Cover-Bild Die Forsyte Saga
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34,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 1193
  • Ersterscheinung: 08.10.2021
  • ISBN: 9783150300800
John Galsworthy

Die Forsyte Saga

Drei Bände im Schuber: Der reiche Mann | In Fesseln | Zu vermieten
Maria Slavtscheva (Herausgeber), Luise Wolf (Übersetzer), Leon Schalit (Übersetzer)

Eine Familie der oberen Mittelschicht, Intrigen und Schicksale – das ist der Stoff, aus dem der Literatur-Nobelpreisträger John Galsworthy seine monumentale Romantrilogie spinnt. Beginnend im viktorianischen London der 1880er Jahre und endend in den frühen Goldenen Zwanzigern beschreibt Galsworthy über mehrere Generationen hinweg den Zerfall der Familie Forsyte: Der erfolgreiche Anwalt Soames Forsyte kauft ein Stück Land, um darauf ein Haus für sich und seine Frau Irene zu bauen, doch anders als die frisch hochgezogene Fassade des Hauses beginnt die eheliche Fassade zu bröckeln. Arroganz, falsche Entscheidungen und bittere Schuldzuweisungen führen zu einer Fehde mit fatalen Folgen – selbst für die letzten Sprösslinge der Familie Forsyte.
In drei Romanen entfaltet Galsworthy, lange bevor die Granthams in Downton Abbey einzogen, ein breites Gesellschafts-Panorama voller Skandale und Tragödien, Leidenschaft und Dekadenz.

Drei Bände im Schuber mit herausnehmbarem Stammbaum der Familie Forsyte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2022

Familiensaga mit vielen handelnden Personen und anspruchsvoller Sprache

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Mit der Forsyte-Saga von John Galsworthy hält man einen Klassiker in den Händen, der vor über 100 Jahren geschrieben worden ist und für den der Autor den Literaturnobelpreis erhalten hat. Die drei vorliegenden ...

Mit der Forsyte-Saga von John Galsworthy hält man einen Klassiker in den Händen, der vor über 100 Jahren geschrieben worden ist und für den der Autor den Literaturnobelpreis erhalten hat. Die drei vorliegenden Bücher werden neu aufgelegt vom Reclam-Verlag in einem hochwertigen Schuber geliefert. Die Bücher bestechen rein optisch schon in ihrer gelungenen Aufmachung, den Abbildungen inkl. Lesebändchen. Besonders hervorzuheben ist auch der Stammbaum zur Familie Forsyte, der vor allem für den guten Einstieg in die Geschichte unabdingbar ist, da wir eine Fülle von handelnden Personen vorfinden (ca. 60 Personen sind im Stammbaum verzeichnet).
In der Saga geht es also um die fiktive Familie Forsyte im viktorianischen England. Beginnend um 1880 entspinnt sich so eine Geschichte von sehr mannigfaltigen, aber auch äußerst speziellen Charakteren mit nicht immer moralisch tadellosen Ansichten der damaligen bürgerlichen Oberschicht. Es geht um Reichtum und Macht, um die Stellung in der Gesellschaft, um Intrigen, Liebe und Hass, Klatsch und Tratsch, Traditionen, Aufstieg und Niedergang, zahlreiche Fehden untereinander. Dies alles sind interessante Grundlagen, um besonders den Zeitgeist der damaligen Bedingungen einer Familie in besseren Verhältnissen einzufangen.
Hinsichtlich des Inhalts dient Buch 1 meiner Meinung nach insbesondere, um alle handelnden Charaktere vorzustellen (siehe großzügiger Stammbaum), denn insgesamt betrachtet passiert nicht überragend viel und erst in Band 2 und 3 nimmt die Geschichte mehr Fahrt auf. Den Mittelpunkt bildet in Band 1 Soames Forsyte, „der reiche Mann“, der mit einem Hausbau die Ehe zu seiner Irene retten will. Allerdings hat diese schon längst mehr oder weniger mit ihm abgeschlossen und sich neu verliebt- unglücklicherweise in jemanden, der eigentlich auch in die Familie Forsyte einheiraten sollte, selbstverständlich aber eine andere Frau. Dies erregt auf jeden Fall zahlreiche Gemüter. Im Verlauf des 2.Bandes gibt es zunächst einen kurzen Einschub, eine kleine Nebengeschichte zum alten Jolyon, bevor es mit Soames weitergeht. Aber auch der junge Jolyon und in einer Nebengeschichte dann Val, rücken nun in den Blickpunkt des Geschehens. Der 3.Band beschäftigt sich neben einem weiteren Einschub, dann mit den Kindern von Soames und Jolyon, der nun mittlerweile mit Irene verheiratet ist, die sich dann -natürlich- ineinander verlieben, was absolut nicht geduldet werden kann und darf, da sich so zwei verfeindete Forsyte-Familienlinien miteinander verbinden.
Sprachlich ist die Forsyte-Saga eine echte Herausforderung, denn der Text ist leider nicht besonders leicht und flüssig zu lesen und es braucht anfangs und auch später jede Menge Konzentration, um sich richtig auf die Geschichte einlassen zu können. Wenn man sich allerdings eingefunden hat, macht es viel Spaß zu Lesen und man möchte auch wissen, wie es mit den Personen weitergeht. Obwohl man keine riesigen Spannungssprünge erwarten darf, so bleibt man doch am Ball. Die Sprache fängt absolut den Zeitgeist und das Gesellschaftsbild ein, obwohl manchmal viel umschrieben wird und wenig passiert. Es handelt sich oft um lange, miteinander verknüpfte Sätze, die nicht sofort auf den Punkt kommen, dafür dem Leser allerlei vielfältige Informationen bieten und manchmal auch die Pointe bereits ein wenig vorwegnehmen. Auch die Kapitelüberschriften kündigen oft an, was passiert, was leider nicht zum Spannungserhalt beiträgt. Es kommt mir oft so vor, als ob der Autor ein direkter Beobachter der Szenarien war und alles notiert hat, was ihm dazu einfiel oder was spontan seine Aufmerksamkeit erregt hat. Das macht die Geschichte in meinen Augen höchst authentisch, aber lässt wenig Platz für Spekulationen des Lesers. Dem Autor Galsworthy gelingt es so hervorragend, seine Charaktere in Szene zu setzen und ihnen positive oder negative Eigenschaften zu zuweisen, doch leider bleiben sie mir als Leser trotzdem absolut unnahbar. Das klassische „Ich fiebere mit einem von ihnen ständig mit“-Gefühl, setzte bei mir leider nicht ein. Vielmehr empfand ich die Lektüre ebenso wie ein Beobachter, der von weitem auf die Szenen und handelnden Personen blickt. Das wiederum macht es spannend hinsichtlich der Zeitepoche, denn wir lernen viel insgesamt über das Geschehen und die Gesellschaft, ohne uns zu sehr von Gefühlen leiten zu lassen. Vor allem schwingt immer wieder durch, was denn nun ein echter „Forsyte“-Typus ist. Reichtum, Macht, Ansehen und Ehre bilden immer die zentralen Eckpunkte, doch letztendlich ist der Verfall der Familie durch ihre persönlichen Fehden, ausschlaggebend dafür, dass eben Macht und Reichtum doch nicht alles sein sollte und eine Familie so nicht dauerhaft erhalten werden kann (vor allem, wenn sie so zahlreiche Mitglieder hat). Dieser Grundtenor der Geschichte ist somit sicherlich auch in die heutige Zeit übertragbar.
Mein Fazit: Alles in allem ein rundum gelungener Klassiker, aber man muss auch Klassiker und das dort vorherrschende Weltbild sowie die Sprache mögen können und sich komplett darauf einlassen, dann wird man gut unterhalten. Wer keine Ängste vor schwierigen Werken hat, der sollte die Forsyte-Saga auf jeden Fall lesen.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Viktorianisches Familiendrama

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„Die Forsyte Saga“ ist die Neuauflage des Literaturnobelpreisgewinners. In drei Bänden wird die Familie Forsyte im viktorianischen England, London, bis zu den Goldenen Zwanzigern begleitet. Der Zerfall ...

„Die Forsyte Saga“ ist die Neuauflage des Literaturnobelpreisgewinners. In drei Bänden wird die Familie Forsyte im viktorianischen England, London, bis zu den Goldenen Zwanzigern begleitet. Der Zerfall der Familie wird von Skandalen und Intrigen begleitet.
Zunächst möchte ich loben, wie wunderschön ich die Aufmachung der Neuauflage finde. Der Schuber zeigt, was der Familie wichtig ist. Zudem ist ein Stammbaum beigelegt, der das Lesen unterstützt. Allerdings empfehle ich, sich nicht zu sehr an diesem festzuhalten und stattdessen frei zu lesen. Nach einigen Kapiteln kann man auch trotz der Vielzahl an Charakteren die einzelnen Personen voneinander unterscheiden. Auf einigen Buchseiten sind auch Illustrationen eingefügt.
An den Inhalt hatte ich große Erwartungen, da es mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Allerdings war ich mir auch des Alters des Textes bewusst. Daher würde ich zunächst raten, dass man bereits Klassiker gelesen haben sollte, sonst könnte der Schreibstil einen langweilen. Ich persönlich mochte die Schreibweise. Das Tempo wird durch die umfangreicheren Beschreibungen langsamer. Ich finde es geschickt gelöst, dass man als Leser zwischen den einzelnen Perspektiven der Mitglieder wandert. Somit versteht man die Gründe für gewisse Handlungen, behält aber auch die Spannung, indem andere Charaktere nicht zu Wort kommen.
Die Handlung hat mich als Leser mitgezogen. Ich wollte wissen, wie Konflikte gelöst werden, leider oft mit keinem Happy End. Nicht jeder der Charaktere ist gut, schließlich ist die Saga auch Literatur und kein Wohlfühlroman. Der Fokus liegt auf Besitz und Schönheit, wodurch die Zeit reflektiert wird. Leider gibt es auch Themen im Buch, die nicht ganz unserem heutigen Weltbild entsprechen. Dazu gehören Vorurteile gegenüber Juden und fehlende Rechte von Frauen. Hier liegt auch mein Kritikpunkt. Mir wurde nicht deutlich, ob der Autor diese Einstellungen vertritt oder einen Versuch der Veränderung wagt (im Rahmen des möglichen zur damaligen Zeit). Da Charaktere negative Konsequenzen hinterher erleiden, kann man wohl in beide Richtungen urteilen.
Abschließend sage ich, dass Reclam eine optisch wunderschöne Neuauflage mit gelungener Übersetzung geschaffen hat, die ich Klassikliebhabern empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Schöne Neuausgabe des Klassikers von Galsworthy

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Fazit

Ich hatte zunächst ein paar Schwierigkeiten beim Einstieg. Zum einen gibt es wirklich sehr viele Charaktere, die gefühlt zeitgleich auf den Plan treten, zum anderen ist mir die Identifizierung mit ...

Fazit

Ich hatte zunächst ein paar Schwierigkeiten beim Einstieg. Zum einen gibt es wirklich sehr viele Charaktere, die gefühlt zeitgleich auf den Plan treten, zum anderen ist mir die Identifizierung mit den Protagonisten schwer gefallen, da ich zunächst nicht ausmachen konnte, wer im Mittelpunkt steht und wer nur Nebencharakter ist. Der Stammbaum hat zumindest ersteres erheblich vereinfacht.

Da ich regelmäßig Klassiker lese, daher war mir vorab klar, dass die Schreibe des Autors nicht mit der aktueller Autoren vergleichbar sein kann. Im Vergleich zu anderen Autoren seiner Zeit muss ich jedoch gestehen, dass Galsworthys Schreibe zwar flüssig ist und man daher auch alle drei Bücher in relativ kurzer Zeit lesen kann. Aber stets hatte ich beim Lesen eine gewisse Distanz zu den Charakteren, die auch nach der kompletten Lektüre des Werks nicht geschmolzen ist. Galsworthy lässt nicht zu, dass sich die Leserschaft ein eigenes Bild zu den Charakteren oder der Handlung machen, da er stets alles bewertend beschreibt bzw. ankündigt. Dies ist wohl der negativste Punkt an der Reihe. Alles in allem jedoch habe ich Lektüre sehr genossen und die neue Aufmachung ist sowohl optisch als auch qualitativ sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Trägt den Titel Klassiker zurecht

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Kurzmeinung:
Wortgewandheit seitens des Autors, Durchhaltevermögen und Einfühlvermögen seitens des Lesers.

Schreibstil:
Initial habe ich mich für diese wunderschöne Neuauflage beworben, da bereits in ...


Kurzmeinung:
Wortgewandheit seitens des Autors, Durchhaltevermögen und Einfühlvermögen seitens des Lesers.

Schreibstil:
Initial habe ich mich für diese wunderschöne Neuauflage beworben, da bereits in der Leseprobe ersichtlich wurde, dass der Autor ein Händchen für den Umgang mit Wörtern besitzt. Einige Passagen musste ich mir einfach markieren, weil die Worte so gut getroffen wurden.
Der Autor hatte jedoch gleichzeitig ziemlich Schwierigkeiten auf den Punkt zu kommen. Man sollte also darauf gefasst sein, dass man zunächst Seite um Seite um Seite liest, bis tatsächlich etwas passiert (oder auch nicht).
Dennoch hat mich der Schreibstil wirklich überzeugen können und ich kann die Lobpreisungen wirklich verstehen.

Handlung:
Bei dieser Trilogie erwartet hoffentlich niemand, dass man sich kaum von den Seiten losreißen kann, weil man unbedingt dieses oder jenes herausfinden will, da es spannungtechnisch so gut gemacht ist!
Dies trifft zwar nicht wirklich zu, aber da man über die Seiten immer tiefer die Familienmitglieder, ihre Ängste, Sorgen und Freuden kennenlernt, verspürt man (mal mehr, mal weniger) eine Verbundenheit zu ihnen, derer man über die vielen Seiten einfach nicht entgehen kann. Meine Meinungen zu den jeweiligen Charakteren war zwar stark schwankend, aber dennoch wollte ich wissen, ob gewisse Dinge wirklich so eintreffen, sodass ich dennoch gut unterhalten war.

Wichtig ist jedoch, dass man sich auf die Zeit und dessen Denkweisen einlässt. Dies war wohl mein größtes Problem, weil ich natürlich gerade zu Beginn zu unvertraut mit der Zeit war und deswegen einiges nicht nachvollziehen konnte. Mit den Seiten hat aber auch das relativ geklappt und ist weniger dem Autor geschuldet.

Charaktere:
Hierzu habe ich bereits einiges gesagt, aber  möchte nochmal etwas betonen: Es handelt sich um eine große Familie. Eine wirklich wirklich große Familie! Hierbei kommt man gerne mal mit den Namen durcheinander, sodass der beiliegende Stammbaum, durchaus eine gute Gedächtnisstütze sein kann. Dies ist aber wirklich mit Vorsicht zu genießen, weil der Stammbaum leider einiges (teils wirklich wichtiges) spoilern und ggf die Lesefreude mindern kann. Natürlich ist das irgendwie kaum vermeidbar, aber trotzdem wohl gut zu wissen.

Fazit:
Das wichtigste für ein gutes Leseerlebnis bei dieser Trilogie ist zu wissen, worauf man sich einlässt. Hat man alle obrigen Punkte im Kopf und hat weiterhin Lust auf diese Reihe, kann ich sie wohl guten Gewissens empfehlen. Mein Fall war dies leider nicht ganz.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Ein intensiver Blick auf die höhere Gesellschaft Ende des 19Jh.

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Der Reclam Verlag hat eine wunderschöne Neuauflage der bekannten Roman Reihe des Literatur Nobelpreis Autoren John Galsworthy herausgebracht. Alle drei Romane sind einzeln im Hardcover und werden in einem ...

Der Reclam Verlag hat eine wunderschöne Neuauflage der bekannten Roman Reihe des Literatur Nobelpreis Autoren John Galsworthy herausgebracht. Alle drei Romane sind einzeln im Hardcover und werden in einem stabilen Schuber angeboten. Mir gefiel sofort die Gestaltung der Bücher und des Schubers. In dezenten Farben gehalten, sind auf dem Covern gemalte Porträts im Hintergrund eine typische englische Landschaft. Dazu sind die einzelnen Bücher mit Lesebändchen ausgestattet und es liegt ein Stammbaum der Familie bei, den ich sehr intensiv nutzte.
Wie der Titel schon sagt, geht es in den Romanen um die Familie Forsyte. Eine Familie, die sich in höhere Gesellschaft gekämpft hat und nicht dem elitären englischen Adel angehört. Im ersten Roman steht vor allem die Verlobung von June, Enkelin von Jolyon, dem Älteren (die Bezeichnung ist wichtig, denn die Väter hatten die Angewohnheit ihre ältesten Söhne nach sich selbst zu benennen, was beim Lesen sehr anstrengend ist und den Stammbaum umso nützlicher werden lässt) und Bosinney, einem Architekten im Vordergrund. Dieser wird von der Familie Forsyte kritisch beäugt. Besonders als immer deutlicher wird, dass Irene, die Ehefrau von Soames (Neffe von Jolyon dem Älteren) und Bosinney eine Affäre beginnen. Dazu kommt, dass Soames sein neues Landhaus vom Bosinney gestalten lässt und die Kosten immer weiter steigen. Gleichzeitig verschlechtert sich das so und so angespannte Verhältnis zwischen Irene und Soames immer mehr. Die ganze Familie bekommt dies mit, auch wenn es nicht offen angesprochen wird.
Der zweite Roman setzt ca. 7 Jahre später ein. Es stehen wieder Irene, Soames, Jolyon der Älteren und der Jüngere im Vordergrund. Der ältere Jolyon verstirbt. Damit fällt ein wichtiger Anker der Familie weg und die Familie geht noch weiter auseinander. Dafür kommt es zu neuen Liebschaften, diesmal ist die Liebschaft zwischen Irene und Jolyon dem Jüngere Gespräch. Soames hat sich zwar offiziell von Irene getrennt, aber kommt von ihr nicht richtig los. Die Abneigung zwischen den einzelnen Forsyte Linien verstärkt sich immer mehr. Erst die neue Generation verbindet sie ganz neu oder scheitert endgültig.
So auch im dritten Teil, wo im Mittelpunkt die Liebe zwischen Jolyons Sohn dem Jüngeren, Jon und Fleur, der Tochter von Soames und seiner neuen Frau, steht. Diese Liebe schafft es aber nicht und wird durch den Hass ihrer Eltern aufeinander, auseinandergetrieben. Am Ende ist nicht viel da von der Forsyte Familie, die zu Beginn wenigstens noch öffentlich einen großen Zusammenhalt zeigte.
Insgesamt muss ich leider zugeben, dass ich mich etwas durch die Romanreihe gequält habe. Ich habe schon einige Romane aus dieser Zeit gelesen, man darf es natürlich nicht mit dem heutigen Schreibstil vergleichen, trotzdem habe ich mich hier schwergetan. Erst einmal brauchte ich sehr lange, um überhaupt einen Überblick zu bekommen, viele Namen und Verbindungen werden am Anfang genannt, die ich mir kaum merken konnte und sehr dankbar über den Familienstammbaum war. Einige wichtige Charaktere blieben mir zum Teil fremd, vor allem Irene, die immer nur von anderen beschrieben wurde und da ging es hauptsächlich um ihr Aussehen. Mir fehlten oft die Emotionen. Obwohl ich nicht sagen kann, dass wie wirklich fehlten, da vor allem die negativen oft beschrieben wurden. Aber zwischen Familienmitgliedern und dem ganzen Roman hindurch blieb es meistens kalt und distanziert. Der Stil des Autors, Geschehnisse vorweg zu nehmen und sie zu bewerten gefiel mir nicht. Mir als Leser blieb damit wenig Möglichkeit zur Eigeninterpretation. Dennoch liefert die Romanreihe einen guten Blick über eine reiche, aber dennoch keine adlige Familie, deren Familienzusammenhalt langsam auseinanderbricht. Aber wie es oft bei Büchern ist, die den Nobelpreis erhalten, sie sind anspruchsvolle Kost und nichts für leichte Leseabende.

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