Giftige Geheimnisse
Die Rezeptur: ThrillerIch gestehe: Ich bin infiziert. Seit dem ´Puzzlemörder von Zons´ kann ich gar nicht anders als jedes neue Buch von Catherine Shepherd regelrecht zu inhalieren. Bastian Mühlenberg ist derjenige, der es ...
Ich gestehe: Ich bin infiziert. Seit dem ´Puzzlemörder von Zons´ kann ich gar nicht anders als jedes neue Buch von Catherine Shepherd regelrecht zu inhalieren. Bastian Mühlenberg ist derjenige, der es mir in ihren Zons-Thrillern am allermeisten angetan hat. Neben Oliver natürlich und all denen, die mich seit Jahren begleiten, deren Weg ich mit und in den Büchern dieser wundervollen Autorin immer wieder sehr gerne gehe.
500 Jahre liegen zwischen den beiden Erzählsträngen und doch weisen sie Gemeinsamkeiten auf. Geheimnisvolle Kräuter, der Traum der ewigen Jugend…
Kaum ist das Buch aufgeschlagen und die ersten Zeilen gelesen ist es mir nicht mehr möglich, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Der Prolog hat es gleich mal in sich und wirft Fragen auf – wer ist das und warum wurde dieser Person das angetan? Die Gegenwart führt in eine Schönheitsklinik, in der es hinter den Kulissen brodelt. Oliver Bergmann wird zu einem mysteriösen Todesfall gerufen, ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt.
Der Blick zurück führt wieder in das Städtchen Zons, wir schreiben das Jahr 1503. Die Ordensbrüder im Franziskanerkloster müssen einen ihrer Mitbrüder zu Grabe tragen und wie sich herausstellt, ist dieser keines natürlichen Todes gestorben. Das ruft Bastian Mühlenberg auf den Plan, der mit seinem Spürsinn merkt, dass mehr dahintersteckt, er nicht locker lässt. Zumal es bei diesem einen plötzlichen Todesfall nicht bleibt und nicht nur innerhalb der Klostermauern, in denen ich mich gedanklich nicht nur einmal verlaufen habe, geht die Angst um.
Es waren wieder sehr intensive Lesestunden. Die Protagonisten sind mir alle ans Herz gewachsen, der mittlerweile 12. Band der Zons-Reihe besticht durch gut recherchierte Hintergrundinformationen. Ein wenig Privates darf natürlich auch nicht fehlen. Wohldosiert, sehr fein dazwischen gestreut. Wobei die telepathische Verbindung zwischen Bastian und Anna das ganz besondere Etwas ist. Nicht rational greifbar und doch so nah.
Ein Wort noch zum Cover – ein erster Blick darauf und man weiß, dass es ein Shepherd-Thriller ist. Perfekt! Was ich auch sehr gerne an Büchern mag, die in einem bestimmten Ort spielen ist, wenn ich eine erste Orientierung bekomme und dies ist hier mit dem Lageplan der Stadt Zons gegeben. So kann man immer mal wieder nach vorne blättern und ist nicht nur dabei, sondern mittendrin.
Mittendrin – das war ich wieder mit dieser sehr fesselnden, spannungsgeladenen und raffiniert gemixten ´Rezeptur´. Meine Reise zurück nach Zons und in eine Klinik im Hier und Heute, die Schönheit und Jugend verspricht, ist zu Ende. Mitreißend erzählt, so wie ich es von Catherine Shepherd gewohnt bin. Ein Thriller, der gelesen werden will, der mein Thriller-Herz höher schlagen lässt.