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Veröffentlicht am 01.04.2022

Was für eine abenteuerliche und aufwühlende Reise durch die Welt des Scythetums

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Der dritte Teil der Scythe-Reihe





Drei Jahre später… inzwischen ist die neue Ordnung an der Macht der Scythe und Goddard regiert mit eiserner Hand und unfairen Mitteln. Der Thunderhead ist verstummt ...

Der dritte Teil der Scythe-Reihe





Drei Jahre später… inzwischen ist die neue Ordnung an der Macht der Scythe und Goddard regiert mit eiserner Hand und unfairen Mitteln. Der Thunderhead ist verstummt und all unsere Held:innen entweder verstorben, verschwunden oder untergetaucht. Die Welt, wie sie bisher war, existiert nicht mehr und wenn nicht bald ein Wunder geschieht, wird die Welt einfach nur brennen.

Nach dem katastrophalen Chaos-Ende von Band zwei, war ich auf die Fortsetzung sehr gespannt. Nichts lief so wie geplant und am Ende des letzten Buches bekam man den schlimmsten vorstellbaren Schluss, den man sich hätte ausmalen können.

Wer die Vorgängerbücher gelesen hat, wird es geahnt haben, natürlich tauchen Anastasia und Rowan pünktlich zur Rettung der Welt wieder auf. Wie diese ominöse Rettung vonstattengehen soll, blieb lange äußerst fragwürdig, aber die beiden waren fest entschlossen, ihre Held:innen-Rollen einzunehmen. Mehr oder weniger freiwillig. Aber ohne die vielen tollen Haupt- und Nebenfiguren hätten die zwei das nicht geschafft. Greyson, oder „Der Toll“, wie er nun genannt wird, ist der Einzige, der noch mit dem Thunderhead sprechen kann und zusammen mit der wohlwollenden und sehr menschenfreundlichen KI, beginnen Greyson und einige andere an einer Lösung weit ab vom Schuss zu arbeiten.

Scythe Goddard und seine Verbündeten wissen das aber zu unterbinden und es entfacht eine Jagd und ein Wettlauf gegen die Zeit. Nicht selten war ich völlig aus der Puste :D

Es gab aber auch eine Zeit des Wartens, des Ausharrens und der Planung, die sicherlich nötig, aber ach streckenweise etwas zäh waren. Langweilig war es aber an keiner Stelle.

Die Charaktere machten allesamt eine wahnsinnig spannende Entwicklung durch. Es passierte aber ja auch so unglaublich viel. Stillstand wäre da vollkommen unrealistisch gewesen.

Goddard, der Endgegner, und Ayn, dessen Rechte Hand, habe ich aus tiefsten Herzen gehasst. Wirklich. Was für üble Charaktere sind da aus der Feder von Neal Shusterman aufs Papier geflossen. Fantastisch umgesetzt! Die einen Figuren liebt man und anderen hasst man und beides tut man voller Inbrunst :D

Neal Shusterman überzeugt mit dieser Reihe in allen Punkten. Das Worldbuilding ist beeindruckend, die Figuren liebens- und hassenswert, aber vor allem authentisch, der Schreibstil ist super, die Geschichte aufregend und das Ende – es ist nicht perfekt, aber es ist realistisch und rund. Der Plot ist durch alle drei Bände hindurch einfach wahnsinnig gut durchdacht, am Ende ergibt alles Sinn, nichts bleibt offen, alle Fäden werden zufriedenstellend zusammengeführt. Diese Reihe war ein absolutes Highlight für mich und ich bin sehr traurig, mich schon vom Scythetum verabschieden zu müssen.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Mal ein anderer Einblick in die Welt von YouTube und Instagram

Worlds Collide
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Fiona ist das, was man wohl allgemeinhin als Influencerin bezeichnet. Sie ist auf YouTube und Instagram unterwegs und hat eine Menge Follower:innen. Sie hat sich von ganz unten nach ganz weit oben gekämpft ...

Fiona ist das, was man wohl allgemeinhin als Influencerin bezeichnet. Sie ist auf YouTube und Instagram unterwegs und hat eine Menge Follower:innen. Sie hat sich von ganz unten nach ganz weit oben gekämpft und bringt jetzt sogar ihr eigenes MakeUp-Label raus. Doch dann wird ein Video über sie veröffentlicht, in dem sehr glaubwürdig dargestellt wird, dass sie mit drei anderen eine Charity Veranstaltung um fast das gesamte gespendete Geld betrogen haben soll. Sowas würde Fiona niemals einfallen, aber das Video geht viral und ihr Ruf ist ruiniert und damit auch ihr Lebenstraum…

Ich bin sehr gut im Buch gelandet, die Autorin macht einem das aber auch sehr leicht. Der Schreibstil liest sich richtig gut, ist einfach so einnehmend und nah dran.

Mit der Thematik "Influencer:innen" und "MakeUp" habe ich erstmal nicht viel am Hut, aber das ist auch nicht das, worum es geht. Es gibt nur den Rahmen vor. Das Buch bietet so viel mehr.

Fiona ist eine erfolgreiche YouTuberin und eine sehr sympathische noch dazu, wie ich gleich auf den ersten Seiten feststellen durfte :) Ohne Fiona richtig zu kennen, schwappte ihre Freude und positive Energie direkt auf mich über und hat auch mir ein Grinsen ins Gesicht geklebt. Sie scheint zu wissen, wer sie ist, scheint zu mögen, was sie sieht, wenn sie in den Spiegel schaut. Das ist toll und sollte zur Standardausrüstung jedes einzelnen Menschen gehören. Zuhause lief es in der Kindheit nicht so rosig und das schleppt sie bis heute mit sich rum. Bei so einer Mutter braucht man keine Feinde mehr.

Auf den ersten Blick klingt ihre Geschichte banal, es ist doch „nur“ MakeUp. Aber Fiona bringt ganz klar rüber, dass es viel mehr ist als das. Zu lernen, dass man liebenswert ist, zu erkennen, dass man so sein kann, wie man ist und trotzdem bzw. gerade deswegen geliebt wird und zu guter Letzt zu merken, dass man sich selbst so lieben kann, wie man ist. Das ist nicht banal. Das ist mit das Wichtigste, was man im Leben erreichen kann. Eine schöne Botschaft der Autorin :)

Die zweite Perspektive, aus der erzählt wird, ist die von Demian. Er war derjenige, der das Video verfasst hat und somit verantwortlich ist für Fionas katastrophale Situation. Am Anfang habe ich mich schwer getan mit ihm. Die Solidarität zu Fiona führte dazu, dass ich mit Demian nicht sympathisieren konnte. Ich mochte ihn erst überhaupt nicht, obwohl seine Kapitel mir garkeinen Anlass dazu gegeben haben… Er sammelte aber dann doch sehr schnell sehr viele Sympathiepunkte und mit jeder Annäherung zwischen den beiden, habe ich mehr gehofft, dass ihr Happy End ein gemeinsames wird.

Die Geschichte ist ganz spannend, die beiden versuchen dann gemeinsam, Fionas Image wiederherzustellen und lernen einander nochmal auf ganz andere Art und Weise kennen. Vorurteile mussten überdacht und Probleme gelöst werden. Ganz ohne Drama kommt auch diese Geschichte nicht aus - Gott sei Dank! Denn sonst wäre das alles ein bisschen zu glatt für alle gelaufen.

Die vielen kleinen Happy Ends am Schluss haben mich zu 100 Prozent zufrieden zurückgelassen. Alles war so, wie es sein sollte. Und dann diese wunderschönen letzten Sätze des Buches. Gänsehaut!!! Die Autorin hat wieder mal alles richtig gemacht :)

Der Auftakt der Reihe hat mir gut gefallen. Das Leben von Influencer:innen zu begleiten war mal was Neues und die vielen schönen Messages fand ich schön platziert. Ich freu mich schon auf „Worlds Apart“ und darauf, Kaycees Geschichte zu lesen. Sie ist Fionas beste Freundin und hat auch für viele schöne Momente im Buch gesorgt. Die Fortsetzungen können kommen :)

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Ein aufschlussreicher Besuch in der Geisterwelt

Midnight Chronicles - Seelenband
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Der vierte Teil der „Midnight Chronicles“





Der Tag des Blutbades sitzt allen Huntern und Huntresses noch tief in den Knochen. So viele Verluste wurden erlitten und auch Ella trägt Trauer und Schuld ...

Der vierte Teil der „Midnight Chronicles“





Der Tag des Blutbades sitzt allen Huntern und Huntresses noch tief in den Knochen. So viele Verluste wurden erlitten und auch Ella trägt Trauer und Schuld mit sich herum. Nachdem sie mit Roxy und Shaw nach Prag gegangen ist, beschließt sie noch ein wenig länger zu bleiben, wegen des sehr au6geprägten Geisterproblems, bei dem sie weiter unterstützen möchte. Das hilft und lenkt ein wenig ab, doch als Wayne auch noch nach Prag reist, um die neuen Amulette persönlich abzuliefern, bringt sie das vollends aus dem Gleichgewicht.

Mir gefällt der Aufbau dieser Reihe richtig gut. Die Geschichte folgt überwiegend Roxys Abenteuer und ihrem Versuch, die 449 Seelen wieder einzufangen, die sie versehentlich befreit hat, wird aber abwechselnd durch die Geschichten ihrer Freund:innen und Kolleg:innen ergänzt und bereichert.

Und so begleiten wir dieses Mal Ella und Wayne, bei denen man schon in den Vorgängerbänden eine gewissen Spannung gespürt hat und die sich in diesem Buch eindeutig bestätigt. Die beiden Protas mochte ich sehr gerne. Sie waren mir von Anfang an sympathisch und passen perfekt zusammen.

Ella hat stark Schuldgefühle und hat Geheimnisse, die sie mit niemandem teilen will. Sie baut Mauern und lässt niemanden an sich ran. Deswegen ist sie auch, ohne was zu sagen, gegangen und hat den verblüfften und verletzen Wayne einfach zurückgelassen. Und Wayne war sich sicher, dass sich zwischen den beiden etwas Ernstes entwickelt hatte, will das klären und läuft bei Ella aber voll gegen die Wand. Die Entwicklung ihrer Beziehung zu begleiten war spannend und anstrengend, weil so vieles ungesagt blieb. Tatsächlich wurde mir das Hin und Her zwischen den beiden manchmal etwas zu viel, auch wenn die Gründe dafür sehr gut nachzuvollziehen waren.

Die Geschichte neben der Love Story hat mir dafür umso mehr gefallen. Ella wagt sich zusammen mit Wayne in die Geisterwelt und worauf sie da stoßen, ist ein absoluter Wendepunkt für die gesamte Reihe. Ich war absolut perplex und begeistert von dieser Überraschung.

Man merkt einfach, wie gut durchdacht die gesamte Geschichte ist. Hinweise aus vorherigen Bänden, über die man sich erstmal gar keine Gedanken gemacht haben, werden in den Fortsetzungen wieder aufgegriffen und auf einmal ergibt alles so viel mehr Sinn. Das macht wirklich Spaß!

Das Zusammenspiel der Bücher find ich super, und trotzdem muss ich sagen, dass mir die Teile von Laura Kneidl immer ein Stückchen besser gefallen. Diesen Band fand ich wieder herausragend.

Die Puzzleteile ergeben ein immer deutlicheres Gesamtbild, die Geschichte bleibt spannend und ich bin sehr neugierig, wo uns das alles hinführen wird. Mir hat dieser vierte Band mal wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Eine WG voller Herz und Sonnenschein und einer ganzen Menge Prosecco

Für immer und noch ein bisschen länger
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Nachdem Anna ihren Verlobten verloren hat, befindet sie sich seit nun schon sechs Jahren in einem tiefen Loch. Als ihr dann auch noch die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird, wird ihr vollends der ...

Nachdem Anna ihren Verlobten verloren hat, befindet sie sich seit nun schon sechs Jahren in einem tiefen Loch. Als ihr dann auch noch die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird, wird ihr vollends der Boden unter den Füßen weggezogen. Tja, versuch mal in München eine erschwingliche Wohnung zu finden, in der man sich wohlfühlen kann. Entgegen ihrer Überzeugung zieht sie also in eine WG, die überwiegend von älteren Semestern bewohnt wird. Was sich erst wie ein notwendiges Übel anfühlt, stellt sich schnell als die beste Entscheidung heraus, die sie hätte treffen können.

Ich lese schon gar nicht mehr die Klappentexte bei Büchern der Autorin. Wenn Barbara Leciejewski was Neues rausbringt, lese ich es, keine Frage, denn es ist immer ein Highlight, jedes einzelne Mal. Und so war es auch dieses Mal - keine Überraschung :D

Diese Geschichte fühlte sich an, wie aus dem Leben. Die Autorin schreibt immer sehr lebensnah und authentisch. Nach dem Motto, „Das Leben schreibt die besten Geschichten“. Daran hält sich die Autorin jedes Mal und es funktioniert. Barbara Leciejewski schafft es immer wieder die liebenswertesten Figuren zum Leben zu erwecken. Wirklich, diese WG voller großartiger Menschen hat mich so berührt. Ich hatte allein wegen ihrer liebevollen herzlichen Art schon Pipi in den Augen. Ich habe mich bei diesen Menschen sofort wohlgefühlt. Ich hätte das Zimmer, ohne zu zögern genommen <3

Nach und nach erwacht die WG durch Anna zu neuem Leben. Man erfährt immer mehr von jedem einzelnen, denn alle haben sie eine Geschichte zu erzählen, die gehört werden will.

Anders als Anna erwartet hat, hat sie viel mit ihren neuen Mitbewohner:innen gemeinsam. Sie teilen alle das Gefühl, jemandem verloren zu haben. Eigentlich wollte Anna gar nicht eine so tiefe Verbindung zu ihren Mitbewohner:innen eingehen, aber der liebevollen und einnehmenden Art jedes und jeder einzelnen kann man sich einfach nicht entziehen. Es hatte etwas Schicksalhaftes.

Ich liebe, liebe, LIEBE den Schreibstil der Autorin <3 Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich während des Lesens vor Rührung geweint habe.

Womit ich nicht gerechnet hatte, war die C-Bombe. Für mich war die Corona-Thematik zu früh. Ich wollte eigentlich frühestens in 10 Jahren Bücher oder Filme dazu sehen. Ich bin noch nicht so weit :D

Trotzdem: Das war so schön, weil irgendwie mit dem Einzug in diese WG wurde einfach alles besser, auch wenn die Welt drumherum den Bach runter ging. Hoffnung und schöne Momente und wachsenden Beziehungen und Freundschaften, all das gab es oder gibt es auch während Corona, auch wenn alles irgendwie ätzend war, gab es das alles auch noch. Die vielen schönen Dinge. Das hat man immer wieder mal vergessen und ich find es toll, dass die Autorin mich auf so liebevolle Art und Weise daran erinnert hat. Corona kann hat uns nicht kleingekriegt :)

Die einzige Kritik gilt dem Umgang mit Erkrankungen und Beeinträchtigungen einzelner Figuren. Eine psychische Erkrankung als Wahnsinn zu bezeichnen oder ständig darauf zu verweisen, dass Michel nicht "normal" ist, das war mir wirklich unangenehm. Anna betont auch immer wieder ihren "blinden Nachbarn". Wozu der Zusatz? Wir wissen alle um seine Beeinträchtigung, warum also nicht einfach nur "Nachbar"?

Die Autorin hat trotzdem einen sehr wertschätzenden und akzeptierenden Umgang mit allen Figuren, egal welches Päckchen sie mit sich herumtragen. Ihre Intensionen sind eindeutig, mir hat es nur ein bisschen in der Sprache gefehlt. Ich weiß, das ist meckern auf hohem Niveau und es ändert auch nichts an meiner Liebe zu diesem Buch!

Es ist eine Geschichte über Verlust und Trauer, aber auch über Hoffnung und Neubeginn. Es geht um zerrüttete und heilende Familienbande, aber auch um Vergebung und Liebe. Anna kämpfte sich zurück ins Leben und riss alle anderen mit hinein. Beziehungen heilten, Freundschaften wuchsen und eine alte Liebe wurde neu entdeckt. Ein wirklich traumhaftes Buch. Wie jede Geschichte der Autorin empfehle ich auch dieses Wohlfühlbuch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Mögen dir immer die Hemdärmel beim Händewaschen runterrutschen!!

Blue – Wo immer du mich findest
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Jane ist noch nicht darüber weg, wer ihr leibliche Vater sein soll und dass er offenbar nichts mit ihr zu tun haben will. Ihrem Bruder kann sie nicht so richtig verzeihen, dass er sie deswegen belogen ...

Jane ist noch nicht darüber weg, wer ihr leibliche Vater sein soll und dass er offenbar nichts mit ihr zu tun haben will. Ihrem Bruder kann sie nicht so richtig verzeihen, dass er sie deswegen belogen hat. Sie fühlt sich von ihm hintergangen. Weil sie ihn deswegen meidet, ist sie gezwungen mehr Zeit im Diner, in dem sie arbeitet, zu verbringen. Dort trifft sie immer wieder auf Alex, diesen unfreundlichen, überheblichen Idioten, der dummerweise aber eine faszinierende Anziehung auf Jane ausübt. Bald entdeckt sie, was hinter der Idioten-Fassade steckt und die beiden kommen einander näher...

Nachdem mir Band eins schon so gut gefallen hat, war ich mir sicher, dieses Buch ebenso sehr zu mögen, gerade weil ich Jane im ersten Teil schon so mochte. Und so war es dann auch: diese Geschichte hat mich wieder überzeugt, auch wenn Alex und Jane nicht ganz an David und Abi rankommen, aber das ist auch echt schwer :D

Jane und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein. Jane ist stark, weiß, was sie will, ist sehr reflektiert und scheut sich nicht, ihre Gefühle zu zeigen und sie zu benennen. Vielleicht ist sie manchmal etwas zu verkopft und macht sie zu viele Gedanken, aber das macht sie nunmal aus. Alex ist dagegen eher eingeschüchtert und versucht das mit Ironischen und teils unverschämten Entgegnungen zu kaschieren. Er ist unsicher und so gar nicht mit seinen Emotionen in Kontakt. Er versucht sich von seinen Gefühlen möglichst fernzuhalten, denn diese drohen aufgrund seiner Vergangenheit immer wieder auf ihn einzustürzen. Er ist ganz anders, als er sich gibt und es war schön, Jane dabei zu begleiten, ihn als den sensiblen, freundlichen und teils gebrochenen Mann kennenzulernen, der er eigentlich ist. Und auch zu sehen, wie die beiden sich gegenseitig wieder zusammensetzen. Mit viel Geduld, Zuneigung und Einfühlsamkeit, schaffen es die beiden irgendwie, einander aufzuhelfen und einen neuen Weg einzuschlagen.

Beide habe sie ihre Geschichten und müssen ihre Schwierigkeiten überwinden. Und auch wenn das beide für sich selbst machen müssen, geben sie einander de Kraft und den Mut, das auch tatsächlich alleine zu überwinden.

Die Autorin bricht wie auch schon im Vorgängerbuch mit Rollen- und Geschlechterklischees und macht das ohne großes Aufsehen. Das hat mir gut gefallen.

Es ist keine gänzlich neue Geschichte und man weiß schon recht früh, wo die Reise hingeht. Aber die Art, wie diese Reise erzählt wurde, ist eine besondere.

Die süßen Beleidigungen, die sich die beiden an den Kopf warfen, fand ich zum Totlachen und ich versuche, sie mir alle zu merken, um sie selbst mal gut platziert rauszuhauen :D Das waren die besten Liebesbekundungen, die ich jemals gelesen habe. Und die gemeinsten :D Das hat wirklich Spaß gemacht! Der Humor im Schreibstil war eben richtig erfrischend und hielt sich mit dem Ernst an manchen Stellen des Buches gut die Waage.

Einzig mit den ernsten Themen hat es sich die Autorin glaube ich in der Auflösung ein bisschen zu einfach gemacht. Trotzdem hat mir der Umgang damit sehr gut gefallen. Die Autorin behandelt die Thematik einfühlsam und wertschätzend, was mir half mit den Figuren mitfühlen zu können.

Insgesamt hat mir die Reihe sehr gut gefallen. Sowohl Abi und David als auch Jane und Alex habe ich für immer ins Herz geschlossen. Ich habe alle vier sehr gerne durch ihre Geschichten begleitet. Zwei Wohlfühlromane, die ich sehr gerne weiterempfehle.

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