Lass dich darauf ein - nichts ist wie es scheint
GeistChristian ist zwanzig und nie besonders gut in der Schule gewesen. Dafür liebt und sammelt er alles rund um das Thema Horror. Besonders stolz ist er auf seine umfangreiche DVD Sammlung. Christian steht ...
Christian ist zwanzig und nie besonders gut in der Schule gewesen. Dafür liebt und sammelt er alles rund um das Thema Horror. Besonders stolz ist er auf seine umfangreiche DVD Sammlung. Christian steht Mitten im Leben, hat eine Freundin und auch eine Ausbildungsstelle. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall und sein bester Freund kommt dabei ums Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher. Seltsame, beunruhigende Vorkommnisse treten immer dann auf, wenn Christian bewusst zur Ruhe kommt. Niemand scheint ihm zu glauben, außer sein Freund Tim. Gemeinsam versuchen sie dem Grauen auf den Grund zu gehen.
Erzählt wird dieser Psychothriller, indem nichts ist wie es scheint, in der Form des Erzählers. Hauptsächlich begleitet der Leser Christian auf seinem ganz persönlichen Horrortrip. Dabei kam ich dem jungen Mann sehr nahe, konnte mich sehr gut auf seine Gefühls- und Gedankenwelt einlassen. Geschickt beleuchtet Michael Barth auch andere Facetten und Zusammenhänge, lässt den Leser hin und wieder auch andere Figuren begleiten. Dadurch holt er die Geschichte immer wieder auf eine andere Spur, sodass ich mir nie sicher sein konnte, wohin die Reise gehen wird.
Der Schreibstil ist flüssig und verständlich formuliert. Die Handlungen bauen sich logisch aufeinander auf, wobei der Eindruck einer chronologischen Reihenfolge entsteht.
Wirklichen Horror habe ich nicht empfunden, was aber daran liegt, dass mir manche Szenen nur eine erhobene Augenbraue entlockten. Dies ist aber dem Umstand geschuldet, dass ich eher ein rational denkender Mensch bin und mir während dieser Szenen andere Gedanken nach der Ursache gemacht habe. So war ich von dieser Geschichte absolut gefesselt, denn ich wollte dem Rätsel auf die Spur kommen. Ganz besonders sympathisch fand ich, dass Michael Barth einen meiner Lösungsansätze auch im Buch behandelt hat. Mit der wahren Auflösung habe ich jedoch nicht gerechnet. Für mich entfaltete sich der wahre Horror erst zum Schluss und hat mich noch lange darüber nachdenken lassen.
Fazit: Unbedingt lesen. Auch wenn das Thema am Anfang sonderbar erscheint, so entwickelt sich doch ein erschreckend realistisches Szenario.