bibliothekarin ihr Leben, sie liebt die Bücher der Bibliothek, ihr Zuhause, ihren Freund (mit dem sie eigentlich nicht auf einer Wellenlänge liegt mit ihren unterschiedlichen Interessen). Einzig die unangenehme Mutter, die sich besserwisserisch in ihr Leben einmischt, stört die Idylle. Eines Tages flattert ein Brief in den Gleichklang ihres wohlgeordneten Dahinplätscherns (einzig durchbrochen durch ihre schillernde Freundin Viv). Cloe liest in dem Brief, dass sie geerbt hat. In der Provence, in dem (fiktiven) Städtchen Louanne, existiert eine Wohnung im Ort, ein Anwesen im Wald und ein Vermögen, das sie jedoch nur antreten kann wenn sie daraus ein ‚Garni‘ entstehen lässt (ein Hotel) und so die Vorstellungen ihrer Tante verwirklicht. Man empfängt Cloe in Louanne mit Misstrauen und legt ihr eher Steine in Weg. In der Zwischenzeit musste Cloe feststellen, dass ihr langjähriger Freund ein Mann der Affären war. Cloe verliebt sich in den Lebensstil ihrer verstorbenen Tante, versucht mehr aus dem Leben der Tante zu erfahren, die sie seit Kindheitstagen nicht mehr traf. Dagegen tritt ihre Mutter äußerst aggressiv auf und schließlich kommt peu a peu, unter Schwierigkeiten, die Familiengeschichte ans Tageslicht.

Ab dem 5. Kapitel wird die Geschichte spannend, jetzt nimmt die Geschichte an Fahrt auf, mit krummen Touren, Intrigen und Hinterhältigkeit. Es wäre kein Liebesroman, wenn sich letztendlich nicht doch noch alles zum Guten wendet. Und letztendlich gibt es Freundinnen, die langjährige und eine neu gefundene. Und dass Freundinnen wichtig sind, das zeigt sich in dem Roman. Denn der Liebe kann man doch nicht trauen. Oder doch?

Angenehme Strand- und Urlaubslektüre zum Entspannen. Die Lavendelblüten kommen zwar nicht so oft vor (lediglich bei einem Essen in einem Lavendelrestaurant lavendelt alles). Doch als Einleitung zu einem neuen Kapitel verzieren Lavendelzweige den Anfang. Nettes Titelbild in einem Lavendelfeld mit einer äußerst sexy dargestellten jungen Frau. Die junge Autorin hat bereits einige Liebesromane veröffentlicht, für ‚Lavendelblüten in der Provence‘ bekam sie – als Südtirolerin – finanzielle Unterstützung der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur. Die Autorin stammt aus Bozen / Südtirol.

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Leichte Kost für zwischendurch

Liebe und Verbrechen
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Wer leichte Unterhaltung sucht ist hier richtig…Das Büchlein firmiert unter ‚Krimi‘ (Verbrechen und Liebe, kann es Verbrechen ohne Liebe geben?). Nach zwei Drittel der Erzählung, in der immer mal wieder ...

Wer leichte Unterhaltung sucht ist hier richtig…Das Büchlein firmiert unter ‚Krimi‘ (Verbrechen und Liebe, kann es Verbrechen ohne Liebe geben?). Nach zwei Drittel der Erzählung, in der immer mal wieder darauf hingewiesen wird, dass Arnulf irgendetwas Böses getan hat, kommt so langsam die ‚Wahrheit ans Licht‘. Arnulf, gut aussehend, attraktiv, reich, hat etwas getan, womit er erpressbar ist.

Zuvor ist es überwiegend eine Erzählung von einem fast schon depressiven, aber arbeitsamen jungen Mann, der als Staatsanwalt arbeitet und sich jegliche Vergnügen verbietet. Seit dem gewaltsamen Tod seiner heißgeliebten Frau ist er von ‚der Rolle gehüpft‘. Kann er sich je wieder verlieben, betreibt er damit nicht Betrug an seiner ersten Gattin? Nun wird ihm aber jemand ins Büro geschoben, eine junge, attraktive, selbstbewusste Juristin. Aus der Abneigung wird innerhalb kurzer Zeit Zuneigung. Zunehmend wird diese Zuneigung so stark, dass er glaubt nicht mehr ohne sie leben zu können.

Im Gegenteil zu Thrillers und Krimis kommt die Erzählung im großen Ganzen ohne Gewalt und blutige Szenen aus, auf den letzten Seiten erzählt Arnulf was er getan hat. Vielleicht stimmt es, vielleicht stimmt es nicht, es ist lediglich Arnulf, der davon berichtet…

Dazwischen erzählt der Autor, fast reiseberichtartig, aus Köln und vor allem von der Insel Amrum, wo er die beschriebenen Orte vermutlich selbst aufgesucht hat. Wer also etwas Nettes zum Futtern auf Amrun sucht, sollte in die ‚Insel-Praline‘ gehen (vermutlich findet man dort auch einige Exemplare von ‚Liebe und Verbrechen‘).

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Ein Dorf im Aufstand

Wie schön wir waren
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Das Dorf heißt Kosawa. Viele jüngere Dorfbewohner sterben, nicht nur Ältere (altersbedingt), sondern auch Kinder. Das hat mit der Verseuchung des Bodens durch die Ölförderung zu tun. Boden und Wasser wird ...

Das Dorf heißt Kosawa. Viele jüngere Dorfbewohner sterben, nicht nur Ältere (altersbedingt), sondern auch Kinder. Das hat mit der Verseuchung des Bodens durch die Ölförderung zu tun. Boden und Wasser wird verseucht.
Zu Beginn des Buches treffen sich die Dörfler in einer Dorfversammlung (im Turnus einberufen) mit Würdenträgern aus der Stadt und Mitarbeitern des Erdölkonzerns. Die Angereisten versuchen die Bevölkerung zu beschwichtigen. Doch bei dieser Versammlung ist es anders, kurz vor dem Aufbruch kommt es zu Tumulten, ein Unberührbarer (weil er angeblich verrückt ist) übernimmt plötzlich die Führung. Die aus der Stadt (einschließlich die Konzernmitarbeiter) werden festgesetzt. Und damit beginnen die schlimmsten Probleme für das Dorf Kosawa. Am Ende ist nichts mehr wie es war...

Eine Kameruner Autorin schreibt einen Roman über ein Dorf, das sich gegen Neo-Kolonialismus wehrt. Es erinnert an den Kampf der Ogoni in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ein großes Areal wurde im Nigerdelta von der Royal Dutch Shell verwüstet. Proteste der Ogoni wurden versucht zu ersticken. 1995 hängte die nigerianische Militärregierung den Führer der Ogoni, Ken Saro-wiwa und acht Mitkämpfer (trotz weltweiter Proteste).

IMBOLO MBUE stammt aus Limbe, an der Küste (Littoral) von Kamerun, in der Nähe des Kamerunbergs – eine wunderschöne Gegend. Das Gebiet der Ogoni liegt nur wenige hundert Kilometer weiter nördlich, ebenfalls im Littoral – Gebiet. Es ist durchaus ein wichtiger Stoff, den die Autorin hier angeht – Umweltzerstörungen im Auftrag großer multinationaler Konzerne, an denen machtgierige Einheimische auch groß verdienen.

Das Buch erzählt vom Leben im Dorf, vom Zusammenhalt, aber auch der Ängste und dass die Bewohner des Dorfes in Furcht vor dem Militär und den korrupten Politikern leben. Plötzlich gelten die alten Regeln nichts mehr, der Unberührbare wird berührt (weil die Eindringlinge die Regeln nicht kennen).
War es nicht immer so, dass welche von außerhalb der Perimeter des eigenen Kulturraumes die Regeln nicht kannten? Und dadurch einiges durcheinander kam...

In ihrem Buch beschreibt die Autorin am Ende, dass ‚die Kinder aus dem Dorf‘ alle Stipendien erhielten und in das Traumland jenseits des Großen Teiches verzogen sind, dann große Autos fuhren und ihr Herkunftsland mehr oder weniger vergaßen… Auch Frau Imbue ist US-Amerikanerin geworden. Verständlich, denn ihr Heimatland steckt in der politischen Zwangsjacke einer kleinen Clique um Paul Biya (Langzeitpräsident der Republik Kamerun). Der kleinen politischen Clique geht es gut, dem Rest des Landes weniger…

Aber vielleicht dient es als Anregung, denn Kamerun - oh Kamerun, ein wunderschönes Land mit viel Potential - wird seit Jahr und Tag von dieser despotischen Clique regiert.

Mit dem Schreibstil tue ich mir schwer – es zieht sich ... Es ist sehr gut, wie die Autorin, mit Beispielen, aus der lokalen Kultur berichtet. Man könnte dies jedoch auch mehr dramatisieren. Das Buch ist lesenswert, mit viel Geduld. Es ist keine Lektüre zur Unterhaltung, sondern zum Nachdenken.

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