Cover-Bild Entmenschlicht
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Edel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 04.03.2022
  • ISBN: 9783841907943
Huschke Mau

Entmenschlicht

Warum wir Prostitution abschaffen müssen

Mit 17 flüchtet Huschke Mau aus ihrem gewalttätigen Elternhaus und weiß nicht aus noch ein. Mittellos und ohne Unterstützung rutscht sie in die Prostitution und damit einhergehend in eine Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Ihr erster Zuhälter: ein Polizist. Zehn Jahre vergehen, bis sie sich aus diesem Teufelskreis befreien kann.

Inzwischen hat Huschke Mau einen Studienabschluss, promoviert und fordert den gesellschaftlichen Ausstieg aus der Prostitution. Ihre These: Prostitution beinhaltet immer sexuelle Gewalt. Frauen in der Prostitution haben meist keine Wahl, weil sie sich in Abhängigkeiten oder Notlagen befinden. Freier hingegen schon. Niemand zwingt sie, Frauen zu kaufen. Nicht die Frauen sollten kriminalisiert werden oder beschämt sein, sondern die Männer.

In ihrem Buch erklärt und beschreibt Huschke Mau das System Prostitution: wie Frauen hineingelangen, warum es so schwer ist, wieder auszusteigen, welche Traumata sie dort erleben und was an der Sicht unserer Gesellschaft und Medien auf Prostitution problematisch ist.

„Ich glaube, mit dem Buch habe ich mich mehr ausgezogen als jemals während meiner Zeit als Prostituierte. Ich hätte diese Tür in die Vergangenheit einfach schließen können und nie mehr zurückschauen müssen. Aber ich kann nicht. Ich kann einfach nicht an all den Taxis vorbeigehen, die Bordellwerbung durch meine Stadt fahren. Ich kann die Zeitungsartikel über bei Bordellrazzien gefundene minderjährige Mädchen nicht nicht lesen. Ich kann einfach nicht ignorieren, dass so viele Frauen und Mädchen noch in der Prostitution sind, dass ihnen Gewalt angetan wird, Tag für Tag.“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

harte und unbedingt lesenswerte Kost

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Beim Thema Prostitution schließen viele Menschen leider immer noch die Augen,denn die betroffenen Frauen haben sich ihr Schicksal doch wohl selbst ausgesucht und als Dienstleisterinnen in Sachen Sex ...



Beim Thema Prostitution schließen viele Menschen leider immer noch die Augen,denn die betroffenen Frauen haben sich ihr Schicksal doch wohl selbst ausgesucht und als Dienstleisterinnen in Sachen Sex scheinen sie auch noch Spaß daran zu haben. Doch ist das wirklich so?

Habt ihr euch schon mal gefragt, ob diese Frauen den schlechten Ruf, zweite Klasse zu sein, wirklich verdient haben? Kennt ihr die Schicksale dieser Frauen und wisst ihr warum sie in dieses Milieu gerutscht sind? Haben sie es wirklich verdient in einer Schattenwelt zu leben?

Gleich nach diesen Fragen stellen sich noch weitere. Wer sind die Männer, die sich Sex kaufen? Kaufen sie wirklich nur Sex? Was geht in deren Köpfen vor, wenn sie einen Puff betreten oder sich den Prostituieren auf andere Weise nähern?

Schon bevor ich das Buch in die Hand nahm hatte ich viele Fragen und auch während der nicht immer einfachen Lektüre kamen noch weitere Fragen hinzu. Ich habe schon Bücher gelesen, die diese Thematik behandeln, wenn auch manchmal nur am Rande, so wusste ich in etwa schon, was auf mich zukommen könnte. Doch mit der schonungslosen Offenheit der Autorin habe ich so nicht gerechnet und war dementsprechend angetan.

Schon auf den ersten Seiten, als die Autorin von ihrer harten Kindheit berichtete, war mir klar, dass dies für sie nur schiefgehen kann. Dieses Paket auf ihren Schultern war einfach zu groß und zu schwer. Wie es endete geht ja schon aus dem Klappentext hervor. Ich musste das Buch öfter aus der Hand legen und tief durchatmen, da mich die Gewalt und Grausamkeit immer wieder erschütterte. Fakt ist und bleibt, dass Huschkes Geschichte und Lebensweg kein Einzelfall ist und wir immer noch lieber wegschauen, statt die Hand zu reichen.

Um die Dramatik der Prostitution zu unterstreichen, hat die Autorin sehr intensiv recherchiert und lässt ihr Wissen immer wieder gekonnt einfließen, ohne zu langweilen. Mir blieb angesichts dieser Zahlen immer wieder die Luft weg.

Besonders abschreckend empfand ich die Bemerkungen der Männer, die sich in Freierforen über die von ihnen benutzten und vergewaltigten Prostituierten ausließen. Gerade diese Beiträge zeigen die Gewalt in diesem Milieu überdeutlich und ich fragte mich immer wieder, wie es sein kann, dass Frauen in unserer Zeit so diskriminiert und entmenschlicht werden. Einfach schockierend. Wo und wie leben wir eigentlich, dass viele von uns sich auf gendergerechte und politisch korrekte Sprache stürzen und die wahren Abgründe nicht sehen wollen?

Ich danke Huschke Mau für ihren Mut, dieses sehr persönliche Buch zu schreiben, um wachzurütteln. Dies hat sie mit Sicherheit viel Kraft gekostet, da sie sich immer wieder mit ihrer schlimmen Geschichte auseinandersetzen musste. Sie will mit ihrem Buch über die Missstände aufklären und einen Ausstieg aus der in Deutschland immer noch akzeptierten Prostitution erreichen. Dazu liefert sie Lösungen, die ich bisher noch nicht kannte. Doch das lest bitte selbst, sofern ihr den Mut habt, euch dieser harten Kost zu stellen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Für diese Rezension habe ich mir sehr viel Zeit gelassen,d a mich die Thematik sehr aufgewühlt hat und ich das Buch erst einmal sacken lassen musste. Ich hoffe jetzt, dass ich die Dringlichkeit der Thematik so darstellen konnte, dass viele Menschen dieses Buch lesen und sich für Huschkes Anliegen stark machen. Für dieses interessante und aufklärende Buch vergebe ich voller Überzeugung eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Legale Sklaverei in Deutschland

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Huschke hat keine glückliche Kindheit. Ihr sadistischer Stiefvater kontrolliert und quält die Familie. Mit 17 Jahren hält sie es nicht mehr aus, sie kann fliehen und kommt in einer Jugendeinrichtung unter. ...

Huschke hat keine glückliche Kindheit. Ihr sadistischer Stiefvater kontrolliert und quält die Familie. Mit 17 Jahren hält sie es nicht mehr aus, sie kann fliehen und kommt in einer Jugendeinrichtung unter. Als die staatliche Hilfe endet, weiß Huschke nicht weiter. Die Behörden sagen ihre Eltern seien für ihre Unterstützung zuständig, aber von ihnen kann sie keine Hilfe erwarten. Sie würde liebend gerne studieren, ach was, einfach nur die Miete bezahlen und Geld für Lebensmittel haben, aber sie weiß nicht wie.

Mit abwertenden und sexistischen Bemerkungen aufgewachsen, hat die Autorin kein gesundes Selbstwertgefühl. Es stört sie sehr, wenn Männer sie anmachen – irgendwann beginnt sie mit dem Spruch, „Bei mir kostet es aber!“ zu kontern. Und schließlich denkt sie, warum nicht? Warum mir nicht bezahlen lassen, was mir ohnehin angetan wird?

Ihr erster Zuhälter, ein Polizist, führt sie in die Prostitution ein. Das lässt er sich gut bezahlen. Auf einmal ist Huschke eine Gefangene. Von dem eingenommenen Geld bleibt nicht viel, und ihre Träume von einem Studium rücken in weiter Ferne. Es wird zehn Jahre dauern, bis sie den Ausstieg schafft.

In diesem Buch erzählt die Autorin offen ihre persönliche Geschichte. Dazu zeigt sie das große Bild auf, und erklärt anhand von Zahlen und Statistiken, wie schlimm das Problem der Prostitution in Deutschland ist. Besonders erschütternd sind seitenlange Aufzählungen von ermordeten Frauen und die vielen Zitaten aus Freier-Foren. Hier bewerten Männer die Frauen, mit denen sie Sex hatten. Das zu lesen ist einfach nur schaurig, und spätestens da wird klar: Prostitution ist unmenschlich und mit Sicherheit nicht eine Arbeit wie jede andere. Es sind andere, die große Gewinne machen, Zuhälter, Menschenhändler, und nicht zuletzt der Staat, da die Einkünfte versteuert werden müssen. Hilfen zum Ausstieg sind nur eine begrenzte Lösung, denn solange es eine Nachfrage gibt, werden neue Frauen gesucht, geworben, versklavt, um das Geschäft aufrechtzuerhalten.

Die Autorin macht sehr deutlich, dass Prostitution Gewalt an Frauen ist, legaler sexueller Missbrauch. Sie zeigt auch eine Lösung auf, das Nordische Modell, in dem Frauen Hilfe und Unterstützung beim Ausstieg bekommen, gleichzeitig jedoch jeder, der Sex kauft, als Täter angesehen und bestraft wird.

Gewöhnungsbedürftig ist die manchmal derbe Sprache, doch sie passt zum Thema. Ein weiterer Nachteil sind einige Wiederholungen, allerdings führt das auch dazu, dass die Problematik eindeutig klar wird.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das zwar wegen den Schilderungen der schrecklichen Gewalt und Not schwer zu lesen ist, und doch unverzichtbar ist. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 14.03.2022

Erschreckender Tatsachenbericht!

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Nach vielen Jahren sexueller und psychischer Gewalt im Elternhaus, schafft es, Huschke Mau als 17-jährige zu fliehen. Doch statt einen sicheren Hafen zu finden, muss sie sich mit Prostitution über Wasser ...

Nach vielen Jahren sexueller und psychischer Gewalt im Elternhaus, schafft es, Huschke Mau als 17-jährige zu fliehen. Doch statt einen sicheren Hafen zu finden, muss sie sich mit Prostitution über Wasser halten und gerät an einen Zuhälter. Zehn Jahre arbeitetet sie in diesem Milieu, bevor der Ausstieg gelingt.


Das Buch beginnt mit der Biographie von Huschke Mau. Ich habe schon einige Romane und auch Biographien über gewalttätige Elternhäuser gelesen, aber die Schilderungen von Huschke übertreffen alles, was ich bis jetzt gelesen habe. Ihre Kindheitserzählungen haben mir Gänsehaus verursacht und mehr als schockiert. Daher möchte ich gleich vorab sagen, dass dieses Buch nicht für junge Leser geeignet ist, da es sehr explizite Sprache verwendet und erschreckende Tatsachenberichte liefert. Ich muss gestehen, dass ich im biographischen Teil einige Zeilen nur überflogen habe, weil es so intensiv und schockierend war. Davor, dass Huschek so offen und ehrlich von ihrem Leben erzählt, habe ich großen Respekt !


Nach der Biographie folgt die Aufklärung über die Prostitutionsthematik in Deutschland generell. Die Autorin berichtet hierbei über Klischees, Vorurteile und führt auch vor Augen, wie verharmlost Prostitutions heutzutage dargestellt wird. Untermauert werden diese Erklärungen mit vielen Fakten und Zahlen, aber auch persönlichlichen Erfahrungen. Schlussendlich gibt Huschke auch einen Ausblick auf die Möglichkeit einer Wende: das sogenannte nordische Modell, das bereits in einigen Ländern eingeführt wurde und einen Schritt zu Besserung verspricht.


FAZIT:

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel Mut dahinterstecken muss, so ein intimes Buch zu verfassen! Huschke erzählt von ihrer Famiilie, ihren Ängsten, Sorgen und größten Herausforderungen. Zudem liefert das Buch viel Hintergrundwissen zur Prostitution in Deutschland und die Autorin gibt einen Ausblck, wie man gegensteuern könnte.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Aufrüttelnd, informativ und authentisch

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„Entmenschlicht – Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ der Autorin Huschke Mau ist wahrlich keine leichte Kost. Selten hat mich ein Sachbuch emotional so mitgenommen und gepackt wie es bei diesem ...

„Entmenschlicht – Warum wir Prostitution abschaffen müssen“ der Autorin Huschke Mau ist wahrlich keine leichte Kost. Selten hat mich ein Sachbuch emotional so mitgenommen und gepackt wie es bei diesem Werk der Fall war. Zu Beginn berichtet die Autorin von ihren eigenen Erlebnissen, welche durch die Brutalität und Grausamkeit, nur schwer auszuhalten sind. Neben schlimmen Erfahrungen aus ihrer Kindheit und Jugend, erzählt Huschke Mau außerdem offen von ihrem ganz persönlichen Weg in die Welt der Prostitution. Durch diese persönlichen Erfahrungen gewinnt das Buch sicherlich an Authentizität und Eindringlichkeit. Die Autorin erzählt eben nicht von oben herab, sondern weiß sehr genau von was sie spricht. Im weiteren Verlauf sind die Kapitel dann allgemeiner gehalten und Huschke Mau zieht zahlreiche Quellen zurate, um ihre Thesen zu untermauern. So bietet sie einen ungeschönten Blick auf das System Prostitution und räumt erbarmungslos mit Mythen, Vorurteilen und dem Bild der freiwilligen, selbstbestimmten Sexarbeit auf. Auch ich musste einige meiner bisherigen Ansichten überdenken und fühle mich nach dieser Lektüre definitiv informierter.

Nachdem sich die Autorin ausführlich mit dem bestehenden System der Prostitution in Deutschland beschäftigt hat, zeigt sie in den letzten Kapiteln dann mit Hilfe des nordischen Modells eine Alternative auf. Auch wenn dieses sicher nicht den perfekten Weg darstellt, überzeugte es mich doch durch seine bestechende Logik. Positiv überrascht hat mich außerdem der Schreibstil, denn dieser liest sich auch in anspruchsvolleren Passagen richtig gut. Außerdem spricht die Autorin ihre Leser:innen immer wieder direkt an und erzeugt so eine gelungene Nähe. Auf jeder Seite spürte ich die Dringlichkeit ihrer Botschaft. Einziger Nachteil waren für mich übermäßige Wiederholungen, welche immer wieder vorkamen. Auch die erschreckenden Beispiele, welche ich an sich als sehr wertvoll und wichtig wahrnahm, hätten kürzer ausfallen dürfen. Denn auch in gestraffterer Form hätte der Text meiner Meinung nach nichts von seiner wichtigen Botschaft verloren. Aufgrund dieses Kritikpunktes, welcher sich leider durch das gesamte Buch zieht, gibt es von mir einen Stern Abzug. Dennoch möchte ich dieses persönliche wie auch wichtige Sachbuch gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Menschen zweiter Klasse

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Sehr erschüttert, erstaunt und mit großem Entsetzen habe ich diesen schonungslos ehrlichen Lebensbericht einer ehemaligen deutschen Prostituierten in Deutschland gelesen. Ich betone die Herkunft deshalb, ...

Sehr erschüttert, erstaunt und mit großem Entsetzen habe ich diesen schonungslos ehrlichen Lebensbericht einer ehemaligen deutschen Prostituierten in Deutschland gelesen. Ich betone die Herkunft deshalb, weil viele Leute immer davon ausgehen, dass dieses schlimme Schicksal nur Ausländerinnen aus den ärmsten Ländern der Welt betreffen kann. Leider nicht, denn gerade hier ist Prostitution ganz legal und straffrei. Andere Länder, wie die skandinavischen, sind da schon weiter, aber das kennt man bereits aus diversen anderen Bereichen.

Man hält es nicht für möglich, unter welchen Bedingungen manche Kinder mitten unter uns aufwachsen müssen, keiner schaut hin oder unternimmt etwas. Auch Ämter und Behörden behandeln ihre Bürger oft dermaßen schlecht, dass ihnen kaum ein Ausweg aus der Armut bleibt. Schnell kommt da jemand, dem jegliche Unterstützung fehlt, unter die sprichwörtlichen Räder.

Die Autorin dieses informativen, interessanten, aber auch aufrüttelnden Buches hat es glücklicherweise geschafft, Prostitution, Drogen- und Alkoholsucht, Elend, eben der Gosse, zu entkommen.

Dieses Glück hat nicht jeder, aber vielleicht kann fast jeder etwas tun, um solche schlimmen Schicksale künftig zu verhindern.

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