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Veröffentlicht am 31.03.2022

Ein besonderer Gartenkrimi

Hamdraht
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Inhalt:
Arno Radeschnig und seine Frau Ophelia wollen in Litzelsdorf im Südburgenland das "Fia mi", ein Wellnessressort mit regionaler und gesunder Küche, eröffnen. Zum Soft Opening ist die Presse und ...

Inhalt:
Arno Radeschnig und seine Frau Ophelia wollen in Litzelsdorf im Südburgenland das "Fia mi", ein Wellnessressort mit regionaler und gesunder Küche, eröffnen. Zum Soft Opening ist die Presse und die erfolgreiche Influencerin Sky mit ihrem Mann eingeladen. Das soll für ordentlich Reklame sorgen und als Probelauf für später dienen. Zunächst scheint der Plan auch aufzugehen. Doch dann wird im hauseigenen Spa eine Leiche gefunden und das wirbelt die Pläne aller Beteiligten gehörig durcheinander.......

Leseeindruck:
"Hamdraht" ist der 2. Band mit dem Klub der grünen Daumen. Für mich war es der erste Band der Reihe. Zudem habe ich bisher auch noch keinen Gartenkrimi gelesen. Ich war also mächtig gespannt was mich erwartet. Da fing ich also an und war sofort in der Geschichte drin. Auch ohne Vorkenntnisse. Trotzdem kamen mir anfangs Zweifel, ob es vielleicht doch nicht das Richtige für mich ist. Die waren jedoch unbegründet. Ich habe gelesen und gelesen, dabei fast nicht bemerkt wie sich meine Mundwinkel unmerklich nach oben gezogen haben. Hat doch der Krimi einen feinen trockenen Humor, der mich immer wieder Schmunzeln lassen hat. Jede Figur hat so ihre Eigenart. Schnell habe ich einige gleich in mein Herz geschlossen. Besonders Hilda, die Mutter einer Journalistin, hat mir direkt aus der Seele gesprochen. Einfach klasse ihre Ansichten und Bemerkungen. Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Text zu botanischem Hintergrundwissen. Wer aufmerksam liest kann Parallelen zum Text erkennen. Mir hat es viel Freude bereitet dazu meine eigenen Rückschlüsse zu ziehen. Was ich auch ganz witzig fand sind einige Abspänne mit den Gedanken einer Wasserleiche. Lange habe ich mir überlegt wie diese in die Geschichte passen. Ob überhaupt. Sie mussten einfach einen Sinn haben. Und natürlich hatten sie das. Den Fall selbst fand ich spannend. Habe fleißig gerätselt und auch einen Verdacht gehabt. Aber erst gegen Ende. Also alles richtig gemacht.

Fazit:
"Hamdraht" war anders als das was ich bisher im Krimigenre gelesen habe. Mir hat es gefallen. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden. Ein bisschen geduldig muss man sein, wenn man den Krimianteil sucht. Denn den merkt man erst im zweiten Drittel. Was aber vollkommen in Ordnung ist. Ein paar wenige Dialoge gibt es im Dialekt zu denen Fußnoten angemerkt sind. Ich als visueller Typ habe mich da gerne ablenken lassen. Praktisch war es aber allemal. Man erfährt zum Thema Garten auch ab und an etwas in den Kapiteln. Das hätte ich persönlich zwar nicht unbedingt gebraucht, aber schließlich ist es ja auch ein Gartenkrimi und passt deshalb. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Spannender Jugendthriller

Dreivierteltot
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Inhalt:
Kim ist zusammen mit ihrem Freund Jon in Schottland auf dem West Highland Way unterwegs. Dabei treffen sie auf Sky und seinen Hund Oskar. Kim findet ihn attraktiv, aber auch irgendwie unheimlich. ...

Inhalt:
Kim ist zusammen mit ihrem Freund Jon in Schottland auf dem West Highland Way unterwegs. Dabei treffen sie auf Sky und seinen Hund Oskar. Kim findet ihn attraktiv, aber auch irgendwie unheimlich. Denn obwohl sie nicht mit ihm zusammen wandern, taucht er auf mysteriöse Weise immer wieder auf. Mehr noch. Er flirtet ungeniert mit Kim, trotz der Anwesenheit von Jon. Als Kim dann auch noch kryptische Nachrichten ihrer besten Freundin Emma bekommt und eine Leiche ihren Weg kreuzt, beginnt für sie der wahre Horrortrip.......

Leseeindruck:
"Dreivierteltot" ist ein Jugendthriller. Das merkt man auch beim Lesen. Der Schreibstil ist relativ einfach gehalten. Dabei jedoch sehr lebendig gestaltet. Alles beginnt mit einem Pärchenurlaub und könnte idyllischer kaum sein. Wäre da nicht ein Streit zwischen Kim und Jon, der immer wieder einmal aufkeimt. Soweit klingt es nach einem Liebesroman. Aber schon in dieser Anfangsphase ist eine unterschwellige, düstere Grundstimmung zu spüren. Nur greifen konnte ich sie nicht. Tatsächlich kippt diese trügerische Stille im Laufe der Wanderung. Es braut sich etwas zusammen. Durch die kurzen Kapitel und einigen Cliffhangern am Ende wollte ich immer weiter lesen. Das Geheimnis ergründen. Denn alle rund um Kim verhalten sich sonderbar. Schon nach kurzer Zeit war ich gefangen in der Geschichte. Habe mich gefragt, wer spielt ein falsches Spiel? Ich habe mit Kim gelitten. Konnte ihre Ängste fast spüren. Zudem habe ich einiges über sie und ihr Umfeld durch ihre Gedankengänge erfahren. Ab ungefähr der Hälfte hatte ich zu einem Detail eine gewisse Vorahnung, die sich auch bewahrheitet hat. Das große Ganze konnte mich jedoch überraschen.

Fazit:
"Dreivierteltot" ist ein spannender Jugendthriller. Obwohl einige Dialoge in Englisch sind und ich allgemein nicht sehr sprachbegabt bin, sind sie auch für mich verständlich geschrieben. Gut hat mir die kontinuierliche Spannung gefallen, die sich bis zum Showdown immer weiter gesteigert hat. Die Auflösung war schlüssig. Lediglich zu Sky hatte ich am Ende noch eine Frage offen. Gerne empfehle ich diesen Jugendthriller weiter.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Spannende Zeitreise ins Jahr 1899

Leipziger Zeitenwende
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Inhalt:

Kriminalcommissar Joseph Kreiser steckt gerade mitten in einer Ermittlung um gefälschte Lotteriescheine. Aber irgendwie steckt er fest. Da wird in einer Druckerei eingebrochen und Kreiser wittert ...

Inhalt:

Kriminalcommissar Joseph Kreiser steckt gerade mitten in einer Ermittlung um gefälschte Lotteriescheine. Aber irgendwie steckt er fest. Da wird in einer Druckerei eingebrochen und Kreiser wittert wieder neue Hoffnung. Tatsächlich findet er einen neuen Anhaltspunkt. Doch bevor er wieder zurück auf der Wache ist, stößt er zufällig auf den Selbstmord einer Prostituierten. Da Kreiser nicht daran glaubt, beginnt er eigene Recherchen. Sehr zum Leidwesen seines Chefs......

Leseeindruck:

"Leipziger Zeitenwende" ist der 2. Band mit Kriminalcommissar Joseph Kreiser. Die Kapitel sind in Tage eingeteilt. Denn jeden Abend erzählt Kreiser seiner blinden Vermieterin Hannah seine Erlebnisse rund um die Ermittlungen. Nicht nur für Hannah interessant. Auch für mich. Konnte ich doch so alles hautnah miterleben. Schön finde ich auch, dass in Kreisers Erzählungen viel Wissenswertes über Leipzig enthalten ist. So lernt man wie nebenbei einiges über die Stadt. Wenn ich historische Krimis lese, muss ich immer wieder darüber schmunzeln, wie sehr sich die Ermittlungsarbeit zu heute verändert hat. Wie die Beamten mit einfachsten Mitteln ihre Fälle lösen müssen. Die Zeitreise zurück genieße ich immer sehr. Bietet sie mir doch viel Informatives. Einen gewissen Unterhaltungswert bieten zudem die 3 Hauptfiguren. Kreiser, der sich gegen Widerstände hinwegsetzt und seinen Weg geht. Über den man dieses Mal auch ein privates Geheimnis erfährt, das Stoff für eine eventuelle Fortsetzung bereit hält. Hannah ist zwar blind, aber dennoch voller Tatendrang. Gerne mischt sie sich schon Mal in die Ermittlungen ein und gibt somit oft den entscheidenden Hinweis. Staatsanwalt Möbius gefällt mir von den Dreien fast am besten. Seine Art ist einfach klasse und trägt zur Auflockerung bei.

Fazit:

Obwohl ich den Vorgänger von "Leipziger Zeitenwende" kenne, musste ich mich anfangs etwas einlesen. Hier werden die Figuren noch einmal kurz umrissen, was für Neueinsteiger perfekt ist, und einiges kam mir erst zusammenhanglos vor. Doch dann konnte mich der historische Krimi packen. Ein bisschen schade fand ich, dass es mir schwer gemacht wurde mit zuraten wer denn nun für die Taten verantwortlich war. Mehr kann ich aus Spoilergründen nicht schreiben. Ansonsten habe ich kurzweilige und unterhaltsame Lesestunden gehabt und würde mich auf eine Fortsetzung freuen. Wer historische Krimis mag und vor allem einmal etwas lesen möchte was sich von anderen abhebt, sei "Leipziger Zeitenwende" empfohlen.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Packender Fall in eisiger Kälte

Eisflut 1784
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Inhalt:

Mitten in der eisigsten Kälte seit Menschengedenken wird in Mühlheim am Rhein ein Pater tot aufgefunden. Amtmann Venray, der gerade dort aus anderem Anlass weilt, nimmt die Ermittlungen auf. An ...

Inhalt:

Mitten in der eisigsten Kälte seit Menschengedenken wird in Mühlheim am Rhein ein Pater tot aufgefunden. Amtmann Venray, der gerade dort aus anderem Anlass weilt, nimmt die Ermittlungen auf. An seiner Seite ist die Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt. Die Spuren führen die beiden bald auf die andere Rheinseite nach Cöln. Hier scheint jemand etwas gegen ihr Erscheinen zu haben und es wird schnell gefährlich. Nicht nur wegen des Falls. Denn es droht eine Flut wie es die beiden Städte noch nie erlebt haben sobald die Temperaturen steigen.....

Leseeindruck:

Beim Lesen von "Eisflut 1784" ist es mir eiskalt den Rücken herunter gelaufen. Alleine schon das Setting ist unheimlich. Man ist mitten in einer der schlimmsten Naturkatastrophen der frühen Neuzeit. Von Anfang an geht es nicht zimperlich zu. So merkt man sofort in welcher Zeit man sich befindet. Bekommt ein Gespür für die Menschen und ihre Nöte. Der historische Krimi ist in 4 Teile geschrieben. Teil 1 dient zur Einstimmung. Man lernt Amtmann Venray kennen und erlebt ihn bei der Ausführung seiner Arbeit. Ich muss zugeben, hier hatte ich erst ein paar Anlaufschwierigkeiten. Was nicht unbedingt an der minimal angepassten Sprache an die damalige Zeit gelegen hat. Vielmehr kamen mir die Szenen anfangs zusammenhanglos vor. Aber nach 60 Seiten war das vergessen. Das Buch konnte mich packen und mir ist es immer schwerer gefallen, es überhaupt aus der Hand zu legen. Das Setting hat mir ausgesprochen gut gefallen und ist historisch belegt. Hier hinein hat der Autor einen spannenden Fall geschrieben. Wie eingangs schon geschrieben, geht es der Zeit entsprechend relativ brutal zu. Zum Ausgleich dazu hatten die Figuren einen hohen Unterhaltungswert und haben sehr zum Gelingen der Geschichte beigetragen. Venray war mir von Anfang an symphytisch und hatte für mich das Herz auf dem richtigen Fleck. Die Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt ist eine starke Frau. Beide zusammen sind ihrer Zeit weit voraus und modern eingestellt. Der Showdown hat es in sich. Er war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Es passiert hier so viel. Kaum ist die eine Situation überstanden, kommt es noch schlimmer. Perfekt hierzu beginnt es zu tauen und jeder kann sich vorstellen was passiert, wenn diese Mengen an Eis und Schnee schmelzen.

Fazit:

"Eisflut 1784" konnte mich nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten packen. Das besondere Setting hat zusammen mit den zwei Hauptfiguren viel dazu beigetragen. Ich hatte unterhaltsame und vor allem spannende Lesestunden. Dabei bin ich tief eingetaucht in das Jahr 1784. Fast so als wäre ich selbst dabei gewesen. Wer auch gerne einmal in die eiskalten Fluten und eine der schlimmsten historisch belegten Naturkatastrophen der Neuzeit abtauchen möchte, sei dieser Krimi empfohlen. Aber bitte warm anziehen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Tolle Mischung aus Krimi und Roman

Inselduell
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Inhalt:

Auf Norderney stehen die Bürgermeisterwahlen an. Unter den drei Kandidaten ist auch eine Frau: Die Alleinerziehende Petra Mertens. Sie steht vor allem für den Umweltschutz. Doch bevor es in die ...

Inhalt:

Auf Norderney stehen die Bürgermeisterwahlen an. Unter den drei Kandidaten ist auch eine Frau: Die Alleinerziehende Petra Mertens. Sie steht vor allem für den Umweltschutz. Doch bevor es in die heiße Phase des Wahlkampfes geht, wird Petra ermordet. Alles deutet darauf hin, dass der Täter eine politische Motivation hatte. Doch je weiter die Ermittlungen voran schreiten, umso mehr scheint sich ein Abgrund in der Vergangenheit des Mordopfers aufzutun.....

Leseeindruck:

"Inselduell" ist der 4. Band mit Inselpolizist Martin Ziegler und Polizeipsychologin Ruth Keiser. Während Martin auf der Insel Norderney ermittelt, gerät Ruth in Bonn, wo sie ihren Freund besucht, eher zufällig in die Ermittlungen. Sehr gut hat mir gefallen, dass man sofort mitten im Geschehen ist und die Autorin auf eine Einführung verzichtet. Nach und nach erfährt man nebenbei etwas über die Figuren, weshalb man den Krimi auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann. Anja Eichbaum schafft den Spagat zwischen einen spannenden Kriminalfall zu konstruieren und viel Privatleben der Figuren in Romanform einfließen zu lassen. Dabei merkt man, dass die Autorin als gebürtige Rheinländerin und Norderneyliebhaberin, viel von sich einfließen lässt. Das hat mir im Prinzip gefallen. Jedoch gab es im Laufe des Plots immer wieder Anspielungen zum Rheinländer im allgemeinen und den Ostfriesen im besonderen. Irgendwann war mir das einfach zu viel des Guten. Auch die wiederholten Erwähnungen zu Ruths gestörtem Verhältnis zu Beziehungen hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Den Fall an sich habe ich als spannend empfunden, wozu auch kleinere Cliffhanger am Kapitelende beigetragen haben. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Täter sein könnte. Die Figuren sind liebenswert dargestellt und tragen zusätzlich für ein ganz kleines bisschen Urlaubsfeeling bei. Unerwähnt möchte ich auch das Personenregister am Anfang nicht lassen. Ich liebe so etwas einfach.

Fazit:

"Inselduell" ist eine tolle Mischung zwischen Krimi und Roman. Die Figuren sind mir im Laufe der Reihe sehr ans Herz gewachsen. Ich mag die Bücher von Anja Eichbaum, die auch immer ein wenig Urlaubsfeeling versprühen. Wer sich nicht daran stört auch viel Privates zu den Figuren zu erfahren, dem sei die Reihe empfohlen. Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut mit einfließen lässt.

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