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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2022

Toller Abschluss einer Reihe

Mia und die aus der 19 - Plötzlich Superstar
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„Mia und die aus der 19 - Plötzlich Superstar“ erzählt die Geschichte von der kleinen Hobby-Detektivin Mia und ihrem dritten Fall. Mit ihrem Markenzeichen: der roten Detektivinnen-Umhängetasche, ermittelt ...

„Mia und die aus der 19 - Plötzlich Superstar“ erzählt die Geschichte von der kleinen Hobby-Detektivin Mia und ihrem dritten Fall. Mit ihrem Markenzeichen: der roten Detektivinnen-Umhängetasche, ermittelt Mia im Fall der drei gestohlenen Gartenzwerge ihrer Nachbarin Frau Blitzblank. Gemeinsam mit der Senioren-Gemeinschaft aus der 19 besucht Mia das Stadtfest, bei dessen Gesangswettbewerb ihre beste Freundin Jill auftreten wird. Schließlich ist es noch immer Jils größter Traum, Superstar zu werden. Mia aber will vor allem ihren Fall aufklären. Zusammen mit den Senioren wird es definitiv nicht langweilig - so viel ist klar!

Den dritten Band kann man auch gut lesen, wenn man die vorherigen Bücher nicht kennen sollte. Ich würde aber empfehlen, mit dem ersten Band zu starten, weil man danach sowieso alle Bücher lesen möchte - wegen Suchtgefahr - und man dann auch gleich in der Reihenfolge loslegen kann.

Natürlich sind wieder alle Charaktere mit dabei: Frau Schmock’s unverblümte Antworten, Herr Rippel’s Joghurtliebe, die superleckeren Marmeladen von Jils Papa und ein bisschen Herzklopfen mit Holger. Neben Katy Sternchen werden auch neue Charaktere eingeführt, wie eine kleine zuckersüße Minikuh, die nicht nur Mia’s Herz zum schmelzen bringt. Mia berichtet wieder aus ihrer Sicht von den Ermittlung und dem Gesangswettbewerb. Diesmal wird ein ganz aktuelles Thema behandelt: gefeierte Internet-Kinderstars, dessen Videos millionenfach geklickt werden und ihre Vorbildfunktion. Auch Jil himmelt Katy Sternchen an und guckt gern ihre Videos. Dass der Schein trügen kann, ist eine der Botschaften, genauso, wie Freundschaft und Toleranz, denn erst durch das Anderssein, der herrlich schrägen Senioren, entstehen die amüsanten Dialoge und Situationen, die in ihrer Komik die Bücher so lesenswert machen.

Mit einem würdigen Abschluss endet die Reihe, aber niemand wird Mia und die „Verrückten“ aus der 19 so schnell wieder vergessen. So können wir uneingeschränkt auch den dritten Band „Plötzlich Superstar“ voll und ganz empfehlen, da wir wieder viel Spaß beim Vorlesen hatte.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Urkomisch - ein magisches Scherz-Vergnügen

Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens
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Kurz zum Inhalt: Die Gesellschaft für magische Katastrophen und die Wildschweine haben eine neue Mission: Den Stadtbewohnern werden üble Streiche gespielt, die allmählich alle in den Wahnsinn treiben. ...

Kurz zum Inhalt: Die Gesellschaft für magische Katastrophen und die Wildschweine haben eine neue Mission: Den Stadtbewohnern werden üble Streiche gespielt, die allmählich alle in den Wahnsinn treiben. Doch wer steckt dahinter? Ihr Freund und Wildschweine-Mitglied Scherzo verhält sich seltsam, aber Lena glaubt, dass magische Wesen die Unruhestifter sein könnten. Als ihr Vereinsheim auf der Kippe zu stehen droht, müssen schnell Beweise gefunden werden, um das Rätsel zu lösen und den Spuck zu beenden.

Den besonderen Erzählstil der Erfolgsreihe muss man einfach hervorheben: Luis wendet sich direkt an seine LeserInnen und sorgt, mit anschaulichen Tabellen und selbstironischer Situationskomik, für heiteren Lesespaß. Der angenehme Sprachstil garantiert stolperfreies Lesen, und das Vorlesen wird auch Erwachsenen gefallen, weil die Geschichte nicht nur einfallsreich ist, sondern auch wichtige Werte wie Freundschaft und Ehrlichkeit vermittelt. Man kann das Buch auch unabhängig von der Reihe lesen. Ich würde aber trotzdem empfehlen, die zwei vorherigen Bücher vorher zu lesen.

Mit dabei sind wieder alle Charaktere der vorherigen Bücher. Neben Luis und Lena spielt diesmal auch Scherzo eine wichtige Rolle, über den man auch etwas mehr erfährt, als bisher bekannt war. Scherzo liebt es als Prank-König, anderen Streiche zu spielen. Luis hasst diese Art von Scherzen und kommt in diesem Abenteuer an seine Grenzen. Besonders, weil er den Eindruck hat, Scherzo hätte es auf ihn abgesehen. Die schwarz-weiß Illustrationen von Daniel Stieglitz und der Text harmonieren wieder grandios. Die zahlreichen comicartigen Bildchen unterstreichen auf sehr witzige Art den Humor und fangen gekonnt die skurrilen Szenarien ein.

Fazit: Der dritte Band ist wieder super lustig, abwechslungsreich und begeistert erneut mit einer tollen Mischung aus Wortwitz, Wissenschaftlichkeit, magischen Wesen, urkomische Illustrationen, einem sehr spannendem Finale und natürlich tollen Charakteren - die Wildschweine-Truppe steht für Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, um auch dieses Abenteuer zu meistern.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Informativ, detailreich und bunt

Von der Idee zum Buch
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Wer sich schon immer gefragt hat, wie ein Buch entsteht, kann in diesem liebevoll illustrierten Bilderbuch den langen Weg bis in die Buchhandlungen nachverfolgen. Von der Idee einer Autorin, dem Prozess ...

Wer sich schon immer gefragt hat, wie ein Buch entsteht, kann in diesem liebevoll illustrierten Bilderbuch den langen Weg bis in die Buchhandlungen nachverfolgen. Von der Idee einer Autorin, dem Prozess des Schreibens, Überarbeitens, Druckens, der Veröffentlichung und all den kleinen Zwischenschritten, die hier wunderbar zu Geltung kommen: die Freunde der Autorin, über die Zusage des Verlags oder die letzten Feinheiten, die oft viel bewirken. Sehr spannend war für uns die Arbeit der Illustratorin. Der kann man hier sprichwörtlich über die Schulter gucken. Und die Seiten über den Druckvorgang, die riesige Druckmaschinen und Papierrollen zeigen und erklären, wie alles funktioniert.

Trotz der kindgerechten Vereinfachung, zeigt „Von der Idee zum Buch“ sehr schön, wie zeitaufwendig dieser Prozess ist und wie viele Menschen mit Leidenschaft daran beteiligt sind, immer wieder zu prüfen und zu überarbeiten, bis wirklich alles perfekt ist. Wunderbar detailreich, farbenfroh und informativ, ist es ein tolles Buch für kleine und große Bücherfans, die neugierig sind, wie ein Buch entsteht. Wir würden das Buch ab 8 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 31.03.2022

Beeindruckender Familienroman

Dschinns
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Erzählt wird die Geschichte aus sechs unterschiedlichen Perspektiven. Das Stück beginnt mit dem Vater Hüseyin, der sich gerade in der neuen Eigentumswohnung in Istanbul aufhält. Doch er wird diesen ersehnten ...

Erzählt wird die Geschichte aus sechs unterschiedlichen Perspektiven. Das Stück beginnt mit dem Vater Hüseyin, der sich gerade in der neuen Eigentumswohnung in Istanbul aufhält. Doch er wird diesen ersehnten Lebensabschnitt als Rentner, dessen Leben zuvor hauptsächlich aus Arbeit bestand, nicht mehr genießen können, da er kurz darauf an einem Herzinfarkt stirbt. Anschließend folgen seine vier Kinder, die eindrücklich die gegenwärtige Situation der Beerdigung, ihre Rolle in der Familie und ihrer Kindheit schildern, dabei in Erinnerungen verweilen, tiefe Verletzungen freilegen, und die der Wunsch nach Akzeptanz und Liebe eint. Das abschließende Kapitel gibt der Mutter Emine, Hüseyins Ehefrau, eine Stimme und lässt alles aus einem neuen Blickwinkel erscheinen, bevor der Vorhang fällt. Der Wechsel zwischen den Perspektiven ist sprachlich überzeugend und passt sich immer wieder der Lebendigkeit und Intensität der neuen Gedankenwelt an, um ein harmonisches Charakterbild zu erzeugen. Das transportiert die Emotionen ganz nah, man kann sich ihnen nicht entziehen. Gebannt lässt man sich auf jedes Familienmitglied ein und setzt Stück für Stück das Bild zusammen, bis alles an seinem Platz ist, und sich auch die Dschinns einordnen lassen.

Fatma Aydemir beweist ein geschulten Blick für Details und erschuf schonungslose Einblicke, kluge Analysen und erschütternden Einsichten. Sie erzählt detailliert von Rassismus, fehlender Selbstbestimmung und Machtlosigkeit, von der Sehnsucht nach Vergebung und Akzeptanz und der Komplexität des Lebens.

„Dschinns“ war irgendwie ganz anderes als ich gedacht hätte: ein vielschichtiger Familienepos ohne mystische Vorkommnisse, mit einer Intensität, die ich nicht erwartet hätte. Es werden viele schwere Themen aufgegriffen, über die innerhalb der Familie nicht gesprochen wird. Die Weiterentwicklung der Protagonisten war ebenso beeindruckend, wie das grandiose Ende. Es war eine bewegende Lektüre, mit sehr bedrückenden Momenten, die nachdenklich machen, weil die gestellten Fragen und die innere Zerrissenheit der Protagonisten einen nicht mehr loslässt. Kraftvolle Worte und geschickte Wendungen, erfordern aufmerksames Lesen. Und auch, wenn es mir manchmal zu viel wurde, hat es sich gelohnt, dranzubleiben.

Fazit: Ein sprachlich beeindruckendes Buch über die Widersprüchlichkeiten des Lebens, voller Familiengeheimnisse und dem Mut, den Teufelskreis des Schweigens zu brechen, um Veränderung zu bewirken. Ein kraftvolles Leseerlebnis, das mir in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 31.03.2022

Neue Detektivin-Buchreihe

Mord im Gewächshaus
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Junge Detektivinnen-Buchreihen im viktorianische London scheinen gerade im Jugend-Crime-Trend zu liegen. Berechtigt, den neben beliebten Vorbildern wie Enola Holmes, Flavia de Luce oder Violet Veil ermittelt ...

Junge Detektivinnen-Buchreihen im viktorianische London scheinen gerade im Jugend-Crime-Trend zu liegen. Berechtigt, den neben beliebten Vorbildern wie Enola Holmes, Flavia de Luce oder Violet Veil ermittelt nun auch Myrtle Hardcastle. Als großer Fan von Krimis, interessiert sich Myrtle natürlich für den Tod ihrer Nachbarin Miss Wodehouse. Entgegen der allgemeinen Meinung, es handle sich um eine natürliche Todesursache, vermutet Myrtle einen Mord, und beginnt, zusammen mit ihrer Gouvernante Miss Judson, auf eigene Faust zu ermitteln.

Die 12-jährige Myrtle Hardcastle ist eine unkonventionelle Heldin, die mit ihren Interessen aus dem Zeitrahmen fällt. Sie ist nicht nur schlau, forsch und ausgesprochen neugierig, sie überzeugt außerdem mit wichtigen Attributen wie Beharrlichkeit, einem Sinn für Gerechtigkeit und messerscharfen Analysen. Außerdem ist sie sehr sympathisch. Alle Charaktere sind interessant und lebendig beschrieben, aber Myrtles Gouvernante Miss Judson ist unverzichtbar und ebenso großartig. Gerade bei den Charakteren sehe ich viel Potential für die Fortsetzungen. Die Story ist mitreißend und spannend erzählt. Man erfährt alles aus der Ich-Perspektive von Myrtle und ist so ganz nah dran. Es gibt einige Wendungen, aber vor allem das unvorhersehbare Ende, hat mich sehr begeistert. Es ist großartig, wie spielerisch die Handlung verläuft. Immer wenn man denkt, man ist der Lösung näher, ergeben sich neue Indizien. Elizabeth C. Bunce hat sich um zeitgemäße Genauigkeit bemüht und unklare Begrifflichkeit und Hinweise in Fußnoten erklärt. Das hat mir sehr gefallen, weil es die Geschichte noch authentischer macht. Auch der Schreibstil passt sich dem viktorianischen Zeitalter an und lässt einen wunderbar in diese Geschichte eintauchen. Jedes Kapitel beginnt außerdem mit einem Auszug aus einem Handbuch für Amateur- und Berufsermittler.

Fazit: Toller Cozy-Crime-Nachschub für alle Fans von Flavia de Lucem - mit toller Atmosphäre, einem kniffligen Fall und Heldinnen voller Witz und Charme.