Mia glaubte bereits, sie habe ihr großes Glück gefunden. In der Stadt die niemals schläft und in ihrem Freund Kevin. Doch beide Annahmen stellten sich als Trugschluss heraus. Seelisch und körperlich versehrt, ...
Mia glaubte bereits, sie habe ihr großes Glück gefunden. In der Stadt die niemals schläft und in ihrem Freund Kevin. Doch beide Annahmen stellten sich als Trugschluss heraus. Seelisch und körperlich versehrt, kehrt sie New York schließlich den Rücken, um einen Neuanfang in der idyllischen Kleinstadt Belmont Bay zu wagen. Obwohl ihre Schwester sie mit offenen Armen empfängt und um Mias Trauma weiß, versucht sie dennoch alles, damit Mia sich nicht noch mehr zurückzieht.
Ausgerechnet dem Naturburschen Conner, der in einem Restaurant seiner Schwester arbeitet, gelingt es schließlich, Mia auf andere Gedanken zu bringen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Conner selbst einst etwas erlebte, das ihn sehr mitnahm. Er nimmt Mia mit auf lange Wandertouren und nicht nur die Wälder Idahos, tun der jungen Frau sehr gut. Wären da nur nicht die ständigen Anrufe ihres Exfreundes, der sie nach wie vor belästigt.
In einer Arztpraxis im Ort, nimmt sie das Jobangebot des Docs an, der händeringend eine Arzthelferin sucht. Und obwohl Mia eigentlich überqualifiziert dafür ist, macht es ihr durchaus Spaß. Dennoch, hier in Belmont Bay, will sie endlich ihren größten beruflichen Traum verwirklichen. Sie will Schauspielerin werden. Ob ihr das gelingen wird?
Dank ihres bildhaften Schreibstils, katapultiert die Autorin Justine Pust, ihre Leser direkt in die wunderbare Landschaft Idahos. Und obwohl auch die Kleinstadtidylle von Belmont Bay, einen sehr verzaubert, sollte man dennoch nicht ausklammern, dass man es hier mit einem sehr ernsten Thema zu tun bekommt- Gewalt in einer Beziehung. Laut des Nachwortes, weiß die Autorin wovon sie schreibt und widmet ihren Roman allen, die ähnliche Erfahrungen machen und durchleiden mussten.
Der Roman wird, immer im Wechsel, aus Mia und Conners Warte erzählt und durch die „Ich-Form“, bekommt man viele Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelt des Heldenpaars geboten. Man ist einfach sehr nah dran am Heldenpaar, kann sich gut hineindenken und leidet natürlich auch sehr mit. Conner hat zwar etwas völlig anderes als Mia erlebt, doch ist sein Trauma nicht weniger herzzerreißend. Ich fand, dass Justine Pust die Annäherung zwischen Mia und Conner auf eindrückliche Art und Weise darbietet, aber vor allem mit sensibler Hand, so dass die Liebesgeschichte nachvollziehbar und dazu wunderbar zärtlich und romantisch anmutet.
Ich habe lediglich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen, weil ich, gegen Ende des Romans, fand, dass Conner im direkten Vergleich mit Mia, ein wenig blasser blieb, bzw. sein Hintergrund/Trauma noch ein Tickchen ausführlicher hätte geschildert werden müssen.
Die übrigen Bewohner von Belmont Bay verleihen dem Roman das gewisse Etwas, sowie eine Prise Wohlfühlatmosphäre und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Bände der neuen Reihe.
Claire und Jamie sind überglücklich, als sie ihre Tochter Brianna, ihren Schwiegersohn Roger, und deren Kinder Jemmy und Mandy, wieder gesund in die Arme schließen können. Aber es ...
Fraser’s Ridge, 1779:
Claire und Jamie sind überglücklich, als sie ihre Tochter Brianna, ihren Schwiegersohn Roger, und deren Kinder Jemmy und Mandy, wieder gesund in die Arme schließen können. Aber es bleiben auch entscheidende Fragen! Wieso nur hat es die junge Familie nochmals gewagt, durch die Zeit zu reisen? Auch nachdem sie erfahren haben, was ihnen widerfahren ist in der Zukunft, bleibt die Sorge, denn vieles spricht dafür, dass mögliche Verfolger nicht davor zurückschrecken könnten, ebenfalls einen Zeitsprung zu wagen.
Dazu hat Brianna, seit der letzten Zeitreise, mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Doch Claire ist zumindest an ihrer Seite, genau wie auch Roger, der nicht nur seine Berufung als Priester gefunden hat sondern sich auch endlich ordinieren lassen möchte.
Nachdem Jamie ein brisantes Buch, von einem nicht minder brisanten Autor, das Brianna aus der Zukunft mitgebracht hat, gelesen hat, sind ihm zwei Dinge klar. Erstens muss er wieder aktiv werden, damit seine Familie und seine Pächter geschützt sind, wenn es zu Kämpfen kommt- die amerikanische Revolution steht kurz bevor und zweitens muss er sich mit dem Gedanken vertraut machen, womöglich bald zu sterben, falls gewisse Voraussagen der Wahrheit entsprechen.
Währenddessen sind Ian und Rachel glücklich und mit ihrem neugeborenen Sohn, der überaus kräftigen Lungen besitzt, mehr als beschäftigt. Dann jedoch wird Ian von der Vergangenheit eingeholt. Seine erste Frau benötigt seine Hilfe und Rachel ist klar, dass sie Ian nicht allein reisen lassen will. Eine Meinung, die sie mit ihrer Schwiegermutter Jenny teilt…
Germain, der Sohn von Fergus und Marsali, lebt zwar immer noch bei Claire und Jamie, doch dem Paar ist klar, dass er seine Eltern vermisst und den Verlust seines Bruders, für den er sich die Schuld gibt, immer noch nicht verwunden hat. Als die Frasers ein Brief von Germains Eltern erhalten, könnte sich das Blatt wenden…
Während zwischen Jamie und Lord John immer noch Eiszeit herrscht, denn Jamie hat Johns Vertrauensbruch noch nicht verwunden, macht sich Brianna, auf Johns Bitten hin, mit ihrem Mann und den Kindern auf den Weg. Denn es wird, in Johns Umfeld, dringend eine geübte Zeichnerin benötigt, die ein Porträt anfertigen soll. Obwohl Jamie und Claire klar ist, dass John in Wirklichkeit ein anderes Ziel verfolgt, lassen sie Brianna ziehen…
William hat sich mittlerweile mit dem Gedanken angefreundet, dass er nicht Lord Johns leiblicher Sohn, sondern der Sohn von Jamie ist. Allerdings möchte er seinen Titel, nun am liebsten, gerne ablegen, was nicht möglich ist. Eine junge Dame in Nöten und mit verborgenen Geheimnissen, die schöne Amaranthus, bietet ihm einen Ausweg, doch obwohl William durchaus Interesse an ihr hat, zögert er. Zudem hat er, im Auftrage seines Onkels Hal, auch anderweitig alle Hände voll zu tun.
Nachdem seit dem Erscheinen des achten Bandes der Highlandsaga „Ein Schatten von Verrat und Liebe“, bereits sieben Jahre ins Land gegangen sind, geht es nun endlich weiter im Claire und Jamie Universum und ich war bereits voller Vorfreude auf den neunten Teil, da Diana Gabaldon ihre Leser und Fans, also freilich auch mich, mit einem Wahnsinnscliffhanger im Regen stehen ließ.
„Das Schwärmen von tausend Bienen“, knüpft direkt an die Geschehnisse des achten Bandes an, die sich zuletzt ereigneten. Und erneut wird die Story aus den Blickwinkeln der bereits bekannten Akteure vorangetrieben, so dass die Reihe nun endgültig eine Familiensaga geworden ist. Während Jamie und Claire in den voran gegangenen Bänden kaum Zeit hatten, um sich dem normalen Familienleben widmen zu können, ändert sich das im neunten Teil zumindest für eine Weile. Und, ich muss zugeben, so sehr es mir auch gefallen hat, wieder mehr Zweisamkeit und Gespräche des ehemaligen Heldenpaars genießen zu dürfen, erfordert es andererseits viel Geduld vom Leser, denn auf Fraser’s Ridge, in Friedenszeiten, geschieht nicht viel, wenn Claire nicht gerade mal jemanden verarzten muss.
Ich kann daher durchaus auch die verhaltenen Meinungen von Rezensenten verstehen, die sich darüber beschwerten, dass über viele hundert Seiten hinweg, nicht viel geschieht und sie sich darüber geärgert haben. In der Tat ist es so, dass dieser Roman hier mehr gespickt ist, mit familiären Geschehnissen, die eher eine große Bewandnis für den Fraserclan haben. Und einige davon wären wahrscheinlich auch nicht erwähnenswert gewesen. Aber wenn man, über so viele Jahre hinweg, ein Fan der Buchreihe ist und die Haupt und Nebenfiguren so sehr ins Herz geschlossen hat, wie ich, will man doch auch die kleinen, alltäglichen Dinge über sie erfahren.
Trotz gewisser Längen, beweist Diana Gabaldon auch diesmal, dass sie ein Händchen hat für komplexe Handlungsstränge und ihre Leser auf eine, unnachahmliche Weise, emotional einbinden kann in den Handlungsverlauf. Und das so sehr, dass es einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht und man, nach dem Lesen, erst eine Weile benötigt, um sich wieder der Realität bewusst zu werden.
Mit leichter Überforderung stellte ich fest, dass es tatsächlich einige Leser gab, die nur kurze Zeit nach Erscheinen des Bandes, bereits zahlreiche Rezensionen abgegeben hatten und ich fragte mich, wie das den nur möglich sein könnte. Denn dies ist keinesfalls ein Buch, das man so fix lesen kann! Obwohl ich ein Schnell- und Vielleser bin, benötigte selbst ich zehn Tage dafür, diesen Roman zu bewältigen. Eben weil er so viel Tiefgang aufweist und dem Leser so vieles abverlangt. Nämlich Aufmerksamkeit, Geduld und Emotionen. Es wäre schade und würde der Story nicht gerecht werden, wenn man daher einfach nur hindurchjagen würde, da man einen guten Wein ja auch nicht herunterstürzt wie Wasser.
Neben alten Bekannten, werden einige neue Akteure eingeführt und natürlich wechseln sich, wie immer, einige freudige, mit traurigen und auch erschreckenden Momenten ab, doch abgesehen von gewissen Jagdszenen, in denen man nicht zimperlich umgeht mit den Menschen und Tieren (ja, auch ich bin ein Tierfreund, doch es handelt sich hier um einen historischen Roman, in denen Menschen Tiere allein der Nahrung wegen töteten oder zum Schutz) muss man als, womöglich zart besaiteter Leser, keine übermäßige Brutalität oder gar eine blutige Schlachterplatte befürchten.
Die amerikanische Revolution steckt in diesem Roman noch in ihren Anfängen und es kommt lediglich zu ersten Scharmützeln, so dass die politische Lage, über weite Teile des Romans, eher schmückendes Beiwerk bleibt. Aber einige wichtige, lose Fäden werden bereits verknüpft und natürlich wäre Diana Gabaldon, nicht Diana Gabaldon, wenn sie nicht erneute spannende offene Fragen für ihre Leser bereits halten würde. Etwa die Frage, ob Faith wirklich bei der Geburt starb. In den letzten dreihundert Seiten zieht die Autorin die Spannungsschraube dann gewaltig an und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht, so dass man den Roman kaum noch zur Seite legen mag. Und natürlich erwartet uns Leser auch diesmal ein Cliffhanger. Einerseits nervt es mich, andererseits bin ich ja schon dankbar, dass uns die Autorin, zumindest in Sachen Jamie und Claire, nicht im Unklaren lässt. Und so stellt sich, nach dem Lesen, nun wieder die gewohnte Wehmut ein und die Hoffnung, dass bis zum Erscheinen des (finalen) zehnten Teils, hoffentlich nicht wieder sieben Jahre verstreichen mögen.
Kurz gefasst: Opulenter, vielschichtiger, hochemotionaler und tiefschürfender Band der Familiensaga.
Die Outlander Reihe:
1. Teil: Feuer und Stein
2. Teil: Die geliehene Zeit
3. Teil: Ferne Ufer
4. Teil: Der Ruf der Trommel
5. Teil: Das flammende Kreuz
6. Teil: Ein Hauch von Schnee und Asche
7. Teil: Echo der Hoffnung
8. Teil: Ein Schatten von Verrat und Liebe
9. Teil: Das Schwärmen von tausend Bienen
10. Teil: In Arbeit...
Das Ehepaar Therese und Anton Randlkofer könnte glücklicher nicht sein, denn sie haben es geschafft! Nicht nur lieben sich beide noch wie am ersten Tag auch beruflich sieht die Zukunft ...
München, 1897:
Das Ehepaar Therese und Anton Randlkofer könnte glücklicher nicht sein, denn sie haben es geschafft! Nicht nur lieben sich beide noch wie am ersten Tag auch beruflich sieht die Zukunft sehr rosig aus. Seit ihres Umzugs in ein etwas größeres Ladengeschäft, floriert ihr Feinkostgeschäft Dallmayr und mit Herrmann, ihrem ältesten Sohn, haben sie bereits einen Erben, der eines Tages das Geschäft übernehmen soll. Doch dann schlägt das Schicksal hart zu. Anton erkrankt schwer und Therese muss das Geschäft vorerst allein weiterführen. Die resolute und findige Geschäftsfrau hat jedoch eine zupackende Familie, gute Freunde und vor allem mitfühlende Angestellte, was ihre Arbeit immens erleichtert. Außerdem lebt auch Antons und Tereses Nichte, Balbina bei ihnen und hilft ihnen, als Mädchen für alles, im Haushalt und auch in der Backstube. Als sich zwischen Balbina und Herrmann zarte Gefühle entwickeln, reagiert ausgerechnet der gutmütige Anton verärgert und macht Therese unmissverständlich klar, dass er eine mögliche Beziehung zwischen den jungen Leuten niemals billigen wird. Aber auch Therese hat sich Besseres erhofft für ihren Sohn.
Balbina, die nichts von dem getroffenen Abkommen der Randlkofers ahnt, liebt Onkel und Tante sehr. Und mit großer Traurigkeit nimmt sie wahr, dass Anton immer schwächer wird. Dazu macht ihr die Tochter der Randlkofers, Elsa, das Leben schwer. Elsas Standesdünkel sind für Balbina kaum zu ertragen, doch zumindest ist ihr Herrmann sehr zugetan, genauso wie dessen jüngerer Bruder Paul, der Balbina vergöttert. Und dann ist da auch noch der freche und gewitzte Lehrling Ludwig, der ebenfalls eine Schwäche für die schöne Balbina hat.
Als Anton stirbt, fällt die Familie Randlkofer zunächst in ein tiefes Loch. Therese ist verzweifelt, vor allem, als ihr der gute Doktor, der ihrem Mann bis zuletzt beistand und ihn behandelte, einen Brief überreicht in dem Anton ihr ein dunkles Geheimnis enthüllt, das er ihr bislang vorenthielt. Dieses Geheimnis ist so brisant, dass es Thereses Welt zunächst ordentlich durcheinander wirbelt. Das bekommt auch ihre Familie zu spüren und besonders Balbina. Die kann sich die plötzliche Gefühlskälte ihrer Tante kaum erklären. Doch auch Herrmann versteht das Verhalten seiner Mutter nicht. Und dann ist da auch noch Thereses Schwager Max, der gerne einen Fuß in die Tür des florierenden Feinkosthandels bekommen würde, denn er findet es nicht tragbar, dass eine Frau den Laden alleine führt und diesen sogar noch weiter ausbauen möchte. So ersinnt er einen hinterlistigen Plan. Kann Therese sich aller auf sie einprasselnden Schwierigkeiten erwehren?
Unterhaltsame und gut geschriebene deutsche Familiensagas sind momentan sehr gefragt und beliebt, was zum Beispiel auch den großen Erfolg von Maria Nikolais Schokoladenvilla erklärt. Als erklärte Naschkatze, konnte ich der erwähnten Romanreihe genauso wenig widerstehen, wie nun auch dem ersten Teil der neuen „Dallmayr“ Reihe von Lisa Graf. Ich hatte, vor einiger Zeit, bereits einen unterhaltsamen Krimi der Autorin gelesen (Kurschatten-Affäre/Bad Reichenhall Krimi) und wurde zunächst von der sehr ansprechenden Covergestaltung verlockt, doch auch der Inhalt des Romans entfaltete einen wahren Lesegenuss. Zudem war ich bereits mehrfach in dem Ladengeschäft in München und liebe die sagenhaften Schokoladentörtchen mit Goldrand sehr, die man dort bekommt und war nun neugierig geworden auf die Firmengeschichte.
Der Roman beginnt im Jahre 1897. Zwanzig Jahre zuvor hatte der Namensgeber des Feinkostladens, Alois Dallmayr, das Geschäft übernommen und dann im Jahre 1895 an die Familie Randlkofer verkauft. Die Autorin erzählt auf sehr packende Art und Weise, wie geschickt Therese die geschäftlichen Belange führte und wie immer neue innovative Ideen Dallmayr schließlich zu dem machten, was es heute noch ist.
Doch auch Familienintrigen, Geheimnisse und verletzte Gefühle spielen in diesem Roman eine große Rolle. Die Autorin erzählt also nicht nur Thereses Geschichte, sondern auch die ihrer Kinder, ihrer Familienangehörigen, Angestellte und Freunde. Zugegeben, Therese war mir nicht ganz so sympathisch, wobei ich durchaus nachvollziehen konnte, wieso sie manchmal so schroff agierte, doch man muss anerkennen, welch genialer Kopf auf ihren Schultern ruhte. Sie ist eine Firmenpatriarchin, wie sie im Buche steht und eine sehr starke Frau! Aber auch Balbina und Ludwig sind sympathische Romanfiguren und man hofft und bangt mit ihnen mit.
Natürlich stehen die lukullischen Genüsse ebenfalls im Fokus und ich muss zugeben, dass mir bei den zahlreichen Erwähnungen von Köstlichkeiten das Wasser im Munde zusammenlief.
Der erste Teil der neuen Familiensaga, liest sich wie aus einem Guss, Lisa Graf Riemann erzählt dazu auf sehr bildhafte Art, so dass man sich direkt in die Zeit und in das damalige Ladengeschäft versetzt fühlt, den Kaffeeduft riechen und die Aromen feiner Gebäcke beinahe auf der Zunge schmecken kann. Wer Maria Nikolais Schokoladenvilla-Reihe mochte, sollte auch unbedingt die neue Dallmayr-Saga von Lisa Graf lesen- Ihr werdet sie genauso sehr lieben!
Einen halben Punkt Abzug gibt es lediglich, weil ich fand, dass der Roman ein paar leichte Längen aufwies. Manches hätte ich gestraffter erzählt, besser gefunden, doch das ist lediglich meckern auf hohem Niveau.
Kurz gefasst: Unterhaltsamer Auftaktband der neuen „Dallmayr“- Familiensaga- Ein Genuss für alle Sinne.
Annie ist überaus erfolgreich in ihrem Job- sie ist Theoretische Physikerin und schon seit Studienzeiten mit ihrer großen Liebe, Alexander, zusammen der ihr kürzlich einen Heiratsantrag gemacht hat. Man ...
Annie ist überaus erfolgreich in ihrem Job- sie ist Theoretische Physikerin und schon seit Studienzeiten mit ihrer großen Liebe, Alexander, zusammen der ihr kürzlich einen Heiratsantrag gemacht hat. Man könnte also sagen es läuft alles gut in ihrem Leben. Was jedoch keiner ahnt, ist, dass Annie einen hohen Preis für ihr Glück zahlen musste- sie hat sich, im Laufe der Zeit, selbst aufgegeben. Um es ihren Lieben recht zu machen, hat sie es gelernt, gegen ihre eigenen Bedürfnisse und Ansichten zu handeln.
Als Alexander sie am Hochzeitstag vor der Kirche versetzt, ist sie zunächst todunglücklich und verletzt. Vor allem, weil er noch nicht einmal den Mut hatte, es ihr persönlich mitzuteilen. Auch Alexanders Eltern sind fassungslos und schlagen Annie vor, sie solle die Luxus-Hochzeitsreise, nach Australien, ohne Alexander antreten. Zunächst will Annie ablehnen, doch dann trifft sie im Fitnessstudio zufällig einen alten Freund aus Kindertagen wieder, der sie dazu überredet, mit ihm zusammen die Reise anzutreten.
Annie und Patrick verstehen sich perfekt, sind auch in Sachen Humor auf derselben Wellenlänge, doch keiner von ihnen will mehr als eine platonische Freundschaft.
Annie, die zunächst dankbar darüber ist; denn sie will nach dem Hochzeitsfiasko erst einmal eine Weile allein leben, kommt aber in Australien langsam ins Grübeln, wieso Patrick genauso denkt wie sie. Kann der stets fröhliche, dem Leben zugewandte Patrick, womöglich ebenfalls eine Liebesenttäuschung erlebt haben? Denn irgendetwas verbirgt er vor ihr…
Nachdem ich vor einiger Zeit „Dein Lächeln um halb acht“ von der Autorin las, in dem grob eine ähnliche Geschichte erzählt wurde, wie in dem britischen Kinofilm „Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht“, entdeckte ich nun den aktuellen Roman von Laura Jane Williams im Handel und wurde neugierig. Zudem hatte mir der Auftaktband relativ gut gefallen und dazu habe ich eine Schwäche für britische Liebeskomödien in Buch oder Filmformat.
Vorab sollte ich erwähnen, dass das Heldenpaar in „Say Yes- Perfekter wird’s nicht“, vom Kopf her, viel reifer ist, als das Heldenpaar des Vorgängerbandes. Und die Autorin, hat dieses Mal, auch mehr die Liebesgeschichte des Heldenpaars und ihre Entwicklung im Fokus gehabt, was mir sehr gut gefallen hat. Hauptsächlich ist es ein Zwei-Personen-Stück, das sich in vielen tiefsinnigen Dialogen über das Leben und dessen Irrungen und Wirrungen, entfaltet. Zwar wird natürlich das Sightseeing in Australien nicht außer acht gelassen und durch bildhafte Beschreibungen untermalt, doch stehen Annie und Patrick hier definitiv im Vordergrund und das ist gut so! Während Annie zunächst eher kühl, durchgetaktet und vorsichtig auftritt, scheint Patrick ein regelrecht vergnügter, lebenslustiger Mensch zu sein. Doch wie so oft im Leben täuscht die äußerliche Fassade. Ich fand es spannend, mehr über das Heldenpaar herauszufinden und mir brach es das Herz, als ich Patricks Geheimnis schließlich erfuhr, was seinem Verhalten und seine Lebenseinstellung plötzlich Logik verlieh.
Die Liebesgeschichte wird unglaublich süß und mit sensibler Hand erzählt und ich mochte diesen Roman noch viel mehr, als „Dein Lächeln um halb acht“. Lediglich Annies Hin und Hergerissenheit wurde mir, gegen Ende des Romans, ein wenig „too much“ und weil es zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr für mich nachvollziehbar und überflüssig war, habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Toll dagegen fand ich die Romanpassagen, in denen Patrick versucht, die wahre Annie aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken. Patrick ist ein so toller Romancharakter, dass man als Leser praktisch dahin schmilzt. Und obwohl der Roman aus Annies Sicht, also in „Ich-Form“ geschildert wird, bekommt auch Patrick reichlich Raum zur Entfaltung geboten.
Der erste Weltkrieg erschüttert die Welt und auch das Leben der Familie Lindner. Denn während das Familienoberhaupt, ihr Vater Gustav, an der Front ist, muss ...
Meersburg am Bodensee, in den Jahren 1917/18:
Der erste Weltkrieg erschüttert die Welt und auch das Leben der Familie Lindner. Denn während das Familienoberhaupt, ihr Vater Gustav, an der Front ist, muss das familiengeführte Hotel, der Lindenhof, ums finanzielle Überleben kämpfen. Dazu ist es schwierig geworden überhaupt noch ausreichend Nahrungsmittel zu beschaffen für den Hotelbetrieb. Dank der reichhaltigen Ernte, müssen sie alle wenigstens nicht auf Obst und Gemüse verzichten, das ihre Köchin schmackhaft zubereitet und auch der gute Pater Fidelis steht ihnen stets mit Rat und Tat zur Seite.
Als der Vater von Helena, die den Lindenhof einmal erben und führen soll, kriegsversehrt zurückkehrt, ist es Helena die einen rettenden Einfall hat, damit der Lindenhof nicht verkauft werden muss. Die Familie wandelt das Gasthaus in ein vorläufiges Lazarett um, das verwundete Soldaten aufnehmen soll, von denen immer mehr versorgt werden müssen. Helenas Idee stößt bei ihrer Stiefmutter Elisabeth auf wenig Gegenliebe, denn die hat bereits ganz andere, geheime Zukunftspläne geschmiedet. Dazu gibt es einen umtriebigen, habgierigen Wirt im Ort, der sich den Lindehof gerne einverleiben möchte- mit lauteren oder auch unlauteren Mitteln.
Währenddessen versucht der russische Aristokrat Maxim, mit Hilfe seines ehemaligen Dieners und Freundes Boris, herauszufinden, wer für den Anschlag auf seine Familie die Frau und Kindern das Leben kostete, verantwortlich ist. Bei seinen Nachforschungen findet er Hinweise auf eine Ungereimtheit im Stammbaum seiner Frau, die ihn stutzig macht. Warum nur wurde der Name einer Tante nachträglich herausgelöscht? Gibt es einen Zusammenhang zwischen familiären Intrigen von einst und dem Überfall auf Maxims Familie? Eine Spur führt ihn nach Meersburg am Bodensee und er kommt im Lindehof unter. Zwischen Helena und Maxim knistert es auf Anhieb, doch noch ahnt sie nicht, welche tragischen Momente er in der Vergangenheit durchleben musste…
Nachdem ich Maria Nikolais „Schokoladenvilla“ Reihe mit großer Begeisterung gelesen hatte, fieberte ich bereits dem ersten Teil der neuen Bodensee-Saga entgegen und nun, im Oktober 2021 war es endlich so weit, dass ich den neuen Roman in den Händen halten konnte.
Die Familiensaga ist auf drei Bände angelegt und erzählt nacheinander die Geschichten dreier Schwestern, die allesamt ein gutes Herz haben, aber ansonsten völlig unterschiedlich gestrickt sind. Während es Helenas größter Traum ist, den, in die Jahre gekommenen Lindenhof in ein Luxushotel umzuwandeln, in dem sie dann wirken kann, hat sich Katharina der Medizin verschrieben und würde gerne studieren. Sowohl Helena als auch Katharina, sind zwei zupackende junge Frauen, die mögliche Probleme gleich aus der Welt schaffen möchten. Doch ihre jüngste Schwester Lilly ist anders. Sie ist ein klein wenig eitel, verträumt, liebt es sich mit Büchern zu verschanzen und genießt es, neue Duftkreationen zu erschaffen oder sich mit den Feinheiten der Kosmetikherstellung zu beschäftigen. Doch diese Gaben sind nicht gerade das, was auf dem Lindenhof gefragt ist. Und so müssen Helena und Katharina, Lilly immer wieder ermutigen, sie bei den anfallenden Arbeiten im Lazarett zu unterstützen.
Alle drei Schwestern sind sympathisch gestrickt, gehen schon im ersten Band sehr unterschiedliche Wege, doch Helena wird im Laufe des Romans einige Dinge erfahren, die ihr bisheriges Denken völlig auf den Kopf stellen werden.
Mit Maxim hat die Autorin der Heldin einen Mann zur Seite gestellt, der der jungen Frau nicht nur ebenbürtig ist, sondern sie auch in allen Belangen zu unterstützen weiß. Man leidet mit beiden mit, besonders aber mit Maxim, der in jüngster Vergangenheit so viel erdulden musste und die Liebesgeschichte ist romantisch beschrieben. Es gibt aber auch ein kleines „aber“ meinerseits. Es ging mir einfach ein bisschen zu schnell. Ich konnte es mir schlecht vorstellen, dass Maxim, der nicht nur Frau und Kinder verlor, schon nach wenigen Zusammentreffen mit Helena verliebt ist und weiß, dass er nur mit ihr eine neue Familie gründen will. In dieser Hinsicht hätte ich mir gewünscht, dass man Maxims Seelenleben und seinen verwirrten Gefühlen einige Seitenzahlen mehr eingeräumt hätte. Daher habe ich auch einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen.
Abgesehen davon hat Maria Nikolai hier jedoch erneut einen sehr lesenswerten, spannenden Roman geschaffen, der leider, meiner großen Neugier geschuldet, viel zu schnell ausgelesen war und ich fand es sehr interessant zu lesen, dass die Hygienekonzepte hinsichtlich der spanischen Grippe von einst, genauso lauteten, wie die der neuen Coronapandemie. Auch besagte spanische Grippe, die so viele Opfer forderte, nimmt einen kleinen Teil in dieser Geschichte ein. Genauso wie man mehr über ein Stück russischer Geschichte erfährt, das über eines der dunkelsten Kapitel des Landes erzählt. So ist, Töchter der Hoffnung“, nicht nur ein Unterhaltungsroman. Man erfährt viel historisch Wissenswertes, das perfekt in diese Familiensaga eingebettet wurde und macht als Leser eine interessante Zeitreise. Für Spannung ist ebenfalls gesorgt, denn der Familie Lindner droht von mehreren Seiten Gefahr, so dass die Geschichte, bis zum Schluss, fesselnd bleibt. Und wem es nach dem Lesen langweilig ist, der kann sich sogleich ans Nachbacken der Meersburger Schlosstorte machen, deren Rezept man am Ende des Buches vorfindet.
Kurz gefasst: Süffiger, spannender und unterhaltsamer erster Teil der neuen Bodensee-Familiensaga.