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Veröffentlicht am 10.05.2022

Fesselnder Reisebericht

Solo auf See
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74 Tage lang ist Gabi Schenkel alleine auf dem Ozean unterwegs. Als Ruderin hat sie sich vorgenommen, den Atlantik zu überqueren. Dabei kämpft sie nicht nur mit hohen Wellen sondern auch mit psychischen ...

74 Tage lang ist Gabi Schenkel alleine auf dem Ozean unterwegs. Als Ruderin hat sie sich vorgenommen, den Atlantik zu überqueren. Dabei kämpft sie nicht nur mit hohen Wellen sondern auch mit psychischen und physischen Herausforderungen.

Ich lese sehr gerne Reiseberichte und daher hat "Solo auf See" gleich mein Interesse geweckt. Das mich zwischen den Buchdeckeln so eine intensive Geschichte erwartet, hätte ich mir allerdings nicht gedacht. Ich bin gut in das Buch gestartet und war bis zum Schluss von Gabis Bericht und ihren Erfahrungen gefesselt. Besonders authenthisch fand ich auch, dass sie ihre Reiseerlebnisse nicht glorifiziert - wie ich es schon oft in Reiseberichten erlebt habe - sondern gerade auch über die Rückschläge und psychischen Herausforderungen ehrlich und offen berichtet. Ich habe sie in dem Buch als eine sehr emotionale Person kennengelernt, die entweder himmelhochjauchzend über das Boot tanzt oder über ihre Situation deprimiert ist und das Gefühl hat, alles geht schief. Die Schwierigkeiten mit denen sie sich auf hoher See konfrontiert sieht sind unglaublich und spannender zu verfolgen als so mancher Abenenteuerroman. Ich habe wirklich großen Respekt davor, dass sich Gabi auf diese Challenge eingelassen hat. Wirklich, Hut ab! Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie sich ein weiteres Abenteuer sucht und sollte dies der Fall sein, hoffe ich, dass sie wieder ein Buch darüber schreibt, da ich unglaublich gerne mehr von ihr lesen würde!

FAZIT: Ein authenthischer, spanneder Reisebericht der mich bis zum Schluss an die Seiten fesselte! Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Wunderbare Berichte

Wieder da und doch nicht hier
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In diesem Buch sammelt Uta-Caecilia Nabert die Erzählungen von verschiedenen Weltenbummlern, die von ihren abenteuerlichen Reisen und insbesondere dem Heimkehren erzählen. Es wird beschrieben, wie man ...

In diesem Buch sammelt Uta-Caecilia Nabert die Erzählungen von verschiedenen Weltenbummlern, die von ihren abenteuerlichen Reisen und insbesondere dem Heimkehren erzählen. Es wird beschrieben, wie man mit dem Post-Reise-Blues umgeht, welche Einflüsse man aus der Reisezeit mit in sein altes Leben mit und welche Veränderungen die Reisenden durchgemacht haben.

Ich habe schon einige Reiseberichte gelesen und oft wird dabei ein wichtiger Aspekt vernachlässigt: die Zeit nach der Reise. Geprägt von den vielen Eindrücken, Erfahrungen und Momenten kommt man in sein Heimatland zurück und sieht plötzlich seinen Alltag und das Leben um einen herum mit anderen Augen. Genau diese Situationen stehen nun in diesem Buch im Vordergrund. Dadurch das verschiedene Personen erzählen, wie sie damit umgehen, sieht man, wie unterschiedlich sich der Post-Reise-Blues äußern kann und auf welch verschiedene Weisen die Personen darauf reagieren. Das Buch gliedert sich dabei in Kapitel, wobei einige von ihnen auch mit Bildern geschmückt sind. Die Heimkehrer sind unterschiedlichen Alters, mit verschiedenen Berufen, Ambitionen und Geschichten - das macht das Ganze wunderbar abwechslungsreich. Jedes Kapitel ist anders und spannend zu lesen. Ich konnte mir viele Ideen und Gedanken mitnehmen und meine Abenteuer- und Reiselust wurde geweckt! Daher kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Sowohl an die begeisterten Weltenbummler, die am liebsten von einem Land in nächste reisen sowie auch den ruhigen Träumern - wie mir - die lieber in Reiseberichten schmöckern und sich von den Geschichten anderer mitreißen lassen. Am Ende des Buches gibt es dann auch viele hilfreiche Tipps und Tricks, wie man mit dem Post-Reise-Blues umgeht, das Heimkehren erleichtert wird und auch Empfehlungen, wie man eine neue Reise plant oder eine Arbeit im Ausland findet.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Erschreckender Tatsachenbericht!

Entmenschlicht
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Nach vielen Jahren sexueller und psychischer Gewalt im Elternhaus, schafft es, Huschke Mau als 17-jährige zu fliehen. Doch statt einen sicheren Hafen zu finden, muss sie sich mit Prostitution über Wasser ...

Nach vielen Jahren sexueller und psychischer Gewalt im Elternhaus, schafft es, Huschke Mau als 17-jährige zu fliehen. Doch statt einen sicheren Hafen zu finden, muss sie sich mit Prostitution über Wasser halten und gerät an einen Zuhälter. Zehn Jahre arbeitetet sie in diesem Milieu, bevor der Ausstieg gelingt.


Das Buch beginnt mit der Biographie von Huschke Mau. Ich habe schon einige Romane und auch Biographien über gewalttätige Elternhäuser gelesen, aber die Schilderungen von Huschke übertreffen alles, was ich bis jetzt gelesen habe. Ihre Kindheitserzählungen haben mir Gänsehaus verursacht und mehr als schockiert. Daher möchte ich gleich vorab sagen, dass dieses Buch nicht für junge Leser geeignet ist, da es sehr explizite Sprache verwendet und erschreckende Tatsachenberichte liefert. Ich muss gestehen, dass ich im biographischen Teil einige Zeilen nur überflogen habe, weil es so intensiv und schockierend war. Davor, dass Huschek so offen und ehrlich von ihrem Leben erzählt, habe ich großen Respekt !


Nach der Biographie folgt die Aufklärung über die Prostitutionsthematik in Deutschland generell. Die Autorin berichtet hierbei über Klischees, Vorurteile und führt auch vor Augen, wie verharmlost Prostitutions heutzutage dargestellt wird. Untermauert werden diese Erklärungen mit vielen Fakten und Zahlen, aber auch persönlichlichen Erfahrungen. Schlussendlich gibt Huschke auch einen Ausblick auf die Möglichkeit einer Wende: das sogenannte nordische Modell, das bereits in einigen Ländern eingeführt wurde und einen Schritt zu Besserung verspricht.


FAZIT:

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel Mut dahinterstecken muss, so ein intimes Buch zu verfassen! Huschke erzählt von ihrer Famiilie, ihren Ängsten, Sorgen und größten Herausforderungen. Zudem liefert das Buch viel Hintergrundwissen zur Prostitution in Deutschland und die Autorin gibt einen Ausblck, wie man gegensteuern könnte.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Skizze des japanischen Frauenbildes

Butter
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Rika, eine junge, japanische Journalistin, möchte ihren nächsten Artikel über die inhaftierte Serienmörderin Manako Kajii schreiben. Um die Frau besser kennenzulernen, trifft sie sich mit ihr im Gefängnis. ...

Rika, eine junge, japanische Journalistin, möchte ihren nächsten Artikel über die inhaftierte Serienmörderin Manako Kajii schreiben. Um die Frau besser kennenzulernen, trifft sie sich mit ihr im Gefängnis. Dabei weiht Manako sie in eine für Rika bislang unbekannt Welt ein: die Welt des Essens. Ganz besonders angetan ist Manako von Butter und während Riko Manako etwas näher kommt, lernt auch sie den Geschmack dieses Lebensmittels zu schätzen und entdeckt die Kulinarik für sich.



Da das Buch mit Han Kangs Roman "Die Vegetarierin" verglichen wurde, war ich sehr vorfreudig, da mich Kangs Schreibstil und intensive Erzählweise sehr beeindruckt haben. Genauso konnte mich nun auch Asako Yuzuki mit ihrem Roman fesseln. Mit einfachen aber effektiven Worten konnte sie mich voll und ganz in ihren Bann ziehen. Besonders die eloquenten Erörterungen von Geschmack und Essen fand ich sehr interessant!



Die Geschichte entwickelt eine tolle Dynamik. Anfangs erscheint die Journalistin Rika beinahe farblos und eindimensional, erst durch die Treffen mit Manako scheint sie an Ecken und Kanten zu gewinnen. Ihr Einstieg in das Leben der Kulinarik ist gleichbedeutend mit dem Einstieg in das Leben an sich und die Abkehr der Arbeitsgesellschaft von Japan. Statt sich beinahe asketisch nur mit dem Mindesten zu begnügen, um dem japanischen Schönheitsideal gerecht zu werden, findet Rika plötzlich Lust an guten Essen und nimmt an Gewicht zu. Gleichzeitig scheint auch ihre Lebensfreude zu erblühen. Die Autorin kritisiert hierbei die Werte der japanischen Kultur sowie das Frauenbild, skizziert hierbei sogar einen Lösungsweg und welche angenehmen und unangenehmen Folgen dieser mit sich bringt. So genießt Rika zwar die leckeren Speisen, erntet jedoch von ihrem Umfeld Kritik aufgrund ihrer Gewichtszunahme.



Spannend war auch die Dynamik zwischen Manako und Rika. Anfangs zeigte sich Rika in einer starken Abhängigkeit zur Serienmörderin, so war diese schließlich auf sie angewiesen, um zu einem Interview zu kommen. Im Laufe des Buches wandelt sich das Beziehungsgefüge jedoch und Rika wird immer unabhängig und scheint ihren eigenen Wert zu schätzen zu wissen. Ihr Selbstbewusstsein wächst merklich, wenngleich sie aufgrund von ihrer körperlichen Veränderung auch Kritik einstecken muss. Diese Veränderung fand ich mehr als bewunderswert.



Das Buch steckte für mich voller Überraschungen. Die kritische Skizze, welche die Autorin über die japanische Kultur und das dortige Frauenbild, zeichnet, ist mehr als gelungen und konnte mich bis zum Schluss fesseln. Ich kann das Buch auf jeden Fall nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Gelungen!

Kurz mal mit dem Universum plaudern
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Im Mittelpunkt des Romans steht Cliff, ein Schüler der Happy Valley School, der mit seinem Alkoholikervater und seiner Mutter in einem Wohnwagen lebt, vor kurzem seinen Bruder verloren hat und sich in ...

Im Mittelpunkt des Romans steht Cliff, ein Schüler der Happy Valley School, der mit seinem Alkoholikervater und seiner Mutter in einem Wohnwagen lebt, vor kurzem seinen Bruder verloren hat und sich in der Schule unwohl fühlt. Sein Leben ändert sich jedoch abrupt als Aaron - Mitschüler und Footballstar - vor ihm steht und ihn bittet, ihm bei seiner "göttlichen Mission" zu helfen. Aaron hatte nämlich eine Nahtoderfahrung und ist darin Gott begegnet. Dieser hat ihm eine Liste gegeben, die er mit Cliff gemeinsam abarbeiten soll, um die Schule zu einem besseren Ort zu machen.



Das Konzept des Buches hat mich sehr neugierig gemacht. Vorab möchte ich sagen, dass das Buch nicht streng religiös ist und über Gott manchmal mit einem Augenzwinkern gesprochen wird. Der Schreibstil enthält auch einige Kraftausdrücke, wovon ich persönlich kein Fan bin, aber für das Setting des Romans war es in Ordnung, da die kesse Ausdrucksweise zu Cliffs direkter und frecher Art passt. Der Autor schafft es, selbst triste Momente mit seiner humorvollen Art aufzulockern und aufgrund des lockeren Schreibstils fliegt man nur so durch die Seiten.



Die Charaktere - allen voran Cliff - habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie sind authentisch und jeder hat für sich bestimmte Merkmal, die ihn auszeichnen. Besonders schön fand ich auch, dass das Buch das Thema Freundschaft in den Mittelpunkt stellt und zeigt, dass diese nicht immer nur von bestimmten Cliquen abhängig ist sondern sehr inklusiv sein kann. Es fiel mir daher leicht, Personen zu finden, mit denen ich mich identifiziere und ich habe mit jeder Figur bis zum Schluss mitgefiebert.



Rundum ist es wirklich ein gelungenes Buch, mit viel Humor, aber auch wichtigen Hintergedanken. Ein Buch das Hoffnung macht und guttut. Ich kann es jedenfalls nur empfehlen!

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